Das Netbookgeschäft boomt. Die kleinen schnuckeligen Notebooks für ein paar Hundert Euro waren aber ursprünglich Notebooks für Schwellen- und Entwicklungsländer. Die Idee kommt von der Organisation „One Laptop per Child“ (OLPC) deren Notebook „XO“, auch „100$ Dollar Notebook“ genannt wird.
Möglich machten dies die sinkenden Preise in der Mobiltechnik. Sie wollten, dass Menschen je zwei Notebooks kaufen – eines für sich, eines für Afrika.
Der XO ist robust gebaut, somit ist eine höhere Belastbarkeit geboten, wenn jenes mal vom Tisch fällt. Das kleine 6 Zoll Display, welches mit 80 dc/m leuchtet, lässt sich in eine Stromsparmodus schalten, die bewirkt dass der XO nur noch schwarz/weiß anzeigt.
Eine Besonderheit ist das Wlan, welche Antennen am Displayrand ausklappbar sind. Jedes XO ist gleichzeitig Nutzer und Repeater des Netzwerks, was zum Beispiel bewirkt, dass das Klassenzimmer mit Wlan abgedeckt ist. Als Festplatte kommen bei ihnen 4GB große Solid Statedrives zum Einsatz. Das Betriebssystem ist eine Linux Variante. Die Computer können vom Lehrer aktiv überwacht werden, durch ein spezielles VNC Programm.
Doch diese Idee, ein kleines Notebook für wenig Geld dank billiger Technik, wurde 2007 von Asustek aufgegriffen, sie brachten den EeePC 700 heraus. Der Eee PC war im Grunde eines dieser Billig-PC’s, nur ohne den zweiten Laptop im Schlepptau. Der Laptop setze den Startschuss für eine völlig neue Marktidee, gleichzeitig besiegelte es aber auch das Ende der OLPC Generation, denn warum sollte man denn OLPC’s kaufen, wenn es ein ähnliches Notebook für weniger Geld gibt?
Als potenzieller Käufer habe ich dann doch irgendwie Abneigungen, ein solches Notebook zu kaufen. Hätte Asus, als weltweiter Vertreiber von Laptops, PC´s und nun auch Netbooks nicht mitdenken und somit auch merken können, in welches Dilemma sie sich nun manövrieren?!
Lukas Volpers, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck