Archiv der Kategorie: Goch

Autorenlesung an der Gesamtschule Mittelkreis – Michael Borlik liest aus „Todgeschwiegen“

Am Mittwoch den 24.03.10 besuchte Michael Borlik die Gesamtschule Mittelkreis Goch, um aus seinem Buch „Todgeschwiegen“ vorzulesen.

Mit großem Interesse verfolgten die Schüler des 8. Jahrgangs die Vorlesung. Im Anschluss an die Vorlesung war Herr Borlik gerne bereit die vielen Fragen der Schüler zu beantworten.

Lisa: Was lieben Sie am Schreiben?

Borlik: Ich liebe das Erfinden und Erschaffen der unterschiedlichen Figuren.

Daniel: Wie bekommen Sie die Inspirationen zum Schreiben?

Borlik: Die Inspirationen zum Schreiben bekomme ich durch Dokumentationen, Gespräche und durchs Lesen. Manchmal fallen mir auch Ideen beim Duschen oder im Bett ein. Dann muss ich diese sofort aufschreiben, um sie nicht zu vergessen.

Lisa: Wenn Sie keine Idee für ein Buch haben, was machen Sie dann?

Borlik: Dies ist mir noch nicht vorgekommen, aber wenn es dennoch passiert habe ich zu Hause auf meinem Schreibtisch ein Pult voller kreativer Ideen.

Daniel: Welches Ihrer Bücher gefällt Ihnen selbst am besten?

Borlik: Von meinen Büchern gefällt mir „Ihr mich auch“ und „Der 13. Engel“ sehr gut.

Lisa: Wenn eine Figur Ihrer Bücher leidet, leiden Sie dann mit?

Borlik: Ja, denn es fällt mir schwer, eine Figur sterben zu lassen.

Daniel: Bekommen Sie Unterstützung beim Schreiben?

Borlik: Ja, meine Testleser und meine Lektorin im Verlag helfen mir dabei.

Lisa: Haben Sie schon als Kind geschrieben?

Borlik: Mit 12 Jahren habe ich schon angefangen zu schreiben.

Daniel: Wann haben Sie Ihr erstes Buch veröffentlicht?

Borlik: Mein erstes Buch habe ich mit 24 – 25 Jahren veröffentlicht.

Lisa: Sind in Ihren Büchern viele Sachen real oder nur Fiktion?

Borlik: Die Bücher bestehen meistens nur aus Fiktion.

Die Vorlesung fand großen Zuspruch, wohl auch, weil Herr Borlik über eigene Erfahrungen mit Büchern und den Werdegang zum Autor Auskunft gab. Zum Schluss konnte sich jeder noch eine Autogrammkarte abholen.

Lisa-Marie Wetzel und Daniel Weigand, Goch, Gesamtschule Mittelkreis

Verkürzung der Schulzeit – Haben wir eine Zukunft?

Im Jahr 2013 müssen zwei Jahrgänge zusammen Abitur machen, nun ist die Frage, wie die Unis diesen Ansturm bewältigen. Grund hierfür ist die Verkürzung der Schulzeit von 13 auf 12 Jahre.

Es ist schulfrei, die Kinder verlassen eilig das Schulgebäude mit der grauen Waschbetonfassade. Wir befinden uns im Collegium Augustinium Gaesdonck (CAG) bei Goch in der Näher der holländischen Grenze. Nach schulfrei wirk es leer und verlassen. Die Klassenräume der 8. Klasse stehen offen. An der Tafel stehen Wurzelgleichungen, moment das machen wir doch auch gerade in Mathe. Ich renne nach oben, wo sich mein Klassenraum befindet, die 9a. Hektisch krame ich mein Matheheft aus einem großen Haufen von Büchern, Heften und Zetteln. Ja, genau die Aufgabe mussten wir gestern als Hausaufgabe machen. Ach so, jetzt fällt es mir wieder ein.

Unsere Klasse muss zusammen mit den 8.Klassen Abitur machen, da sie jetzt nur 12 Schuljahre haben. Ständig wird uns gesagt, dass wir besonders gut sein müssen, um nachher einen Ausbildungsplatz zu finden. Viele Politiker bemühen sich, eine Lösung für unseren Jahrgang zu finden. Die SPD zu Beispiel möchte unsere Abiturprüfungen laut ddp vorverlegen, damit wir schon ins Sommer–Semester 2012 einsteigen können und der Jahrgang unter uns das Winter-Semester nimmt. Somit würde sich die Sache entzerren. Der Vorschlag klingt für mich eigentlich gut, doch das Kultusministerium behauptet, dass die Schulen ausreichend vorbereitet währen. Ich allerding denke, dass der Vorschlag der SPD nicht so einfach abzutun ist denn ich finde den Vorschlag sehr logisch.

Die Landesregierung, laut ad-hoc-new.de, will die Studienplätze ausbauen. Problem hierbei ist, dass der Ausbau finanziert werden müsste, was in einem Brief vom Schulministerium an zwei Eltern, mit 565 Millionen Euro beziffert wird. Was wie ich finde ein stolzer Preis ist. Noch ist allerdings nichts entschieden. Ich finde es als Schüler gut, dass das Land ein Gremium zusammen gestellt hat, welches sich um unsere Zukunft kümmert. Für mich ist es wichtig, dass kein wilder Kampf um Studienplätze entbrennt und ich mir keine Sorge um meine Zukunft machen muss. Also liebe Regierung mach euch klar das ist nicht Geld, kleine Regelungen oder ein politischer Wettstreit, sondern unsere Zukunft.

Lukas Volpers, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

Der Erfolg des kleinen Geräts – Netbook, ein Notebook für Kinder?

Das Netbookgeschäft boomt. Die kleinen schnuckeligen Notebooks für ein paar Hundert Euro waren aber ursprünglich Notebooks für Schwellen- und Entwicklungsländer. Die Idee kommt von der Organisation „One Laptop per Child“ (OLPC) deren Notebook „XO“, auch „100$ Dollar Notebook“ genannt wird.

Möglich machten dies die sinkenden Preise in der Mobiltechnik. Sie wollten, dass Menschen je zwei Notebooks kaufen – eines für sich, eines für Afrika.

Der XO ist robust gebaut, somit ist eine höhere Belastbarkeit geboten, wenn jenes mal vom Tisch fällt. Das kleine 6 Zoll Display, welches mit 80 dc/m leuchtet, lässt sich in eine Stromsparmodus schalten, die bewirkt dass der XO nur noch schwarz/weiß anzeigt.

Eine Besonderheit ist das Wlan, welche Antennen am Displayrand ausklappbar sind. Jedes XO ist gleichzeitig Nutzer und Repeater des Netzwerks, was zum Beispiel bewirkt, dass das Klassenzimmer mit Wlan abgedeckt ist. Als Festplatte kommen bei ihnen 4GB große Solid Statedrives zum Einsatz. Das Betriebssystem ist eine Linux Variante. Die Computer können vom Lehrer aktiv überwacht werden, durch ein spezielles VNC Programm.

Doch diese Idee, ein kleines Notebook für wenig Geld dank billiger Technik, wurde 2007 von Asustek aufgegriffen, sie brachten den EeePC 700 heraus. Der Eee PC war im Grunde eines dieser Billig-PC’s, nur ohne den zweiten Laptop im Schlepptau. Der Laptop setze den Startschuss für eine völlig neue Marktidee, gleichzeitig besiegelte es aber auch das Ende der OLPC Generation, denn warum sollte man denn OLPC’s kaufen, wenn es ein ähnliches Notebook für weniger Geld gibt?

Als potenzieller Käufer habe ich dann doch irgendwie Abneigungen, ein solches Notebook zu kaufen. Hätte Asus, als weltweiter Vertreiber von Laptops, PC´s und nun auch Netbooks nicht mitdenken und somit auch merken können, in welches Dilemma sie sich nun manövrieren?!

Lukas Volpers, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

100.000 Jugendliche halfen, die Welt zu verbessern – Himmlische Hilfe für 72 Stunden

„Vom Himmel geschickt“. So lautet das Motto der 72-Stunden-Aktion, die vom Bund der katholischen Jugend (BDKJ) organisiert wurde.

Die beteiligten 100.000 Kinder und Jugendlichen waren vom 7. bis zum 10. Mai in 7 Bundesländern und 14 Diözesen damit beschäftigt, die Welt in gemeinnützigen Projekten ein bisschen zu verbessern. Die Aktion sollte natürlich in erster Linie Menschen oder zum Beispiel der Umwelt helfen, aber auch Jugendlichen zeigen, dass sie etwas verändern können.

Auch hier im Kreis Kleve wurde die Aktion durchgeführt. Unter der Schirmherrschaft des Landrates Wolfgang Spreen zeigten 38 Projektgruppen, was sie in 72 Stunden alles schaffen. Unter anderem auch die zwei Gruppen der 8c des Städtischen Gymnasiums Goch. Nachdem sie von ihrer Klassenlehrerin Nicole Lücke informiert und dann auch angemeldet wurden, zeigten die Schüler großen Enthusiasmus und bildeten zwei Gruppen.

Zum einen die „Sozialgruppe“, zum anderen die „Umweltgruppe“. Um die Aktion zu finanzieren, verkaufte die Klasse im Pädagogischen Zentrum der Schule Waffeln. Auch am Elternsprechtag verkauften die beiden Gruppen Kaffee und Kuchen.

Die Sozialgruppe besuchte Altenheime und

Kindergärten, um Jung und Alt vorzulesen, aber auch Gesellschaft zu leisten und zu unterhalten. Die Umweltgruppe säuberte nach Absprache mit dem Niers-Verband den Uferbereich der Niers von Müll und sogar etwas außergewöhnlicheren Dingen, wie zum Beispiel einem Fahrrad, das zur Hälfte im Wasser stand. Kaum war es an Land, wurde es von einem der Schüler notdürftig repariert und durch die Gegend gefahren. Dieser und einige andere Vorfälle sorgten in der Gruppe für Abwechslung und Spaß.

Die Koordinierungspartner der beiden Gruppen waren Monika Ilperfund und Manfred Kretschmer.

Nachdem am 10. Mai um 19:00 Uhr die Aktion beendet war, waren die Schüler zwar stolz auf ihre Taten, wegen der teilweise harten Arbeit und des fehlenden Wochenendes aber sehr müde.

Das übrige Sponsorengeld in Höhe von 150 € wurde an Mumaaso e.V gespendet, ein Verein, der ugandische Waisenkinder schulisch und medizinisch versorgt.

Martin Maurer, Goch, Gymnasium der Stadt Goch

Jugendliche und Computer – Der Alleskönner

Die Jugend beschäftigt sich immer öfter mit Computern statt mit Sport oder dem „normalen“ Leben. Jugendliche sind zunehmend korpulenter. So ist die Sorge der Eltern berechtigt, der Computer würde die Schützlinge zu Übergewichtigen Außenseitern machen.

So sagt eine Mutter: „Unsere Kinder treiben kaum noch Sport und pflegen auch keine sozialen Kontakte mehr.“ Das sehen die Jugendlichen anders. So sagte ein Schüler: „Durch die weitreichenden Möglichkeiten des Internets können wir uns auf Plattformen wie SchülerVZ oder ICQ austauschen und mit Freunden kommunizieren. Wenn Wir Lan-Partys besuchen, machen wir etwas in einer großen Gemeinschaft und können uns in der digitalen Welt ausleben und kommunizieren.“

Auch der Spiele-Spaß kommt nicht zu kurz. Günstige Einsteiger-PCs gibt es schon ab 200 Euro. Einige Eltern kürzen das Taschengeld, damit ihre Kinder sich nicht mehr so viel Computerzubehör kaufen können. Auch die Schulen erkennen das Problem des Computers und wollen deshalb mehr Schulsport mit den Kindern machen.

Der ursprüngliche Computer, der erfunden wurde, um das Bürowesen zu vereinfachen, ist heutzutage ein Alltagsgegenstand. Fast jeder Jugendliche hat einen. Denn mittlerweile braucht man Computer auch oftmals für Schule oder Beruf. Durch die unaufhörlichen Neuerungen kann jeder sein Computer-System verbessern und ausbauen, was zu einer weiteren Auseinandersetzung mit dem Computer führen kann.

Mittlerweile wird auch der Fernseher immer mehr von den Computern in den Hintergrund gestellt. Denn durch die Fernseh-USB-Sticks kann Fernsehen mit dem Computer empfangen werden. Der Computer ist der Alleskönner. Spiele, Musik, Filme – all das steckt in einem Computer-System.

Trotzdem empfehlen Experten, sich viel an der frischen Luft sportlich zu betätigen. Aber die Eltern sollten den Kindern auch nicht den Umgang mit Computern verbieten, weil diese sich sonst im Fachbereich Technik nicht weiterbilden und sie aus ihrer virtuellen Welt herausgerissen werden. Auch muss der Umgang mit PC’s nicht zwangsläufig zu Übergewicht führen. Das liegt nämlich zu großen Teilen an der Ernährungsweise der Jugendlichen (Fastfood).

Alles in allem sind die Menschen trotzdem froh, dass sie einen Computer haben, denn er macht den Alltag um einiges leichter.

Max Weyers, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

Jeder 4. Jugendliche benötigt ein Hörgerät – Schwerhörig durch MP3-Player

Laut DAK (Deutsche Angestellten-Krankenkasse) leiden immer mehr Jugendliche unter nicht mehr heilbaren Hörschäden. Hauptursache ist die übertrieben laute Nutzung von MP3-Playern.

Während 2005 noch 420 Jugendliche ein Hörgerät verschrieben bekamen waren es 2008 schon 580, das ist ein Anstieg um 38%. Und die Zahl wird weiter steigen. Aktuell hat fast jeder vierte Jugendliche unter 18 Jahren ein Hörgerät, die Altersschwerhörigkeit beginnt teilweise schon ab 20 Jahren.

Wo man auch hingeht, zu laute Musik begegnet einem überall. Geräusche ab 85 Dezibel sind hörschädigend, Konzerte fangen meist bei 90 Dezibel an, MP3-Player haben oft eine Lautstärke von 100 Dezibel und die Lautstärke bei Disco-Musik ist oft 110 Dezibel. Besonders tückisch sei, dass Musiktöne angenehmer wahrgenommen werden als Baustellen- oder Verkehrslärm, sagt der Ohrenarzt und DAK-Experte Gernot Hermanussen.

Wer jahrelang Musik mit Schalldruckpegeln über 100 Dezibel höre, schädige die feinen Haarzellen im Innenohr so stark, dass am Ende eine bleibende Hörschädigung daraus werde, so Hermanussen.

Täglicher Musikkonsum über eine Stunde bei 89 Dezibel führt schon nach fünf Jahren zu unheilbaren Hörschäden. Doch sehr oft wird diese Lautstärke sogar noch überschritten.

Zu laute Musik kann auch noch andere Folgen haben, wie z.B Tinitus, Schlafstörungen und Konzentrationsstörungen. Damit MP3-Player hören Spaß, aber nicht taub macht, sollte man sich an die 60/60 Regel halten: 60 Minuten Musikhören bei 60% der Maximallautstärke.

Lisa Meier-Ebert, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

Interview mit einem Schuldirektor: – „Amokläufe wird man nie verhindern können“

Der Amoklauf des 17-jährigen Tim K. ist nun schon über zwei Monat her. Am 11. März hatte der ehemalige Schüler der Albert-Ville Realschule in Winnenden 15 Menschen, darunter 3 Lehrer erschossen und sich nach der Tat selbst das Leben genommen.

In den Medien wurde viel über dieses Thema berichtet. Auch an den Schülern des Städtischen Gymnasiums Goch ging dieses Ereignis nicht vorbei. Auch einige Tage nach dem Geschehen war es noch ein Gesprächsthema in den Klassen. Aber wie haben Schüler, Lehrer und Direktoren dieses Ereignis wahrgenommen? Wir haben Herrn van Eickels, den Schuldirektor des Städtischen Gymnasiums Goch, zu diesem Thema interviewt.

Glauben Sie, Pädagogen erleben Amokläufe anders als andere Bürger?

Sie werden solch schreckliche Ereignisse wahrscheinlich nicht anders erleben als andere Bürger, die auch davon betroffen sind. Ich denke, wenn jemand in seinem Leben irgendwo an seiner Arbeitsstelle unmittelbar davon betroffen ist, hat er ein anderes Erleben, als wenn er durch die Presse zum Beispiel darüber informiert wird. Insofern als dieser Amoklauf innerhalb einer Schule geschah und Lehrer stets ein besonderes Verantwortungsbewusstsein für ihre Schülerinnen und Schüler haben, werden sie eine solche Katastrophe dann auch natürlich etwas intensiver erleben.

Wie haben Sie persönlich den Amoklauf in Winnenden erlebt?

Ich hatte Kenntnis davon bekommen durch die Medien im Laufe des Tages, zunächst über den Rundfunk. Später habe ich mir dann im Fernsehen Berichte angesehen. Ich war zunächst selbstverständlich erschüttert, im Laufe des Abends fand ich dann aber, dass die Medien das Ereignis meiner Meinung nach viel zu breit aufgebauscht haben und an vielen Stellen einfach Beiträge immer wiederholt und ständig neu vorgeführt wurden, sodass tatsächlich so ein Vorführ- oder Show-Effekt erzielt wurde, der der Sache gar nicht mehr angemessen war.

Auch hier in unserer Region wurden bereits Amokläufe angekündigt. Verunsichert Sie so etwas?

Im Kreis Kleve waren ja wohl Schüler, die glaubten, einen dummen Jungenstreich machen zu müssen, aber eine solche Sache ist natürlich viel zu ernst als dass man damit irgendwelche Witze macht. Es ist wohl so in Kalkar gewesen, dass eine Schule davon betroffen war. Leider kann man eine solche Aktion nie ausschließen, denn die Dummen sterben leider nicht aus.

Warum glauben Sie, begehen Jugendliche Amokläufe?

Das ist ein ganz vielschichtiges Problem und man hört jetzt ja auch in der weiteren Aufbereitung des letzten Falles zum Beispiel, dass dort ganz viele und ganz unterschiedliche Versionen dargestellt werden und dass sehr häufig recht persönliche Dinge der Täter eine Rolle spielen. Nach der Meinung der Experten war es ja auch meistens so, dass die betroffenen Schülerinnen und Schüler jeweils ihre eigene Lebensperspektive und ihren eigenen Lebensweg gegangen waren und man nicht generalisieren konnte, warum jemand so etwas macht.

Einige Schulen verfügen über Schulpsychologen, an die sich Schüler bei Problemen wenden können. Doch leider ist das nicht bei allen Schulen so. Warum glauben Sie, werden so wenig Schulpsychologen eingestellt?

Das ist auf der einen Seite natürlich eine Kostenfrage. Schulpsychologen einzustellen kostet Geld. Es gibt hier bei uns im Kreis eine Schulpsychologin, die aber eher Ansprechpartnerin für Lehrer oder für Schulleiter ist, die aber im Falle eines Falles natürlich auch noch anderen zur Verfügung stünde. Dann gibt es darüber hinaus auch noch Anbieter wie Caritas oder andere Organisationen, die auch psychologische Beratung bieten.

Planen Sie Präventionen gegen Amokläufe an unserer Schulen? Wie glauben Sie können Amokläufe verhindert werden?

Im Endeffekt wird man Amokläufe wahrscheinlich nie verhindern können, leider Gottes nicht. Bei den Tätern handelt es sich meist um momentan sehr verwirrte Menschen, die in der Regel vorher nicht so auffällig geworden sind, dass man im Vorfeld schon hätte erkennen können, dass sie einen Amoklauf planen. Wichtig wäre, dass alle am Schulleben Beteiligten sehr genau aufpassen, ob es auch nur geringe Anzeichen oder Probleme bei Mitschülern gibt, auf die man reagieren müsste. Herr van Eickels, wir bedanken uns rechtherzlich für das Gespräch.

Joy Reißner und Lisa Scholl, Goch, Gymnasium der Stadt Goch

Medien und Partnervermittlung – Wie haben sich eigentlich meine Eltern kennen gelernt?

Chatrooms, Zeitungsannoncen, SMS-Chat, Partnervermittlung im TV. Es gibt unzählige Möglichkeiten, den Partner fürs Leben über Medien zu finden.

Seit einigen Jahren suchen Millionen Menschen weltweit die große Liebe im Internet. Doch findet man sie dort auch wirklich?

Bei Internet-Plattformen wie „Elitepartner.de“ kann man seine genauen Vorstellungen des Traumpartners eingeben, und er wird dann anhand anderer Profile herausgesucht.

Doch woher soll man wissen, ob die „HeidiKlum25“ nicht die „Cindy aus Marzahn 52“ ist? Im Grunde kann man das nicht. Man weiß nie, mit wem man es wirklich zu tun hat. Und das ist auch das Gefährliche am Chatten.

Wer sich im Internet verstellt, hat am Ende auch keine besseren Chancen, einen Partner abzubekommen. Wenn man anderen Lügen auftischt, kommt es zu großen Enttäuschungen. Aber das Internet ist auch gefährlich. Denn dort tummeln sich nicht nur Singles, sondern auch Vergewaltiger und Straftäter.

Natürlich lügt nicht jeder im Netz. Das sagt auch Prof. Jo Groebel: „Menschen im Internet seien ehrlicher als im wirklichen Leben zumindest, was ihre persönlichen Gedanken und Gefühle angeht.“ Vorsicht und kritisch zu sein, ist trotzdem wichtig.

Das Internet ist auch nicht die einzige Möglichkeit, die große Liebe zu finden.

Auch das Fernsehen bietet da einiges an. TV-Shows wie „Date oder Fake“, „MTV Next“ oder „Bauer sucht Frau“ dienen aber unserer Meinung nach nicht ausschließlich der Partnervermittlung, sondern eher der allgemeinen Belustigung. Denn ganz ehrlich: Wer muss nicht darüber lachen, wenn Bauer Heinrich versucht, seiner Anneliese Traktor fahren beizubringen? Außerdem gibt es in vielen dieser Sendungen ein Drehbuch. So auch bei „MTV Next“. Die Identitäten der Darsteller sind frei erfunden, und alles läuft genau nach Plan.

Nun stellen wir uns die Frage: Wie haben sich unsere Eltern und Großeltern eigentlich kennengelernt? So ganz ohne Handy, Fernsehen und Computer?

Viele lernten sich damals in der Schule oder bei der Arbeit kennen. Natürlich gibt es das heute auch noch, jedoch nicht mehr so häufig.

Aber damals wie heute gibt es die Möglichkeit, eine Zeitungsannonce aufzugeben. Diese erscheinen täglich in allen Zeitungen und werden recht viel genutzt. Dabei fällt auch auf, dass hauptsächlich Personen über 40 Jahre diese gebrauchen. Zeitungsannoncen fangen beispielsweise so an: „Unternehmungslustige 40-Jährige sucht… .“ Die Personen geben meist eine genaue Beschreibung von sich und ihre Vorstellungen des Traumpartners an und hoffen, dass sich der beziehungsweise die Richtige meldet.

Unser Fazit: Egal wer, egal wo und wann: Jeder hat die Möglichkeit, die ganz große Liebe zu finden. Und zwar überall.

Felix Meyer, Robert Küsters und Kathrin Roth, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

Tastatur statt Füller, Sprachprogramm statt Eltern – Bytes statt Beziehung

Für unsere Großeltern und Urgroßeltern muss die große Welt des Internets wie aus einem Sciencefiction-Film erscheinen: „Oma, ich habe das QWE gelernt!“ „QWE? Du meinst doch wohl ABC?“, erwidert die Großmutter entrüstet. „Nein Oma, guck dir doch mal die Tastatur an.“ „Und der Einkaufszettel?“ „Schon getippt!“

Ich bin 85 Jahre alt und habe 15 Enkelkinder und alle sind vernetzt, nur ich bin außen vor. Damals, in den guten alten Zeiten habe ich noch Griffel und Tafel benutzt, heute finden schon die ersten Schreibversuche meiner Enkel am PC statt.

Das erste Wort meines jüngsten Enkels, der vor kurzem zwei Jahre alt geworden ist, war „Compi“, der Name seines Sprachlernprogramms. Einen Sensor für volle Windeln ist im Strampler integriert. Sollen meine Enkel in absehbarer Zeit schon in der Wiege damit beginnen, den Umgang mit dem PC zu erlernen – vielleicht kann sich dann schon ein Neugeborener „angemessen“ verständigen?

Ein anderer Enkel von mir zeigte mir stolz sein neues Grafikdesign aus dem Kunstunterricht, ich beschäftigte mit zu dieser Zeit noch mit der Farbenlehre. Meinen ältesten Enkel – gerade mitten in der Pubertät – sah man in letzter Zeit nur noch im Chat. Nach ein paar Tagen steckte ein Bild einer attraktiven Blondine in seinem Portemonnaie, beim Sonntagskaffee gab er großspurig mit dem Bild an. Beim nächsten Kaffeetrinken aber machte er einen sehr deprimierten Eindruck. Am Abend zuvor hatte er sich mit seiner Chat-Schönheit getroffen. Seine Angebetete war wohl doch eher eine pubertäre Variante von Nina Hagen mit Bildbearbeitungskentnissen.

Schweißgebadet wache ich auf und mir geht nur ein Gedanke durch den Kopf: „Danke, Medialisierung! Du rottest die zwischenmenschlichen Beziehungen aus!“

Franziska Hägele, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

Leben mit der Technik – Mit dem Handy ins Bett

Seit den 80er-Jahren gibt es die ersten Handys. Sie sind aus der heutigen Gesellschaft kaum noch wegzudenken. Doch das war nicht immer so. In den Anfängen waren sie kaum zu bezahlen. Auch der Jugend ist das Handy sehr wichtig geworden. Bei ihnen steht jedoch nicht das Telefonieren im Vordergrund sondern das SMS-Schreiben. Für die Jugend ist das Handy nicht Handy, sondern eine Multimediastation.

Im Jahr 1983 kam das erste Handy von Motorola auf den Markt. Heutzutage unvorstellbar: Es wog fast ein Kilogramm. Kaum jemand konnte sich damals ein Handy leisten. Die damalig wenigen Handybesitzer wurden nur müde belächelt, wenn ihr Handy mal wieder klingelte. Inzwischen hat sich in der Hinsicht einiges geändert, 87 Prozent der Deutschen besitzen mindestens ein Handy.

Obwohl das Handy wegen seiner elektromagnetischen Strahlung immer wieder in der Kritik stand, hat es sich trotzdem bei den Bürgern durchgesetzt. Besonders beliebt sind die Handys bei unserer Jugend. Die kleinen Alleskönner werden nicht nur zum SMS schreiben oder Telefonieren genutzt, sondern auch als MP3-Player oder Kameras. Es werden sich die neusten Lieder via Bluetooth geschickt. Leider sind es nicht immer nur die Lieder, die sich die jungen Leute schicken, sondern auch Pornovideos oder Gewaltvideos. Natürlich finden die Jugendlichen das alles super-„cool“. Aber nicht nur die Verbreitung solcher Videos macht Problem. Mediziner sorgen sich um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Schüler, denn viele schreiben noch bis spät in die Nacht SMS. 16 Prozent der 13- bis 15-Jährigen schreiben nachts noch heimlich im Bett SMS.

„Ich finde es wichtig, dass man für seine Freunde erreichbar ist, doch das alles sollte auch seine Grenzen haben. Deshalb schalte ich nachts mein Handy aus“, sagt eine Schülerin der neunten Klasse. Doch mit dieser Aussage gehört sie zu den Wenigen, die nachts keine SMS schreiben. Der Handykonsum der Jugend sollte sich dringend normalisieren, sonst wird es Folgen für die Bildung haben.

Rena Tekath, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck