Datenschutz und Sicherheit – Das SchülerVZ birgt auch Gefahren

„Hey, nimm mal das Bild von mir da raus“, ist die wohl häufigste Bitte in „schuelerVZ“, „studiVZ“ und „meinVZ“. Das sind Netzwerke, in denen sich jeder anmelden kann – wobei „schuelerVZ“ und „studiVZ“ speziell für Schüler und Studenten gedacht ist.

Sobald man sich einmal in einem dieser Netzwerke angemeldet hat, kann man über nur einen Klick neue Leute kennen lernen und Mitschüler treffen. Zurzeit sind fast zehn Millionen Benutzer in den Netzwerken registriert. Einmal eingeloggt, kann man an fast alle Mitglieder Nachrichten schreiben, sich auf ihren Pinnwänden verewigen und in Gruppen eintreten.

Dabei ist es vollkommen egal, ob in der Gruppe oder in der Nachricht andere Leute wegen ihrer Herkunft, ihres Verhaltens oder ihrer Religion diskriminiert werden. Zwar kann die Gruppe oder der Benutzer gemeldet werden, doch es dauert in manchen Fällen Monate, bis sich etwas tut. Anscheinend sind die Betreiber des Netzwerkes mit den ganzen technischen Problemen und dem Support überfordert.

Im „schuelerVZ“ und im „studiVZ“ kann man auch andere Leute auf Bildern verlinken, das heißt, dass z.B. auf dem Kopf, der auf dem Bild verlinkten Person eine Schaltfläche ist, mit der man direkt zu dessen Benutzerprofil gelangt.

Alexander J. (alle Namen geändert) ist so etwas schon einmal passiert. Sein Grundschulfreund Jens K. hatte alte Bilder von ihm und Alexander ins „schuelerVZ“ gestellt. Auf einem Bild ist Alexander zu sehen, wie er im Sandkasten in seiner Nase bohrt. Er fühlte sich von seinem ehemaligen Freund hintergangen, da dieser ihn immer wieder auf dem Bild verlinkte.

Man kann zwar seinen eigenen Link auf dem Bild entfernen, doch das hält auch nicht auf Dauer, da er oder sie immer wieder erneut verlinkt werden können. Und selbst wenn die Person nicht verlinkt ist: Das Bild kann nur vom Eigentümer und den Administratoren gelöscht werden. Und so lange dies nicht passiert, kann mittels Kommentaren die Person auf dem Bild verspottet werden.

Man kann aus den Netzwerken nicht entfliehen. Selbst wenn der Benutzer sein Profil löscht, seine Daten sind weiterhin im Netz gespeichert. Denn auf diese Daten kann von überall her zugegriffen werden. Robin T. (17) hat es einmal erwischt. Er hatte illegale Inhalte in seinem Profil gespeichert, wurde aber von seinen Freunden unter Druck gesetzt, dass er sein Profil zu seiner eigenen Sicherheit löschen solle. Er tat es, doch auch das brachte ihm nicht viel. Zwei Monate nachdem er seinen Account gelöscht hatte, stand die Polizei bei ihm vor der Haustür. Er bekam eine Anzeige und eine hohe Geldstrafe.

Diese Probleme wurden auf vielen Internetseiten und in Zeitschriften diskutiert. Die Kritik zeigte Wirkung. Das Netzwerk überarbeitete die AGB (Allgemeine Geschäfts-Bedingungen). Diesen konnte von den Benutzern bis zum 9. Januar 2008 zugestimmt werden. Wer dies nicht tat, dem wurde der Account gesperrt, so dass man sich nicht mehr einloggen kann. Ob das wirklich etwas gebracht hat, ist strittig.

Hendrik Martens, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Bayer 04 lässt sich im eigenen Stadion abschießen – Die unterschätzten Russen

3. April 2008: Tausende Bayer-Fans freuen sich auf das UEFA-Cup Spiel Bayer Leverkusen gegen den russischen Meister Zenit St. Petersburg. Darunter auch fünf Schüler des WHG, die glückliche Besitzer vom Projekt „Bayer 04 macht Schule“ gesponserter Karte sind.

Nachdem die Plätze in der vorletzten Reihe gefunden sind, pfeift der Schiedsrichter auch schon an. Die Stimmung der Bayer-Fans ist bis zum Tor der Gäste so gut, dass die Gäste aus Russland hilflos um Aufmerksamkeit kämpfen. Nach dem Tor verbreitet sich die Angst einer weiteren Niederlage lautlos in den Leverkusener Köpfen. Sofort kehrt Ruhe in den Leverkusener Reihen ein.

Doch nach dem überraschenden und glücklichen Ausgleich in der 33. Minute ist der Kampfgeist wieder geweckt. Die Russen hingegen lassen sich nicht beeindrucken und übertrumpfen die rechtsrheinischen Fans weiterhin. Die Spieler des russischen Meisters behalten ihre kühle und strategische Spielart und auch die Fans bleiben die Lauteren in der BayArena.

Nach der Halbzeitpause reißen die Gäste das Spiel wieder an sich. Sie überrennen die geschockten und immer noch etwas verunsicherten Leverkusener förmlich und schießen sich innerhalb von 12 Minuten mit drei Toren ins Halbfinale des UEFA-Cups. Enttäuscht und frustriert verlassen viele Fans das Stadion, während der Gästeblock tobt. Die Leverkusener scheinen bis zum Schlusspfiff ideenlos, während Zenit St. Petersburg schon fast den Halbfinal-Einzug planen kann. Dies dürfte auch allen Spielern nach dem 1:4 bewusst sein.

Jeldrik Pulm, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Kommentar – Kein Zwangskontakt zum eigenen Kind

Das neueste Urteil schwirrt in Deutschlands Köpfen. Eltern dürfen nicht mehr zum Umgang mit einem getrennt lebenden Kind gezwungen werden.

Vor allem in den Gedanken der Mütter, die ihrem Kind unbedingt einen Vater „aufquetschen“ wollen, oder in denen der Kinder, die sich nach ihrem Vater sehnen, kommt dieses Gesetz überhaupt nicht gut an.

Dabei ist doch fraglich, ob ein Vater, der sein Kind überhaupt nicht sehen will, dem Kind wirklich gut tut. Man sehe sich nur die Zahlen der Kindesmisshandlungen an. Auch wenn die Gründe weniger deftig sind, sei es die Erhaltung einer Ehe, die den Kontakt zum unehelichen Kind vermeiden will.

Man muss auch mal an die Privatsphäre der Männer denken. Dabei wird mal wieder nicht an die Kinder gedacht, so die Mütter. Hier muss jetzt aber mal gesagt werden, dass genau an diese Kinder gedacht wird. Denn was wollen die mit einem lustlosen Vater, dem der Kontakt aufgezwungen wurde? Es ist also wirklich besser, so wie jetzt auch im Gesetz geschrieben, wenn die Väter einfach nur den Unterhalt zahlen.

Katrin Packhäuser, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Mit Sportlerin Anne im Urlaub – Snowboarder on Tour

Anne und ich sind nach Österreich in den Winterurlaub gefahren. Unser Urlaubstag beginnt um 8 Uhr in der Frühe. Nach dem Frühstück geht es ab in Richtung Berg. Oben angekommen geht es sofort los. Dafür, dass Anne erst im letzten Jahr angefangen hat, geht’s super ab auf dem Board.

Nachdem Sie sich mit sechs Pistenfahrten aufgewärmt hat, geht es nun auf die Hütte zum Essen -wo die Preise so hoch sind wie der Schnee auf der Piste. Dort ist die Stimmung gut und es ist sehr laut, daher sind wir schnell wieder auf den Brettern. Nun hat Anne richtig Platz zum boarden, da die Leute alle auf den Hütten sitzen.

Jetzt kann man die Piste in weiten Kurven abfahren. Der Tiefschnee im Wald zwischen den Bäumen ist am besten, da er noch unbefahren ist und man zum Teil gute Chancen hat für kleine Sprünge. Als Anne einen kleinen Moment nicht aufpasst, fährt sie über einen großen Schneehaufen, springt und macht einen ungeplanten Salto. Sie landet auf dem Hinterteil, muss aber lachen.

Danach geht es in den Boarderpark. Hier gibt es etliche Gleitstangen, große und kleine Sprungschanzen, eine Halfpipe und einen großen Kurvenpark. Die 14-Jährige fährt ein paar Mal in der Halfpipe und dann noch zu den Sprungschanzen.

Anne liebt das freie Gefühl auf dem Brett und die Tatsache, dass man alles aus dem Körper heraus steuert. Es gibt keine parallelen Beinbewegungen wie beim Skifahren und man muss die Beine nicht schön zusammen halten. Nein, man steht fest auf dem Brett und schwingt aus der Hüfte heraus. Am liebsten fährt Anne aber kleine, kurz hintereinander folgende schnelle Kurven. So wird man immer schneller. „Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu schnell werde und mich hinlege“, meint Anne.

Das macht richtig Spaß, denn sie fährt unermüdlich den Berg herunter, steht brav an der Gondel und fährt mit dem Lift herauf. Da vergeht die Zeit wie im Flug und schon ist es vier Uhr. Es geht zurück ins Tal, da die Bahn sonst schließt. Das Board bleibt oben auf der Hütte in „Georgs Besenkammer“, das ist Annes Geheimtipp. Im Hotel angekommen, springt Anne unter die Dusche und dann ins warme Schwimmbad. Und morgen soll es sogar gutes Wetter geben.

Zur Geschichte des Snowboards:

Die Snowboards waren früher viel schlanker und weniger tailliert, es gab keine Softboots und erst recht keine Flow-Bindungen. Man fuhr mit ganz normalen Skischuhen. Diese wurden mit wenig Vertrauen einflößenden so genannten Klick-Bindungen festgeschnallt. Das erschwerte die schwingenden Beinbewegungen und die Elastik.

Das Laufen ist ziemlich schwer mit den Skischuhen, und Snowboarder laufen mehr als Skifahrer, da die bekannten Ziehwege, auf denen sich die Skifahrer mit den Stöcken weiterbewegen, von den Boardern missmutig abgewandert werden. Daher war es eine große Freude für die damalige Boarderfreunde, als der erste Softboot auf den Markt kam.

Johanna Langenberg, Hückeswagen, Städt. Realschule Hückeswagen

Eine Betroffene erzählt – Mein Leben mit Diabetes

Viele Leute reden momentan über die neue Volkskrankheit Diabetes. Doch häufig wissen sie nicht, dass es dabei eine Typunterscheidung gibt. Die meisten Diabetiker, etwas über 90 Prozent, leiden an Typ 2. Doch es gibt auch eine Reihe von Typ 1-Diabetikern, etwa 250 000, wie die 14-jährige Johanna Blasberg.

Tanja: Kannst du kurz erklären, was Diabetes bedeutet?

Johanna: Ja, Diabetes ist eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, die dazu führt, dass der Zucker aus der Nahrung nicht mehr aufgespalten wird und so nicht mehr ins Blut gelangen kann.

Tanja: Worin liegt eigentlich die Typunterscheidung?

Johanna: Der Typ 2 ist der so gennante Altersdiabetes und wird durch Übergewicht, falsche Ernährung und zu wenig Sport verursacht. Der Typ 1 wird meistens vererbt und beginnt häufig im Kinder-und Jugendalter.

Tanja: Wie lange hast du schon Diabetes und wie wurde er festgestellt?

Johanna: Nachdem es mir lange nicht gut ging, bin ich am 2. November 2007 zum Arzt gefahren. Dieser hat mich mit einem Blutzuckerwert von 343 ins Krankenhaus geschickt. Der normale Blutzuckerwert liegt zwischen 80 und 120. Im Krankenhaus wurde ich auf Insulin eingestellt. Außerdem wurde ich uunter anderem darin geschult, wie ich meine Mahlzeiten berechnen muss und was ich beim Spritzen beachten muss.

Tanja: Wie stark hat sich dein Tagesablauf bzw. dein Leben verändert?

Johanna: Nun ja, es ist eine große Umstellung, da ich zu jeder Mahlzeit zuerst meinen Blutzucker messen muss und dann die vorher berechnete Mahlzeit mit Insulin abspritzen muss. Aber das Schlimmste ist, dass ich die Krankheit für den Rest meines Lebens haben werde.

Tanja: Das muss sehr hart für dich sein!

Johanna: Ja, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran, obwohl der Weg dorthin sehr schwer und mit starken Gefühlen verbunden ist.

Tanja: Worauf muss man als Diabetiker besonders achten?

Johanna: Es ist sehr wichtig, dass ich darauf achte, nicht zu viel oder zu wenig Insulin zu spritzen, da dies zu starken Schwankungen des Blutzuckers führt. Außerdem kann ein zu hoher oder zu niedriger Blutzucker zu einem so genannten „Diabetischen Koma“ führen.

Tanja: Hier liegen deine Utensilien auf dem Tisch. Könntest du diese kurz erläutern?

Johanna: Da haben wir einmal das Blutzuckermessgerät und einen Piekser. Diese beiden Dinge brauche ich zum Blutzuckermessen. Dann habe ich noch meine Spritze, in der sich mein Insulin befindet. Außerdem muss ich immer Traubenzucker bei mir haben, um im Falle einer Unterzuckerung meinem Körper schnell Zucker zuzuführen.

Tanja: Vielen Dank für dieses Interview.

Johanna Blasberg und Tanja Friedrich, Leverkusen, Marienschule

Es gibt immer weniger Kinobesucher – Kino – In der heutigen Zeit noch massentauglich?

Wiesdorf. Es duftet nach Popcorn, Menschen aller Altersgruppen drängen sich an den Kassen. Kleinkinder quängeln, weil sie endlich den Film „Horton hört ein Hu“ sehen wollen.

Wenn man diese Szenen sieht, glaubt man kaum, dass Kinos immer weniger Umsatz machen. „Viele Zuschauer erwarten einen höheren Qualitätsstandard als wir ihnen bieten können“, so der Kassierer, während er einem Pärchen die Karten aushändigt, „Nur wenige Kinos können sich teure Digitalprojektoren leisten. Durch diese kann man eine höhere Bild- und Tonqualität erreichen.“ Deswegen sehen sich viele potenzielle Kinogänger Filme lieber zu Hause an.

Eine weitere Möglichkeit, Filme vor ihrem eigentlichem Deutschlandstart zu sehen ist das Internet. Dort kann man sich auf Seiten wie Amazon die Filme als US-Import bequem nach Hause holen, während der Film in manchen Fällen noch gar nicht in den deutschen Kinos zu sehen ist. „Filmimporte halte ich nicht für eine große Bedrohung. Der Zuschauer will Filme in deutscher Sprache erleben.“

Dies ist auch der Grund warum es die Raubkopierer sind, die ein größeres Problem darstellen. In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Raubkopierer in Deutschland von 23 auf 51 Prozent mehr als verdoppelt: „Ich finde es gut, dass die Bundesregierung gegen Raubkopierer härter vorgeht.“

Inzwischen hat sich das Foyer weitgehend geleert.

Für eine Weile kehrt Ruhe ein, und die Vorstellung von unbesuchten Kinos wird realistischer. Die Zahl der Kinos hat sich in den letzten acht Jahren trotz dieser beunruhigenden Entwicklungen gesteigert. So gab es zur Jahrtausendwende 4783 Kinos bundesweit, heute sind es 4823. Dies erklärt sich so: Es werden immer öfter auch in kleineren Städten Kinos eröffnet, doch dort ist auch die Zahl der möglichen Besucher tendenziell geringer.

Ältere Besucher bevorzugen Liebeskomödien und Filme, die zum Nachdenken anregen, so ein Mitarbeiter. Die jüngere Zielgruppe, vor allem Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, mögen besonders Animationsfilme. Dagegen schauen 13- bis 18-Jährige mehr Actionfilme und Komödien. Aber auch Dokumentationen werden neuerdings beliebter. Besonders Filme wie „Knut und seine Freunde“ oder „Der Fuchs und das Mädchen“ sind sehr populär. Diese Art von Filmen schafft es, vor allem jüngere Kinder in ihren Bann zu ziehen.

Gewinner sind aber nach wie vor andere Filme: „Die großen Blockbuster des Jahres 2007, ‚Harry Potter und der Orden des Phönix‘ und ‚Fluch der Karibik 3 – Am Ende der Welt‘ liefen auch bei uns am besten.“

Die Vorstellung ist zu Ende. Die Besucher verlassen schwatzend die Kinosäle, einige werfen ihre Popcorntüten und Colabecher in die Mülleimer, und während Putzkräfte die Kinosäle betreten, um den restlichen Müll vom Boden und den Sesseln zu entfernen, verlassen die Besucher das Kinopolis.

Von Pascal Hockelman und Tobias Düster

Tobias Düster, Leverkusen, Marienschule

Meine Welt, mein Leben, mein Ein und Alles: – Ich lebe für das Tanzen!

Vor knapp drei Jahren habe ich zum ersten Mal gemerkt, wofür mein Herz wirklich schlägt: Nicht für Schokolade oder ähnliches. Nein, es ist das Tanzen.

Beim Tanzen geht in mir die Sonne auf, die Augen werden feucht und mich kickt die Energie. Das Herz geht auf, und ich tauche in eine bessere Welt. In der gibt es nur die Musik, meinen Körper und meine vollste Hingebung. Es spielt auch keine Rolle, wo ich gerade bin. Wenn Musik läuft, worauf mir spontan etwas einfällt, ist es nur schwer, ruhig zu bleiben. Der Körper

kribbelt und die Ideen überschlagen sich in meinem Kopf.

Sicher war der Anfang schwer, aber jede neue Sache ist eine Herausforderung. Man braucht viel Übung, große Leidenschaft, Begeisterung und man sollte nicht komplett talentfrei sein. Zwar zählt hier: „Harte Arbeit ist besser als angeborenes Talent“, jedoch sollte man ein gewisses Rhythmusgefühl haben.

Die Entscheidung zwischen Freestyle und Choreographie ist jedem selbst überlassen, denn es gibt solche und solche, wobei das Choreographie-Tanzen schwieriger ist, als zu freestylen. Beim Freestyle ist man auf sich allein gestellt und man kann immer zeigen, wozu man fähig ist.

Sandra Borg, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Umfrage am Werner-Heisenberg-Gymnasium – Verursacht das Turbo-Abi Schulstress?

Gestresste Schüler, keine Freizeit. Sind das die Folgen des Turbo-Abiturs? 7.55 Uhr, nur noch fünf Minuten bis der Unterricht beginnt. Die Schüler tummeln sich in den Gängen. Einige begrüßen noch hastig ihre Freunde und spurten zum Unterricht. Dieser Stress gehört mittlerweile zum Alltag an vielen Schulen dazu.

,,Ich kann meine Hobbys nicht mehr ausüben, alles dreht sich nur noch um die Schule. Kaum zu Hause, geht es schon wieder an die Hausaufgaben, wo bleibt denn da noch die Freizeit?“, so ein Schüler der Klasse 8 des Werner-Heisenberg-Gymnasiums. Nicht nur Stress, sondern auch Leistungsschwäche, psychische Belastungen durch Mobbing oder Leistungsdruck von Seiten der Eltern sind Probleme der Schüler.

Bei dem Thema Mobbing ticken alle Schüler gleich: „Einfach ignorieren“, so Schüler der Klasse 5 und 6. „Gegen Leistungsschwäche hilft es, an einem Zitronentuch zu riechen“, verrät eine Schülerin.

Aber was ist denn mit der verkürzten Schulzeit, kurz gesagt Turbo-Abitur? Einige Schüler sind davon überzeugt, dass das eingesparte Jahr eine gute Sache ist, da die Deutschen im internationalen Vergleich zu alt sind, wenn sie mit einem Studium oder einer Ausbildung beginnen.

„Im Moment finde ich es noch nicht schlimm. Aber was nicht ist, kann ja noch werden“, scherzt eine Schülerin der Klasse 8. Oliver Z. (Name geändert) ist der Meinung: „Ich glaube, dass dieses Jahr gut ist. Ein Nachteil ist aber, dass die Hausaufgaben schlecht aufgeteilt sind. An einigen Tagen zu viel und an anderen wieder recht wenig. Der viele Lernstoff lässt manche Schüler nicht mitkommen.“

Einige stehen ihrem eigenen Turbo-Abitur eher skeptisch gegenüber. ,,Es wird schwierig sein, einen Studienplatz oder eine Ausbildung zu bekommen, da dann in ganz Deutschland zwei Jahrgänge ihren Abschluss machen“, so Lisa M. (Name geändert) aus der Klasse 7. Im Gegensatz zu anderen Neuregelungen wurde das Turbo-Abitur ohne lange Diskussionen eingeführt. Ein Fehler? Um auf diese Frage zu antworten, wird es wohl noch einige Zeit dauern.

von Jacqueline Kuschel und Laura Haßelmann

Laura Haßelmann und Jacqueline Kuschel, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Besuch im St. Remigius Krankenhaus – Die spannende Arbeit einer Hebamme

Strahlende Mütter, brabbelnde Kinder und zufriedene Hebammen. Dies, zusammen mit dem Geruch von Desinfektionsmitteln und Automatenkaffee, beschreibt den Ort, an dem kleine Menschen zum ersten Mal das Licht der großen weiten Welt erblicken.

Hebamme Sandra betritt das Stationszimmer im St. Remigius Krankenhaus in Opladen mit einem freundlichen Lächeln. Es ist Dienstübergabe, und Sandra darf fünf Tage in der Woche acht Stunden lang unter anderem Babymassagen und Geburtsvorbereitungskurse leiten, wie auch Sprechstunden oder Kreißsaalführungen abhalten.

Doch es ist ein langer Weg mit starker Konkurrenz, um dorthin zu gelangen, wo Hebamme Sandra jetzt ist, nachdem sie „das Feuer gepackt hat“, weil sie an einem Tag im Praktikum drei glückliche Geburten miterlebte. Heute arbeitet sie als leitende Hebamme.

Da dieser Job sehr begehrt ist, kann man bei einer Stellenausschreibung mit 25 Jobs mit bis zu 1000 Bewerbern rechnen. Für die dreijährige Ausbildung musste sie ein halbes Jahr warten, bis sie eine Stelle bekam.

„Bei einer Geburt darf eine Hebamme alleine entbinden, ein Arzt jedoch nicht“, erklärt Sandra stolz. „Wir schließen sogar schon vor einer Geburt engere Kontakte zu den Frauen, statten Hausbesuche ab und bringen ihnen alles mögliche bei.“ Hebammen sind die Vertrauenspersonen der Eltern und teilen die Freude auf das Kind. Manchmal sind sie auch bei der Namenswahl behilflich.

Eine Geburt findet in der Regel im Kreißsaal statt. Im Remigiuskrankenhaus gibt es für die jährlich ca. 600 Geburten drei von diesen, die alle eine andere Farbe haben. Dort steht eine Liege, auf der die Frauen in allen möglichen Positionen gebären können. Ist dies erfolgreich geschehen, so soll der Vater nach Möglichkeit die Nabelschnur des Neugeborenen durchtrennen. Danach legt die Hebamme der Mutter ihr kleines Kind an die Brust. “ Das sind die schönsten Augenblicke. Es ist so emotional, und es macht einfach nur Spaß“, so Hebamme Sandra ein wenig verträumt. Von nun an ist das kleine Kind immer bei seiner Mutter. Ob es im Bett der Mutter oder in einem daneben hingestelltem Kinderbett schläft, ist der Mutter überlassen.

Ob dieser überaus beliebte Beruf auch so einfach ist, wie viele es denken? „Nein“, meint die Hebamme. „Wir müssen flexibel und körperlich fit sein, um alle möglichen Griffe ausführen zu können.“ Außerdem braucht man natürlich Fachwissen: Kenntnisse von Medikamenten und neuen Methoden sind sehr wichtig.

Leider gibt es auch traurige Zwischenfälle auf jeder Säuglingsstation, zum Beispiel wenn ein Säugling im Mutterleib stirbt. Auch für solche Fälle sind die Hebammen da. Sie betreuen ebenfalls Mütter, deren Kinder kurz nach der Geburt verstorben sind.

Aber glücklicherweise gibt es ja überwiegend Geburten, bei denen Mütter strahlen, Kinder brabbeln und Hebammen zufrieden sind.

Von Christina Thiessen und Katharina Spitz

Christina Thiessen und Katharina Spitz, Leverkusen, Marienschule

80 Wochenstunden und mehr – Das macht unser Bürgermeister

Langenfeld – eine lebendige Stadt. Doch wem verdankt die Bevölkerung dies hauptsächlich? Dem „Chef“, Bürgermeister Magnus Staehler natürlich. Er ist ein 50-jähriger, verheirateter, aber kinderloser Mann, der in seinem Büro an einem beeindruckenden Schreibtisch sitzt und sich trotz seiner Wochenstunden Zeit für zwei Schüler nahm.

Seine Karriere begann mit dem Interesse an Kommunalpolitik. Nachdem er Mitglied des Rates für seinen Wahlbereich Reusrath war, wurde er 1994 ehrenamtlicher Bürgermeister. Nachdem die CDU – damals noch mit der FDP – 1996 beschloss, den Chef der Verwaltung und den repräsentativen Chef des Rates in ein Amt zusammenzufügen, wurde Magnus Staehler eben dieser hauptamtliche Bürgermeister, der sich um die Stadt Langenfeld viel sorgt.

Magnus Staehler hat sich zum Beispiel für die Entschuldung der Stadt Langenfeld eingesetzt. Der Termin für die Entschuldung ist schon auf den 3. Oktober 2008 gesetzt, somit hinterlassen die jetzigen Generationen den späteren keine Schulden.

Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für den Bürgermeister ein wichtiges Thema. So hat jedes drei- bis sechsjährige Kind in Langenfeld Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Außerdem wird versucht, für Null- bis Dreijährige einen Erziehungsplatz bereitzustellen, so dass die Eltern zur Arbeit gehen können. Dadurch

sollen mehr junge Familien nach Langenfeld kommen. Die Voraussetzung dafür ist ein entsprechender Lebensraum und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So soll der Altersspiegel gesenkt werden.

Auch für Jugendliche setzt sich der Bürgermeister ein:

Sportvereine werden gegründet, Geld für Jugendzentren steht zu Verfügung, einmal im Vierteljahr findet die Veranstaltung L-Town Beatz statt. Jugendliche werden die Oper und andere Aufführungen nahe gebracht und ein Disco-Bus steht zur Verfügung. Außerdem werden Schulen den Anforderungen entsprechend ausgestattet. Der Bürgermeister ist auch Kulturdezernent in Langenfeld.

Magnus Staehler sorgt sich auch um den Klimawandel. So werden zum Beispiel Autos auf Flüssiggas umgerüstet, Solarzellen auf Dächern angebracht um Öl und Gas zu sparen, und in städtischen Gebäuden werden Lampen so verändert, dass sie Energie sparen.

Wird Langenfeld bis zum 3. Oktober 2008 schuldenfrei, ist es die erste Stadt zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern in Deutschland, die schuldenfrei ist, und Magnus Staehler wird wohl in die Geschichtsbücher der Stadt eingehen.

INFO

Stadt Langenfeld (Rheinland), drittgrößte Stadt im Kreis Mettmann mit 59.113 Einwohnern. Die junge Stadt Langenfeld erhielt die Stadtrechte erst 1943. Veranstaltungen wie z.B. das ZNS-Sommerfest im Juni oder das Schoppenfest im September finden im Langenfelder Kalenderjahr immer Platz. Sehenswürdigkeiten sind z. B. der St. Martin-Kirchturm, die Wasserskianlage oder das Haus Graven.

Daniel Wowra und Felix Krella, Leverkusen, Marienschule