Alltag im Rollstuhl – Einkauf mit Hindernissen

Ich bin 15 Jahre alt und möchte von einem Einkauf berichten. Es ist sehr schwierig für mich, weil ich körperbehindert bin und im Rollstuhl sitze.

Daher komme ich nicht an alle Regale im Geschäft heran. Es ist immer unangenehm zu fragen: „Können Sie mir mal bitte helfen?“. Es ist eben so schwierig als Rollifahrer, mit dem Einkaufswagen zu fahren, weil man nicht seinen Rolli und den Einkaufwagen gleichzeitig schieben kann. Ich bin dann ziemlich schnell genervt, weil einige Leute doof schauen. Aber es geht manchmal auch gut, weil die meisten Leute doch freundlich sind und einem helfen, wenn man sie fragt. Es gibt rolligerechte Einkaufswagen, die man in die Rollstühle einhängen kann. Viele Geschäfte sollten diese anschaffen, weil es einfach leichter ist für Rollstuhlfahrer wie mich, damit einzukaufen.

Wenjamin Alitovski, Mänchengladbach, Rhein.schule F. Kärperbehinderte

Wenn Rollstuhlfahrer fliegen – Ab in den Süden!

Die Schüler der ASS 3b, der Abschlussklasse der LVR Förderschule für Körperbehinderte in Mönchengladbach-Rheindahlen, machen eine besondere Abschlussfahrt: Sie fliegen nach Italien. Das Besondere ist, dass auch sechs Rollstuhlfahrer ins Flugzeug müssen.

Donato muss alleine fliegen, er kann nicht mit seiner Klasse fliegen. Warum? Die Fluggesellschaften unterscheiden die Rollstuhlfahrer in „Charlies“ und „Romeos“: „Charlies“ sind Rollstuhlfahrer, die nicht laufen können, „Romeos“sind Rollstuhlfahrer, die mit Hilfe gehen können. Es gibt eine Bestimmung bei den Fluggesellschaften, dass jedes Flugzeug nur zwei „Charlies“ mitnehmen darf.

In der ASS3 sind aber drei „Charlies“, also hatte die Klasse ein Problem. Donato Celentano war einverstanden, fünf Stunden vor seiner Klasse mit einer anderen Maschine zu fliegen. Natürlich wird er begleitet von einem Lehrer. Auf dem Flughafen Rom warten die beiden dann auf die anderen.

Aydin Sengelen, Mänchengladbach, Rhein.schule F. Kärperbehinderte

Schulwechsel – Endlich wieder Spaß!

Ich bin 16 Jahre alt und habe die Schule gewechselt: von der Hauptschule in die LVR Förderschule für Körperbehinderte in Mönchengladbach.

Da ich vor vier Jahren, um genau zu sein, am 3. Oktober 2004, meinen ersten Anfall bekam, musste ich sehr oft ins Krankenhaus. Leider bekamen die Ärzte die Anfälle nicht so richtig in den Griff. Ein halbes Jahr lang habe ich sehr oft gefehlt und konnte dann auch nicht benotet werden. Die Schüler in meiner alten Klasse waren und sind immer noch super, doch die Anfälle kamen immer noch, und die Aufenthalte im Krankenhaus auch.

Ich verpasste sehr viel Lernstoff und schrieb nur noch schlechte Noten. Durch die vielen Medikamente war ich ständig geschafft und auch oft krank. Seit ich auf der anderen Schule bin, ist es besser geworden. Das Lernen macht wieder Spaß, und der Leistungsdruck ist nicht mehr so stark. An meinem ersten Schultag habe ich nur Schülergesehen, die so ganz anders waren. Heute bin ich ein Teil dieser

Schule und dieser Klasse.

Keven Schmidt, Mänchengladbach, Rhein.schule F. Kärperbehinderte

Eine kleine Uhrenkunde – Kuckuck und Ding-Dong

Uhren machen Tic-Tac oder Ding-Dong. Die Uhren, die mich aber am meisten interessieren, können sprechen.

Es ist nur ein Wort. Manchmal wird es nur einmal gesprochen, manchmal auch mehrmals hintereinander. Es ist das Wort Kuckuck. Das, was mich immer schon an diesen Uhren begeistert hat, ist die Art und Weise, wie Kuckucksuhren denn Kuckuck machen.

Ich versuche einmal, das zu erklären: Das Wort Kuckuck entsteht dadurch, dass zwei Pfeifen abwechselnd über einen Blasebalg Luft kriegen. Gleichzeitig kommt aus einem kleinen Loch ein kleiner Vogel heraus. Dieser Vogel wird mechanisch über eine Stange heraus und wieder hineingezogen. Die Mechanik wird durch ein Pendel angetrieben. Unten an der Kuckucksuhr hängen zwei Zapfen. Der eine ist für das Uhrwerk, der andere ist für die Kuckucksmechanik verantwortlich.

Laut Guiness-Buch der Rekorde befindet sich die größte Kuckucksuhr der Welt an der Straße von Triberg im Schwarzwald. Sie ist 15.30 Meter groß und wiegt sechs Tonnen. Mein größter Wunsch ist es, diese Uhr einmal zu sehen und den Kuckuck dieser Uhr zu hören.

Malte Bolz, Mänchengladbach, Rhein.schule F. Kärperbehinderte

Schule mal anders – Langzeitpraktikum im Altenheim

Seit September mache ich als Schülerin (16) der LVR Förderschule für Körperbehinderte ein Langzeitpraktikum. Einmal in der Woche bin ich im Altenheim am Martinshof in Rheydt.

Ich möchte verschiedene Tätigkeiten kennen lernen, die ich später vielleicht einmal als Beruf ausüben könnte. Jeden Mittwoch betreue ich für zwei Stunden mit einer Therapeutin alte Leute auf ihren Zimmern. Wir machen dort Gesellschaftsspiele, singen Lieder, rätseln oder erzählen miteinander. Beim ersten Mal war ich noch sehr aufgeregt, wie die älteren Leute auf mich reagieren würden. Aber die Stationsleiterin nahm mich sehr nett in Empfang, und dann ging es mit der Therapeutin und dem Zivi Oliver sowie alle anderen Personen so weiter.

Schnell verflog meine Nervosität und ich wurde zu einem älteren Mann begleitet, der neu ins Heim eingezogen war und noch sehr unter Heimweh litt. Der freute sich, mich zu sehen und meinte, dass ich ihn an seine Enkelin erinnere. Ich erzählte ihm von meinen Geschwistern und dass ein Bruder von mir in Irland lebt, und dass wir uns auch nicht so oft sehen können. Als ich ging, hatte ich das Gefühl, dass er etwas aufgemuntert und fröhlicher war.

Viel Spaß haben die älteren Leute vor allem beim Spielen oder Sitztanz. Viele Senioren kennen mich nun schon besser und freuen sich immer auf den Mittwochnachmittag. Am 11.November feierten wir mit Liedern und gutem Essen St. Martin. Am 17. Dezember kommt der Nikolaus. Es sind immer schöne Stunden, die den Altenheim-Alltag erhellen. Ich finde es sehr gut, dass das Heim die Integration zwischen jungen Behinderten und älteren Menschen fördert.

Janina Süss, Mänchengladbach, Rhein.schule F. Kärperbehinderte

Berufsalltag – Eine Krankenschwester erzählt

Eine Krankenschwester in der Schule: Zainab El Lahib (13) hat sich mit Fine Michel-Schürgers, Krankenschwester an der LVR- Förderschule Mönchengladbach, unterhalten.

Was ist Ihr Beruf?

Mein Beruf ist Kinderkrankenschwester.

War es schwer, diesen Beruf zu lernen?

Man braucht dazu eine dreijährige Ausbildung an einer Kinderklinik. Man muss viel lernen, praktisch und auch theoretisch.

Krankenschwestern arbeiten eigentlich im Krankenhaus. Warum gibt es Krankenschwestern an dieser Schule?

Weil hier auch kranke Kinder in die Schule kommen, körperbehinderte Kinder, die unsere medizinische Hilfe brauchen.

Wie viele Krankenschwestern gibt es hier?

Hier arbeiten sechs Krankenschwestern, fünf davon haben eine halbe Stelle, eine hat eine volle Stelle.

Was war Ihr schlimmstes Erlebnis an dieser Schule?

Das kann ich so nicht sagen. Also – manchmal ist es schlimm, wenn Kinder weinen und traurig sind. Das finde ich besonders schlimm.

Zainab El Lahib, Mänchengladbach, Rhein.schule F. Kärperbehinderte

Abschlussklasse auf großer Tour – Erholung an Italiens Küste

Herr Rüller freut sich mit den Schülern seiner Abschlussklasse auf die Abschlussfahrt in vier Monaten nach Italien in die Nähe von Rom. Eine solche Fahrt ist etwas ganz besonderes für die Klasse ASS 3, weil die Schüler körperbehindert sind. Von zehn Jugendlichen können vier laufen, die übrigen sitzen im Rollstuhl.

Die Ferienanlage in San-Felice, die sich die Klasse ausgesucht hat, ist eine besonders behindertengerechte Anlage. Es gibt rollstuhlgerechte Zimmer, und die gesamte Anlage ist für Rollstuhlfahrer zugänglich. Außerdem stehen Kleinbusse zur Verfügung. Die Anlage liegt am Meer und hat einen eigenen Strand. Über eine Rampe und Steinplattenwege können Rollstuhlfahrer den Strand bequem erreichen und sich auch zwischen den einzelnen Liegeplätzen bewegen.

Rollstuhlgerechte Umkleidekabinen, Toiletten und eine Dusche sind am Strand vorhanden. Der Bademeister und seine Helfer fahren Rollstuhlfahrer mit Strandrollstühlen so weit ins Wasser, bis sie schwimmen können.

Die ganze Reise kostet eine Menge Geld. Die Klasse hat verschiedene Aktionen gemacht und Spenden gesammelt. So hat sie eine Kulturnacht in der Schule veranstaltet: Bands traten dort kostenlos auf, und die Eltern der Schüler und Schülerinnen boten eine Buffet mit verschiedene Speisen an. Die verkauften Eintrittskarten erhält die Klasse als Gewinn. Dieses Geld und weitere Spenden bekommen die Schüler als Zuschuss für ihre Fahrt.

Ferhat Dinler, Mänchengladbach, Rhein.schule F. Kärperbehinderte

Wo junge Menschen helfen – Ein ganz besonderer Job

Morgens um 8:00 Uhr in der LVR Förderschule für Körperbehinderte Schüler Mönchengladbach Rheindahlen. Markus Metz (20) und Lena Skadins (20) warten auf ihre Schüler die mit den Schulbussen zur Schule gebracht werden. Markus ist ein junger Mann, der an der LVR Förderschule für körperbehinderte Kinder und Jugendliche seinen Ersatzdienst ableistet. Er wurde vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) als Helfer für einen schwerstbehinderten Jungen zugewiesen. Markus ist Einzelbetreuer für einen Schüler, ein so genannter Integrationshelfer.

Seine Aufgaben sind, den Schüler vom Bus abzuholen, mit ihm Aufzug zu fahren, im Unterricht den Schüler bei pädagogischen Aufgaben zu unterstützen, ihm bei Toilettengängen sowie beim Essen zu helfen und den Schüler auf Klassenfahrten zu begleiten. Für Markus gab es auch schon schwierige Situationen: Ein Krampfanfall seines zu betreuenden Schülers löste bei ihm Panik aus, da diese Situation für in unbekannt war.

Lena ist FSJ-lerin. Das bedeutet, sie macht ein Freiwilliges Soziales Jahr. Sie ist einem Klassenteam zugeteilt, dort ist sie hauptsächlich für drei Schüler zuständig. Sie holt die Schüler morgens vom Schulbus ab, hilft beim An- und Auskleiden und ist für die Pflege der Schüler verantwortlich und übernimmt unter Anleitung pädagogische Aufgaben.

Mit Lena und Markus habe ich über das Thema „FSJ“ und „Integrationshelfer“ geredet. Für Lena hat das FSJ Auswirkungen auf ihren späteren Beruf. Sie möchte gerne etwas mit behinderten Kindern machen und sammelt hier an der Schule ihre Erfahrungen. Wenn Markus studieren sollte, würde er den Beruf eines Mathematik- und Sportlehrers ergreifen.

Informationen:

An der LVR Förderschule für Körperbehinderte in Mönchengladbach Rheindahlen gibt es zurzeit sechs Integrationshelfer, sieben Zivildienstleistende und fünf junge Leute im Freiwilligen Sozialen Jahr. Die Dienstzeit der FSJ-ler und Integrationshelfer dauert elf Monate, die der ZDL neun Monate.

Selina Kelzenberg, Mänchengladbach, Rhein.schule F. Kärperbehinderte

Gesundheit – Leben Vegetarier gesünder?

Immer mehr Leute werden Vegetarier. Da stellt man sich manchmal die Frage, ob das überhaupt gesund ist? Bekommen Vegetarier alle Nahrungsstoffe, die sie benötigen?

Die Europäische Vegetarier-Union hat eine Studie veröffentlicht nach der neun Prozent der deutschen Bevölkerung, das sind etwa 7,4 Millionen, vegetarisch leben.

Braucht der menschliche Körper überhaupt Fleisch? In Fleisch gibt es nur drei wichtige Nahrungsstoffe: Eiweiß (auch Protein genannt), Kohlenhydrate und Fett. Eiweiß ist das, was am meisten im Fleisch steckt. Man findet es aber auch in Milch, Joghurt, Butter, Käse bzw. in allen Milchprodukten. Kohlenhydrate und Fett findet man ebenso in anderen Nahrungsmitteln. Demnach müssen wir Menschen nicht unbedingt Fleisch essen.

Vegetarier müssen unbedingt darauf achten, genügend Milchprodukte zu essen. Folgende Gefahren bestehen, wenn ein Vegetarier zu wenig Milchprodukte zu sich nimmt: Bei Vegetariern, besonders in der Wachstumsphase bei Kindern und Jugendlichen, ist die Gefahr besonders groß, dass es zu Problemen und Störungen im Knochen- und Skelettaufbau kommt. Die Knochen sind einfach schwächer und können bei Belastung schneller brechen. Außerdem sind die Zähne bei Vegetariern oft ein Schwachpunkt. Sie sind anfälliger gegen Bakterien und Karies. Auch die Fingernägel sind oft betroffen. Sie brechen schneller ab und können spröde sei. Desweiteren stellte man fest, dass bei Vegetariern besonders Kinder und Jugendliche öfter Sehschwächen haben. Beim erwachsenen Menschen sind die beschriebenen Gefahren nicht mehr so ausgeprägt.

Allerdings gibt es nicht nur negative Seiten. Man muss zugeben, dass die positiven Seiten eigentlich überwiegen. Unter den Vegetariern findet man zum Beispiel kaum übergewichtige Menschen, da Vegetarier sich meist viel bewusster ernähren als Nichtvegetarier. Außerdem leiden Vegetarier viel seltener an so genannten ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten wie Rheuma, Gicht und Diabetes. Viele Menschen benutzen die vegetarische Ernährung mittlerweile öfters auch als Diät.

Carina Kamps, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule

Handball – Saisonstart mit neuem Team

Vor einigen Wochen hat die Handballsaison begonnen. Die weibliche B2 Jugend des TV Lobberich startet in diesem Jahr mit einer neuen Mannschaft.

Die alte weibliche C1 Jugend konnte im vergangenen Jahr einen verdienten dritten Platz erzielen. Doch in diesem Jahr haben vier Leistungsträger die Mannschaft verlassen. Mit einigen Neuzugängen entstand eine neue Mannschaft – die weibliche B2 Jugend.

Das Team muss nun erst einmal zusammenwachsen und wird in diesem Jahr vielleicht nicht ganz so erfolgreich sein wie im vergangenen Jahr. Im ersten Saisonspiel gab es zwar einige technische Fehler, aber die Mädchen zeigten dennoch genügend Kampfgeist und gewannen mit zwei Toren Vorsprung. In den zwei darauf folgenden Spielen konnte die Mannschaft leider keine Punkte holen. Sie gibt jedoch nicht auf und wird bei den kommenden Spielen weiterhin hundert Prozent geben und hoffentlich das ein oder andere Mal als Sieger vom Platz gehen können.

Das Team muss im Training neben Kondition und Technik vor allem noch das Zusammenspiel üben. Die Trainer Nicola H. und Mirko V. sind sehr engagiert, so dass man am Ende der Saison ein gut eingespieltes Team erwarten kann.

Marie Osterkamp, Nettetal, Werner-Jaeger-Gymnasium