Vegetarismus: gesund, wenn man weiß wie!

Laut einer Studie entscheiden sich vor allem jugendliche Mädchen im Alter von 13 bis 18
Jahren immer öfter für eine vegetarische Ernährung. Denn diese bietet viele Vorteile.

Von Jette Keiter, Klasse 8b, Erzbischöfliches St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Durch den Verzehr von überwiegend Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten ist die vegetarische Ernährung sehr gesund und versorgt den Körper mit Ballaststoffen und Vitaminen.

Eine ausschließlich vegetarische Kost hat aber auch Nachteile. Gerade ein
junger Körper benötigt viel Eiweiß, Eisen und Calcium, da diese Nährstoffe den Knochen
helfen, zu wachsen.

Diese Nährstoffe findet man jedoch im Fleisch, auf das die Vegetarier
komplett verzichten. Daher müssen die meisten Vegetarier zusätzlich Tabletten nehmen,
um die fehlenden Nährstoffe aufzunehmen.

Um mehr über eine vegetarische Lebensweise zu erfahren, habe ich die 17-jährige
Nele interviewt, die sich vegetarisch ernährt:

Wie lange bist du schon Vegetarierin?
Ich ernähre mich jetzt genau eineinhalb Jahre ausschließlich vegetarisch.

Warum hast du dich für eine vegetarische Lebensweise entschieden?
Einerseits ist mir der Appetit auf Fleisch vergangen. Andererseits konnte ich den
Gedanken, Tiere zu töten und sie dann zu essen, nicht mehr mit meinem Gewissen
vereinbaren.

Was sind aus deiner Sicht die Vor- und Nachteile des Vegetarismus?
Die Vorteile des Vegetarismus sind, dass man das Leben der Tiere respektiert, die
Massentierhaltung nicht weiter unterstützt und man positiven Einfluss auf die Umwelt nehmen kann. Außerdem bekommt man durch die vegetarische Ernährung ein besseres Bewusstsein für gesunde Ernährung, da man sich hauptsächlich von Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten ernährt, die dem Körper sehr
viele Vitamine und Ballaststoffe zuführen.

Nachteile sind jedoch, dass Nährstoffe wie Calcium, Eisen und Vitamin B12 durch eine vegetarische Ernährung nicht in der Form aufgenommen werden können, wie durch die Ernährung mit Fleisch. Jedoch kann man zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen, damit es nicht zu Mangelerscheinungen kommt.

Kannst du dir vorstellen, für immer Vegetarierin zu sein?
Ich möchte mich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht auf eine bestimmte Ernährung
festlegen, die für mein Leben lang bestimmt ist, da ich momentan esse, was mir schmeckt und was gesund ist. Ich habe einfach kein Bedürfnis danach, Fleisch zu essen. Es kann aber schon sein, dass es sich im Laufe meines Lebens noch einmal ändert. Zur Zeit sehe ich aber nicht vor, wieder zu einer Ernährung mit Fleisch zu wechseln.

Welche Art von Ersatzprodukten gibt es?
Es gibt viele Ersatzprodukte für Fleisch. Am bekanntesten Soja-Produkte wie Tofu.
Es gibt zum Beispiel verschiedene Varianten von Aufschnitt und immer mehr
vegetarische Schnitzel oder Würste, die dem Aussehen und dem Geschmack von richtigem Fleisch sehr nah kommen.

Siehst du einen Wandel im Bewusstsein der Gesellschaft für die vegetarische Form
der Ernährung?
Ich kann jetzt noch keinen großen Wandel feststellen, da ich erst 17 Jahre auf dieser Welt bin. Allerdings hat sich aus meiner Sicht vor allem in den letzten Jahren das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung entwickelt und zum Positiven gewandelt. Die Menschen achten viel mehr darauf, was sie essen. Dabei spielt der Vegetarismus eine immer größere Rolle. Das finde ich sehr gut.

Ist die vegetarische Ernährung auch eine Trendsache?
Ja. Wie eben schon gesagt, hat meines Erachtens die Entscheidung für eine
vegetarische Ernährung und Lebensweise sehr stark zugenommen. Ich denke, das muss
jeder für sich selbst entscheiden, ob er das aus Überzeugung tut, den Tieren zuliebe, weil
er einfach kein Fleisch essen möchte oder weil man es vielleicht auch nur tut, um einem
Trend nachzugehen. Ich denke, dass die Leute, die nur einem Trend nachgehen, die
vegetarische Ernährung dann nicht wirklich konsequent und langzeitig durchziehen.

Hast du Tipps für Menschen, die überlegen, sich ausschließlich vegetarisch zu
ernähren oder zumindest den Fleischkonsum verringern möchten?
Ich denke, man sollte sich zunächst einmal mehr mit dem Thema beschäftigen und sich
klar machen, was man überhaupt zu sich nimmt. Nur so versteht man die Motivation der meisten Vegetarier.

Google Duplex : Nie mehr selber telefonieren?

Google hat auf der Google Keynote eine neue Funktion für den Google-Assistent bekanntgegeben. Dieser soll in Zukunft zum Beispiel einen Friseurtermin machen, oder die Eltern anrufen können.

Von William Kuchenbuch, Klasse 8b, St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Eltern, die ihre Kinder nur wenig sehen, werden sich aber auch über mehr Anrufe freuen, in denen sie erfahren, wie es ihren Kindern geht.

Durch die menschlich klingenden sechs verschiedenen Stimmen und menschlich wirkende Reaktionen wie ein „Hmm“ wird es auch nicht nervig sein, dem Google-Assistent zuzuhören.

Es wird viel mehr Zeit sparen, einfach in das Handy zu sprechen und zu sagen, dass man einen Termin beim Friseur haben möchte, als wenn man selbst beim Friseur anruft und sich unterhalten muss.

Vielleicht können dann später auch Google-Geräte miteinander telefonieren, denn so müsste man auch nicht mehr selber Anrufe annehmen. Das könnten dann nämlich die Assistenten übernehmen. So könnte man auch deutlich einfacher Gruppentreffen organisieren.

Die Google-Geräte und somit auch Google Home werden durch die Funktion auf jeden Fall wieder populärer gegenüber anderen Geräten wie zum Beispiel Alexa, die Assistentin von Amazon.

Aber was ist, wenn der Assistent einen Fehler macht ? Oder wenn der Freund aus Spaß einen Termin macht? Diese Fragen wurden noch nicht beantwortet. Google Duplex – so heißt die neue Funktion – ist aber auch noch in einer Test-Phase und bis die Funktion in Deutschland erscheint, wird es wahrscheinlich noch einige Zeit dauern.

Freiwilligendienst: Gut für’s Studium oder nur Ausbeutung?

Soziales Engagement kann nicht nur den Mitmenschen nützen: Warum man beim Freiwilligendienst viel über sich lernt, ob die Chancen auf einen Studienplatz steigen und wie man sich finanziert.

Von Lea Borkenhagen, Klasse 8b, Gymnasium Rheinkamp Europaschule Moers

Eine „Auszeit“ beim Freiwilligendienst ist eine gute Gelegenheit, in Ruhe über die Zukunft nachzudenken. Dass man seine Tage nicht mehr in der Schule , sondern unter Berufstätigen verbringt, neue Menschen kennenlernt und neue Situationen lernt zu bewältigen, hilft bei der Orientierung.

In einer Studie für das Bundesministerium für Familie und Jugend sagten knapp zwei Drittel der befragten, die im Freiwilligendienst tätig sind, sie hätten Anregungen für ihre berufliche Zukunft bekommen.

… die Chance auf einen Studienplatz ?

Einen richtigen Bonus im Bewerbungsverfahren für ein Studium gibt es nicht. Bei ein paar Studiengänge ist es aber von Vorteil, einen Freiwilligendienst absolviert zu haben. Oft muss dieser dann aber auch die passende Ausrichtung haben. Wird ein Praktikum vor dem Studium erwartet, kann man dafür manchmal seinen Freiwilligendienst anrechnen lassen.

… die Finanzen?

Finanziell lohnt sich ein Freiwilligendienst nicht. Freiwillige bekommen ein monatliches Taschengeld von 363-381 Euro. Wer im Ausland einen Freiwilligendienst absolvieren will, bekommt bei manchen Diensten Zuschüsse für Anreise oder Sprachkurs; manchmal werden die Kosten ganz übernommen.

Düsseldorfs Flaniermeile im Wandel der Zeit

Der Burgplatz und die Rheinpromenade haben sich in den vergangenen Jahrhunderten stark verändert. Eine kleine Zeitreise.

Jasmin Regnery, 9 b, Joseph-Beuys-Gesamtschule in Düsseldorf

Düsseldorf ist eine kulturelle und vielfältige Stadt. Die bekannte Mode- und Kunststadt liegt im Westen von Deutschland. Die bewegte Geschichte der Landeshauptstadt von Nordrhein- Westfalen wird im Stadtarchiv verwahrt und erzählt. Die prägendsten Veränderungen:

Der Burgplatz

Der Burgplatz in der Altstadt hat sein Gesicht im Laufe der Zeit stark verändert. Nach mehreren Bränden und Bombardierungen wurde das Düsseldorfer Schloss, das seit dem frühen 13. Jahrhundert dort stand, im Jahr 1896 abgetragen. Der Schloss­turm ist jedoch als Teil der ­Geschichte erhalten geblieben und wird heute als Schifffahrtsmuseum genutzt. Neben dem Schlossturm ist der schief gebaute Turm der St. Lambertus Kirche zu sehen, der als Wahrzeichen von Düsseldorf gilt.

Auch die Art, wie man den Rhein überquert, hat sich geändert: Die Schiffsbrücke, auch schwankender Steg genannt, entstand an der Rheinfront im Jahr 1860. Sie bestand aus mehreren miteinander verbundenen Booten. Die Durchfahrt von Schiffen wurde durch eine Öffnung in der Mitte des aus Booten bestehenden Stegs möglich. Heute ist die im Jahr 1976 eingeweihte Oberkasseler Brücke vom Rheinufer aus zu sehen.

Die Rheinpromenade

Um 1900 wurde auch die Rheinpromenade mit zwei Ebenen gestaltet. Der obere Teil diente hauptsächlich als Hochwasserschutz, wurde aber von der Bevölkerung als Flaniermeile genutzt. Die untere Ebene zwischen Werft und Promenade bot Lagermöglichkeiten. Hier wurden Waren umgeschlagen, Schiffe be- und entladen. Die Flaniermeile am Rheinufer wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer Landstraße und entwickelte sich zu einer viel befahrenen Strecke. 1990 begann man mit dem Bau des Rheinufertunnels, um so den Verkehr unter die ehemalige Flaniermeile zu bekommen.

Drei Jahre später wurde der fast zwei Kilometer lange Tunnel eröffnet. Bereits im Folgejahr überstand dieser Tunnel das Hochwasser des Jahrhunderts.

Die Verbindung zwischen Burgplatz und Rheinpromenade schafft seit 1997 eine Freitreppe. Diese hat der Düsseldorfer Künstler Hermann-Josef Kuhna gestaltet. Vergangenes Jahr wurde die Malerei von einem Mosaik abgelöst.

Kommentar: Zwölf Jahre bis zum Abi? Ja gerne!

Warum denn schon wieder ein neues Schulsystem. Wir haben uns doch gerade daran gewöhnt.

Luis Schoenmakers, 8c, Hugo-Junkers-Gymnasium Mönchengladbach

Warum wieder G9 einführen, wenn G8 super funktioniert und die Werte der Schüler nicht darunter leiden. Die Schüler haben sich doch gerade daran gewöhnt. Ich als Schüler finde G8 besser, da ich später gerne noch ein Jahr im Ausland nutzen möchte, um dort die Kultur, Städte, Sprache und das Leben kennenzulernen, was mir mehr bringen würde, als ein Jahr lang alles zu wiederholen.
Vielen Schülern ist der Unterrichtsstoff jetzt schon „zu leicht“. Wie wird es aussehen, wenn es den Schülern zu langweilig wird? Das Unterrichtsniveau in Deutschland ist so oder so schon geringer als in vielen anderen Ländern, wo es viel straffer zugeht. Das wirkt sich natürlich auf die Lernkultur in unserem Land aus.
Wenn die Schüler jetzt wieder 13 Jahre Zeit für ihr Abitur bekommen, werden sie im Ausland schlechter zurechtkommen, als wenn sie daran gewöhnt wären, härter zu arbeiten. Der Unterrichtsstoff ist jetzt schon bei G8 darauf ausgelegt, dass jeder Schüler in der Lage ist, wenn er das lernt, was vom Lehrer vorgegeben wird, die Schule gut abzuschließen.
Wer aber nichts oder nicht viel für die Schule macht, wird meist Pro­bleme haben, die auch durch die Einführung von G9 nicht komplett verhindert werden können. Nur die nicht so Lernwilligen befürworten G9. Wer weiß: Vielleicht wird dann in zehn Jahren der Wunsch nach G10 entstehen, weil es immer Schüler geben wird, die nichts für die Schule tun wollen.

Sicher unterwegs im Netz

Die Weiten des Internets sind endlos. Nur zwei falsche Klicks können Jugendliche ungewollt zum Käufer machen oder Viren Tür und Tor öffnen. So können Eltern ihre Kinder davor schützen.

Von Finn Göbbels, 8c, Cornelius Burgh Gymnasium Erkelenz

Erst eine Whatsapp-Nachricht ­schreiben, dann ein Youtube-Video schauen und zum Schluss noch ein neues Spiel herunterladen. Für Kinder ist der Umgang mit Smart­phones, Tablets und Spielekonsolen etwas ganz Normales. Das bedeutet allerdings nicht, dass Kinder auf alles in der virtuellen Welt vorbereitet sind. Das Netz ist ein freier Ort, zugänglich für Leute aller Altersgruppen. Es ist also selbstverständlich, dass sich dort auch nicht-jugendgerechte Inhalte finden lassen.

Eltern haben viele Möglichkeiten, ihr Kind auf dem Weg ins World Wide Web zu begleiten und es vor unangenehmen Erfahrungen zu beschützen. Wenn es um die Internetnutzung zu Hause geht, lassen sich Einstellungen bereits am Internetrouter machen. Der bekannteste Router in Deutschland ist die Fritzbox, deren Kindersicherung den Datenverkehr aller Geräte im Heimnetzwerk überprüft und verwaltet. Es lassen sich sogenannte „Blacklists“ erstellen, über die Eltern bestimmte Internetseiten sperren können.

Begrenzungen der „Onlinezeit“ können ebenso am Router eingestellt werden. Außerdem sollte das Kind am Computer ein eigenes Nutzerkonto bekommen, auf dem es keine Änderungen vornehmen kann. So herrscht zum einen für Eltern und Kind Privatsphäre zum anderen können nicht-jugendgerechte Seiten blockiert werden.

Auf Smartphones gibt es verschiedene Wege für Eltern, das Gerät „kindersicher“ zu gestalten. Oftmals kann man diese Einstellungen bereits im Betriebssystem festlegen, so dass Kinder zum Beispiel kostenpflichtige Dienste gar nicht erst herunterladen können. Dazu gibt es Apps, die auf dem Smartphone installiert werden können, um den Zugang zu ungeeigneten Webseiten zu verbieten.

Unabhängig von den technischen Schutzmaßnahmen empfiehlt der Digitalverband bitkom den Eltern, das Gespräch mit ihren Kindern zu suchen. Apps und Sicherheitseinstellungen sind schön und gut, vor allem sollten sich die Eltern aber für das, was ihr Kind macht, interessieren. Es gilt, bis acht Jahre „aktiv zu begleiten“, bis zwölf Jahre „kontrolliert loszulassen“ und im Anschluss „kompetent zu unterstützen“.

So lernen die Kinder einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Internet und wie sie sich in der Fülle der Apps, Spiele und Youtube-Videos gut zurechtfinden. Es setzt allerdings auch voraus, dass sich die Eltern selbst sicher im Netz bewegen.

Park in Spanien

Mit der Klasse in Spanien

Bei ihrem Schüleraustausch saß die Klasse unserer Autorin nicht nur in der Schule, sondern konnte viel entdecken: Madrid und die schöne alte Stadt Toledo.

Von Anna Remitschka, 8 c, Gymnasium am Stadtpark Krefeld

Das Flugzeug landet ruckelig. Langsam rollt es über die Landebahn, aufgeregt schauen alle durch die kleinen Fenster dem Sonnenschein entgegen. „Ich freue mich total, es wird so schön.“ Nicht nur Anastasia ist sehr aufgeregt, bei allen steigt die Anspannung. Denn gleich wird die Gruppe aus Deutschland ihre spanischen Austauschschüler wiedertreffen, um mit ihnen Madrid und Umgebung kennenzulernen.

An den darauffolgenden Tagen wimmelt es nur so von Unternehmungen: Toledo, Wandern in den Bergen, Alcalá de Henares besichtigen und zwei Tage Madrid. Toledo war dabei definitiv ein Highlight. Als die Gruppe mit dem Bus zu einem Aussichtspunkt fährt, herrscht eine aufgeregte Atmosphäre im Bus, alle sind begeistert von der schönen Aussicht. Es ist ein wunderschöner Panoramablick. Auch Anastasia freut sich: „Und die Sonne scheint so schön.“

Auf einem niedrigen Hügel liegt die alte Stadt Toledo und wird von einem Fluss umrundet. Diese Lage war vor langer Zeit eine optimale Voraussetzung, um eine Stadt zu errichten, da es Wasser gab, aber sie trotzdem etwas höher gelegen war. Toledo wird auch „die Stadt der drei Kulturen“ genannt, da sowohl die Christen, die Mauren als auch die Juden das ein oder andere historische Bauwerk hinterlassen haben. Außerdem wurde Toledo vom spanischen Staat zum National-Monument ernannt, da die Stadt wie ein gigantisches Museum wirkt.

Das zweite Highlight des Austauschs ist sicherlich Madrid. Kaum angekommen, zücken die Schüler ihre Handys und schießen Fotos, sie sind richtige Touristen. Hier ein schönes altes Gebäude und da eine Statue, alles wird festgehalten. Mit der strahlenden Sonne am Himmel sieht es aus wie im Film. Bei einer Stadtführung erfährt die Gruppe mehr über Madrid. Auch an dem Palast, in dem das Königspaar arbeitet, kommen sie vorbei. Königin Letizia und König Felipe leben mit ihren Kindern Leonor und Sofia allerdings weiter außerhalb von Madrid, um mehr Privatsphäre zu haben.

Am letzten Tag treffen sich alle an der Schule, die Familien verabschieden sich traurig von den deutschen Schülern und überall hört man: „Muchas gracias por todo!“ Die Eltern schießen Gruppenfotos und auch die Austauschpartner untereinander verabschieden sich mit Küsschen links und Küsschen rechts. Als sich alle endgültig voneinander lösen, fließen überall ein paar Tränen. Nachdem die Schüler in den Bus gestiegen sind, haben sie auch schon die ersten Anrufe von den spanischen Partnern erhalten.

Titelbild: Anna Remitschka

Kommentar: Schüler brauchen Luft zum Atmen

Die Diskussion um G8 und G9 ist noch immer hitzig. Die Schüler tendieren zum längeren Weg.

Nils Müller, 8C, Hugo-Junkers-Gymnasium Mönchengladbach

Immer mehr Leistungsdruck. Kein Raum zum Atmen. Und wenn man mal etwas im Unterricht verpasst? Dann steht man da. Genau das ist das nicht bedachte Problem an G8: Dass Schüler nach zwölf Jahren Schulzeit eine Ausbildung machen und früher Steuern zahlen, ist aus wirtschaftlicher Sicht sicher eine gute Idee, der Bildungsauftrag kann so aber keineswegs erfüllt werden.

Das Lerntempo wird massiv erhöht, Ruhe und Gelassenheit finden sich ganz wenig darin wieder. Ich selbst komme sehr gut mit den Noten zurecht, doch habe ich Probleme in Mathe. Wem kann ich die Schuld geben? Der Lehrerin? Mir? Nein! Der Lerndruck übt sich massiv auf die ganze Klasse aus, sodass das Klassenklima unruhig wird und man sich nicht konzentrieren kann. Das ist der Grund für schlechtere Noten.

Auf lange Sicht kann das nicht korrekt sein, weil durch Lernmüdigkeit, die nach dem Leistungsdruck von G8 einsetzt, sich die meisten Abiturienten eine Erholungszeit nehmen, die so lange dauert, dass G9, wie bei den ehemaligen Schülern, sinnvoller gewesen wäre.
Wie heißt es so schön: „Man lernt fürs Leben.“ Deswegen ist es bloß gut, dass Schüler bald wieder die Möglichkeit haben, in Ruhe in neun Jahren auf dem Gymnasium zu lernen. Denen, die aktuell ihr Abitur machen, hilft das leider wenig.

Eine alte Frau läuft die Straße entlang

Überleben: ja – gut leben: nein

Unsere Autorin hat vor der Krefelder Tafel mit den älteren Leuten gesprochen, die sich dort Unterstützung in Form von Lebensmitteln holen. Der Frust über die Altersarmut ist groß, die Lösungsvorschläge sind verschieden.

Von Dana Depenbrock, 8c, Gymnasium am Stadtpark Krefeld

Im Regen stehen die unterschiedlichsten Leute vor der Eingangstür der Tafel in Krefeld und erzählen von ihren Lebensgeschichten. Einer Frau sieht man die Armut nicht an, bis sie sagt, sie hätte nur 150 Euro im Monat. Direkt klinkt sich eine weitere Dame ein. Sie erklärt, dass sie abzüglich der Miete nur noch 200 Euro zur Verfügung habe und sie deshalb die Hilfe der Tafel benötige. Im weiteren Gespräch berichten die zwei Frauen, wie sich ihre Lage verschlechterte, als das Weihnachtsgeld und das Bekleidungsgeld plötzlich wegfielen.

Während des Gesprächs kommen mehr Leute dazu, die diese Meinung teilen und die selbst gucken müssen, wie sie über die Runden kommen. Ein älterer Herr mit weißen Haaren und einem weißen Bart erzählt, dass die Scheidung von seiner Frau bereits 14 Jahre andauere und diese die Scheidung immer mehr hinaus­zögere, um Unterhalt zu erhalten.

Altersarmut macht einsam

In Deutschland sind insgesamt 15,6 Prozent der Rentner von Altersarmut betroffen. Auf die Frage, was man dagegen unternehmen könnte, hört man mehrfach die Antwort, dass in erster Linie die Politik einschreiten müsste. „Der Einzelne kann sowieso nix dran machen, der Staat muss dafür sorgen“, so der Tenor. Auf die Aussage von CDU-Politiker und Gesundheitsminister Jens Spahn, mit Hartz IV habe jeder das, was er zum Leben brauche, sagten die Frauen nur, man müsste die Politiker hier­hinsetzen und Beifall klatschen. Vielleicht wären sie dann ja auch der Meinung, dass man zwar überleben, aber nicht leben kann.

Wenn Menschen sich nicht einmal die für uns normalen Sachen leisten können, schotten sie sich häufig ab. Viele Menschen schämen sich dafür, wenn sie arm sind, vor allem die ­Älteren. Sie nehmen dann nicht einmal die Hilfe von Vereinen wie der Tafel an.

In verschiedenen Gesprächen wird klar, dass die meisten Menschen privat Vorsorge treffen, damit ihnen genau dies nicht passiert. Aber das ist nicht so einfach, wenn man monatlich schon drauf achten muss, wie man über die Runden kommt. „Wenn man sich so durchs Leben kämpfen muss, ist es schwer, noch was zurückzulegen“, erzählt eine der Damen. Vor allem Mütter, die aufgrund der Kinder nicht arbeiten gehen, sind im Alter häufiger von Armut betroffen. Die durchschnittliche Rente eines Mannes in den neuen Bundesländern beträgt 1124 Euro brutto und in den alten Bundesländern 1040 Euro. Die durchschnittliche Rente der Frauen im Osten beträgt 846 Euro brutto und im Westen 580 Euro brutto. Da bleibt recht wenig zum Leben.

Die meisten Rentner bekommen nur die Durchschnittsrente, vor allem die Frauen. Um die sogenannte Bruttostandardrente zu erhalten, muss man 45 Berufsjahre aufweisen können. Allein das ist heutzutage sehr schwer, da viele aufgrund des Studiums erst mit 24 Jahren ins Berufsleben eintreten.

Ist jeder selbst verantwortlich?

Andererseits kann man mit Glück deutlich mehr als der Durchschnitt verdienen und so nicht das Problem bekommen. Im Westen jedoch haben die Frauen nur durchschnittlich 27,5 Beitragsjahre und im Osten nur 39,7 Beitragsjahre. Das liegt vor allem daran, dass die Frauen sich um die Kinder kümmern und in Mutterschutz gehen.

Die Männer hingegen haben im Westen 40,4 Beitragsjahre und im Osten 44,6 Beitragsjahre, trotzdem kommen sie im Durchschnitt auch nicht auf die vorgesehenen 45 Beitragsjahre. Dazu kommt, dass das Gehalt nicht regelmäßig unter dem Durchschnitt liegen darf, der bei 3092 Euro monatlich liegt. Sonst bekommt man nicht die Eckrente.

Aber ist es fair, dass Leute, die ihr Leben lang gearbeitet haben, am Ende nix mehr haben? Die Antwort lautet klar: Nein. Man müsste viel mehr dagegen tun. Aber das ist leichter gesagt als getan. Wo kann man ansetzen und was ist wirklich umsetzbar? Die Passanten bringen verschiedene Vorschläge, wie zum Beispiel mehr Rentenpunkte für die Zeit, in der Frauen aufgrund der Kinder zu Hause sind. Andere sind für eine Erhöhung der Grundrente, um die Gesamtsituation zu verbessern.

Wenn ältere Menschen krank ­werden, fallen hohe Kosten für ­Medikamente an. Eine Idee ist, dass ältere Menschen generell nicht mehr für Medikamente zahlen sollten. ­Viele weitere Ideen wurden auf­geworfen. Ein ehemaliger Beamter empfindet Altersarmut nicht als ­großes Problem. Da er selbst eine hohe Position im Berufsleben hatte und nie davon betroffen war, unterstützt er die Meinung, dass die Leute selbst vorsorgen und Vollzeit arbeiten sollten.

Oder muss der Staat etwas tun?

Man merkt deutlich den Unterschied zu den Leuten der unteren und mittleren Schicht. Leute, die selbst nie davon betroffen waren und immer in einer hohen Position arbeiteten, mit der die gute Rente gesichert war, sind mehr der Meinung, dass jeder es selbst zu verantworten habe.

Deutschland sei ein so reiches Land, da sollte doch etwas zu machen sein. Dieser Ansicht sind die meisten der Leute, die sich zum Thema äußern.

Manches lässt sich aber nicht ändern: Denn wie sollen die Leute Geld zurücklegen und Vollzeit arbeiten, wenn es beispielsweise alleinerziehende Mütter sind? „Dann hört man immer: Die Jüngeren müssen was fürs Alter tun. Da frag ich mich immer: Wie?“, sagt eine der Damen. Dahin gehend haben es die meisten Männer einfacher.

In einem Selbstversuch, in dem ich getestet habe, wie gut ich mit einer bestimmten Summe an Geld am Tag auskomme, habe ich gemerkt, wie schwer es ist, sich da noch gesund und ausgewogen zu ernähren. Preise, die einem normal im Alltag nicht auffallen, wirken plötzlich wie große Geldberge. Schon beim ersten Schritt in den Supermarkt wird deutlich, was man sich nicht leisten kann. Jeden Cent muss man umdrehen, damit man am Ende des Monats noch etwas essen kann.

Das heißt auch, dass man viele Aktivitäten einfach nicht machen kann und somit das soziale Leben verpasst. Abschottung und Vereinsamung sind die Folge, was für die geistige Gesundheit nicht förderlich ist. Es besteht akuter Handlungsbedarf!

Modellbau im Seniorentreff

In den Räumen des Deutschen Roten Kreuzes fand das zweite Krefelder Modellbauforum statt. Unser Autor hat mit dem Initiator, Ausstellern und Besuchern gesprochen.

Von Jonas Uhlenbroich, 8a, Gymnasium am Stadtpark Krefeld

Überall ist Gemurmel zu hören. Es riecht nach Farbe und Klebstoff. In einem kleinen Raum sind dicht nebeneinander viele verschiedene Fahrzeuge zu sehen. Jedes ein perfektes, kleines Abbild seines großen Vorbildes. Die Flugzeuge, Autos, Panzer und Schiffe werden präsentiert beim Krefelder Modellbauforum.

Das ist eine Ausstellung von statischen Plastikmodellen verschiedenster Art. Sie fand dieses Jahr zum zweiten Mal in den Räumen des DRK statt. Der Organisator, Thorsten Kleemann, ist selbst begeisterter Modellbauer. Am Modellbauen findet der Krefelder toll, dass man aus „einem Haufen Plastik etwas schafft, das nach etwas aussieht“ und selbst „mit den Händen arbeitet“. Dieses Jahr haben 27 Aussteller ihre Modelle der Öffentlichkeit gezeigt. Der Schwerpunkt der Modelle lag auf dem Zweiten Weltkrieg.

Thorsten Kleemann organisiert das Modellbauforum, weil er selbst seine Modelle zeigen will und anderen dieselbe Möglichkeit bieten möchte. Da es in der Nähe keine Ausstellungen gab, kam er auf die Idee, es selbst zu organisieren.

Als Mitglied des DRK konnte er auf die Einrichtungen zurückgreifen. Die Ausstellung nutze er auch, um „neue Inspirationen zu sammeln“. Einer der Aussteller war Sebastian aus Krefeld. Er war zum zweiten Mal dabei und zeigte fast ausschließlich Panzer oder Kriegsschiffe. „Zum Modellbauen kam ich durch meinen Vater, er war Modellbahner. Mein erstes Modell war ein DTM-Auto, das ich im Alter von vier Jahren bastelte.“ Heute baut er sehr detailgetreu und mit vielen Extras. Sebastian bastelt sogar seine Landschaften selber. So stellt er Bäume aus Küchenschwämmen und Ästen her und Holzböden aus Kaffeestäben.

Besucher Hermann Wiedenbruch war begeistert: „Ich entdecke in jedem Modell einen eigenen Stil.“ Auch er bastelt selbst Modelle, mit denen er auch an Wettbewerben teilnimmt.