Archiv der Kategorie: Neuss

Weihnachtszeit – Der Hype

Wenn die Vorweihnachtszeit zu lange dauert, kann einem das Spektakel um das Fest der Liebe schonmal zu viel werden.

Weihnachten fängt nicht am 24.12. , dem Heiligabend an. Und auch nicht am 1. Advent. Oh nein. Weihnachten muss spätestens Anfang November überall zu sehen, riechen und spüren sein.
Dass dadurch mehr als 15% des Jahres aus Weihnachten bestehen, scheint niemanden zu interessieren. Außer mich. Schon allein, dass man das Gefühl hat, um all diese Lichterketten, Sterne und Figuren zu beleuchten, würden jedes Jahr Notstromgeneratoren angeworfen werden, finde ich echt schrecklich.

Also generell habe ich nichts gegen Lichterketten. Und generell habe ich auch nichts gegen Weihnachtsangebote. Nur wenn man einen Monat nach Weihnachten in ein Geschäft geht, um das doch nicht so gelungene Geschenk eines netten, aber mit schlechtem Geschmack ausgestatteten Verwandten, der netterweise den Kassenbon „mitgeschenkt“ hat und einem auffällt, dass die total schöne, aber echt teure Aufmerksamkeit aus dem Angebot für die beste Freundin nur die Hälfte kostet, ja dann finde ich Weihnachtsangebote doch nicht mehr so toll.

Es gibt einzig und allein einen, ja einen Grund, weshalb ich diesen ganzen Weinachtshype gut finde: Überall darf man Kekse umsonst essen. Und Weihnachtsmärkte gibt es auch. Obwohl ich nicht gern dorthin gehe, kann ich nicht behaupten, er wäre doof. Naja also eigentlich schon, aber diese Gerüche…Die sind nicht zu überbieten. Nur dass immer eine schlecht verkleidete, im Kostüm schwitzende Person als Weihnachtsmann rumlaufen muss, das verstehe ich echt nicht.

Für mich macht der Weihnachtsmann schlichtweg keinen Sinn. Ebenso wenig, wie ein Karussell in dieser entspannten Atmosphäre des weihnachtlichen Marktes. Denn diese kann ganz schnell weg sein, wenn das Kind vor dem Besuch des Belustigungsgerätes zu viel des überteuerten Kakaos getrunken hat. Genauso überteuert müssen auch die Geschenke sein. Kein Kind gibt sich mit ein paar Büchern und Süßigkeiten zufrieden. Wenn, dann muss es schon das neueste Smartphone sein, das unter dem Baum liegt, welcher ebenfalls ein Vermögen kostete. Genauso wie das Weihnachtsessen, um das es reichlich Diskussionen gab. Der eine möchte es traditionell, mit Weihnachtsgans oder Kaninchen, der andere nur grünen Salat “ Man nimmt ja sonst zur Weihnachtszeit so viel zu“ und der Dritte ist Vegetarier.

Ebenfalls sehr stressig ist das Besorgen der Geschenke. Und wenn dann noch in der Schule, im Sportverein oder im Familienkreis ein ach-so-schönes Wichteln veranstaltet wird, dann stehe ich immer den Tränen nahe, weil ich nicht weiß, was ich kaufen soll. Ich habe nämlich immer das Glück, die Person, die ich aus unterschiedlichsten Gründen – von nicht mögen zu einfach nicht einschätzen können – auf keinen Fall ziehen wollte, bewichteln zu müssen.

Dieses ganze Beschenken ist mir sowieso suspekt, ein Geschenk soll einfach eine nette Aufmerksamkeit sein. Aber ich muss zugeben: Natürlich freue ich mich mehr über ein teures, persönliches Geschenk als über irgendeinen „Plastikschrott aus China“, ich denke, das geht jedem so – Oder nicht?

 

Mattea Gamm 8d, Janusz-Korczak-Gesamtschule Aus Neuss

Kribbeln im Bauch – Die Monster bei mir

Der Texthelden-Projektpartner Phantasiland hatte Schüler zu einem Artikel-Wettbewerb eingeladen. Das Oberthema war „Kribbeln im Bauch“. Das ist einer der beiden Gewinnertexte.

Angsteinflößende Bestien, die im Kleiderschrank oder unter dem Bett lauern, gibt es nicht – oder etwa doch?
Im Dunkeln sah das Justin-Bieber-Plakat über meinem Bett gruselig aus. Ich sang im Kopf den Refrain meines Lieblingsliedes „Baby, baby, uh“. Angespannt lag ich auf der Matratze und merkte, wie sich meine Hände zu Fäusten ballten. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn, und die Nackenhaare stellten sich auf. Mit aufgerissenen Augen und pochendem Herz starrte ich meine Zimmerdecke an. Meine Atmung und meinen Puls unter Kontrolle zu bringen, gelang mir nicht. Ich traute mich nicht, die Augen zu schließen. Denn wer wusste schon, welche Ungeheuer in meinem Kleiderschrank darauf warteten, nachts leise durch mein Zimmer zu schleichen? Welche angsteinflößenden Monster unter meinem Bett lebten, um ihre langen ungepflegten Fingernägel nach mir auszustrecken? Welche Bestien mit gelb-verfaulten Zähnen mein Zimmer verwüsteten?

Zwar habe ich es immer auf meine Schusseligkeit geschoben, dass an manchen Morgen Utensilien von mir fehlten und mein halbes Zimmer verwüstet war. Aber trotzdem bemerkte ich jedes Mal, wie mir ein kalter Schauer über den Rücken lief und sich ein ängstliches Kribbeln in meinem Bauch breitmachte. Ich hörte die Glocken der Kirche läuten. Die Geisterstunde fing an.

Nachdem der letzte Glockenschlag verklungen war, starrte ich den Schatten an meiner Wand an, der meine Zimmertür zeigte, die sich langsam und quietschend öffnete. Ich fühlte die Angst in mir hochsteigen.

Mein Herz pochte nun so laut, dass es jedes Monster hätte hören können. Mit weit aufgerissenen Augen zog ich mir die Bettdecke bis zur Nase und machte mich auf das gefasst, was nun kommen würde.

Dieser Artikel ist einer der beiden Gewinnertexte im Artikelwettbewerb „Kribbeln Im Bauch“.

Chiara Risch, 7b, Janusz-Korczak-Gesamtschule Neuss

Kribbeln im Bauch – Süße Kaninchen und mulmiges Gefühl

Der Texthelden-Projektpartner Phantasiland hatte Schüler zu einem Artikel-Wettbewerb eingeladen. Das Oberthema war „Kribbeln im Bauch“. Das ist einer der beiden Gewinnertexte

Marieke lässt die Kaninchen des Nachbarn aus dem Stall und frei herumtollen. Als der Ausflug beendet ist, sorgt sie sich: Hat sie auch die Käfigtür wieder richtig verschlossen?

Schon oft habe ich mich um die Kaninchen meines Nachbarn gekümmert. Aber seit er den Käfig einmal nicht richtig zugemacht hat, habe ich immer ein schreckliches Kribbeln im Bauch. Eine Katze hatte die süßen Tierchen durch den ganzen Garten gejagt, und hätte ich nicht in letzter Sekunde das Tor zugemacht, wären die Kaninchen entwischt.

Da dachte ich mir, vielleicht sei es besser, wenn ich die Tür des Kaninchenstalls gar nicht aufmachte. Aber dann hätte ich keinen Spaß mit den Kaninchen. Und die Armen! Die Kaninchen brauchen doch Auslauf! Was sollte ich tun?
Aber als die Tiere mich mit ihren treuen Augen ansahen, musste ich sie einfach rauslassen. Sie sprangen erfreut heraus. Nach einer Weile musste ich nach Hause und ich scheuchte die Kaninchen wieder in den Stall. Ich schloss die Tür.

Da war es: das mulmige Gefühl im Bauch. Diesen Moment hatte ich schon den ganzen Morgen verdrängt. Meine Hände fingen an zu schwitzen. Ich nahm das Törchen und ließ es einrasten. Ich rüttelte ein paar Mal dran, bis ich mir ziemlich sicher war, dass es zu war.

Doch als ich gerade gehen wollte, wurde ich wieder unsicher. Ich lief zurück und rüttelte noch einmal am Törchen. Mein Vater rief mich, dieses Mal ganz schön sauer. Ich musste einfach gehen.
Mein Nachbar würde sich schon melden.

Dieser Artikel ist einer der beiden Gewinnertexte des Artikel-Wettbewerbs „Kribbeln Im Bauch“.

 

Marieke van Breukelen, 4b, Isr International School On The Rhine Neuss

Sport – Frauen vor, noch ein Tor!

In manchen Fußballvereinen wird besonders auf die Frauenabteilung Wert gelegt.

Der Mädchenfußball spielt beim SV 1924 Glehn eine große Rolle: Der Korschenbroicher Fußballverein verfügt mit mehr als 100 Mädchen zwischen vier und 17 Jahren in sechs Mannschaften über eine der größten Frauen-abteilungen im Fußballkreis.

Ein Aushängeschild sind die U9-Mädchen, die aus der Zusammenarbeit mit einer Grundschule entstanden sind. Inzwischen können die Glehner auch sportliche Erfolge feiern: Die U17 und die U11 wurden im vergangenen Jahr Kreismeister, die U13 und die U15 standen im Pokalfinale. Auch in diesem Jahr spielen viele Glehner Mannschaften um die Meisterschaft mit.

Durch den Erfolg der Mannschaften wurde man auch auf Talente aus Glehn aufmerksam. Drei der mehr als 100 Mädchen schafften es sogar in das Talent-Förder-Zentrum der Verbandsauswahl, und einige Mädchen wurden in die Kreisauswahl berufen.

Doch nicht nur Mädchen spielen beim SV 1924 gerne Fußball. Mit gut 300 Kindern und Jugendlichen in 20 Teams besitzt Glehn eine der größten Jugendabteilungen überhaupt im Umkreis.

Für seine Verdienste um den Nachwuchs und seine Jugendarbeit wurde der Korschenbroicher Fußballverein SV Glehn mehrfach ausgezeichnet, auch mit dem Großen Stern des Sports und dem Landespreis NRW. Der Verein hat 2012 den ersten Kunstrasen in Korschenbroich verlegt.  

 

Antonia Jurczyk, 8b, Janusz-Korczak-Gesamtschule Neuss

Ernährung – Schmeckt noch besser als Omas Kohlrouladen

Gefüllte Weinblätter sind eine Spezialität in der Türkei. Eine Empfehlung.

Yaprak Dolmasi, gefüllte Weinblätter, sind eine türkische Spezialität, die vergleichbar ist mit deutschen Kohlrouladen, allerdings ohne Speck und Sahne. Entweder werden die Weinblätter, mit Reis und Hackfleisch gefüllt, mit Joghurt warm als Mittagessen serviert oder sie werden als Vorspeise mit Reis und Pinienkernen gefüllt kalt gegessen. Unter türkischen Frauen ist es Tradition, Weinblätter mit Nachbarinnen gemeinsam einzurollen, da es sehr zeitaufwendig ist.

Für die Vorspeise zuerst die Füllung zubereiten: Reis, Pinienkerne, klein gehackte Zwiebeln und Gewürze in einem Topf mit Öl anbraten und mit etwas Wasser aufkochen. Während die Füllung abkühlt, die Weinblätter vorbereiten: Stiele abschneiden, die Blätter wenige Minuten in kochendes Salzwasser geben und in einem Sieb abtropfen lassen.

Zum Einrollen muss die matte Seite des Weinblattes nach oben zeigen und die breite Seite zum Körper hin. Beim Einrollen die Seiten einklappen, sonst fällt die Füllung heraus. Dann ein paar lose Weinblätter auf dem Boden des Topfes verteilen, da die Dolmasi sonst anbrennen. Dann die Rollen im Topf aufeinanderschichten und garen. Die Dolmasi sind fertig, wenn ihre Farbe von Grün zu Dunkelgrün wechselt. Abkühlen lassen und servieren. Guten Appetit!

Melissa Hark, 8b, Janusz-Korczak-Gesamtschule Neuss

Sport – Wie ein Fisch im Wasser

Schwimmen ist eine der gesündesten Sportarten, weil es die Kondition fördert und gleichzeitig die Gelenke schont.

Wahrscheinlich ist das auch ein Grund für den regen Zulauf beim Neusser Schwimmverein 1900 e. V. Die Vereinsschwimmer sind sehr zufrieden mit ihrem Vereinsleben. Die Trainer sind freundlich und kompetent, sie korrigieren die Schwimmtechnik sofort, wenn diese nicht richtig ausgeführt wird.

Nach jedem Sieg sind die Schwimmer stolz und entwickeln mehr Ehrgeiz. Die Schwimmer des Jahrgangs 2002 haben bei den NRW-Meisterschaften schon Titel geholt. Zudem haben sie im Staffelschwimmen an den deutschen Meisterschaften teilgenommen. In einem der vergangenen Wettkämpfe konnte sich einer der Vereinsschwimmer sogar für die Olympischen Spiele qualifizieren.

Mit dem Verein im Rücken kann man also weit kommen. 

 

Maximilian Schmitz, 8b, Janusz-Korczak-Gesamtschule Neuss

Gesundheit – Wenn der Tiefschlaf bedrohlich wird

Unbewusste Verhaltensweisen, die unseren Schlaf stören, fassen Mediziner unter „Parasomnie“ zusammen.

Schlafwandeln, Albträume und Schnarchen sind Phänomene, die viele Leute kennen. Der Oberbegriff für derlei Schlafstörungen lautet „Parasomnie“. Darunter fallen aber auch weniger harmlose Auffälligkeiten wie Schlaflähmungen oder sogar plötzlicher Kindstod.

Wenn der Schlafprozess unterbrochen wird, ist er nicht mehr erholsam. Eine parasomnische Phase dauert zwar nur wenige Sekunden oder Minuten an, in seltenen Fällen kann sie aber auch Stunden dauern. Meist treten die Phänomene im ersten Nacht-drittel des Tiefschlafstadiums auf. Wissenschaftler vermuten, dass eine erhöhte Aktivität des Gyrus postcentralis während des Tiefschlafes Parasomnie auslösen kann. Der Gyrus postcentralis ist ein Teil des Parietallappens im Großhirn, mit dem Schmerzen, Reize und Temperaturen wahrgenommen werden.

Einfache Phänomene wie Albträume oder Zähneknirschen werden auch durch traumatische Ereignisse ausgelöst. Im Kindesalter werden Schlafstörungen meist als vorübergehende Reifestörung des Gehirns eingestuft und daher als harmlos betrachtet. Rund 15 Prozent aller Kinder schlafwandeln einmal. Nur fünf Prozent schlafwandeln häufiger. Bis zum 15. Lebensjahr legt sich das Schlafwandeln meist von -alleine.
Im Erwachsenenalter ist Parasomnie komplexer und erfordert eine medizinische Abklärung. Jedoch liegt die Betroffenenquote bei nur zwei bis drei Prozent.

Bei älteren Menschen kann Parasomnie durch Medikamente ausgelöst werden. Weil ähnliche Phänomene auch durch eine Epilepsie hervorgerufen werden können, sollte bei wiederholten Aufwachstörungen unbedingt ein Neurologe aufgesucht werden. Bei regelmäßigem Auftreten ist unter Umständen die eigene sowie die Gesundheit anderer Menschen gefährdet. Etwa wenn in der parasomnischen Episode die Träume ausgelebt werden. So sind etwa Fälle bekannt, bei denen sexuelle Handlungen im Schlaf begangen wurden. Die parasomnische Episode wird  von Betroffenen allerdings instinktiv und ohne psychische Konsequenzen durchlebt. An die begangene Handlung erinnern sie sich oft nicht mehr.

Als Betroffener sollte man prophylaktisch alles meiden, was das Aufwachen erschwert oder den Schlaf vertieft. Aus diesem Grund sollte man vor dem Schlafengehen auf Alkohol verzichten, Schlafentzug vermeiden und regelmäßige Zubettgeh-und Aufstehzeiten einhalten. Auch auf Schlafmittel sollte man verzichten und nach Möglichkeit regelmäßig Mittagsschlaf halten. Sofern erforderlich, erfolgt eine Therapie je nach Einzelfall psychotherapeutisch oder medikamentös.

Helene Erkes, 8b, Janusz-Korczak-Gesamtschule Neuss

Natur – Fledermäuse Willkommen

Die Birresborner Eishöhlen sind nicht nur ein schönes Auslfugsziel, sondern auch ein wichtiges Fledermausquartier.

Westlich von Birresborn findet man  im Wald vier Höhlen, die besondere klimatische Bedingungen bieten und seit ihrem Bestehen zu verschiedensten Zwecken genutzt wurden: die denkmalgeschützten Eishöhlen. Dort herrschen ganzjährig Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Früher wurden sie deshalb auch als natürliche Eiskeller genutzt.
Diese aus Vulkanstein bestehenden Höhlen entstanden durch Menschenhand und nicht auf natürlichem Weg. Die Kelten und Römer erschufen die Höhlen, indem sie dort Mühlsteine abbauten. Deswegen sind sie auch als „Mühlsteinhöhlen“ bekannt. Noch heute kann man unfertige, zerbrochene Mühlsteine in den Höhlen finden. Im Zweiten Weltkrieg dienten die Höhlen dann als nützlicher natürlicher Unterschlupf: Sie boten den Dorfbewohnern Schutz vor Luftangriffen.
Außerdem wurden sie als bundesweit bedeutendes Fledermausquartier anerkannt. Elf von 22 in Deutschland bekannten Fledermausarten verbringen dort ihren Winterschlaf. Darunter auch fast ausgestorbene Arten wie das Große Mausohr oder die Bechsteinfledermaus. Während des Winters werden die vier Höhleneingänge mit Gittern versperrt, damit die Tiere nicht gestört werden können. Eine Störung würde für die unter Artenschutz stehenden Tiere einen eventuell tödlichen Energieverlust bedeuten.
Wer die Höhlen im Sommer besichtigen möchte, tut dies am besten mit Helm und Taschenlampe ausgerüstet.  
 

Mattis Binsfeld, 8b, janusz-Korczak-Gesamtschule Neuss

Sport – Die Geldmaschinerie des Profifußballs

Früher war Fußball reine Leidenschaft. Wenn aber Bundesligavereine sich mit Millionen von finanzstarken Unternehmen unterstützen lassen, steht sowohl die Chancengleichheit in der gesamten Liga als auch die Fankultur des jeweiligen Clubs auf dem Spiel.

„Fußball ist die schönste Nebensache der Welt“. In Anbetracht der Tatsache, dass der Profifußball ein Milliardengeschäft ist, kann von einer Nebensache keine Rede mehr sein.

Das Geschäft fängt schon bei dem Vertrieb von Marketingartikeln an. Wenn man sich heute ein Fußballtraining einer Bambini-Mannschaft anschaut, stellt man fest, dass kaum einer ohne ein Originaltrikot seiner Lieblingsmannschaft aufläuft. Vor einigen Jahrzehnten dagegen war es schon ein Ereignis, wenn man einen eigenen Fußball besaß.

Früher finanzierten sich Vereine durch Mitgliedsbeiträge, Ticketeinnahmen und den Verkauf von Fanartikeln. Heutzutage hat jeder Bundesligaverein lukrative Sponsoren wie Telekom (FC Bayern) oder VW (Wolfsburg). Alleine in der Ersten Liga nehmen die Vereine so jährlich rund 161 Millionen Euro ein. Weitere 531 Millionen werden durch Fernsehgelder eingenommen und innerhalb der Erstligisten aufgeteilt.

Diese Zahlenbeispiele zeigen, dass Geld im Fußball eine enorm große Rolle spielt. Auch die Bundesligaspieler beziehen Gehälter, die für den Durchschnittsverdiener unerreichbar sind. Diese Kommerzialisierung ist ein strittiges Thema.

In den vergangenen Jahren stiegen viele Vereine in die Bundesliga auf, die dies nur mit Hilfe von finanzstarken Unternehmen oder privaten Investoren schaffen konnten. Hier ist im Wesentlichen die TSG 1899 Hoffenheim zu nennen, deren Förderer, der SAP-Gründer und Milliardär Dietmar Hopp, sich damit einen Kindheitstraum erfüllte.

Solche Vereine, die quasi aus dem Nichts kommen, bezeichnet man als Kommerzvereine. Jüngstes Beispiel dafür ist der RB Leipzig. Der Verein wurde 2009 auf Initiative der Red Bull GmbH gegründet und wird seitdem von dem Getränkeunternehmen mit millionenschweren Finanzspritzen unterstützt. Bis dato schaffte es der Verein in die Zweite Bundesliga.

Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz gab als Ziel an, innerhalb der nächsten acht Jahre mit dem Verein den deutschen Meistertitel zu holen. Schon seit der Gründung muss sich der Verein daher mit massiven Anfeindungen anderer Clubs und deren Anhänger auseinandersetzen.

Einer Umfrage auf Transfermarkt.de zufolge kann sich die Mehrheit (63 Prozent) der Fußballfans nicht vorstellen, dass ihr Verein von einem finanzstarken Investor übernommen wird. Das macht deutlich, wie wichtig es auch für Fans ist, dass ihr Verein unabhängig bleibt. Nur ein Drittel der Befragten hätte mit einem Investor kein Problem und glaubt, dass ihr Verein dadurch attraktiver werden könnte. Erstaunlich bei dieser Umfrage war die Antwort auf die Frage „Kann man bei Kommerzvereinen von Fankultur sprechen?“, denn knapp die Hälfte beantwortete diese Frage mit „Ja“. Überraschend ist das insofern, als dass Kommerzvereine verhältnismäßig wenige Zuschauer haben, weil sie sich nicht auf eine traditionsreiche Vergangenheit berufen können.

Die große Mehrheit glaubt, dass der Bundesliga innerhalb der nächsten Jahre ein großer Wandel bevorstehe und einige Traditionsvereine durch neue finanzkräftige Vereine ersetzt werden.

Fußballfan Cihan A. sagt dazu: „Der Fußball ist an sich kommerziell, sonst würde keiner Fußball spielen. Man sollte das jedoch in Grenzen halten, damit die kleineren Vereine auch eine Chance auf Entfaltung haben. Abgesehen davon sollte man Fußball nicht für wirtschaftliche Zwecke instrumentalisieren.“

Die Kommerzvereine beleben natürlich auf der einen Seite die Bundesliga und sorgen für hochkarätige, spektakuläre Spielertransfers. Andererseits lebt das Fußballspiel seit jeher von Emotionen und Leidenschaft. Dementsprechend sollte sich der DFB Gedanken darüber machen, wie man Traditionsvereine künftig stärken kann, sodass der eigentliche Grundwert Fairness auch im modernen Fußballgeschäft erhalten bleibt.

Hendrik Gottwald, Hh14e, Berufskolleg Für Wirtschaft und Informatik Neuss

Klassenausflug – Zwölf Zeitungen in einer Sekunde

Was man bei einer Besichtung des Pressehauses der Rheinischen Post alles lernt, hat unsere Autorin in ihrem Artikel beschrieben.

Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit rattert das Zeitungsband durch die riesige Druckmaschine. Hinter einer Glasscheibe, die vor dem Lärm schützt, steht unsere Schulklasse und folgt gebannt dem hochmodernen Schauspiel.

Wir sind zu Besuch im Pressehaus der Rheinischen Post. Dort kamen wir unter der Leitung des Klassenlehrers mit der Bahn an. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir das Gelände und wurden von einem Betriebsführer der Rheinischen Post in Empfang genommen. Er erklärte zuerst das äußerst komplizierte und aufwendige Druckverfahren der Zeitung und beantwortete dazu zahlreiche Fragen der Schülerinnen und Schüler.

Anschließend wurde die Klasse in zwei Gruppen geteilt und von ihm und einem Kollegen durch das Gelände und die Produktionsstätte geführt. Zuerst schauten sich alle das Lager an, wo die gewaltigen Papierrollen verstaut und geöffnet werden. In der Nebenhalle transportieren Roboter die Rollen eigenständig zu den Druckmaschinen. Das war sehr beeindruckend. Genauso wie die Information, dass die Druckmaschine zwölf Zeitungen in einer Sekunde drucken kann. Da das Verfahren kostspielig ist, wird die Zeitung auch durch Werbung finanziert.

Zuletzt demonstrierte der Betriebsführer, wie die Zeitungen automatisch sortiert, verpackt und anschließend mit Transportern und Lkws ausgeliefert werden. Danach ging dieser aufschlussreiche und interessante Besuch zu Ende.

Die Führung durch die Produktionsstätten der Rheinischen Post hat einen Einblick hinter die Kulissen der Zeitungsproduktion ermöglicht und gezeigt, dass hinter der alltäglich erscheinenden Zeitung, die man morgens wie selbstverständlich in den Händen hält, sehr viel Arbeit steckt.

Nino Kadic, 7b, Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss