Berufe – Arzt: Traumjob oder Höllenstress?

„Wenn Sie die Wahl hätten, würden Sie wieder Arzt werden?“ „Ja, es ist und bleibt mein Traumberuf!“, sagt uns ein erfahrener Arzt im Interview.

Das Papier raschelt, als er den großen Stapel der heute anliegenden Verwaltungsbögen ordnet. Auf die Frage, wofür man so viele Papiere ausfüllen müsse, antwortet er, dass der „Papierkram“ in den letzten Jahren immer mehr geworden sei, so dass die eigentliche Zeit mit dem Patienten sehr stark reduziert worden sei.

Nach seinem sechsjährigen Studium wählte der heutige Frauenarzt (Gynäkologe) die Arbeit in einem öffentlichen Krankenhaus. „Die schlimmste Situation für einen Geburtshelfer ist, wenn das Kind die Geburt nur mit Schäden oder schlimmen Folgen übersteht. Manchmal entscheidet weniger als eine Minute über Gesundheit und bleibende Schäden, solche Situationen fühlen sich dann wie Stunden an.“

Genervt geht er die Verwaltungsbögen durch, worauf wir ihn fragen, wie lange er durchschnittlich pro Woche arbeitet. Ein Arzt arbeitet rund 60 Stunden pro Woche, zusätzlich die Bereitschaftsdienste. Gesetzlich angegeben sind jedoch 38,5 Stunden, der Rest sind unbezahlte Überstunden. Könnte man alle Überstunden auf einmal frei nehmen, müssten viele Ärzte wahrscheinlich ein Jahr lang nicht arbeiten. Die Urlaubsregelung hängt vom Tarifsystem und damit auch vom Alter des Arztes ab.

„Dadurch, dass die Krankenhäuser weniger Betten, kürzere Liegezeiten und damit insgesamt mehr Patienten (Behandlungsfälle) haben, steigt der Stresspegel stetig“, so der langjährige Arzt. Durch die sich seit 15 Jahren ständig ändernde Arbeitsstruktur werden alle Arbeitsressourcen der Krankenhäuser vollständig ausgeschöpft. So wird jeder neue Notfall zu einem neuen Stressfaktor. Die Finanzprobleme der Krankenhäuser werden stark durch die politische Situation beeinflusst.

Im operativen Arbeitsalltag wechseln sich ambulante OPs mit kurzer Dauer und schnellen Wechselzeiten mit langwierigen technisch aufwändigen Operationen, etwa bei bösartigen Erkrankungen, ab. Einzelne Operationen können durchaus acht bis neun Stunden dauern.

Er lächelt, als er die Frage „Macht Ihr Job Ihnen noch Spaß?“ hört. Seine Antwort: „Es macht mir weiterhin Freude, Menschen zu helfen, doch die Verwaltungsarbeit macht natürlich keinen Spaß!“

Corinna Mrosek, Alexandra Kalisch und Praveena Pirabaharan, Erkelenz, Cornelius-Burgh-Gymnasium

Porträt – Endlich wieder laufen!

Bei der Arbeit auf einem Bauernhof fiel Susanne Reth (70) ein Pferdekarren auf das linke Bein. Seitdem bereitet ihr das Laufen große Schmerzen.

Die damals 15-jährige Susanne Reth arbeitet auf einem Bauernhof, als ihr plötzlich ein Pferdekarren auf das linke Bein fällt. „Der Wagen ist vom Pferd abgemacht worden und dann nach vorne auf mein Bein gekippt“, erzählt sie.

Sie wird ins Krankenhaus gebracht, Antibiotika werden verabreicht. Zahlreiche Operationen sollten die Schmerzen beim Gehen und Laufen ausräumen – vergeblich. Susanne Reth wird eine Amputation nahe gelegt, doch sie lehnt ab.

Unter wahnsinnigen Schmerzen, aber mit großer familiärer Unterstützung meisterte sie ihren Alltag und noch mehr: Sie engagierte sich im Verein „Maria Helferin“ und betreute behinderte Kinder. „Ohne meine Familie hätte ich das alles nicht geschafft“. Doch dann ereilt sie ein weiterer Schicksalsschlag:

Bei einer Routineuntersuchung infiziert sie sich durch einen Pfleger mit der Krankheit MRSA, eine Krankheit, bei der Bakterien übertragen oder erschaffen werden, die gegen alle Antibiotika immun sind. Da der Pfleger mit vielen Antibiotika in Berührung gekommen ist, ist eine solche Bakterie entstanden. Für gesunde Leute ist die Bakterie ungefährlich, doch bei einer offenen Wunde kann, wie bei der 70-Jährigen, eine Blutvergiftung drohen.

Susanne Reth kann dieser nur durch eine Amputation des Unterschenkels entgehen. „Nervös war ich nicht. Schließlich ist mein Bein mittlerweile schon vierzigmal operiert worden“, erinnert sich die 70-Jährige. Nach der OP sitzt sie im Rollstuhl und wird von Phantomschmerzen geplagt. Doch in diesem Jahr soll es ein Happy End geben: Noch vor Weihnachten wird Susanne Reth eine Prothese erhalten und nach 55 Jahren hoffentlich wieder ohne Schmerzen laufen können. Ein wirklich schönes Weihnachtsgeschenk!

Maurice Thelen, Nettetal, Werner-Jaeger-Gymnasium

Tierschutz – Griechen-Hunde in Not

In Griechenland werden jedes Jahr tausende Hunde misshandelt: Welpen werden in Mülltonnen geworfen, vergiftet oder auf andere grausame Weise entsorgt.

Frau Urban von der Tierarche Noah in Kerken erzählt von dem Hund Luana, dem die Ohren abgeschnitten wurden und den man danach verbrennen wollte. Glücklicherweise überlebte der Hund und wurde von Frau Urban aufgenommen und gepflegt. Mittlerweile hat Luana ein schönes Zuhause gefunden.

Vor solchen und anderen grausamen Schicksalen rettet Frau Urban mit ihrem Mann viele Hunde. Dies kann nur ermöglicht werden durch Helfer, die diese Hunde auf ihren Flügen begeleiten (als „Flugpaten“) oder Sach- und Geldspenden geben. Geholfen werden kann auch durch die Aufnahme eines Hundes; dies kostet 250 Euro Schutzgebühr.

Bevor der Hund jedoch in die Familie kommt, guckt Frau Urban sich die Familie und das neue Zuhause genau an, um sicher zu gehen, dass der Hund ein passendes Zuhause findet und in gute Hände kommt. Der Hunde bleibt jedoch immer im Besitz der Tierarche Noah in Kerken, so lässt sich vermeiden, dass der Hund verkauft, erneut misshandelt oder missbraucht wird.

Natürlich gibt es in Griechenland auch Tierfreunde, die sich gut um ihre Tiere kümmern, aber dies ist leider nicht der Normal-Fall. Den dort gibt es auch so genannte Tonnenhunde, diese werden an einen Pfahl gebunden, bekommen nichts zu essen und nichts zu trinken, und ihr einziger Unterschlupf ist eine Mülltonne. Sie sollen angeblich Stellen bewachen, doch an diesen Stellen gibt es meistens nichts außer Einöde. Tierschützer bringen diesen Hunden Nahrung und Wasser, sie dürfen sie aber nicht losbinden, denn dafür bekommt man in Griechenland Gefängnisstrafen.

Wenn Sie den Tieren in Griechenland helfen möchten, können Sie spenden oder sich mit Frau Urban in Verbindung setzen. Weitere Informationen finden sie unter folgender Internetardresse:

www.archenoah-kerken.de

Pia Gebert und Mira Müllers, Nettetal, Werner-Jaeger-Gymnasium

Ehrenamt – Alles für krebskranke Kinder

Am ersten Adventswochenende findet wieder der Adventsmarkt in Opphoven statt. Ziel ist die Unterstützung krebskranker Kinder. Das Programm soll besonders kinder-und famillienfreundlich sein.

Wie jedes Jahr arbeiten die vielen ehrenamtlichen Helfer für den Opphovener Adventsmarkt unter Hochdruck. Sie stellen hochwertige Handarbeitsprodukte her, dekorieren die Wallfahrtskirche mit weihnachtlichen Beleuchtungen, organisieren und proben die letzten Szenen des Kinderkrippenspiels, das wieder aufgeführt werden soll.

Sie freuen sich schon auf den Moment, wenn alles verkauft ist und der ganze Erlös an krebskranke Kinder gespendet wird. Der Adventsmarkt findet nun zum 23. Mal am 27. und 28. November statt. Die Besucher werden von den vielen Ständen, Glühweinbuden, der großen Nikolausausstellung (mit dem ältesten Nikolaus), der Cafeteria und ganz besonders von dem wohl bekanntesten deutschen Fischstand, dem „Fischgourmet Gosch aus Sylt“, rund um die Opphovener Wallfahrtskirche angelockt.

Es treten sogar Künstler auf: Während es am Samstag Manfred Pirron, der singende Steiger, und die Tanzshow „Mariechens Weihnachtsträume“ sein werden, konnten für den Sonntag Heinz Ernst und „Sunny Pipers“ gewonnen werden.

Auch dieses Jahr sollen die Kinder wieder eine wichtige Rolle spielen. Für sie wird es wieder unzählige kostenlose Angebote geben, wie etwa den „Kinderpunsch“-Stand.

„Eine Woche nach dem Adventsmarkt fangen meine Frau und ich wieder mit der Arbeit für den nächsten Opphovener Adventsmarkt an“, so Wim Brils, einer der unzähligen Helfer des Weihnachtsmarktes. „Ich bastele rund 1000 Karten und 300 Kerzen, die je anderthalbstündige Arbeit beanspruchen. Da muss man halt was früher anfangen.“

Die erwarteten 300.000 Besucher werden sicher das mit viel Mühe aufgebaute, aufregende und abwechslungsreiche Programm genießen.

Nora Schmidt, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium

Lokales – Neues Schwimmbad für Erkelenz

Zurzeit klafft dort, wo vor wenigen Monaten noch das Erkelenzer Freibad war, ein großes Loch, denn die Bauarbeiten an dem neuen Sport- und Familienbad sind seit dem 14. September diesen Jahres in vollem Gange.

Die Arbeiten haben begonnen, und um einen witterungsbedingten Baustopp im Winter zu vermeiden, wurde eine Schotterschicht mit Entwässerungsleitungen auf dem Grund der Baugrube erstellt, durch die das Wasser abfließen soll.

Der Eingang des neuen Schwimmbades wird an der Krefelder Straße sein. In dem neuen Hallenbad wird es drei Schwimmbecken geben. Das Hauptbecken, welches über sechs 25-Meter-Bahnen und zwei Sprungtürme verfügen wird, ein Kleinkinderbecken und ein Becken, welches für Schwimmschüler und Wassergymnastik reserviert wird.

Zusätzlich werden noch ein Edelstahlaußenbecken, eine 60 Meter lange Wasserrutsche, welche im Keller ankommt, und ein Strömungskanal gebaut.

Für das Großprojekt, das von einem Hamburger Architektenbüro umgesetzt wird, welches eine europaweite Ausschreibung gewonnen hat, wurden rund 9,5 Millionen Euro veranschlagt.

Niklas Lindholm, Erkelenz, Cornelius-Burgh-Gymnasium

Schule – Junge Forscher forschen

Beim diesjährigen Wettbewerb „Jugend Forscht/Schüler Experimentieren“ nehmen in diesem Jahr insgesamt vier Erkelenzer Zweiergruppen aus der Chemie AG des Cornelius-Burgh-Gymnasium (CBG) teil.

Am Pult läuft eine Wasserprobe plätschernd durch ein Miniaturflussmodell, am nächsten Tisch wird Schokolade eingeschmolzen, um die Schmelztemperatur zu bestimmen, an einem anderen wird eine seltsame blaue Flüssigkeit in ein Spektrometer gestellt, und am vierten Tisch werden Flussproben auf ihre elektrische Leitfähigkeit untersucht. Ein ganz normaler Tag bei der Chemie AG des CBG unter der Leitung vom Chemielehrer Herr Winkens.

„Hier laufen vier tolle Projekte, und daraus werden schöne Arbeiten entstehen“, so der leicht gehetzte Herr Winkens, der gerade die Arbeiten der ersten Teilnehmergruppe beobachtet. Diese erste Gruppe besteht aus Tobias Krückel und Maximilian Küppers. Ihr komplizierter Themenname lautet: „Untersuchung landwirtschaftlicher Einflüsse auf ein Fließgewässer durch Quantifizierung von Schadstofffrachten mittels eines Tracer Versuchs.“ Dies bedeutet grob, aber verständlich zusammengefasst, dass die Gruppe den Einfluss von Schadstoffen auf den Teichbach testet. Hierzu untersuchen sie die Algenbildung und die Wasserqualität. Für einen Leitfähigkeitstest ist extra ein Modell nachgebaut worden.

Die zweite Gruppe, bestehend aus Melina Zahren und Katrin Starck, untersucht Lebensmittelfarbstoffe im Likör „Blue Curacao“. Hierzu vergleichen sie Farbspektren vom Likör mit denen vom Blue Curacao Likör.

Die Mitglieder der dritten Gruppe, Jan Henßen und Sebastian Obst, nehmen am Wettbewerb „Schüler Experimentieren“ teil, weil sie unter der Altersgrenze von 15 Jahren liegen. Sie untersuchen verschiedene Schokoladensorten. Zuerst werden diese einer sensorischen Prüfung unterzogen, das heißt mit allen Sinnen untersucht auf Geschmack, Aussehen, Geruch und wie die Schokolade sich anfühlt. Danach wird die Schokolade auf Zucker-, Kakao- und Fettgehalt untersucht. Zur Untersuchung des Fettgehalts extrahiert man die Schokolade (Extrahieren ist ungefähr das gleiche wie Kaffee kochen), und danach destilliert man das Lösungsmittel ab.

Die vierte und letzte Gruppe, die wie die vorangegangene bei „Schüler Experimentieren“ teilnimmt, besteht aus Thomas Vieten und Erik Karaskiwiecz. Ihr Themenname lautet: „Untersuchung des Salzgehaltes des Fließgewässers Rur“. Hierzu werden Wasserproben mithilfe einfacher Messmethoden auf die Leitfähigkeit untersucht, und von den Proben wird der Salzgehalt jeweils mithilfe des Abdampfrückstands bestimmt. So will die Gruppe einen Umrechnungsfaktor erstellen.

Alle diese Projekte sind sehr zeitintensiv, denn jede Gruppe muss eine lange Arbeit mit Messergebnissen und Fotos über das jeweilige Projekt schreiben. Im Januar werden diese Arbeiten abgeschickt, im März werden die Teilnehmer ihre Projekte den Juroren persönlich in Krefeld vorstellen.

Erik Karaskiwiecz, Erkelenz, Cornelius-Burgh-Gymnasium

Sport – Der Aufstieg muss klappen

Der ehemalige Erstliga-Club KFC Uerdingen 05 ist nun seit zwei Jahren in der 6. Liga. Bei einem Interview mit Sky Sport bestätigte der Geschäftsführer des KFC, Agissilaos Kourkoudialos, dass es Regeländerungen in der 5. Liga geben soll. Zukünftig sollen drei Teams statt nur einem Team aufsteigen können. Sein persönliches Ziel sei es, bis 2014 in die bezahlte 3. Regionalliga aufgerückt zu sein, um dann neue und spielerisch gute Akteure einkaufen zu können.

Derzeit befindet sich der Club um Trainer Peter Wongrowitz auf dem 3. Tabellenplatz und hat daher mit 25 Zählern und zwei Spielen Rückstand gute Chancen, am Ende der Saison auf Tabellenplatz 1 zu stehen. Sollte der Sprung in die 5. Oberliga dieses Jahr wirklich funktionieren, wäre es nach langer Abstiegsphase endlich mal wieder ein Schritt in die richtige Richtung.

Die Hoffnung vieler Krefelder, an alte Erfolge wie zum Beispiel den 2:1 DFB-Pokalsieg gegen den FC Bayern München 1985 anknüpfen zu können, liegen jedoch derzeit noch in unerreichbarer Ferne. Doch die Mannschaft hat auch deutliche Stärken, wie zum Beispiel den Nachwuchs, der die Mannschaft in Zukunft hoffentlich stärker und stabiler machen wird.

Eine Umfrage in der Krefelder Innenstadt, bei der wir verschiedene Bürger nach ihrer Meinung zu den Aufstiegschancen des KFC befragten, kam heraus, dass die Vielzahl der Menschen es ihnen nicht mehr zutraut, wie in der Abbildung genau gezeigt wird. So bleibt den Fans nur noch das Daumendrücken und Mitzittern mit ihrem Verein – dem KFC.

Sascha Damek und Karl Dobrinski, Krefeld, Gymnasium Am Stadtpark

Karneval – „Maak Mött!“

Nach einer langen Sommerpause heißt es für alle Jecken aus Erkelenz endlich wieder „Maak Mött!“ Jedes Jahr am 11.11. beginnt die neue Karnevalssession, auch für den Erkelenzer Karnevalsverein (EKV).

Der EKV zählt zu den ältesten Karnevalsvereinen am Niederrhein. Die Gründung des Vereins erfolgte im Jahr 1832. Allerdings war der Karneval damals noch nicht so wie heute, sondern es wurden lange Zeit nur Sitzungen abgehalten. Erst 1870 wurde vom Karnevalsverein Erkelenz ein großer karnevalistischer Zug am Fastnachtssonntag und -montag durch die Stadt angekündigt.

Heute hat der EKV über 500 Mitglieder allein in den Garden, wovon sich 225 Mitglieder aktiv beteiligen. Die älteste und größte Garde des EKV ist die Funkengarde. Zum Erkelenzer Karnevalsverein gehören nicht nur die vielen Tänzerinnen und Tänzer, sondern auch der Elferrat, die Ehrensenatoren, der Senat der ehemaligen Prinzen, die Prinzengarde mit den Marketenderinnen und natürlich die Möhneleut, die hier in Erkelenz zum traditionsreichen Altweiber gehören.

Ganz besonders stolz ist der Erkelenzer Karnevalsverein darauf, regelmäßig zum Empfang der Bundeskanzlerin und des Präsidenten des Landtags NRW geladen zu werden. Die Gesellschaft ist nicht nur dort bekannt, sondern auch bei vielen anderen Jecken Deutschlands. Im Jahr 2002 waren die Erkelenzer Gastgeber der „Närrischen Hitparade“ des WDR Fernsehen.

Dieses Jahr, am 27. November, wurde die Karnevalsgesellschaft Erkelenz in Würselen mit dem karnevalistischen Preis der „Alten Eule“ für besondere Verdienste im Karneval ausgezeichnet.

Das wohl bekannteste Event bei den Erkelenzern und im Umland ist der Rosenmontagszug. Egal, bei welchem Wetter: Die Straßen füllen sich immer, bevor der atemberaubende Zug loszieht. Jedes Jahr gibt es neue verrückte Ideen für die liebevoll und mit viel Aufwand gestalteten Wagen, die dann bei der großen dreistündigen Premiere mit viel lauter und fröhlicher Musik durch die Straßen von Erkelenz rollen. Bei diesem Zug gibt es nicht nur tolle Wagen, sondern auch Kapellen, das Dreigestirn oder das Prinzenpaar, die Garden und unzählige Laufgruppen sind jedes Jahr dabei.

Dieses Jahr gibt es zum ersten Mal seit 1960 wieder ein Dreigestirn, bestehend aus Bauer, Prinz und Jungfrau (Andreas Tischbein, Markus Forg und Josef Viethen). Das Motto des diesjährigen Dreigestirns ist „Es singt der Prinz, der Bauer lacht, Jungfrau ist man nur eine Nacht!“.

Natürlich hat Erkelenz auch einen Schlachtruf. Dieser ist Plattdeutsch und lautet „Maak Mött!“, was übersetzt so viel wie „Mach mit!“ heißt. Der Schlachtruf spornt die Schaulustigen dazu an, selbst mitzumachen und zu feiern.

„Maak Mött!“ – lassen Sie sich mitreißen!

Aileen Schiffer, Erkelenz, Cornelius-Burgh-Gymnasium

Gesundheit – Rauchen? Nein danke!

Immer mehr Kinder und Jugendliche greifen zur Zigarette. Meistens sind sie zwischen elf und 13 Jahren, manchmal auch jünger. Dabei wissen die meisten gar nicht, was Rauchen für eine Wirkung hat oder was für Folgen es haben kann.

Oft ist Stress ein Auslöser fürs Rauchen, manchmal sind es die eigenen Eltern, da zuhause geraucht wird. Aber in den meisten Fällen sind es die Freunde oder Mitschüler. Sie verführen mit Sätzen wie: „Komm, probier es auch mal, wird schon nichts Schlimmes passieren.“ Sowas löst Druck aus, und dann macht man es einfach, weil man „cool“ rüberkommen will und sich nicht als Außenseiter präsentieren möchte.

Auch Werbeplakate, auf denen Zigaretten abgebildet sind, tragen dazu bei, dass man es versucht. Aber Fakt ist, egal durch was oder wen man das erste Mal raucht, die Sucht kann schon ab dem ersten Zug beginnen. Denn von Nikotin wird man schneller abhängig, als man denkt. Lieber sollte man gar nicht erst anfangen.

Jeder von uns hat schon mal eine Zigarettenpackung in der Hand gehalten und die Sätze gelesen, zum Beispiel: „Rauchen ist tödlich“ oder „Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu“. Viele Nichtraucher fragen sich: „Warum rauchen die meisten Menschen, wenn sie es selber auf den Packungen lesen können?“ Die Antwort darauf ist einfach: Wahrscheinlich fangen viele unbewusst mit dem Rauchen an und kommen dann nicht mehr davon los.

Die meisten Folgen vom Rauchen kann man meistens erst nach ein paar Jahren erkennen, doch ein paar Folgen zeigen sich schon nach wenigen Monaten, zum Beispiel: Man wird beim Sport schlechter, weil die Lunge nicht mehr so stabil ist, oder man hat Konzentrationsschwäche: Wenn man etwas liest und davor nicht geraucht hat, weil man nicht die Möglichkeit dazu hatte, kann man sich kaum konzentrieren, weil man nur noch daran denkt, wo man die nächste Zigarette herbekommt.

Auch die Haut leidet beim Rauchen, weil sich dadurch schneller Falten bilden. Aber das Schlimmste, was kommen kann, ist Krebs. Schon bei der ersten Zigarette können die Krebszellen aktiv werden. Auch in der Schwangerschaft ist das Rauchen sehr schädlich für das Kind. Asthma oder sonstiges kann dann beim Kind auftreten. Wieso sollen dann die betroffenen Kinder das ganze Leben lang leiden, nur weil die Mütter geraucht haben?

Auch Passivrauchen schadet der Gesundheit. Also sollte man lieber ganz die Finger von Zigaretten lassen, nicht nur für die Mitmenschen, sondern am meisten für dich selber. Denn irgendwann kann es so weit kommen, dass sich das Leben nur noch um den glühenden Stängel dreht.

Christina Engelhard, Hückelhoven, Realschule D.stadt Hückelhoven

Lokales – 1000 Jahre Anrath

In diesem Jahr feiert die Stadt Anrath ihr 1000-jähriges Bestehen. Grund genug, einen Blick zurück auf die Anfänge der Gemeinde zu richten. Vermutlich wurde das ursprüngliche Anrath im 9. Jahrhundert gegründet, jedoch erst im Jahre 1010 offiziell erwähnt, und zwar in einer Urkunde, die besagt, dass der damalige Erzbischof von Köln, Heribert, Anrath von St. Peter bei Kempen abgepfarrt und zur eigenständigen Pfarre erhoben hat.

Damals war Anrath nur ein unbedeutender Bauernort, bestehend aus ein paar Bauernhöfen, der erst 1414 das Marktrecht durch König Sigismund, den späteren Kaiser, erhielt. Lange Zeit geschah nicht viel im Marktflecken Anrath, aber im 16. und 17. Jahrhundert gab es Plünderungen, vor denen die Befestigungen, die in Marktflecken Pflicht waren, nicht mehr schützen konnten.

Viel weiß man darüber heute nicht mehr, aber sicherlich sind alle Anrather froh, dass diese Zeiten vorbei sind. Von der Befestigung ist heute nichts mehr übrig, was man sehen könnte, aber wahrscheinlich gibt es noch Überreste unter der Erde.

1574 erhielt Anrath endlich das Siegel, auf dem sein jetziges Wappen beruht, das heute noch auf vielen Fahnen zu sehen ist, die überall in Anrath hängen. Und zwar vom Erzbischof von Köln, Salentin. 1927 wurde das heutige Wappen vom Heraldiker und Kunstmaler Wolfgang Pagenstecher fertig gestellt. Das Wappen zeigt Johannes den Täufer, Pfarrpatron der katholischen Pfarrkirche Anrath. Seine rechte Hand zeigt auf ein Lamm mit Heiligenschein, welches wahrscheinlich auf einer Bibel ruht. Außerdem trägt er über seiner linken Schulter eine aus einem roten Kreuz auf weißem Grund bestehende Täuferfahne. Unten links ist das Wappen des Kurfürstentums Köln, weil Anrath einst zu diesem Kurfürstentum gehörte.

Heute ist Anrath eine wunderschöne Kleinstadt mitten am Niederrhein, in der man sehr gut leben kann.

Martin Kass, Willich, St. Bernhard-Gymnasium