Am Montag stellte Apple sein neustes Gerät vor: Den HomePod. Sie sind nicht die Ersten, die sich an der Kombination eines Lautsprechers mit intelligentem Sprachassistenten versuchen. Ein kleiner Einblick in die Welt der künstlichen Intelligenz.
Man hört schnelle Schritte über den Flur laufen und von der Küche weht ein süßer Duft von Zucker und Zimt, was bedeutet das in der Küche noch fleißig gebacken wird. Im Haus sind alle in Hektik, um vor dem kommenden Besuch noch alles vorzubereiten und zu ordnen. Allerdings wird es nicht gerade besser, wenn das Haus rausgeputzt wird, aber noch kein Programm für den Besuch existiert. “ Alexa, wie wird morgen das Wetter in Langenfeld?“, lautet die Frage an Amazon Echo, den digitalen Assistenten, der auf Alexa hört. „Hier ist der Wetterbericht für morgen in Langenfeld Nordrhein-Westfalen: Höchstwahrscheinlich gibt es Gewitter mit einer Höchsttemperatur von 16°C und einer Tiefsttemperatur von 8°C.“, antwortet sie für den 1. April. Dann kann man einen Freibadbesuch, oder einen Ausflug in die Stadt schon mal für morgen streichen.
Echo, das seit dem 6. November 2014 in den USA erhältlich ist, hat die Antwort schneller parat, als sie jemand auf dem Handy oder in der Zeitung nachschlagen kann. Denn genau das sollen intelligente Sprachassistenten tun: Den Menschen helfen, sowohl im privaten Leben als auch im Beruf. Die Software von Echo kann selbst lernen und vergisst nie eine Information. Sie reagiert auf ein Schlüsselwort, bei uns Alexa, und hört dann zu.
Es gibt natürlich nicht nur Echo von Amazon mit Alexa. Google Home mit dem persönlichen Assistenten Google Assistent – Google war bei der Namensgebung nicht ganz so kreativ. Und dann wird es in Kürze den HomePod von Apple mit Siri geben. Die nette Dame hat Apple erstmals 2011 in sein iPhone eingebaut. Rund 10,8 Millionen Menschen nutzten Siri allein 2016 in Deutschland. Microsoft hat mit Cortana ebenfalls einen Sprachassistenten entwickelt. Aber ob nun Alexa, Siri oder Google Assistent, Fazit ist: Die cleveren Sprachassistenten werden von extrem vielen Menschen genutzt und daraus lässt sich schließen, dass sie ihre Sache ziemlich gut machen.
Aber auch im Beruf wird künstliche Intelligenz immer öfter eingesetzt. Nehmen wir zum Beispiel die Medizin. Eine Maschine vergisst keine seltene Erkrankungen und kann in manchen Bereichen auch schon die Diagnose besser stellen als ein Arzt. Laut Björn Spornhauer, Leiter der medizinischen IT bei Med 360°, sind sie gerade dabei, mit einer anderen Firma, die in Berlin sitzt, die künstliche Intelligenz in der Radiologie einzuführen. Es handelt sich dabei um Thoraxaufnahmen, also Röntgenbilder, die vom Brustkorb gemacht werden. Ein intelligentes Gerät wird dann den Befund feststellen und sagen, was gegen die Krankheit zu tun ist. „Wir wollen die Radiologen damit unterstützen, denn ein künstliches Auge sieht mehr in solchen Bildern als der Mensch“, sagt Björn Spornhauer. Bisher lassen sie die künstliche Intelligenz nur mit den Thoraxaufnahmen lernen und später kann es dann auch mit anderen Teilen des Körpers gemacht werden.
Computer können nur mit Zahlen umgehen und deswegen sind die Grauwerte auf den Röntgenaufnahmen der Radiologen auch durch Zahlen beschrieben. Es gibt von -1024 bis zu 3071 verschiedene Grautöne, die Knochen, Luft, Wasser oder andere Teile beschreiben, welche die künstliche Intelligenz dann durch die Zahlen erkennt. Der Computer wird sich später darauf beziehen und analysieren. Auf die Frage, ob es durch die Einführung von KI weniger Arbeitsplätze geben wird, antwortete Björn Spornhauer: „Nein, ich denke nicht. Die KI soll den Arzt nicht ersetzen, sondern lediglich ein unterstützendes Tool für ihn sein.“ Weiter erklärt er: „Die Patienten bekommen schneller Termine und die Radiologen haben mehr Zeit für das Gespräch mit dem Patienten. Also ist der Vorteil daran letztendlich: Die Diagnostik geht viel schneller und ist auch qualitativ besser.“
Künstliche Intelligenz kann also, wie wir sehen, nicht nur im privaten Leben hilfreich sein, sondern auch im Beruf. Die Überlebenschancen bei Krebs könnten zum Beispiel enorm wachsen, weil die Systeme den Tumor viel früher erkennen als wir Menschen.
Franziska Heidelberg, 8e, Marienschule Opladen