Anne und ich sind nach Österreich in den Winterurlaub gefahren. Unser Urlaubstag beginnt um 8 Uhr in der Frühe. Nach dem Frühstück geht es ab in Richtung Berg. Oben angekommen geht es sofort los. Dafür, dass Anne erst im letzten Jahr angefangen hat, geht’s super ab auf dem Board.
Nachdem Sie sich mit sechs Pistenfahrten aufgewärmt hat, geht es nun auf die Hütte zum Essen -wo die Preise so hoch sind wie der Schnee auf der Piste. Dort ist die Stimmung gut und es ist sehr laut, daher sind wir schnell wieder auf den Brettern. Nun hat Anne richtig Platz zum boarden, da die Leute alle auf den Hütten sitzen.
Jetzt kann man die Piste in weiten Kurven abfahren. Der Tiefschnee im Wald zwischen den Bäumen ist am besten, da er noch unbefahren ist und man zum Teil gute Chancen hat für kleine Sprünge. Als Anne einen kleinen Moment nicht aufpasst, fährt sie über einen großen Schneehaufen, springt und macht einen ungeplanten Salto. Sie landet auf dem Hinterteil, muss aber lachen.
Danach geht es in den Boarderpark. Hier gibt es etliche Gleitstangen, große und kleine Sprungschanzen, eine Halfpipe und einen großen Kurvenpark. Die 14-Jährige fährt ein paar Mal in der Halfpipe und dann noch zu den Sprungschanzen.
Anne liebt das freie Gefühl auf dem Brett und die Tatsache, dass man alles aus dem Körper heraus steuert. Es gibt keine parallelen Beinbewegungen wie beim Skifahren und man muss die Beine nicht schön zusammen halten. Nein, man steht fest auf dem Brett und schwingt aus der Hüfte heraus. Am liebsten fährt Anne aber kleine, kurz hintereinander folgende schnelle Kurven. So wird man immer schneller. „Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu schnell werde und mich hinlege“, meint Anne.
Das macht richtig Spaß, denn sie fährt unermüdlich den Berg herunter, steht brav an der Gondel und fährt mit dem Lift herauf. Da vergeht die Zeit wie im Flug und schon ist es vier Uhr. Es geht zurück ins Tal, da die Bahn sonst schließt. Das Board bleibt oben auf der Hütte in „Georgs Besenkammer“, das ist Annes Geheimtipp. Im Hotel angekommen, springt Anne unter die Dusche und dann ins warme Schwimmbad. Und morgen soll es sogar gutes Wetter geben.
Zur Geschichte des Snowboards:
Die Snowboards waren früher viel schlanker und weniger tailliert, es gab keine Softboots und erst recht keine Flow-Bindungen. Man fuhr mit ganz normalen Skischuhen. Diese wurden mit wenig Vertrauen einflößenden so genannten Klick-Bindungen festgeschnallt. Das erschwerte die schwingenden Beinbewegungen und die Elastik.
Das Laufen ist ziemlich schwer mit den Skischuhen, und Snowboarder laufen mehr als Skifahrer, da die bekannten Ziehwege, auf denen sich die Skifahrer mit den Stöcken weiterbewegen, von den Boardern missmutig abgewandert werden. Daher war es eine große Freude für die damalige Boarderfreunde, als der erste Softboot auf den Markt kam.
Johanna Langenberg, Hückeswagen, Städt. Realschule Hückeswagen