Warum das Zeichnen für ein Kind so wichtig ist

Kinder malen und zeichnen in der Regel gerne und das wird von Eltern und Erziehern unterstützt. Doch warum ist es auch sinnvoll?

Von Nova J. Kaymaz, 8d, Theodor-Fliedner-Gymnasium

Malen und zeichnen nutzen vor allem Kinder, die noch zu klein sind, um mit Worten zu sagen, was sie wollen. Also malen sie es einfach. Außerdem drücken sie mit ihren Zeichnungen ihre Gefühle aus. Sie malen ihre Familie, ihre Haustiere, Freunde, Wünsche oder auch einfach sich selbst in verschiedensten Situationen. Kinder durchleben während ihrer Entwicklung verschiedene Zeichnungsphasen. In jeder Phase malen sie etwas Anderes und drücken damit auch verschiedenen Emotionen aus.

Am Anfang kritzeln sie zwar oft nur aber auch daraus kann man schon lesen, wie sich das Kind fühlt. Das sieht man meistens an den Farben, die das Kind verwendet. Dunkle Farben sagen, dass es wütend oder traurig ist, bunte und helle Farben zeigen hingegen eine gute Stimmung an. In den nächsten Phasen malen Kinder oft nur eine Person. Meist sich Selbst oder eine für sie wichtige Person. Außerdem kann man immer sehr gut erkennen, was dem Kind an dem Bild besonders wichtig ist, denn dies malen sie immer am größten und sehr mittig. Danach probieren sie in ihren Zeichnungen aus, was im echten Leben nicht möglich ist.

Deswegen sollte man Zeichnungen eines Kindes Aufmerksamkeit schenken, da in diesen Bildern so viele Informationen über das Kind stecken. Als Elternteil sollte man Kindern so oft es geht die Möglichkeit geben, um ihre Gefühle aufs Papier zu bringen.

Leben mit Vierbeiner

Die Familie Schmidt ergänzt seit Kurzem ein Hund. Anouk hält das Ehepaar und ihren Sohn gut auf Trab, wie sie im Gespräch erzählen.

Von Jan Frerich, 8d, Theodor-Fliedner-Gymnasium Düsseldorf

Montagmorgen, 5.00 Uhr – Für Julia Schmidt (Name geändert) heißt es Aufstehen, denn ihr kleiner weißer Schäferhund Anouk möchte raus. Die Ökotrophologin, Ehefrau und jetzt auch Managerin eines mittelständischen Unternehmens, das 30 Fische, einen kleinen frechen Hund, einen Mann und einen manchmal pubertierenden 14-jährigen Jungen managt, hatte nämlich der Familie vor einer Woche mitgeteilt, dass sie sich einen Hund anschaffen wolle.

Anouk ist gerade mal 8 Wochen alt, doch zeigt er schon ein überdurchschnittliches gutes Benehmen und Intelligenz. Im Interview erzählt uns die Besitzerin, dass sie die Anschaffung des Hundes schon vor vier Monaten begonnen hatte zu planen. Begeistert von dem Tier sind auch ihr Mann und ihr tierliebender Sohn.

Um 9.00 Uhr geht es dann für den kleinen Hund wieder für einen Spaziergang nach draußen. Während seine Besitzerin danach vom Home-Office aus arbeitet, muss sich Anouk selber beschäftigen. Um 13.00 Uhr gehen die beiden dann wieder nach draußen, um den Sohn von der Schule abzuholen. Freudestrahlend und hechelnd begrüßt Anouk seinen neuen und treuen Freund, der sehr gerne Zeit mit dem Welpen verbringt. Sehr oft spielen die beiden zusammen oder verbringen die Zeit draußen an der frischen Luft. Doch da Anouk noch sehr klein ist ruht er sich auch oft noch aus.

Um 16.00 Uhr gehen der Vierbeiner und seine Besitzerin zum Hundetraining. Dort lernt der Hund seine ersten Kommandos und Regeln für sein Verhalten im Alltag, wie zum Beispiel das Treffen mit einem anderen Hund. Sein Frauchen erzählt uns, dass Anouk sehr schnell lerne, was auch in der Natur der Rasse liege. Am frühen Abend kümmert sich ihr Sohn um den Hund. Er berichtet uns, der Hund müsse bis er stubenrein ist siebenmal am Tag nach draußen.

Schmidt wollte Jahre lang keinen Hund. Doch nachdem ihr Sohn sie nach 10 Jahren überzeugt hatte, stand zunächst die Anschaffung eines Huskys zur Debatte. Aufgrund des mangelndem Sozialverhalten und einem nicht unterdrückbaren Jagdinstinkt dieser Rasse entschied sich die Familie dann für einen weißen Schweizer Schäferhund. Die Familie ist überaus glücklich mit ihrem Hund, besonders weil er Schabernack anstellt. Doch dafür kann man ihm nicht wirklich böse sein, da er ja noch ein kleiner, süßer Welpe ist.

Wenn Herrchen Tobias am Abend nach Hause kommt, ist bei beiden die Freude sehr groß, da sich beide nur morgens und abends sehen. Uns wird von seinem erwachsenen Herrchen mit Stolz berichtet, dass der kleine Welpe schon etwas ganz Besonderes sei und das Leben der Familie sehr bereichere.

Ein wunderbarer Weihnachtsmarkt

Jedes Jahr wird zu Beginn der Weihnachtszeit der Weihnachtsmarkt in Düsseldorf eröffnet. Die Gäste sind aus den verschiedensten Gründen begeistert.

Von Helen Shepherd, 8d, Theodor-Fliedner-Gymnasium Düsseldorf

Rund 200 Stände stehen dort und es wird viel verkauft und auch gekauft. Der Duft von Glühwein, Punsch und Kinderpunsch liegt in der Luft. Alleine der Geruch erwärmt die Herzen. Auch in diesem Jahr sind es nicht nur die Einheimischen, die die leckeren Reibekuchen essen, sondern auch unsere niederländischen Nachbarn. „Seit 5 Jahren gehen meine Freunde und ich hierhin, nur wegen der Vielfalt und dem Glühwein“, sagt die 75-jährige Gerlinda aus Holland und ihre Freundin ergänzt: „Ob ein Glühwein mehr oder weniger, ist ja letztendlich auch egal.“

Trotz der Kälte hört man nur das Gelächter der vielen Leute, alle mit geröteten Wangen und dick eingemummelt. „Es gibt nichts Schöneres, als mit seinen Freunden in einer viel zu kleinen Bude zu sitzen, Bier zu trinken und neue Leute kennen zu lernen“, lallt der 55-jährige Holger mit glänzenden Augen. Aber auch dieses Jahr gibt es mehr als Alkohol: Ein glänzendes Riesenrad und eine Kinderkrippe. Das Riesenrad ist in hervorragendem Zustand, spricht aber eher die kleinen Gäste an. Allerdings quietscht es ein bisschen, als der 79-jährige grauhaarige Opa mit seinem Enkel in eine der Gondeln steigt. ,,Soll das dumme Ding doch quietschen, Hauptsache mein Enkel ist glücklich“, fügt er hinzu.

Man blickt in glückliche Gesichter mit funkelnden Augen, die ihre neu gekauften Schätze fröhlich betrachten. „So etwas habe ich mir schon immer gewünscht, aber nie gefunden. Nie gab es diesen bunten, mit Pailletten besetzten Plastikstrauß, immer hieß es, er sei ausverkauft. Aber jetzt habe ich meinen Schatz“, sagt Marta fröhlich, wobei ihre Augen funkeln und tränen.

Auch Weihnachtsdeko-Stände, bei denen man Lichterketten, kleine süße selbst geschnitzte Tannenbäume oder LED-Weihnachtsmänner kaufen kann, gibt es auf dem Weihnachtsmarkt. Außerdem gibt es noch Buden mit Leckereien wie Reibekuchen, Grillwurst und selbstgemachten Pommes Frites. „Reibekuchen sind für meine Frau und mich ein Muss“, meint Peter, der gerade den letzten Rest in sich reinschiebt.

Nicht nur für sich kann man hier etwas finden, auch Dinge, die sich als Weihnachtsgeschenke eignen, begegnen einem hier. ,,Ich hoffe, meiner Mami gefällt dieses Lebkuchenherz mit ihrem Namen darauf“, sagt der 6-jährige Oskar.

Frei wie ein Vogel

Für die Autorin geht ihr größter Traum aus Kindertagen in Erfüllung: Sie macht einen Paragliding-Flug.

Von Sina Rothkopf, 8c, Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg

Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Welt von oben zu erleben, im Wind gleiten und einfach die wunderschöne Aussicht genießen. Man ist frei, frei wie ein Vogel. 

Es war 10 Uhr morgens und die Sonne strahlte in Südtirol. Meine Familie und ich  machten uns bereit für eine Wanderung. Schnell waren zwei Stunden  vergangen, als mein Vater plötzlich telefonierte und mit meiner Mutter weiter zurück blieb. Schließlich kamen die beiden zu uns und eröffneten uns strahlend: „Wir haben eine Überraschung für euch! Wir werden jetzt von jemandem abgeholt und machen einen Paragliding- Tandemflug.“

Ich war durcheinander und wusste nicht, was ich denken sollte. Für einen Moment war ich irritiert, doch dann realisierte ich, dass mein größter Kindheitstraum in Erfüllung gehen wird. Für mich war es unvorstellbar für rund 30 Minuten durch die Lüfte zu gleiten. Ein aufregendes, aber zugleich auch ein wundervolles Gefühl. Sofort stieg in mir eine starke Anspannung auf und ich konnte nicht mehr ruhig stehen bleiben.

Endlich kamen die Begleitflieger den schmalen Weg hochgefahren und luden uns ein. Noch 15 Minuten bis zum Abflugort. Doch ich hatte das Gefühl, dass ich erst gar nicht oben ankommen werde. Ich bin meinen Eltern so sehr dankbar für diese Überraschung, die ich bestimmt nie vergessen werde. Während der ganzen Autofahrt sprach ich kein Wort.

Schließlich kamen wir an einer riesigen, grünen und mit blühenden Blumen bewachsenen Wiese an. In weiterer Entfernung unter uns sah man die Waldgrenze und das sehr tiefgelegene Dorf, in dem wir landen würden. Allein diese Aussicht war atemberaubend. Die Startwiese war leicht abfallend und endete an einer Klippe. Perfekte Voraussetzungen für den Tandemflug. Ich machte mir beinahe vor Aufregung in die Hose. Doch dafür war keine Zeit.

Wir begannen mit dem Ausbreiten der vier Schirme und jedem einzelnen wurde ein Begleitflieger zugeteilt. Ich war die leichteste Person, also bekam ich den schwersten Profi. Einer der Begleiter erklärte: „Ihr müsst beim Abflug so schnell laufen wie ihr könnte, damit wir mit dem Wind gut hoch kommen. Also Schnelligkeit ist wichtig, aber das Vertrauen zu eurem Begleitflieger ist von ganz entscheidender Bedeutung. Des Weiteren müsst ihr beim Landen ebenso laufen, das Gewicht nicht nach hinten verlagern, sonst gibt es eine Po- Bremse. Hört auf euren Begleitflieger und dann wird nichts passieren. Viel Spaß!“

Alles ging so schnell. Ich wusste, alles wird gut gehen. Ich zweifelte kein bisschen am Können meines Tandemfliegers, trotzdem musste man einer völlig fremden Person voll und ganz vertrauen. Zur Sicherheit fragte ich: „Wie oft bist du eigentlich schon geflogen?“ Der Mann erwiderte sofort: „Ach, unzählige Male und es ist nie etwas passiert, du brauchst dich nicht zu fürchten, alles wird gut gehen.“ Diese Worte beruhigten mich.

Ich zog einen speziellen Anzug und einen Helm an.  Angegurtet an meinen Tandempiloten stand ich vor ihm. Jetzt ging alles noch viel schneller als vorhin. Wir mussten uns beeilen, da der Wind perfekt war, denn ohne Wind kein Flug. Die Thermik war optimal. Mein Bruder startete zuerst und dann folgte ich. Mein Begleitflieger und ich fingen gleichzeitig an zu sprinten. So schnell war ich noch nie, doch für meinen Traum wachse ich über mich hinaus. Mein Kopf war leer und ich lief und hörte nicht mehr auf und plötzlich war ich schon in der Luft. Ich konnte es kaum glauben, die unendliche Weite erfasste mich. Mein Wunsch ist wahr geworden, und ich fühlte mich einfach frei. Ich war gedankenlos und verblüfft von der spektakulären und wunderschönen Aussicht. 

Wir flogen nach rechts, kurz darauf links und glitten schwerelos durch die Luft. So ein „Vogelgefühl“ ist unbeschreiblich. Es ist einfach nur atemberaubend. Dann kam etwas für nicht schwindelfreie Personen. Wir drehten uns sehr schnell im Kreis und am Ende lag ich fast waagerecht in der Luft. Mir fielen alle Sorgen ab, ich fühlte mich leicht und frei. Ich sah Vögel an mir vorbei fliegen und die ganze Welt sah so winzig aus. Ich erkannte nur schwer die unten stehenden Personen. Ein frischer Wind wehte mir um die Ohren. Doch leider waren mein Begleitflieger  und ich schon fast wieder am Boden angekommen.

Ich machte mich fürs Landen bereit. Er schrie: „Jetzt“ und ich wusste, was zu tun war: erneut laufen! Plötzlich gab es einen Stoß und wir setzten abrupt mit den Füßen laufend auf dem Boden auf.  Das Tempo war hoch, doch es nahm rasch ab. Erst jetzt bemerkte ich, wie wir herzlich von Zuschauern begrüßt wurden. Lautes Klatschen und Rufe  bekam ich zu hören. Ich war so erleichtert und glücklich wie noch nie. Das Fliegen machte mir so viel Spaß und ich wollte es sofort wiederholen, doch das ging leider nicht. Auch der Rest der Familie landete heil am Boden.

Balken, Barren, Boden – mein Turnwettkampf

Vor dem zweiten Wettkampf ist die Autorin sehr aufgeregt. Wird alles so gut klappen, wie sie sich das vorstellt?

Von Inga Temne, 8c, Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg

Heute ist ein besonderer Tag, und ich muss früh aufstehen, um pünktlich in der Turnhalle zu sein. Es finden die jährlichen Vereinsmeisterschaften meines Turnvereins TuS Wegberg statt. Schon am Tag zuvor war ich total aufgeregt. Unter anderem, weil ich bei dem letzten Training nicht so gut war. Außerdem werde ich heute das erste Mal eine Kür turnen, das heißt, ich habe meinen Vortrag selbst zusammengestellt und zeige keine vorgegebene Übung.

Aber jetzt geht es endlich los – das Turnen beginnt. Pünktlich um 9:00 Uhr gehe ich zusammen mit meiner Riege zum ersten der vier Turngeräte. Wir fangen beim Sprung an. Jeder darf zunächst zwei Probesprünge zum Einturnen machen. Als ich beide davon vermassele, werde ich ganz schön nervös und ein bisschen unsicher. Aber nun bin ich mit meinem ersten Sprung im Wettkampf an der Reihe. „Du schaffst das!“, flüstert mir meine Freundin zu. Also laufe ich an und springe – geschafft! Und der zweite Versuch gelingt mir noch besser. Stolz gehe ich mit den anderen zum nächsten Gerät: dem Barren.

Trotz Nervosität und Aufregung turne ich nicht schlecht. Selbst die Turnelemente, die mir beim Abschlusstraining nicht gelingen wollten, bekomme ich hin. Jetzt kommen nur noch der Balken und der Boden. Die Anspannung steigt. Werde ich das Rad auf dem Balken schaffen? Was wird passieren? Werde ich herunterfallen? All das geht mir durch den Kopf. Ich versuche mich zusammenzureißen: volle Konzentration, bloß nicht nachdenken! Die Kampfrichter sind bereit und ich fange mit meiner Übung an. Der Anfang ist ganz in Ordnung und ich merke, wie ich ruhiger werde. Doch jetzt kommt das Rad. Ich atme tief ein, turne das Rad, verliere aber bei der Landung das Gleichgewicht und schon bin ich unten. Mist! Zwar zählt das Rad noch, da ich den Fuß auf dem Balken hatte, aber für den Sturz werde ich wohl ein paar Minuspunkte bekommen. Als ich den Rest der Übung beendet habe, bin ich erleichtert und froh, dass es vorüber ist. Ich gehe wieder zurück zur Bank, auf der die anderen aus meiner Riege sitzen. Wir schauen noch den Restlichen am Balken zu und als alle fertig sind, gehen wir zum Boden.

Geturnt wird auf sechs aneinandergelegten Weichbodenmatten, die eine große quadratische Fläche bilden. Ich freue mich schon darauf, anzufangen und gehe im Kopf nochmal die Übung durch. Ein paar Minuten später bin ich endlich an der Reihe und begebe mich in meine Anfangsposition. Die Musik ertönt, ich fange an zu turnen und blende alles andere aus. Ich fühle mich einfach frei und bewege mich zur Musik. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Die Übung ist viel zu schnell vorbei. Nun bin ich sehr glücklich, aber auch erleichtert.

Jetzt ist Warten angesagt: die Ergebnisse müssen ausgewertet werden. Deshalb gibt es noch etwas Zeit. Als erstes steht eine kleine Vorführung von vier Mädchen meiner Turngruppe auf dem Programm und dann sind alle Zuschauer dazu aufgefordert, in den Innenraum zu kommen. Sie sollen mit uns Turnerinnen unser Kraft- beziehungsweise Aufwärmprogramm durchführen, das wir immer vor dem Training machen. So bekommen sie einen kleinen Eindruck von dem, was wir so machen. Viele Eltern und auch Geschwister machen mit, sodass es auf der Matte ganz schön eng wird. Es ist sehr lustig aber auch anstrengend. Auch meine Mutter ist dabei!

Nach einer kleinen Stärkung geht es schon bald mit der Siegerehrung los. Als meine Riege aufgerufen wird, bin ich auf die Platzierungen gespannt. Ich vermute, dass ich auf dem fünften (und damit letzten) Platz landen würde, da ich noch nicht so lange turne wie die meisten anderen und dementsprechend auch nicht so gut bin wie sie. Ich habe vor ungefähr drei Jahren mit diesem Hobby angefangen und bin wegen ein paar Klassenkameraden und Freunden darauf gekommen. Allerdings ist dies erst mein zweiter Wettkampf. Im letzten Jahr hatte ich mir kurz vor den Vereinsmeisterschaften einen Daumen gebrochen. Damals war ich sehr enttäuscht und traurig, als ich erfuhr, dass ich nicht mitmachen konnte. Ich bin aber selbstverständlich trotzdem gekommen, um meinen Verein und meine Freunde zu unterstützen.

Aber jetzt zurück zur Siegerehrung. Zuerst wird der fünfte Platz aufgerufen – und ich bin es nicht! Dann ertönt erneut die Stimme meiner Trainerin: „Und auf dem vierten Platz ist…Inga Temme!“. Ich stelle mich neben das Podest und bekomme meine Medaille und meine Urkunde. Natürlich wäre es cool, mal auf dem Podest zu stehen, aber auch so bin ich total zufrieden mit meinem Wettkampf und freue mich schon aufs nächste Jahr.

Die Goldgrube im Hinterhof

Die Rahmenvergolderin Christiane Nick erzählt von ihrer Arbeit und den verrücktesten Aufträgen. Dabei lernt man, dass man im Zweifelsfall alles vergolden lassen kann.

Von David Huth, 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

An einem sonnigen Herbstvormittag betrete ich die Gneisenaustraße in Derendorf, die eine angenehm ruhige Atmosphäre durch die wenigen Autos hat, und erblicke den Eingang des Geschäftes „Oro Fino“, den das prunkvoll goldene Logo von „Oro Fino“ mit den beiden Fahnen ziert. Das Geschäft nimmt jedes Jahr am „Perlfischwochenende“ teil, bei dem sich 23 Ateliers und Werkstätten in Derendorf und Pempelfort präsentieren.

Christiane Nick ist Rahmenvergolderin und Mitinhaberin des Geschäfts. Sie erklärt, dass man hier, wie der Name schon preisgebe, Bilderrahmen vergolde. Jedoch werden auch andere Objekte bei „Oro Fino“ vergoldet, wie zum Beispiel Wände, Tischplatten, verschiedene Skulpturen oder eine Toilettenkonsole. Das Kleinste, was die Werkstatt jemals vergoldet habe, sei, wie Christiane Nick schmunzelnd erzählt, eine kleine Erbse gewesen, die ein Geschenk zur Wertschätzung an jemanden gewesen sei, der eine Firma verlassen habe. „Im Prinzip“, sagt sie, „kann man alles vergolden“.

In der Werkstatt arbeitet sie mit 23-karätigem Gold. 24 Karat sei pures Gold, aber 23-karätiges Gold hafte besser und lasse sich deshalb besser bearbeiten, jedoch sehe die Farbe immer noch nach Gold aus. An Kirchtürmen zum Beispiel werde auch 23-karätiges Gold genutzt, da die Turmspitze viel aushalten muss. Außerdem werden verschiedene Goldsorten verwendet, nämlich eine Legierung aus Platin und Gold, genannt Mondgold.

Die Vergolderin berichtet weiter von Goldsorten mit den ansprechenden Namen Weißgold, Orangegold, Zitronengold, Grüngold, aber auch Silber werde hier wohl genutzt. Diese Wertstoffe werden mit dem sogenannten „Anschießen“ an den jeweiligen Bilderrahmen, die auch bei „Oro Fino“ selbst hergestellt werden, angebracht. Dabei wird auf den Bilderrahmen Polyment, eine Tonerdemischung, die mit Leim versetzt wird, und eine Spiritusmischung aufgetragen. Damit ist der Rahmen vorbereitet und die Vergolderin kann das empfindliche Blattgold auftragen. „Aber langsam bewegen! Denn wenn man da draufatmet, fliegt es gleich weg!“

Um den Beruf Rahmenvergolder ausüben zu können, benötigt man eine Ausbildung von insgesamt drei Jahren, die eine Mischung aus praktischer Arbeit in der Werkstatt und Berufsschule ist. Die Angestellten sind von 10 Uhr morgens bis 18:30 Uhr für die Kunden da, sowie am Samstag von 10 Uhr bis 14 Uhr. „Wie ein normales Geschäft“, erklärt Christiane Nick. Der Beruf gefalle ihr sehr, da er besonders vielfältig sei. Manchmal müsse man geduldig sein, wie zum Beispiel beim Vergolden des Rahmens. Manchmal mische sie verschiedene Farben, um Rahmen zu gestalten. Bei der Rahmenherstellung kommen auch große Maschinen zum Einsatz, die durchaus auch mal „Dreck und Lärm“ machen. „Heute Morgen“, erzählt sie, „habe ich auch einen Spiegel zurechtgeschnitten“.

Beim Verlassen der Werkstatt fällt mir auf, wie idyllisch es hier mit den schönen Pflanzen und den alten Backsteinmauern im Hinterhof eigentlich ist. Wenn ich mal eines Tages einen besonderen Rahmen brauche, weiß ich ja, an wen ich mich wenden muss.

Zwischen Schein und Wirklichkeit

Energy-Drinks in Massen, die Klickzahlen gehen durch die Decke, Spieler lieben dein Spiel. Sieht so das Leben in der Gaming-Industrie aus? Ein Gespräch mit den Gründern von „Helium9“.

Von Peter Mukovskiy, 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

Büros, hunderte von Mitarbeitern und ein großes Budget sind genau das, was dem Startup „Helium9“ nicht zur Verfügung steht. Ein Startup-Unternehmen ist Wikipedia nach eine Unternehmensgründung mit einer innovativen Geschäftsidee und hohem Wachstumspotenzial. Die noch neue Firma Helium9 besteht aus kaum 10 Mitarbeitern, die einander noch nie gesehen haben, da sie in allen möglichen Ländern leben und dort von zuhause aus arbeiten. So sieht ein modernes IT-Startup aus.

„Helium9“ wurde von Iskander Umarov, dem Leiter und Visionär, also dem, der das Projekt von Anfang an geplant hat und die Vorstellung von der zukünftigen Entwicklung stets im Kopf hat, Michael Mukovskiy, Verantwortlicher für Server-Systeme und Datenanalysen, und Maxim Mozgovoy, dem Hauptentwickler der AI, der artificial intelligence, zu deutsch künstliche Intelligenz gegründet. Registriert ist die Firma in Prag, Tschechien, obwohl die Tätigkeiten der Firma absolut gar nichts mit dem Land zu tun haben. Reizvoll sind hier wohl vor allem die niedrigen Steuern.

Das erste Produkt, an dem sie seit drei Jahren arbeiten, ist eine Mehrspieler-Tennissimulation: „World of Tennis Roaring 20s“, die den Spieler in die 1920er Jahre versetzt und ihn mit spannenden Tennisligen und realistischen Tennisduellen am Spiel hält. Besonders an dem Spiel sind die „AI“, die über lange Zeit, mühsam programmiert worden sind, damit es den spielenden Usern so vorkommt, als spielten sie gegen echte Gegner, was aber nur „Agenten“ anderer Spieler sind. Das heißt, sie tun so, als ob sie echte Spieler wären. Das Spiel ist mittlerweile schon ziemlich erfolgreich, fast eine Millionen Downloads wurden gezählt und es wurde sogar mehrmals als „Spiel des Tages“ in diversen Ländern gekrönt.

Aber was ist die Besonderheit in der Spieleindustrie gegenüber anderen Bereichen der Informationstechnologie (IT), fragten wir Iskander Umarov. Darauf antwortet er mit müder Stimme, da er noch gestern 20 Stunden durchgearbeitet hat, dass es eine der risikoreichsten Branchen im IT-Bereich wäre, da um die 85 Prozent der Spiele kein Geld einbringen würden.

Wenn man ein erfolgreiches Produkt entwickeln will, müsse man sich also auf geistliche Anstrengung einstellen, da man immer wieder vom eigentlichen Plan abweichen müsse: Die Spieler wollen oder verstehen etwas nicht, woraufhin man sich ihnen anpassen müsse. So werden immer wieder Stunden Programmierarbeit weggeworfen. Das sei die traurige Wahrheit der Gaming-Industry, sagt er.

Heutzutage sind AIs in vielen Branchen ziemlich beliebt. Wir fragen Maxim Mozgovoy, wie er die Verwendung von AI in Spielen sieht. Seiner Meinung nach profitieren die Spiele davon, dass durch die AI ein flexibles Gameplay entsteht, und der Spieler dadurch ein vielschichtiges Erlebnis bekommt. In dem Sinne sei die Verwendung von AI in Spielen schon prädestiniert, erzählt der Experte.

Mukovskiy öffnet sich schon den 5. Energydrink heute, als er seine Empfehlung für junge Menschen herausgibt, die in der Gaming-Branche arbeiten wollen: „In der Regel sehen sich junge Leute als Designer, die zu bestimmen, wie ein Großteil eines Spiels auszusehen hat. Jedoch braucht die Gaming-Industry vor allem hochqualifizierte Programmierer, die auch die Sicht des Spielers gut verstehen. Deswegen würde ich schon in jungen Jahren mich selbstständig viel mit Mathematik, aber auch mit IT befassen. Das ist die Basis um ein erfolgreicher Spielentwickler zu werden.“

Zu Besuch beim König des Thunfisches

Das Sushi Restaurant Maruyasu hat sich trotz der geringen Größe zu einer festen Größe in Düsseldorf entwickelt.

Von Claudius von Busekist, 8c, Humboldt Gymnasium Düsseldorf

Ich betrete den Sushi-Laden Maruyasu. Um mich herum sitzen rund 40 hungrige Menschen, an der Theke warten nochmal so viele darauf ihre Bestellung abgeben zu dürfen. Es riecht nach gebratenem Fisch und die Stimmen der Besucher ergeben einen angenehmen Geräuschpegel. Hinter der Theke in der Küche stehen die Mitarbeiter, die unter Anleitung des Besitzers des Restaurants Akio Ando an den verschiedenen Gerichten arbeiten.

„Es war schon immer mein Traum ein Sushi-Restaurant zu eröffnen“, sagt der Japaner Ando. Sein Restaurant gilt in Düsseldorf als eines der Besten, wenn es um Sushi geht. So werden regelmäßig Artikel und Berichte über den kleinen Laden in den Shadowarkaden geschrieben. Manche Zeitschriften nennen Akio Ando auch den König des Thunfisches, da er vor allem für sein unglaubliches Thunfisch-Sushi bekannt ist. „Das beste Sushi der Stadt“, sagt ein Besucher. Er komme jeden Samstag her, um hier zu essen. Auf die Frage, was er denn am liebsten essen würde, antwortet er mit einem Lachen: „Das Sushi hier ist grandios, aber am liebsten esse ich die Gyoza.“ Gyoza, eine weitere Spezialität des Restaurants, sind Teigtaschen in der Form eines Halbmonds, ähnlich wie bei einem geschnittenen Apfel.

Ein Mitarbeiter, der in diesem Artikel nicht aufgeführt werden möchte, erzählt: „Das Restaurant wurde zu Beginn mehr auf ‚to go’ ausgelegt und dieser Einstellung sind wir bis heute treu geblieben, mit dem Unterschied, dass wir jetzt versuchen, uns auch mehr auf das Essen vor Ort zu konzentrieren. Allerdings ist der to-go-Faktor immer noch ziemlich wichtig.“ Als ich einen Blick auf die Speisekarte werfe, fällt mir die Vielfalt des Essens direkt ins Auge. Dort wird von gekochtem Oktopus über Thunfischfilets und normalen Maki (kleineres Sushi mit einer Füllung wie Gurke, Avocado, Thunfisch oder Lachs) bis hin zu handgemachten Gyoza und exotischen Desserts alles mögliche aufgeführt. Alles kann vor Ort oder zum Mitnehmen erworben werden.

Wenn ich einmal genauer darüber nachdenke, fällt mir etwas auf: Das Maruyasu hat eine ähnliche Entwicklung wie Düsseldorf vollzogen. Düsseldorf hat sich im Laufe der Jahrhunderte von einem kleinem Dorf zur Hauptstadt Nordrhein-Westfalens gemausert. Das Maruyasu ist vom anfangs kleinen und unbekannten Laden zuerst zu einer festen Größe und über die Jahrzehnte mittlerweile zu einem der besten – wenn nicht sogar zu dem besten – Sushi-Restaurant Düsseldorfs geworden. Ich wünsche mir vor allem, dass das Restaurant es trotz wachsender Popularität schafft, die jetzige Atmosphäre eines feinen Sushi-Imbisses zu bewahren.

Junges Mädchen im Tierheim

Tierheim: Hoffnung oder Endstation?

Aus verschiedenen Gründen landen Tiere im Tierheim. Ein Blick hinter die Kulissen des Tierschutzvereins Düsseldorf.

Von Stella Puchert , 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

Ein unangenehmer Geruch steigt mir in die Nase, als meine Hand die schwere Türklinke zum Tierschutzverein Düsseldorf runterdrückt. Sofort höre ich lautes Gebell, Vogelgezwitscher und das Miauen von Katzen. Das Tierheim liegt idyllisch direkt neben dem Grafenberger Wald auf der Rüdigerstraße 1 in Düsseldorf. Ich sehe mich um und weit und breit sind nur Tiere zu sehen. Die einen scheinen traurig und die anderen wild und fröhlich. Ich höre viel lautes Gebell, was mir doch etwas Angst einflößt. Gegenüber von mir trainieren gerade sechs Hundebesitzer eifrig mit ihren Hunden in der Hundeschule.

Ich frage mich, wie viele Tiere hier sind, die auf ein neues Zuhause warten. Ich erfahre, dass hier rund 800 Tiere leben. Es gibt vier Hundehäuser mit jeweils 120 Hunden, ein Katzenhaus mit circa 220 Katzen und ein Kleintierhaus mit Außen- und Innenbereich mit  circa 100 Tieren. In allen Häusern sind die Vermittlungstiere natürlich von den kranken oder unter Quarantäne gestellten Tieren getrennt. Es gibt auch noch Wildvögel und Tauben. Insgesamt ist das Gelände 10.000 Quadratmeter groß.

Ich bin beeindruckt, wie viele Tiere kein Zuhause haben. Vor dem Katzenhaus frage ich mich, wieso so viele süße Tiere hier sind. Auf Nachfrage wird mir erklärt, dass es sich um gefundene Tiere handelt, Tiere bei denen die Besitzer verstorben sind, oder Tiere, die am Flughafen vom Zoll beschlagnahmt wurden.

Ich stelle mir den Tagesablauf im Tierheim sehr chaotisch vor. Indem ich einige Mitarbeiter befrage, erhalte ich einen vollständigen Tagesablauf: Zunächst wird geschaut, welche Tiere über Nacht angekommen sind. Diese werden dann in die Computer eingetragen. „Wir schauen gleich morgens, ob die Tiere die Nacht gut überstanden haben, füttern sie und geben ihnen, wenn nötig, Medikamente“, berichtet der Tierpflegemeister Timo Franzen. Insgesamt 35 Tierpfleger, drei Tierärztinnen und zwei Tierarzthelferinnen sowie ein Hundetrainer arbeiten in dem Tierheim, erfahre ich von Franzen, der auch Leiter des Tierheims ist und sich extra Zeit für meine Fragen genommen hat.

Besonders interessant finde ich die Information, dass auch freiwillige Mitarbeiter hier gefragt sind. Die freiwilligen Dienste, die man ab 18 Jahren auch im Tierheim leisten kann, sehen so aus, dass die Freiwilligen nach Einweisung mit den Hunden spazieren gehen, im Kleintierhaus mithelfen können oder die Katzen streicheln dürfen. Gerade fährt ein großer LKW auf den Hof, der mit vielen Futtertüten beladen ist.

Wie wird das Tierheim überhaupt finanziert? Hierzu erhalte ich die Auskunft, dass der Tierschutzverein Düsseldorf, der 1873 gegründet wurde, einen Großteil durch Spenden finanziert. Für Zolltiere, also Tiere, die vom Zoll aufgegriffen wurden, oder gefundene Tiere kommt jedoch die Stadt Düsseldorf auf oder die Eigentümer.

Eine Erkenntnis, die ich von diesem Tag mitnehme, ist, dass es den Tieren im Tierheim gut geht und auch Hoffnung besteht, dass die Tiere ein neues Zuhause finden. Ich nehme mit, dass ich Freunden und Bekannten davon berichte und ihnen vorschlage, sich ein Tier aus dem Tierheim zu holen, bevor man sich ein Tier kauft. Außerdem ist es sehr interessant hier zu arbeiten und ich nehme mir vor, mit 18 Jahren als freiwillige Helferin im Tierheim mitzuarbeiten.

Flüchtlinge in Seenot

Gäbe es keine Rettungsorganisationen, würden noch mehr Flüchtlinge ertrinken.

Von Nicole Schröder, 8e, Gymnasium Korschenbroich

Etwa 12.000 Flüchtlinge pro Woche versuchten im Jahr 2017 von der Küste Libyens über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Bei dem Versuch Italien zu erreichen, ertranken circa 2000 Menschen. Die Zahl der Ertrunkenen wäre noch höher, hätten dort keine Rettungsschiffe patrouillieren, die unter anderem von der freiwilligen Rettungsschiff-Organisation „Sea-Eye“ sind. Diese Organisation wurde vom Unternehmer Michael Buschheuer in der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 gegründet, durch private Spenden finanziert und durch freiwillige Helfer durchgeführt. Die Sozialengagierten nehmen es sich zur Aufgabe Menschen im Mittelmeer aus Seenot zu retten. Nur durch Unternehmen wie dieses kommen so viele Flüchtlinge lebend nach Italien.