Archiv der Kategorie: Moers

Reise – Berlin riecht anders

Natürlich war ich schon mal in einer Großstadt, zum Beispiel in Duisburg. Davon abgesehen – wohne ich sogar in einer. Aber Berlin ist etwas ganz anderes. Besonders zu Fuß. Wer schon einmal dagewesen ist, weiß wovon ich spreche. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Brandenburger Tor, der Reichstag, der Checkpoint Charlie und der Berliner Dom sind alle so nah beieinander, dass man problemlos zu Fuß innerhalb einer halben Stunde von einer Station zur nächsten gehen kann. Manch einer denkt sich jetzt :“Warum sollte ich eine halbe Stunde verschwenden, wenn ich es mit dem Bus in zehn Minuten schaffe?“ Die Antwort ist ganz einfach: weil man durch die Scheibe eines Busses das wahre Berlin gar nicht erleben kann. Außerdem kann man sich im Bus nicht in Ruhe unterhalten, da man die ganze Zeit darauf achten muss, dass man die richtige Haltestelle nicht verpasst.

Bemerkenswert an Berlin sind seine Einwohner. Sie sind nett, offen und freundlich. Natürlich gibt es auch in Berlin Menschen, die einen nur blöd angucken, wenn man nach der Uhrzeit fragt, oder Obdachlose, die um Geld betteln. Aber insgesamt sind die Berliner einfach nur freundlich. Man begegnet ihnen im Bus, aber besonders häufig auf der Straße. Rund um die Uhr sind viele Menschen unterwegs, und es ist schön, sich einfach in der Menge zu bewegen. Natürlich hat das wahre Berlin mehr zu bieten als nur nette Einwohner.

Berlin eignet sich wunderbar zum Flanieren. Zwar ist es laut und manchmal auch unübersichtlich, aber in Berlin wird man nicht angeglotzt, wenn man in irgendeiner Hinsicht schräg aussieht. Ein weiterer Grund, sich zu Fuß auf den Berliner Straßen fortzubewegen, ist das, was auf ihnen fährt: Autos. Sensationell! Wenn man einen Tag in Berlin gewesen ist, hat man an Automarken so ziemlich alles gesehen, was man kennt (und noch mehr). Berlin hat eine riesige Auswahl an Autos zu bieten.

Wenn man zu Fuß in Berlin unterwegs ist, fühlt man eine ganz andere Atmosphäre. Alles ist viel lebendiger und unmittelbarer. Die Menschen, die Geräusche, und ich glaube, sogar die Luft ist anders, wenn man zwischen den einzelnen Sehenswürdigkeiten hin- und herpendelt. Hier eine Döner-Bude, da riecht es nach Pizza, mal fährt laut dröhnend ein stinkender Bus vorbei. Großstadt eben. Natürlich ist Berlin auch mit dem Bus wunderschön, aber ich bin der Meinung, wenn man nur mit dem Bus fährt, fehlt einem ein wesentliches Stückchen vom wahren Berlin.

Malte Maetzkow, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Bei den Brüdern von Taizé – Besinnung auf Socken

Zwölf Jugendliche aus den Pfarrgemeinden St. Ida und St. Martinus unternahmen in den Herbstferien eine Fahrt nach Taizé. Taizé liegt in Frankreich, etwa 12 Kilometer von Cluny entfernt, im Burgund. Es ist ein Treffpunkt für Gläubige aus der ganzen Welt. Viele von uns Jugendlichen, die von den Gemeinden St. Ida und St. Martinus zur Firmung begleitet werden, gehen zu Hause nicht regelmäßig zur Kirche. In Taizé ist das anders.

In Taizé besuchen sie sehr gerne die Gottesdienste. Dort kann man zu sich selber finden und Kraft tanken. Taizé wäre nicht Taizé, wenn man nicht morgens, mittags und abends zur Kirche ginge. Die Heilige Messe dort ist nicht zu vergleichen mit den Messen hier bei uns. Es wird fast nur gesungen, zwischendurch kommt ein Gebet, das in etwa sieben Sprachen übersetzt wird. Dem Gebet folgt eine Ruhephase, die „Zehn-Minuten-Stille“, in der man einfach über sich selbst, seine Gefühle, Probleme und Wünsche nachdenken kann.

Nach jedem Abendgebet stellen sich die Brüder von Taizé verteilt in der Mitte der Kirche auf. Alle, die an der Messe teilgenommen haben, können, wenn sie möchten, zu einem der Brüder gehen und sich segnen lassen. Man kann sich auch mit den Brüdern unterhalten oder sie etwas über ihr Leben in der Brüdervereinigung fragen, zum Beispiel, was sie dazu bewegt hat, in die Glaubensgemeinschaft der Brüder einzutreten.

In der Kirche gibt es einige Regeln. So darf während der Messe nicht fotografiert werden. Außerdem soll man nicht so laut reden, damit man die anderen nicht stört. Sehr bequem und auch erlaubt ist, dass man seine Schuhe ausziehen kann und sich hinsetzen darf.

In Taizé fühlt man sich frei von allen Dingen des Alltags. Dies liegt an der unbeschreiblich positiven Atmosphäre, die hier überall zu spüren ist. Der Umgang miteinander ist geprägt von Offenheit und Menschlichkeit. Alle sind freundlich zueinander und jeder redet mit jedem, egal welcher Nationalität er angehört oder welche Sprache er spricht. Man hat dort das Gefühl, alle Menschen seien Freunde.

Im Herbst waren nur rund 900 Menschen in Taizé. Besucht man Taizé in den Sommerferien, trifft man dort ohne Probleme auf etwa 5000 Besucher. Diese vielen Menschen werden in Schlafräumen (sogenannten Baracken ) untergebracht. Außerdem gibt es eine Küche, in der für alle das Essen zubereitet wird. Das Essen ist sehr einfach, aber man verhungert nicht.

Jeder, der nach Taizé kommt, übernimmt Aufgaben für die Allgemeinheit. So ist es selbstverständlich, dass man beim Abwasch in der Küche hilft oder Duschen und Toiletten putzt, fegt. Jeder und jede packt mit an und erfüllt die ihm gestellten Aufgaben und das macht sogar Spaß.

Der Höhepunkt der Messfeiern ist in Taizé der Samstagabend. An diesem Abend findet die Lichtermesse statt. Jeder bekommt beim Eintreten in die Kirche eine Kerze. Während der Messe entzündet der Oberste der Brüder seine Kerze und gibt dieses Licht zunächst weiter an seine Brüder. Diese beziehen dann alle Kirchenbesucher ein.

Isabell Hoffmann, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Bericht von einem tollen Abend: – „BRDigung“ im Moerser „Süden“

„Mama, darf ich am Samstag BRDigung sehen?“ Im ersten Moment, dachte ich, ich habe etwas Falsches gesagt. Mit offenem Mund und großen Augen schaute mich meine Mutter an, „Wie bitte?“ fragte sie, „Welche Beerdigung? Was um Himmels Willen willst du da?“ Jetzt hatte ich verstanden.

Ich fing an zu lachen und erklärte ihr, dass keine Trauerveranstaltung gemeint sei, sondern dass die Volksschule ein Konzert organisiere, bei welchem auch die Band „BRDigung“ spiele.

Die Volksschule ist ein bekannter Veranstaltungsort der regionalen Szene mitten im Herzen von Moers. Am ehemaligen Südring 2a, besteht das Kulturzentrum schon viele Jahre und bietet Jugendlichen in Form eines bunten Programms an, ihre Freizeit mit Gleichgesinnten zu teilen.

Am Samstag, den 4. Oktober, war es wieder einmal so weit. Die Volksschule in Moers, im Volksmund auch bekannt als „Der Süden“, lud erneut zu lauten Bässen, stickiger Luft und wirren Pogo-Tänzen ein. Zu einem fairen Eintrittspreis von sechs Euro inklusive guter Stimmung konnte man eine Menge Spaß haben.

Dabei war die Band „BRDigung“, die mit ihren anspruchsvollen und politisch-kritischen Texten ihren Deutschpunk gut verkauft. Zunächst wurde die Stimmung allerdings von der Formation „Die frischen Muscheln“ auf Hochtouren gebracht. Ihr folgte, mit wenig Live-Erfahrung und oi!- orientiertem Stil, die Band „Grober Unfug“. Zum Schluss brachten schließlich „Fahrlässig“ ihren Auftritt solide und lässig über die Bühne.

Um sieben machte ich mich also auf. Perfekt gestylt, damit meine ich bequeme Schuhe, luftige Kleidung, meinen Kapuzenpullover von BRDigung, falls doch mal ein frischer Wind wehen sollte, und im Gepäck eine große Portion Vorfreude. Als ich in der Volksschule ankam, hatten sich schon einige, mir bekannte Gesichter vor der Tür versammelt. Ein wunderbares Gefühl, so viele nette Leute, die man so lange nicht mehr gesehen hat, wieder in die Arme schließen zu können. Und wo passiert das schon, wenn nicht an einem Konzerttag im „Süden“?

Es war also alles wie immer. Leider auch die gewohnte Zeitverschiebung, bis es dann endlich losging. Aber das gehört dazu. Das macht den Süden ja auch irgendwie sympathisch. Als es dann endlich so weit war, alle Besucher ihr Bändchen stolz an ihren Handgelenken trugen und jeder nach oben in den Saal stürmte, war ich mir letztendlich sicher, dass dies ein gelungener Abend werden würde. Die Pogo war proppevoll, fast jeder konnte die Texte mitsingen, im Großen und Ganzen herrschte eine ausgelassene Stimmung und der Veranstalter, Boris Graue, schien zufrieden.

Ich denke, die Volksschule und ihre Veranstaltungen sind der beste Beweis dafür, dass man nicht nach Oberhausen, Köln oder Düsseldorf fahren muss, um Spaß zu haben, weil man mit einem Zehntausende umfassenden Publikum eine kommerziell erfolgreiche Band erlebt.

Der „Süden“ und sein Flair machen auch mit weniger bekannten Bands und einem Publikum von 100 bis 200 Musikfreunden einen Abend unvergesslich. Das Gefühl, jeder kennt jeden und alle haben die gleichen Interessen ist anderswo selten zu ersetzen. Und auch wenn die Volksschule im nächsten Jahr zum Bahnhof in Moers umziehen wird/muss, bin ich der festen Überzeugung, dass ihr Publikum dadurch sein Zusammengehörigkeitsgefühl verlieren wird.

Selbst ein Besuch unter der Woche in der Jugendkneipe im Erdgeschoss ist immer wieder lohnenswert. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, der sollte dem Süden doch einfach einmal einen Besuch auf ein Glas Cola oder einen Cocktail abstatten. Oder er überzeugt sich am 31. Oktober auf der jährlichen „Halloween-Party“ von dem unvergleichbaren Jugendkulturzentrum im Kreis Wesel.

Mandy Kubale, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Eine Schulklasse entdeckt die Hauptstadt – Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin

Und wieder einmal nach Berlin dachte ich mir, schon das zweite Mal in diesem Jahr. Doch diesmal war es anders; Ich bin nicht mit meinen Eltern, sondern mit meiner Klasse gefahren. Es war die Abschlussfahrt. Viele bekannte Sehenswürdigkeiten sah ich wieder.

Aber ich lernte auch viel Neues kennen, wie z.B. den Berliner Zoo.

Vor Beginn der Klassenfahrt bereiteten wir uns intensiv auf unsere Reise vor. Jeder von uns schrieb ein Referat über verschiedene Aspekte, wie z.B. über Sehenswürdigkeiten, Geschichte und Personen. Mein Referat handelte von den Hackeschen Höfen. Sie sind heute eine der beliebtesten Touristenattraktionen und liegen im Ortsteil Mitte. Als wir abends bei den Höfen ankamen, sah man schon von weitem viele Leute und helle Lichter.

Bevor die Hackeschen Höfe zu dem geworden sind, was sie heute sind, war das heutige Gebiet Ackerland. 1671 kamen viele Juden nach Berlin und bauten sich Wohnviertel in der Spandauer Vorstadt.

Erst 1906 entstanden die Hackeschen Höfe wie sie bis heute bestehen. Berlin war damals die Metropole der Konfektionsindustrie. Der erste Hof mit einem Theater wurde für kulturelle Zwecke genutzt.

Schon in den 20er Jahren verließen viele Firmen in Folge des Ersten Weltkriegs die Höfe.

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Hackeschen Höfe durch Bombenangriffe beschädigt. Bald nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, nach der Gründung der DDR 1951, wurden die Hackeschen Höfe zum Volkseigentum erklärt. Nach dem Ende der DDR wurden die Hackeschen Höfe 1997 aufwändig saniert und noch im gleichen Jahr unter Denkmalschutz gestellt.

Sie sind Anziehungspunkt sowohl für Berliner als auch für Touristen aus aller Welt. Neben der interessanten Geschichte und der Architektur dieses Viertels lockt vor allem auch das künstlerische und gastronomische Angebot.

Ich finde, die Sanierung ist wirklich gut gelungen. Trotz der vielen Leute sind die Höfe ein ruhiger Ort geblieben, der bis heute seinen Reiz hat.

Lukas Süßer, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Eindrücke eines Berlinbesuchs – Wahnsinn, das Großstadtleben!

Schon in dem Augenblick, in dem man in den Kurfürstendamm einbiegt, eröffnet sich einem die Faszination von Berlin.

Alles wirkt großzügig und luxuriös. In der Stadtmitte gibt es viele berühmte Sehenswürdigkeiten und Gebäude von großen Firmen wie zum Beispiel Mercedes Benz. Berlin hat allerdings auch eine andere Seite, die sich in Stadtteilen wie Kreuzberg zeigt. Dort gibt es auch viele Gebäude die etwas heruntergekommen und weniger gepflegt wirken.

In ganz Berlin gibt es sehr viel zu sehen, deshalb sollte man sich viel Zeit nehmen, damit man alles in Ruhe erkunden kann. Außerdem sollte man den größten Teil zu Fuß erledigen, da die ganzen Sehenswürdigkeiten nebeneinander liegen und man sie in kurzer Zeit erreichen kann.

Das besondere Flair von Berlin ist auch darauf zurückzuführen, dass die Menschen dort – egal welcher Nationalität oder Religion sie angehören – sehr nett sind. Manch einer fühlt sich wohl, wenn er Durchschnittklamotten trägt und der andere mag es eher ausgefallener, doch auch die Menschen, die es anders mögen, werden von den Mitmenschen normal behandelt und nicht direkt ausgegrenzt oder verachtet. Für Berliner ist diese Vielfalt Alltag und zugleich auch Markenzeichen. Es gibt allerdings auch Bettler, die einen öfters um Geld bitten und zum Teil sehr aufdringlich sind.

Obwohl auch Moers schon eine Großstadt ist, ist der Unterschied doch extrem. Bei uns ist noch nicht einmal halb so viel los wie in Berlin. Allein der Verkehr ist viel enormer als bei uns. Die Geräusche von den Menschenmassen oder auch die Geräusche des Verkehrs erhöhen den Geräuschpegel extrem. Innerhalb weniger Tage ist man allerdings in der Lage, sich damit zurechtzufinden und sich dort einzuordnen.

Es gibt in Berlin an jeder Ecke bekannte Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel das Brandenburger Tor, den Reichstag, den Berliner Dom, die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche oder aber auch das Pergamon-Museum.

Alle diese sehenswerten Gebäude und Orte sagen etwas aus über die Geschichte von Berlin. Deshalb reicht es meiner Meinung nach nicht, diese Sehenswürdigkeiten nur von außen zu betrachten. Meist gibt es in der Nähe oder im Gebäude ein Museum, in dem man viel erfahren kann und wo einem die Geschichte Berlins nähergebracht wird.

Das beeindruckendste Beispiel dafür ist der Checkpoint Charlie. Das angrenzende Museum muss man besichtigt haben, denn dort werden die Berliner Nachkriegsgeschichten und die Folgen der deutschen Teilung sehr anschaulich dargestellt. Man erfährt viel über Berlin, aber besonders wird von der Berliner Mauer berichtet und über die Menschen, die über die Grenze wollten. Sie haben sich viele Tricks einfallen lassen. Unter anderem wurden Autos so umgebaut, dass die Flüchtlinge sich in den Tanks verstecken konnten.

Dies zeigt, wie groß der Wunsch der Menschen war, in den anderen Teil Deutschlands zu kommen und erschreckt auch, wenn man bedenkt, wie viele Risiken die Menschen eingegangen sind.

René Wieder, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Park und Schloss Sanssouci in Potsdam – Das „deutsche Versailles“

Da stehe ich nun vor einem französischen Schloss in Deutschland! Auf einer Studienfahrt nach Berlin besuchen wir auch Schloss und Park von Sanssouci in Potsdam.

Von der Stadt her kommend betreten wir den Park und es eröffnet sich ein herrlicher Blick. Man sieht einen großen Springbrunnen, umgeben von Figuren, dahinter erheben sich Terrassen, auf denen Wein und Feigen gepflanzt sind und oben steht das Schloss. Über eine Treppe mit unzähligen Stufen, die uns an den Weinstöcken vorbeiführt, erreichen wir es. Der Blick nach unten in den Park ist genauso beeindruckend wie umgekehrt.

Sofort erschließt sich einem, warum Friedrich der Große sein Schloss Sanssouci genannt hat. Sanssouci heißt ohne Sorgen. Ohne Sorgen wollte er in den Sommermonaten hier die Natur genießen. Im Schloss gibt es Räume, die einem den Eindruck vermitteln, als ob man eigentlich schon draußen sei.

1786 starb Friedrich der Große hier in seinem Lieblingsgebäude. Im Park wollte er auch beerdigt werden. Sein letzter Wille wurde allerdings erst 1991 umgesetzt. 1786 hatte man ihn in der Hohenzollergruft im Berliner Dom beigesetzt. Erst nach der Wende wurden seine sterblichen Überreste in den Park Sanssouci überführt.

Sanssouci ist nicht nur für preußische Könige ein schöner Ort zum Leben und zum Sterben. Mit seinen Schlössern und dem weitläufigen Park gehört es seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es gilt als „Preußisches Versailles“.

Sophia Schauten, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

5 Tage Berliner Schnauze und alle sind begeistert – Vom Ku’damm bis nach Kreuzberg

Studienfahrt nach Berlin. Fand ich wenig ansprechend. Was sollen wir denn fünf Tage in einer solchen Stadt? Vor sechs Monaten war ich das letzte Mal dort und nur mäßig beeindruckt.

Und dann hatten wir auch noch ausgesprochen lehrreiche Tagespläne! Das konnte ja heiter werden: Gedächtniskirche, Alexanderplatz, Gerndarmenmarkt, Dom, Pergamon-Museum, Zoo, Reichstag, Sanssouci. Darfs ein bisschen mehr sein?

Und dann war ich plötzlich doch ganz angetan. Die Stadt kam mir viel lebendiger vor. Das Wetter war tausendmal besser als der Schneesturm im letzten März und ich hatte meine Klasse dabei, die mir eh jeden Schultag um einiges verbessert.

Besonders aufregend fand ich den Zoo, das Potsdamer Schloss Sanssouci und unseren Besuch im Reichstag.

Im Reichstag durften wir nach einem kurzen Aufenthalt im Paul-Löbe Haus an einer Debatte teilnehmen. Und ich muss dazu sagen, ich persönlich finde, dass es bei so was ähnlich wie in einer Schulstunde zugeht. Einer redet und jeder schreit Kommentare in den Raum. Im Unterricht ist das alles Spaß, hier meinen die Politiker das Ernst.

Nach der Debatte verließen alle Politiker den Plenarsaal und wir bekamen viele Informationen über den Bundestag. Uns wurde erklärt, wie z.B. die Politiker sitzen oder auch dass Deutschland 17 verschiedene Bundesadler hat! Besonders amüsant fanden wir alle, dass der Bundesadler, der im Reichstag hängt, „Fette Henne“ genannt wird.

Nach den ausführlichen Informationen über den Bundestag und seine Abläufe ging es zu einem Gespräch mit der Politikerin Bärbel Höhn, die Mitglied von Bündnis 90/DieGrünen ist. In einem Konferenzraum durften wir ihr alle möglichen Fragen stellen! Trotz präziser Fragen antwortete sie leider sehr weitschweifig, sodass wir ihr nicht gut folgen konnten. Erst nach erneuter Nachfrage wurden die Antworten verständlich. Dabei war Bärbel Höhn eigentlich sehr nett. Sie versuchte wirklich, unsere Ansichten zu verstehen und uns unsere Fragen richtig und gut zu beantworten, auch wenn das nicht immer so gut gelang.

Nach diesem Gespräch durften wir als absolute Überraschung noch auf das Dach des Bundestages. Da es bereits dunkel war, konnten wir Berlin bei Nacht bewundern. Uns bot sich ein wirklich beeindruckender Ausblick und die Gelegenheit, die Studienfahrt gedanklich noch einmal durchzugehen. Mein Fazit ist: Eine so vielfältige und lebendige Stadt ist wirklich eine Reise wert.

Anke Holthuis, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Sein Pfleger ist gestorben: – Knut – und jetzt?

Am 5. Dezember 2006 erblickte der kleine Eisbär Knut im Berliner Zoo das Licht der Welt. Er wog nur 810 Gramm.

Knut hatte noch einen Zwillingsbruder. Leider hatten die beiden das Pech, dass ihre Mutter sie verstieß.

Aber die beiden kleinen Eisbären hatten Glück im Unglück und bekamen Thomas Dörflein, einen der Bärenpfleger des Zoos, als Ziehvater. Knuts Bruder starb bereits nach vier Tagen.

Thomas Dörflein und Knut haben täglich einige Stunden miteinander verbracht. Er hat Knut mit der Flasche aufgezogen. Thomas Dörflein fütterte ihn alle vier bis sechs Stunden. Knut lag seine ersten 44 Lebenstage in einem Brutkasten. Als Knut größer war, haben die beiden zusammen die große Welt des Bärengeheges erkundet und dort viel zusammen gespielt. Sie hatten sehr viel Spaß, was auf vielen Fotos zu sehen war.

Durch die Geburt von Knut kamen immer mehr Menschen in den Berliner Zoo. Kürzlich konnte ich selbst feststellen, dass an Knuts Gehege immer etwas los ist.

Mittlerweile ist Knut schon fast zwei Jahre alt und riesengroß geworden. Aber trotzdem ist er immer noch so süß wie früher! Knut hat die Attraktivität des Berliner Zoos deutlich vergrößert. Dank Knut kamen alleine im Jahr 2007 drei Millionen Menschen in den Zoo.

Kürzlich wurde bekannt gegeben, dass Thomas Dörflein tot in der Wohnung einer Freundin gefunden wurde.

Er erlag einem Herzinfarkt, das ergab der Obduktionsbericht. Der 44-jährige soll schon länger krank gewesen sein. Er hatte Krebs, was er aber vor der Öffentlichkeit geheim hielt. Die Berliner und der Rest von Deutschland sind sehr geschockt. Viele Leute waren gestern bei Knut und haben an seinem Gehege Rosen, Briefe und Teddys hinterlassen. Am 13.10., seinem 45. Geburtstag, wird Thomas Dörflein beerdigt.

Ob Knut merkt, dass sein Vater tot ist? Der Berliner Zoodirektor meint, dass die beiden anderen Bärenpfleger Knut über den Verlust hinweg helfen können. Hoffentlich hat er Recht!

Carolin Ehren, Moers, 3. Städt. Gesamtschule der Stadt Moers

Kommentar – So behandelt MTV die „Böhsen Onkelz“

„Lecken sie uns am Arsch“. Das war der letzte, bewusst vulgäre, aber präzise Satz des offenen Briefes der Böhsen Onkelz und der B.O Management AG an die Programmleitung von MTV.

Ich würde nicht behaupten, dass ich der größte Fan der Böhsen Onkelz bin, trotz alledem interessiert mich die Band aufgrund ihrer Geschichte, ihres Werdegangs und vor allem ihrer Texte, welche in jedem Fall ausdrucksstark und ohne Umschweife, meiner Meinung nach wichtige gesellschaftliche Themen provozierend behandeln. Der Grund, der mich dazu bewegt hat, meine Meinung zu offenbaren, war der, dass ich vor längerer Zeit ein MTV-Masters über die Böhsen Onkelz sah. Eine, ich nenne es versuchte Berichterstattung, über den Bandverlauf dieser umstrittenen Musiker.

Wer die 25 Jahre Bandgeschichte der Onkelz kennt, weiß wovon ich spreche. Hier eine Kurzfassung: Die Band wurde Anfang der 80er Jahre im Umfeld der rechten Szene bekannt, nachdem sie sich aus der damaligen immer mehr linksorientierten Punkszene entfernten. Allerdings aus dem Grund, dass die Bandmitglieder jedem Extremismus negativ entgegensahen und sich der Oi! Kultur annahmen, die bis dato unpolitisch zu definieren war, sich aber nach gewisser Zeit zum Teil in die des Rechtsextremismus begab. Natürlich ist nicht umstritten, dass die zu der Zeit noch jungen Onkelz zwei bekannte rassistisch naive Songs schrieben. Ich füge hinzu, dass auch ich nicht dafür sympathisiere, trotzdem muss erwähnt werden, dass diese Songs nie veröffentlicht wurden und dies auch nie in Absicht der Band lag, sondern durch Übergabe weitergereicht wurden.

Dass unpolitische oder gar linke Fans der Onkelz auf Grund ihres Musikgeschmacks naiver Weise immer wieder in die der rechten Schublade gesteckt werden, ist unumstritten, doch interessant ist für viele Kritiker nur, dass ein kleiner Teil der Onkelz-Fans immer noch der rechten Szene angehören. Dies sind Aspekte, die zum Teil zu Recht von den Medien kritisiert wurden, nein, ich muss sagen, immer noch kritisiert werden. Genauso wie es der Musiksender MTV in seiner Berichterstattung tat.

Doch neben all den negativen Punkten, die die Band somit in ein schwarzes Licht tauchen, erwähnte der Sender nicht ein einziges Mal den Reifeprozess, den die Band bis dahin durchlebte. Erwähnten sie, dass die Böhsen Onkelz sich später sozial sehr engagierten? Erwähnten sie die absolvierten Benefizkonzerte gegen rechte Gewalt, die deutlichen Songs, die sich gegen jeglichen Rechts- als auch Linksextremismus wenden?

Nein! Stattdessen trampelte der Sender genüsslich auf die unangenehmen und längst durchgekauten vergangenen Ereignisse der Band herum. Behaupteten, die Band würde sich den Vorwürfen nicht stellen, indem sie ihren Namen nicht änderten. Unterschlugen sämtliches zugesandtes Material der Band, die zum Bericht beitragen sollten. Sie luden dafür Bekanntheiten der Musikszene ein, z.B „Die Ärzte“, von denen die Abneigung hinsichtlich der Band allseits bekannt ist und die diese Band nicht einmal persönlich kennen, aber sich öffentlich ein Urteil bilden konnten, die den negativen Kern der Sendung gänzlich unterstrich.

All das geschah im öffentlichen TV. Bei einem Sender, der täglich von Abertausenden vor allem Jugendlichen geschaut wird. Ein Sender, welcher sehr stark auf die Meinungsbildung und Entwicklung der Jugend einwirkt. Ein Sender, welcher bewusst die Wahrheit verkennt und der Jugend ein falsches Bild vermittelt, genau aus dem Grund, dass dieser Einfluss trägt wie kein anderer. Dass ein so intensiver Träger der öffentlichen Meinungsbildung eine Band so schamlos, falsch vermittelt, ist unverantwortlich. Nicht nur der Band gegenüber. Nein! Der Jugend gegenüber! Der Zielgruppe, die sich von solch einem Medium abhängig fühlt um zu wissen, wie es richtig ist zu denken.

Damit möchte ich gesagt haben, dass meiner Meinung nach die Freiheit auf eine eigene Meinung das wichtigste Gut der Menschen ist und dass jeder für sich selbst seine Meinung und Ansicht finden muss, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist, sich von der Massenansicht nicht manipulieren zu lassen.

Die Antwort der Böhsen Onkelz, „Lecken sie uns am Arsch“ und die damit verbundene, sofortige Beendigung der Kooperation zwischen Band und MTV ist für mich somit völlig gerechtfertigt und ein statuiertes Exempel dafür, dass keiner das Recht hat sich unterordnen zu lassen.

Mandy Kubale, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Der Stadtteil ist einer der beliebtesten in Berlin – Kreuzberg – oder „Klein Istanbul“

Der Stadtteil Kreuzberg ist einer der beliebtesten in Berlin. Er beeindruckt durch seine Vielfalt an Kulturen.

Es ist Donnerstag und der Moment ist gekommen, an dem wir nach dem Museumsbesuch selber entscheiden, wie wir unsere Zeit gestalten. Meine Fünfergruppe hat sich entschlossen, Kreuzberg weiter zu erkunden.

„Kreuzberg ist eine wunderbare Stadt, wo ich gut leben kann. Es ist für mich ganz besonders. Ich fühle mich hier wie in meiner Heimat“, so der türkische Händler. Das ist auch unser Eindruck.

Hier in Kreuzberg entdecken wir zahlreiche türkische Läden wie Friseursalons, Restaurants, Blumengeschäfte und vieles mehr. Außerdem sind viele Geschäfte türkisch beschriftet. Sogar das Zentrum von Kreuzberg wird „Kreuzberg Merkezi“ genannt. Wir sind sehr überrascht und zugleich erfreut über die türkischen Benennungen.

Wenn man Kreuzberg mit anderen Stadtteilen wie z.B. Charlottenburg, wo unser Hotel liegt, vergleicht, so stellt man fest, dass die Lebenssituation sich deutlich unterscheidet, obwohl beides zu Berlin gehört. Während man in Kreuzberg viele Graffitis und Plakate an den Wänden findet, ist es in Charlottenburg eher ruhiger und alles wirkt sehr edel. In Charlottenburg findet man viele Markengeschäfte, die sehr hochwertig sind. So ist es eher normal, dass in Charlottenburg ein Paar Schuhe mehr als 200 Euro kostet.

Während unseres Spaziergangs durch Kreuzberg beschließen wir, eine türkische Pizza zu kaufen. Wir stellen dabei fest, dass die Preise in Berlin sehr viel niedriger sind als in NRW. In Berlin kostet z.B. ein Döner nur 1,50 €, während man in Moers stolze 3 € dafür bezahlen muss. In Kreuzberg fühle ich mich wohl, weil ich viele Landsleute treffe, mit denen ich problemlos ins Gespräch komme. Auch sonst gibt es vieles, was mich an die Türkei erinnert wie z.B. die türkische Sauna, der sogenannte „Hamam“.

Kreuzberg, bekannt auch als Ghettostadt, ist überall mit Graffitis gezeichnet, was auf eine ungewöhnliche Kultur hinweist. Ein Dönerverkäufer sagt:“ Kreuzberg ist einfach großartig. Es ist toll hier zu leben. Doch wenn du hier wohnst, dann musst du auf dich aufpassen. Die meisten Menschen sind hier wie Vampire. Morgens schlafen sie bis spät in den Tag und abends bleiben sie bis nach Mitternacht wach.“

So wohnen auch bekannte Rapper in Kreuzberg wie der türkische Rapper Killa Hakan. Killa Hakan überfiel als Jugendlicher einen Juwelier und wurde wegen bewaffneten Raubüberfalls verurteilt. Während einer vierjährigen Haftstrafe begann er Texte zu schreiben und nach seiner Entlassung wurde er zum bekannten Rapper. In seinen Liedtexten beschreibt er, was er alles erlebt hat. Ob im Gefängnis oder nach seiner Entlassung. Er drückt in diesem Moment seine Gefühle und Gedanken in Einem aus.

Wenn Berlin das Thema in einem Gespräch ist, dann verbinden die meisten Menschen mit Kreuzberg die Vorstellung von einem „Ghetto“. Mir gefällt Kreuzberg gerade, weil dort so viele türkische Menschen leben.

Merve Ünal, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.