Hier wird Politik gemacht – Spannender Rundgang im NRW-Landtag

Die unruhige Klasse 8c der Marienschule Opladen geht heute zum NRW-Landtag. „Och nee! Das wird bestimmt voll öde“, sind sich die Schüler einig und gehen ihren Lehrerinnen Saskia Schmedding und Stefanie Ludwig gelangweilt hinterher.

Als aber das Landtagsgebäude zu sehen ist, steigt das Interesse und sie betreten das Gebäude. Als erstes muss die Klasse den Sicherheitscheck bestehen, damit keiner unerlaubte Sachen mit hinein nimmt. „Das ist ja wie im Flughafen hier“, ruft die zielstrebige Marina Schumacher überrascht. Der Kontrolleur lacht und entgegnet ihr, dass es aber nicht so streng wie dort sei. Fertig kontrolliert bringen sie ihre Sachen zu der extra vorhandenen Garderobe und gehen in den Speisesaal, um sich ein bisschen zu stärken.

Nachdem die 8c und eine andere Schulklasse fertig gegessen haben, wurden sie gastfreundlich in den Plenarsaal gebracht, wo sie sich jetzt staunend umschauen. Alle Tische samt Stühlen sind zur Mitte gerichtet, wo ein Rednerpult und der Platz der Parlamentspräsidentin samt Vizepräsidenten und Schriftführern ist. Oben ist eine große Tribüne mit Einbuchtungen für die Kameras, reservierten Plätzen für Reporter, Kabinen für Sprecher vom TV und Sitzplätze für Landtagsinteressenten bzw. Schulklassen, die an den Plenartagen vorbeikommen.

Plötzlich werden die Schüler von einer lauten Stimme aus den Begutachtungen rausgeholt und herzlich begrüßt. „Ich heiße Herr Schneider und werde Euch heute mal über den Landtag aufklären. Ich selbst bin kein Abgeordneter, sondern arbeite hier als Besucherdienst“, so der Mann. Am Anfang hat er die Klassen darüber informiert, dass es drei Vorraussetzungen gibt, um Abgeordneter zu werden. Man müsse volljährig sein, seit mindestens drei Monaten Bürger in NRW sein und man müsse eine deutsche Staatsangehörigkeit haben. Wenn man dann kandidiert hat, müsse man bei der Landeswahlleiterin angeben, in welchem der 128 Wahlkreisen man kandidieren wolle und warum.

Dann solle man 100 Unterschriften von wahlberechtigten Bürgern sammeln und diese abgeben. Aber dieser Weg bringe nicht viel, da im Wahlkreis in NRW 100.000 Bürger seien und man als unabhängiger Kandidat mindestens 35.000 Unterschriften bräuchte. Auf diese Art und Weise habe es noch niemand geschafft, so Schneider.

„Was gibt es eigentlich alles für Unterteilungen?“, fragt ein Mädchen der 8c und grinst verlegen. Schneider antwortet, dass es einmal die von den Abgeordneten gewählte Fraktion gebe, die Parlamentspräsidentin, den Ministerpräsidenten und die Minister. Er fügt hinzu, dass die CDU mit 89 Abgeordneten die größte Partei sei und somit anfangen dürfe, am Rednerpult die Meinung zu vertreten. Dann erst seien die anderen dran. Schneider erzählt noch ein wenig von den Wahlen und lässt die Klassen dann mit neuem Wissen nach Hause gehen.

Diana Pogorzalek, Leverkusen, Marienschule