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Der Albtraum für die Basketball-Fans wird wahr – Die Bayer Giants ziehen um

Per E-Mail wurde die Entscheidung des Vorstandes bekannt gegeben: Der Umzug der Bayer Giants sollte trotz aller Fan-Initiativen stattfinden.

Düsseldorf, das neue Zuhause der Spieler – und der Fans? Aussagen, wie „Nach Düsseldorf fahren wir ganz bestimmt nicht mit!“ oder andere Fangesänge deuten auf Missmut der Fans hin. Seit dem die Bayer AG den Rückzug als Sponsor für die Bayer Giants Leverkusen bekannt gegeben hat, ist in der Wilhelm-Dopatka-Halle alles ganz verändert. Fans freuen sich über den Sieg, doch das Glänzen in ihren Augen ist verschwunden, denn der innere Countdown auf das letzte Heimspiel drückt die Stimmung der Giants-Anhänger. Ist das der Dank für jahrelange Treue? Wie kann man den Ausstieg der Bayer AG begründen, wo es doch bei den Bayer Giants Leverkusen momentan optimal läuft?

Bayer Vorstandsvorsitzender Michael Schade begründet die Entscheidung der Bayer AG mit folgender Aussage: „Das Sponsoring ist ein Minusgeschäft, da Basketball ein weniger werbewirksamer Sport ist, als Fußball!“ Da stellt sich doch schnell die Frage, ob eine finanzielle Unterstützung von ca. zwei Millionen Euro überhaupt erwähnenswert ist bei einem Konzern wie Bayer, der Milliarden-Gewinne einfährt. Zählt denn das Argument des sozialen Engagements für einen Breitensport wie Basketball überhaupt nicht mehr?

Im Fußballgeschäft gehen bei der Bayer AG im Bereich Sponsoring deutlich höhere Beträge über den Ladentisch und das Bayerzeichen im Logo auf den Trikots der Leverkusener Fußballer ist kaum sichtbar. Nur wegen hoher TV-Quoten der Bundesliga vertritt Bayer sein Geld-Argument?

Was wird nun eigentlich aus der Stadt Leverkusen, die einst als so großartige Sportstadt bezeichnet wurde?Der Rekordmeister und Rekordpokalsieger im deutschen Basketball wechselt seinen Standpunkt nach Düsseldorf! Leverkusen verliert dadurch an Attraktivität.

Betroffen sind auch Jugendliche, für die Sport ein Weg ist, vom „Sofa“ und Computer spielen wegzukommen. Für viele junge Leverkusener Basketballspieler waren die Giants das Vorbild und das Ziel. Was kommt danach?

Nicolas Neuburger, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Ein Tag auf einem Gnadenhof – Ein tierisches Altersheim

Man wird durch freudiges Bellen begrüßt, wenn man den Birkenhof betritt – auch schon um sechs Uhr morgens. Es ist acht Uhr in der Frühe und einige der 49 Katzen lugen um Ecken und aus der Scheune heraus.

Der Morgen ist kühl und in der Luft liegt der „Duft“ der sieben Schweine, darunter auch einige hängebäuchige Vertreter, sowie der von neun Ziegen, Heu, Streu und Hundefutter. Es herrscht leichter Trubel, aber alle sind guter Dinge. Der Birkenhof in Florstadt nahe Frankfurt ist ein Gnadenhof. Hier werden Tiere, die aus unterschiedlichen Gründen kein Zuhause mehr haben, aufgenommen und teilweise auch weiter vermittelt.

„Im Monat vermitteln wir etwa drei bis fünf Tiere“, erzählt D. Müller, Leiterin des Gnadenhofes. Dabei wird sorgfältig auf ein tiergerechtes, neues Heim geachtet.

Doch die meisten Tiere, die schon sehr alt oder krank sind, verbringen den Rest ihres Lebens auf dem Hof -was nicht als Strafe gesehen werden sollte, denn mit einem Tierheim kann man den Hof nicht vergleichen.

Die Katzen sowie einige Hunde dürfen über das ganze 10.000 m² große Gelände laufen. Die Zwinger und Ställe sind groß. Für die fünf Pferde, zwei Miniponys und zwei Esel gibt es zusätzlich zwei insgesamt 5 ha große Koppeln. Zehn Wildenten sind in einem bunt bemalten Stall mit Auslauf inklusive Teich untergebracht.

Und auch für die Schafe, Kaninchen und Hühner sind beste Voraussetzungen gegeben.

Die zur Zeit 120 Tiere werden von acht Mitarbeitern versorgt. Seit der Gründung 1989 ist der Birkenhof eine Außenstelle des Tierschutzvereines Frankfurt. Die finanziert sich natürlich nicht von selbst. Spenden sind überlebenswichtig für den Hof. „Bei einigen Tierfutterhänd-lern bekommen wir Rabatte. Aber wir müssen pro Jahr trotzdem ca. 140.000 € einplanen“, so Frau Müller.

Inzwischen ist es Nachmittag geworden. Sämtliche Ställe sind gesäubert, sämtliche Katzen beschmust, sämtliche Hunde ausgeführt und sämtliche Mägen knurren. Denn die Morgenfütterung ist bereits einige Stunden her – Zeit für Nachschub. Um 15:30 Uhr beginnt die Abendfütterung.

Dabei helfen nicht nur die festen Mitarbeiter, sondern auch ehrenamtliche. Allgemein wichtig sind auch die Leute, die dafür sorgen, dass die Hofleitung oder andere auf dem Hof auf Tiere in Not aufmerksam werden. Wie zum Beispiel Tierschützer, die Tiere aus schlechter Haltung „freikaufen“, oder Anwohner, die auf Ziegen in der Frankfurter Innenstadt hinweisen.

Der Tag neigt sich langsam dem Ende zu. Als letztes treiben die Mitarbeiter die Enten und zwei widerspenstige, laut schnatternde Gänse, genauer gesagt Ganter, in den Stall. Danach schaut Perserkater Balou interessiert beim Spülen der Futternäpfe zu.

Nach einem langen Tag gehen alle menschlichen und tierischen Bewohner des Hofes erschöpft, aber zufrieden schlafen.

von Jana Thiele, Marleen Schroer und Fenna Müller

Jana Thiele, Marleen Schroer und Fenna Müller, Leverkusen, Marienschule

Hier wird Politik gemacht – Spannender Rundgang im NRW-Landtag

Die unruhige Klasse 8c der Marienschule Opladen geht heute zum NRW-Landtag. „Och nee! Das wird bestimmt voll öde“, sind sich die Schüler einig und gehen ihren Lehrerinnen Saskia Schmedding und Stefanie Ludwig gelangweilt hinterher.

Als aber das Landtagsgebäude zu sehen ist, steigt das Interesse und sie betreten das Gebäude. Als erstes muss die Klasse den Sicherheitscheck bestehen, damit keiner unerlaubte Sachen mit hinein nimmt. „Das ist ja wie im Flughafen hier“, ruft die zielstrebige Marina Schumacher überrascht. Der Kontrolleur lacht und entgegnet ihr, dass es aber nicht so streng wie dort sei. Fertig kontrolliert bringen sie ihre Sachen zu der extra vorhandenen Garderobe und gehen in den Speisesaal, um sich ein bisschen zu stärken.

Nachdem die 8c und eine andere Schulklasse fertig gegessen haben, wurden sie gastfreundlich in den Plenarsaal gebracht, wo sie sich jetzt staunend umschauen. Alle Tische samt Stühlen sind zur Mitte gerichtet, wo ein Rednerpult und der Platz der Parlamentspräsidentin samt Vizepräsidenten und Schriftführern ist. Oben ist eine große Tribüne mit Einbuchtungen für die Kameras, reservierten Plätzen für Reporter, Kabinen für Sprecher vom TV und Sitzplätze für Landtagsinteressenten bzw. Schulklassen, die an den Plenartagen vorbeikommen.

Plötzlich werden die Schüler von einer lauten Stimme aus den Begutachtungen rausgeholt und herzlich begrüßt. „Ich heiße Herr Schneider und werde Euch heute mal über den Landtag aufklären. Ich selbst bin kein Abgeordneter, sondern arbeite hier als Besucherdienst“, so der Mann. Am Anfang hat er die Klassen darüber informiert, dass es drei Vorraussetzungen gibt, um Abgeordneter zu werden. Man müsse volljährig sein, seit mindestens drei Monaten Bürger in NRW sein und man müsse eine deutsche Staatsangehörigkeit haben. Wenn man dann kandidiert hat, müsse man bei der Landeswahlleiterin angeben, in welchem der 128 Wahlkreisen man kandidieren wolle und warum.

Dann solle man 100 Unterschriften von wahlberechtigten Bürgern sammeln und diese abgeben. Aber dieser Weg bringe nicht viel, da im Wahlkreis in NRW 100.000 Bürger seien und man als unabhängiger Kandidat mindestens 35.000 Unterschriften bräuchte. Auf diese Art und Weise habe es noch niemand geschafft, so Schneider.

„Was gibt es eigentlich alles für Unterteilungen?“, fragt ein Mädchen der 8c und grinst verlegen. Schneider antwortet, dass es einmal die von den Abgeordneten gewählte Fraktion gebe, die Parlamentspräsidentin, den Ministerpräsidenten und die Minister. Er fügt hinzu, dass die CDU mit 89 Abgeordneten die größte Partei sei und somit anfangen dürfe, am Rednerpult die Meinung zu vertreten. Dann erst seien die anderen dran. Schneider erzählt noch ein wenig von den Wahlen und lässt die Klassen dann mit neuem Wissen nach Hause gehen.

Diana Pogorzalek, Leverkusen, Marienschule

Sportförderung schon im Kindergarten – Wenn Tiger turnen…

Zehn Uhr. Die Kinder der Tiger- und Bärengruppe, jeweils 25 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren des katholischen Kindergartens St. Pius in Langenfeld-Richrath versammeln sich im Sportraum des Kindergartens.

Der Raum ist erfüllt mit lauten Kinderstimmen. Alle freuen sich auf die bevorstehende Sportstunde. „Das macht immer super viel Spaß!“, sagt ein Mädchen.

Beim An- und Ausziehen benötigen viele Kinder jedoch noch Hilfe. Besonders das Ausziehen der Oberteile und der Hosen fällt den Kindergartenkindern noch schwer. Endlich liegt alles ordentlich sortiert auf der Fensterbank, es kann losgehen.

Die Kinder beginnen, sich munter und ausgelassen im Raum zu bewegen. Sie spielen Fang- und Klatschspiele und rennen mit viel Lärm durch den Raum. Unter Anweisung der Erzieherin bauen die älteren Kinder einen Parcours auf. Verschiedene Bewegungsabläufe sollen auf diese Weise spielerisch geschult werden: Balancieren auf einem Seil, an einem Gerüst hochklettern, durch einen Tunnel von Schaumstoffkissen kriechen und hüpfen.

Zuerst sind die älteren Kinder dran, die von den jüngeren Kindern lautstark angefeuert werden. Zum Ende werden sie mt einem großen Applaus belohnt.

„Am liebsten klettere ich das Klettergerüst hoch! Da fühl ich mich ganz groß!“, erzählt ein kleines Mädchen stolz. Auch die jüngeren Kinder, die anschließend an der Reihe sind, meistern die Aufgabe mit viel Ehrgeiz und Freude.

„Kinder brauchen Bewegung, damit sie sich gesund entwickeln.“, erklärt eine Erzieherin.

Dass sie recht hat, zeigen die fröhlichen Kinder mit ihren roten Köpfen, für die die Sportstunde wieder viel zu schnell vorbei gegangen ist. Nachdem alle Kinder fertig umgezogen sind, wird eine Schale mit frischem Obst herumgereicht. Alle Kinder greifen dankbar zu.

Auf jedem Gesicht sieht man ein glückliches Lächeln.

Von Veronika Pesch und Nicole Mehler

Veronika Pesch und Nicole Mehler, Leverkusen, Marienschule

Ein Kommentar – Wenn Schule Stress verursacht

Nach Aussage vieler Jugendlichen ist die Schule für sie eine immer größer werdene Belastung. Besonders die Zielgruppe der Gymnasiasten wird immer häufiger mit dem Problem konfrontiert, denn viele Schüler haben immer mehr das Gefühl, den Forderungen der Lehrer nicht standhalten zu können.

Laut Aussage einer Schülerin (14) würden die Hausaufgaben ihren ganzen Nachmittag in Anspruch nehmen und somit habe sie keine Zeit mehr für ihre Hobbies und Freunde. Realschüler würden diese Probleme jedoch nicht nachvollziehen können, da sie für ihre Hausaufgaben nicht allzu lange bräuchten.

Auch die vielen Klasssenarbeiten und Klausuren in den zahlreichen Fächern, für die man zusätzlich lernen müsse, seien manchmal eine richtige Herausforderung.

Die Gymnasiasten seien gezwungen, ihre Hobbies in den Hintergrund zu stellen, wenn sie die Schule erfolgreich meistern wollen.

Nicht nur die Eltern und Lehrer, sondern auch die Schüler selbst setzen sich tagtäglich unter Druck, da sie immer mehr das Ziel nach einer guten Zukunft anstreben. Insbesondere die Privatschulen streben stärker nach Eliteleistungen, wie auch in Leverkusen z.B. die Marienschule Opladen. Die Lehrpläne sind überfüllt mit Lehrstoff, der vielen Schülern als unwichtig erscheint.

Kann da Schule noch Spaß machen? Diese Frag ist nicht irrelevant, wenn man die Stundenpläne der Schüler genauer betrachtet. Statt kreativem und abwechslungsreichem Untericht stehen dort eher langweiligere und oft verhasste Fächer wie z.B. Mathe und Latein auf dem Plan. Schüler können keinen Gefallen am Untericht finden, wenn dort nur in veralteten und kaputten Büchern Aufgaben gelöst werden, die sogar manchen Lehrern zu bedenken geben.

Mann muss mehr auf die Schüler eingehen. um ihnen den Lehrstoff schmackhafter zu machen. Dann würden vielleicht auch weniger Jugendliche in Internet-Foren wie Schülerverzeichnis Bemerkungen wie „Mathe ist ein Arschloch und Physik sein kleiner Bruder“ machen. Das Schulministerium NRW sollte sich daher im klaren sein, was sie mit ihren Vorgaben erzielen.

Kim Lewandowski und Julia Härtner, Leverkusen, Marienschule

Besonders Hauptschullehrer fehlen in NRW – Lehrermangel: 4.700 Bewerber auf 13.900 Stellen

Was die Bildungsministerin der Stadt Düsseldorf, Gabriele Behler, als ,,derzeitiges Versorgungsproblem“ bezeichnet, ist für die Gewerkschaften eine dramatische Veränderung. Fakt ist, dass Informationen des Bildungsministeriums, die in der Süddeutschen Zeitung erschienen sind, besagen, dass bis Ende 2008 über alle Schulen und Schulformen in NRW 13900 Stellen besetzt werden müssen, wobei es jedoch nur 4700 genügend qualifizierte Bewerber gibt. In der Sekundarstufe 2 kommen sogar nur 2800 Lehrer auf 9300 freie Stellen.

Ein Problem besteht in der Fächerkombination: Eine neue Studie besagt, dass in Deutsch, Mathe, Physik und Chemie die meisten Löcher gestopft werden müssen, während es fast überall in NRW genug bis zu viele Englisch- und Sportlehrer gibt. Auch die Schulform sei entscheidend. So gebe es eine Vielzahl Bewerber für Gymnasien, doch nur wenige, die sich für einen Job auf einer Hauptschule interessieren.

Die Frage, ob denn das eigene Verhalten oder die Erfahrungen mit Lehrern zur Schülerzeit die Jobwahl beeinflussen würde, trifft bei den befragten Lehrerinnen auf Zustimmung. Oft kam die Antwort, sie hätten an der Wahl ihres Berufs gezweifelt, wenn sie vor allem „ältere, verbitterte Kollegen“ sahen, die ,,allem Anschein nach nicht zufrieden“ waren. Auch die so genannten ,,Auswanderer“, die bedingt durch die höhere Bezahlung in den Osten Deutschlands ziehen, sind ein großes Problem.

Nun sucht man gemeinsam eine Lösung für das Problem: 522 so genannte ,,Quereinsteiger“, die von anderen Berufen zum Lehrer umgeschult werden, sollen die Lage entspannen. Wilfried Hassler vom Lehrerverband NRW bezeichnet dieses Vorgehen als ,,Notlösung“, die besser sei als Unterrichtsausfall, aber auf Dauer kein Zustand sei. Es sei nicht zu verantworten, dass Kinder auf Dauer zum Beispiel Chemieunterricht von umgeschulten Chemikern bekämen.

Eine Grundschullehrerin, die jedoch anonym bleiben will, findet, diese Lösung sei keine, die diesen Namen verdient, denn die Seiteneinsteiger ,,wissen schon, warum sie keine Lehrer geworden sind. Die können doch gar nicht mit Kindern umgehen.“ Bewiesen ist, dass die Quereinsteiger oft nicht Lehrer bleiben, weil die Bezahlung niedriger ist als in dem Beruf, in dem sie vorher tätig waren.

Lea Spindelmann, Leverkusen, Marienschule

Schonfrist jetzt endgültig vorbei – Plaketten-Pflicht am Rhein

Ab dem 1. April 2008 werden in Köln mehr Strafzettel verteilt – zumindest an die, die ohne eine so genannte Feinstaubplakette in der Umweltzone erwischt werden. Dazu kommt zum Ärgernis Vieler auch noch ein Punkt in Flensburg.

Köln macht ernst. Nachdem dort am 1. Januar 2008 für die erste City in NRW die Umweltzone festgelegt wurde, ist die Schonzeit nun endgültig vorbei. Ab dem 1. April wird das Fahren ohne gültige Feinstaubplakette offiziell mit 40 Euro Bußgeld und, um es richtig schmerzhaft zu machen, einem Punkt in Flensburg bestraft.

Berlin hat es vorgemacht: Ab dem 1.2. wurden dort Bußgelder an die Fahrer verhängt, die ohne Feinstaubplakette in der so genannten Umweltzone fuhren. Nun folgt Köln: Nach dreimonatiger Schonfrist werden nun auch hier die Bußgelder fleißig verteilt. Die Autofahrer hatten seit einigen Monaten Zeit, sich in ihren KfZ-Schein schauen zu lassen und sich daraufhin die passende Plakette für ca. 5 Euro bei Autohändlern, ADAC etc. zu besorgen.

Für die meisten privaten Fahrer stellt das auch kein Hindernis dar, da viele Autos ein recht neues Baujahr haben, und die allermeisten können sich tatsächlich die grüne Plakette der Schadstoffklasse 4 auf die Windschutzscheibe kleben.

Grund für die gesamte Aktion ist die Gefahr zu hoher Feinstaubbelastung in der Innenstadt hauptsächlich während der warmen Jahreszeiten. Daraufhin wurde der Entschluss gefasst, dass, damit das Fahren dort nicht jedem verboten würde, nur Autos mit geringem Feinstaubausstoß dort fahren dürfen – sichtbar erkennbar an der roten, gelben oder grünen Plakette.

„Wäre ich einige Wochen früher zu meiner Dombesichtigung nach Köln gekommen, hätten meine Frau und ich jetzt nicht das Knöllchen am Hals!“, ärgert sich der 62-jährige Rentner Wilhelm Ruten, der mit seinem alten Ford Escort aus Meppen/Ems angereist war. So wie ihm geht es auch vielen anderen Urlaubern und Kurzgästen, die nur einen Abstecher in die Domstadt machen wollen und noch nicht über die Plakettenpflicht in Umweltzonen informiert sind.

Zwar besteht die Möglichkeit, sich die Plakette, anstatt die 40 Euro zu bezahlen, nachträglich bei einer Politesse zu besorgen – jedoch nur dann, wenn das Fahrzeug laut KfZ-Schein Anspruch auf diese hat. Dies trifft leider auf den Ford von Herrn Ruten nicht zu. Pech für ihn, Glück für die Finanzkasse der Stadtverwaltung.

Aber es gibt Ausnahmen, die von vielen Bürgern als ungerecht empfunden werden: Sämtliche Fahrzeuge der Stadt werden von einer Sonderregelung vor der Strafe geschützt, selbst wenn sie nicht plakettenberechtigt sind.

Aber nicht nur die Stadt profitiert von Sonderregelungen: Lieferanten, Handwerker und Anwohner können sich auf Antrag von der Plakettenpflicht befreien lassen.

Stefano Pavesio, Leverkusen, Marienschule

Wie der Zoohandel über Leben oder Tod entscheiden kann – Das sollte man beim Tierkauf beachten

Zoofachgeschäfte möchten natürlich auch ihr Geld verdienen. Doch nicht nur der Geldbeutel der neuen Besitzer leidet darunter, sondern auch die zu vermittelnden Tiere selbst.

Leider sterben immer wieder Tiere, die in Zoofachgeschäften vermittelt wurden, aufgrund von bewusst falsch dargestellten Informationen. So werden Tiere vermittelt, als ein sehr gutes Beispiel lassen sich die „niedlich“ gezüchteten Kaninchen anführen, die oft noch viel zu jung sind, um von der Mutter getrennt zu werden. Dennoch wird dieser Fehler oft begangen, damit diese eher gekauft werden. Denn wenn die Tiere noch kleiner sind, werden sie lieber gekauft, da sie dann noch die „richtige“ Größe haben.

Den Tieren wird manchmal das falsche Futter gegeben, und damit solche Geschäfte gutes Geld verdienen, wird auch den neuen Besitzern geraten, dieses Futter zu verwenden. Aufgrund dieser falschen Beratung werden die neuen Familienmitglieder nicht selten „totgefüttert“.

Teilweise werden Kaninchen und Meerschweinchen in den Verkaufsräumen zusammen gehalten, obwohl sich diese Tiere gar nicht verstehen können. Sie sind so unterschiedlich, und sprechen daher auch nicht die gleiche Sprache. Wenn es dann zu Beißereien kommt, möchte man oft gar nicht wissen, wie die Quarantäneräume aussehen.

Da viele Verkäufer keine tierärztliche Ausbildung haben, werden die Geschlechter oft falsch bestimmt, und es kommt zu ungewollten Schwangerschaften der weiblichen Tiere.

Aufgrund dieser Fakten sollte man sich, wenn man sich ein neues Haustier anschaffen möchte, lieber eines abgeschobenes Tieres annehmen. In vielen Tierheimen warten Tiere, die schon eine schlimme Vergangenheit hinter sich haben oder in Tierheimen geboren worden sind, auf ein neues, schöneres Zuhause.

Zu einem schönen Zuhause gehört natürlich auch die richtige Ernährung. Daher sollte man sich den vielen Herausforderungen bewusst sein, die auf einen zukommen, wenn man sich ein Tier kaufen möchte. Damit es dem Tier von Anfang an gut geht, sollte man sich vor dem Kauf in seriösen Beratungsstellen, wie zum Beispiel der Tierhilfe Leichlingen e.V., über das jeweilige Tier informieren.

Denn somit tut man nicht nur den Tieren einen großen Gefallen, sondern man macht es den Züchtern, bei denen Zoofachgeschäfte ihre ,,Wahre“ beziehen, schwerer. Denn das Wohl der Tiere macht den Tierschutz schließlich aus. Dazu gehört auch, es den Züchtern schwerer zu machen, damit nicht immer wieder neue Tiere in die Welt gestzt werden, obwohl es noch genug vernachlässigte Tiere gibt, die sich als allererstes ein schönes Zuhause wünschen.

Franziska Kluth, Leverkusen, Marienschule

Ein Kommentar – Die CO-Pipeline im Kreis Mettmann

Für Aufregung sorgt seit mehreren Monaten der Bau der Kohlenmonoxid (CO)-Pipeline. Die 67 Kilometer lange Pipeline, die das geruchs- und farblose Kohlenmonoxid von Dormagen nach Krefeld-Uerdingen transportieren soll, versetzt Anwohner und Umweltschützer in Aufruhr.

Das CO-Gas ist sehr gefährlich und vor allem heimtückisch. Es führt zu einem schnellen Tod. In den betroffenen Städten haben sich bereits viele Bürgerinitiativen gegen den Pipelinebau gebildet, da die Menschen nicht nur um ihr Leben, sondern auch um ihre Grundstücke fürchten. Denn laut Gesetz ist Bayer berechtigt, für den Pipelinebau Grundstücke zu enteignen, wenn es dem Allgemeinwohl gilt.

Aus einer Studie des Velberter Ingenieur-Büro Gisworks kann man entnehmen, dass selbst kleinste Risse von 4 mm bis zu 300 Menschen das Leben kosten würden. Kaum vorzustellen, was bei einem Vollbruch der Pipeline passieren würde.

Bayer hat zwar hohe Sicherheitsstandards, aber laut Aussage von Monheims Bürgermeister Thomas Dünchheim müsse man die Menschen bei einem Riss in 45 Sekunden evakuieren, damit die betroffenen Personen keinen Schaden davontragen.

Dies ist in keiner Weise zu realisieren. Im Übrigen sind auch Feuerwehr und Rettungskräfte auf einen derartigen Störfall nicht vorbereitet.

Bayer versichert zwar, dass die Pipeline zu 100 Prozent sicher sei, aber das wurde auch bei der Ethylen-Pipeline, die am 17.04.08 im Chemiepark Dormagen in Brand geriet und einen Acrylnitril-Tank entzündete behauptet. Obwohl die Inbetriebnahme der CO Pipeline zunächst durch ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts vorläufig gestoppt wurde, sollte man noch nicht aufatmen.

Bayer wurde es zwar verboten, die Leitung zu benutzen, dennoch ist es Bayer immer noch erlaubt, die CO Pipeline weiterzubauen. Würde Bayer die Pipeline bauen, wenn sie sich nicht hundertprozentig sicher wären, dass die Pipeline auch in Betrieb genommen wird?

Außerdem stellt sich die Frage, ob die Inbetriebnahme der Pipeline moralisch korrekt ist, da sie unmittelbar an Schulen und Kindergärten vorbei läuft und Bayer die Kinder dem Risiko aussetzt bei einem Leck das tödliche Kohlenmonoxid einzuatmen.

Andre Steinstraß, Leverkusen, Marienschule

Ein Interview mit Sportler Björn Hartmann (13) – Eiskunstlaufen – nur für Mädchen?

Eiskunstlaufen – woran denkt man da? Vielleicht an kleine Mädchen in schönen und auch weniger schönen

Kleidern? Ja, aber es geht auch anders. Ein Beispiel dafür ist Björn Hartmann (13).

Er trainiert schon seit ungefähr acht Jahren in der Eissportabteilung des TSV Bayer 04 Leverkusen, ist aber ganz klar in der Minderheit, da zurzeit ungefähr fünf Jungen, aber etwa 70 Mädchen dort trainieren. Doch wie ist er zu diesem ungewöhnlichen Sport gekom-

men? Björn sagte, dass er schon in viele Sportarten reingeschnuppert hat, aber ihm keine richtig Spaß gemacht habe. Eiskunstlaufen sei dann die Idee seiner

Großmutter gewesen und es habe ihm sofort gefallen.

Was macht ihm am Eiskunstlaufen mehr Spaß als an anderen Sportarten? „Eigentlich gefällt mir alles, aber

Springen macht mir am meisten Spaß. Das Risiko, zu fallen, oder nicht, dieser Nervenkitzel, der dahinter steckt.“ Allerdings bringt dieser Nervenkitzel auch das Risiko von Verletzungen – kleinerer, aber auch größerer. Auch Björn kann davon berichten: „Ich bin vor einem

Doppelsprung wegerutscht. Das tat sehr weh, da man bei diesen Stürzen meistens auf die Hüfte oder den Bauch fällt. Aber ich bin auch schon mal bei einer Piourette auf den Arm gefallen, doch zum

Glück ist mir nichts passiert.“

Im Sommer machen die Eisläufer „Trockentraining“, d.h. Sie machen Ausdauer- und Dehnübungen. In den

Sommerferien fahren viele Eisläufer nach Garmisch-Partenkirchen, einem Ort in Bayern, denn dort gibt es

auch im Sommer Eis. Die Eisläufer trainieren meist 50

Minuten zwei bis drei mal in der Woche in der Eishalle in Bergisch-Gladbach, da die Eishalle in Leverkusen mitlerweile ein Fußball-Center ist. Die Halle in Bergisch-

Gladbach ist weniger schön, als die in Leverkusen. Sie ist dunkler, kälter und manchmal auch dreckig.

Eine Frage noch: „Hast du Vorbilder?“ „Ja, Stefan Lambiel, der schweizer Eisläufer.“

Carolin Schewe, Leverkusen, Marienschule