Der Texthelden-Projektpartner Phantasiland hatte Schüler zu einem Artikel-Wettbewerb eingeladen. Das Oberthema war „Kribbeln im Bauch“. Das ist einer der beiden Gewinnertexte
Marieke lässt die Kaninchen des Nachbarn aus dem Stall und frei herumtollen. Als der Ausflug beendet ist, sorgt sie sich: Hat sie auch die Käfigtür wieder richtig verschlossen?
Schon oft habe ich mich um die Kaninchen meines Nachbarn gekümmert. Aber seit er den Käfig einmal nicht richtig zugemacht hat, habe ich immer ein schreckliches Kribbeln im Bauch. Eine Katze hatte die süßen Tierchen durch den ganzen Garten gejagt, und hätte ich nicht in letzter Sekunde das Tor zugemacht, wären die Kaninchen entwischt.
Da dachte ich mir, vielleicht sei es besser, wenn ich die Tür des Kaninchenstalls gar nicht aufmachte. Aber dann hätte ich keinen Spaß mit den Kaninchen. Und die Armen! Die Kaninchen brauchen doch Auslauf! Was sollte ich tun?
Aber als die Tiere mich mit ihren treuen Augen ansahen, musste ich sie einfach rauslassen. Sie sprangen erfreut heraus. Nach einer Weile musste ich nach Hause und ich scheuchte die Kaninchen wieder in den Stall. Ich schloss die Tür.
Da war es: das mulmige Gefühl im Bauch. Diesen Moment hatte ich schon den ganzen Morgen verdrängt. Meine Hände fingen an zu schwitzen. Ich nahm das Törchen und ließ es einrasten. Ich rüttelte ein paar Mal dran, bis ich mir ziemlich sicher war, dass es zu war.
Doch als ich gerade gehen wollte, wurde ich wieder unsicher. Ich lief zurück und rüttelte noch einmal am Törchen. Mein Vater rief mich, dieses Mal ganz schön sauer. Ich musste einfach gehen.
Mein Nachbar würde sich schon melden.
Dieser Artikel ist einer der beiden Gewinnertexte des Artikel-Wettbewerbs „Kribbeln Im Bauch“.
Marieke van Breukelen, 4b, Isr International School On The Rhine Neuss