5 Tage Berliner Schnauze und alle sind begeistert – Vom Ku’damm bis nach Kreuzberg

Studienfahrt nach Berlin. Fand ich wenig ansprechend. Was sollen wir denn fünf Tage in einer solchen Stadt? Vor sechs Monaten war ich das letzte Mal dort und nur mäßig beeindruckt.

Und dann hatten wir auch noch ausgesprochen lehrreiche Tagespläne! Das konnte ja heiter werden: Gedächtniskirche, Alexanderplatz, Gerndarmenmarkt, Dom, Pergamon-Museum, Zoo, Reichstag, Sanssouci. Darfs ein bisschen mehr sein?

Und dann war ich plötzlich doch ganz angetan. Die Stadt kam mir viel lebendiger vor. Das Wetter war tausendmal besser als der Schneesturm im letzten März und ich hatte meine Klasse dabei, die mir eh jeden Schultag um einiges verbessert.

Besonders aufregend fand ich den Zoo, das Potsdamer Schloss Sanssouci und unseren Besuch im Reichstag.

Im Reichstag durften wir nach einem kurzen Aufenthalt im Paul-Löbe Haus an einer Debatte teilnehmen. Und ich muss dazu sagen, ich persönlich finde, dass es bei so was ähnlich wie in einer Schulstunde zugeht. Einer redet und jeder schreit Kommentare in den Raum. Im Unterricht ist das alles Spaß, hier meinen die Politiker das Ernst.

Nach der Debatte verließen alle Politiker den Plenarsaal und wir bekamen viele Informationen über den Bundestag. Uns wurde erklärt, wie z.B. die Politiker sitzen oder auch dass Deutschland 17 verschiedene Bundesadler hat! Besonders amüsant fanden wir alle, dass der Bundesadler, der im Reichstag hängt, „Fette Henne“ genannt wird.

Nach den ausführlichen Informationen über den Bundestag und seine Abläufe ging es zu einem Gespräch mit der Politikerin Bärbel Höhn, die Mitglied von Bündnis 90/DieGrünen ist. In einem Konferenzraum durften wir ihr alle möglichen Fragen stellen! Trotz präziser Fragen antwortete sie leider sehr weitschweifig, sodass wir ihr nicht gut folgen konnten. Erst nach erneuter Nachfrage wurden die Antworten verständlich. Dabei war Bärbel Höhn eigentlich sehr nett. Sie versuchte wirklich, unsere Ansichten zu verstehen und uns unsere Fragen richtig und gut zu beantworten, auch wenn das nicht immer so gut gelang.

Nach diesem Gespräch durften wir als absolute Überraschung noch auf das Dach des Bundestages. Da es bereits dunkel war, konnten wir Berlin bei Nacht bewundern. Uns bot sich ein wirklich beeindruckender Ausblick und die Gelegenheit, die Studienfahrt gedanklich noch einmal durchzugehen. Mein Fazit ist: Eine so vielfältige und lebendige Stadt ist wirklich eine Reise wert.

Anke Holthuis, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.