Laut DAK (Deutsche Angestellten-Krankenkasse) leiden immer mehr Jugendliche unter nicht mehr heilbaren Hörschäden. Hauptursache ist die übertrieben laute Nutzung von MP3-Playern.
Während 2005 noch 420 Jugendliche ein Hörgerät verschrieben bekamen waren es 2008 schon 580, das ist ein Anstieg um 38%. Und die Zahl wird weiter steigen. Aktuell hat fast jeder vierte Jugendliche unter 18 Jahren ein Hörgerät, die Altersschwerhörigkeit beginnt teilweise schon ab 20 Jahren.
Wo man auch hingeht, zu laute Musik begegnet einem überall. Geräusche ab 85 Dezibel sind hörschädigend, Konzerte fangen meist bei 90 Dezibel an, MP3-Player haben oft eine Lautstärke von 100 Dezibel und die Lautstärke bei Disco-Musik ist oft 110 Dezibel. Besonders tückisch sei, dass Musiktöne angenehmer wahrgenommen werden als Baustellen- oder Verkehrslärm, sagt der Ohrenarzt und DAK-Experte Gernot Hermanussen.
Wer jahrelang Musik mit Schalldruckpegeln über 100 Dezibel höre, schädige die feinen Haarzellen im Innenohr so stark, dass am Ende eine bleibende Hörschädigung daraus werde, so Hermanussen.
Täglicher Musikkonsum über eine Stunde bei 89 Dezibel führt schon nach fünf Jahren zu unheilbaren Hörschäden. Doch sehr oft wird diese Lautstärke sogar noch überschritten.
Zu laute Musik kann auch noch andere Folgen haben, wie z.B Tinitus, Schlafstörungen und Konzentrationsstörungen. Damit MP3-Player hören Spaß, aber nicht taub macht, sollte man sich an die 60/60 Regel halten: 60 Minuten Musikhören bei 60% der Maximallautstärke.
Lisa Meier-Ebert, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck