Wer ist für mich da, wenn mir keiner hilft? – Trebe-Café und Frauenhaus, wo kann ich hin?

Ellena: „Ich lebe auf der Straße, wie komme ich hier weg?“ Toni: „Hilfe, meine Mama wird geschlagen! Wie kann ich ihr helfen?“ Das sind zwei Äußerungen von Mädchen, die im Trebe-Café der Diakonie Düsseldorf Hilfe gesucht haben. Für sie ist das Trebe-Café die letzte Anlaufstelle.

Was zunächst wie ein kleines unscheinbares Café aussieht, ist seit 18 Jahren die Rettung für viele junge Mädchen. Doch das Trebe-Café ist kein typisches Frauenhaus. Das Frauenhaus hat sich auf volljährige Frauen, die aus einer gewalttätigen Beziehung kommen, spezialisiert. Im Frauenhaus können die Frauen wohnen, bis sie sich ein neues Leben aufgebaut haben. Die Frauen müssen sich nicht selber melden, auch ihre Kinder können im Frauenhaus oder in anderen Beratungsstellen anrufen. Wenn sich Minderjährige selbst an das Frauenhaus wenden, werden sie an die Jugendschutzzelle weitergeleitet. Trebe-Café und Frauenhaus haben aber das gleiche Ziel sie wollen den Frauen oder jungen Mädchen helfen und sie von Gewalt befreien.
Das Café arbeitet vor allem mit Jugendlichen, die auf der Straße leben oder noch bei ihrer Familie oder Freunden wohnen. Die meisten Mädchen sind mit großen familiären Problemen konfrontiert oder machten schlechte Erfahrungen mit Drogen oder Alkohol. Die Mitarbeiterinnen helfen den Mädchen nicht nur, wenn diese das Café aufsuchen, sondern sie gehen auch zu den Mädchen. Das geschieht über ihre Streetwork-Arbeit. Sie gehen beispielsweise zu Bahnhöfen und sprechen dort hilfsbedürftig wirkende Jugendliche an. Eine Ansprechpartnerin des Trebe Cafés berichtet, dass sie, wenn sie auf Jungen auf der Straße treffen, sie direkt an eine Jugendschutzzelle weiterleiten. Neben diesem persönlichen Kontakt, können Hilfesuchende auf der Internetseite des Trebe Cafés anonym mit den Mitarbeiterinnen Kontakt aufnehmen.
Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden sie dabei unterstützt, sich ein neues Leben aufzu-bauen. Außerdem wird ihnen beigebracht, wie man sich versorgt und alleine zurechtkommt. Ihnen wird geholfen eine Wohnung oder eine Wohngemeinschaft zu finden, oder, wenn sie wollen, auch Kontakt mit der Polizei, ihrem Vormund, oder gegebenenfalls auch Bewährungshelfern aufzunehmen
Wenn ein Vormund Kontakt zu einem Mädchen aufnehmen möchte, kann er dieses durch die Mitarbeiterinnen des Trebe Café machen. Und wenn Mädchen von ihren Eltern gezwungen werden sollen, wieder nach Hause zu gehen, wird die Polizei hinzugezogen, die dann die Mädchen in eine Mädchenschutzstelle begleitet.
Einer der größten Unterschiede zum Frauenhaus besteht darin, dass man das Trebe Café nur während der Öffnungszeiten betreten kann und es nicht möglich ist, dort zu wohnen.
Man sollte diese Einrichtungen dringend unterstützen, da sie für einige Frauen und junge Mädchen sehr wichtig sind.

Lena Mende, Lea Mennicken, 8a, Gymnasium Am Neandertal Erkrath