Wenig Brutalität an der Hauptschule Central – „Hey, wir sind eine gewaltfreie Schule!“

Gewalttaten an Schulen, Amokläufe und deren Androhungen ­ das alles gibt es immer öfter. Jugendliche finden Gewalt cool, selbst in ihren Elternhäusern wird Gewalt ausgeübt und zeigt ihnen auf, dass es „Macht” zu haben bedeutet, wenn jemand Angst vor dem anderen hat.

Meistens gibt es einen Anführer, der andere dazu anhält, sich an Schwächeren zu vergreifen. Die Hauptschule Central ist bekannt dafür, dass dort im Vergleich wenig Gewalt ausgeübt wird. Trotzdem (oder gerade deswegen) wurde ein Projekt zur Gewaltprävention durchgeführt, das Gewaltverherrlichung entgegenwirken soll.

Drei Tage lang setzte sich jede Klasse mit dem Gewaltbegriff auseinander und entwickelte ein Logo zur Förderung des Schulklimas. Eine Projektgruppe, bestehend aus Lehrern und Eltern, hat eine Liste erstellt, die Gewalttaten verhindern soll ­ zum Beispiel durch härtere Strafen. Das Sozialverhalten ändert sich nicht von heute auf morgen ­ doch nun hört man auf dem Schulhof öfter den Satz: „Hey, wir sind eine gewaltfreie Schule, lass das sein.”

Öznur Ayten, Selin Gülbahar, Maurice Haarmann, Sonia Kalaitzidou, Dilara Kartal, Solingen, Städt. Gem.-Hauptschule Central

So arbeitet ein Pathologe – (K)ein Job für Aufschneider

US-amerikanischen Krimiserien wie CSI Miami vermitteln ein falsches Bild vom Beruf des Pathologen. Peter Schmiegelow, Chefarzt der Pathologie im Städtischen Krankenhaus, verriet, was in seinem Institut wirklich passiert.

Es riecht nach Desinfektionsmittel, und das Innere des Gebäudes wirkt unpersönlich. Wir befinden uns in der Pathologie des Städtischen Krankenhauses in Solingen. Wir treffen Peter Schmiegelow, den Chefarzt des Instituts. Er führt uns durch die Räume wie den Obduktionsraum und das Labor. In diesem Labor wird uns eine Gallenblase beim Auseinandernehmen gezeigt. Außerdem zeigt uns der engagierte Arzt sein Büro, in dem auch das Mikroskop steht, durch das wir durchschauen dürfen.

Um Pathologe zu werden, studiert man an der Universität Medizin, nachdem man das Abitur abgeschlossen hat, erzählt der Arzt. Während des Studiums lerne man alle Organe des Menschen kennen, um danach sein Wissen an einer Leiche mit dem Anatomiekurs (genannt „Schnibbelkurs” so Schmiegelow) zu beweisen.

Ein Pathologe sei jedoch nicht das, was sich die meisten Menschen unter diesem Beruf vorstellen. Seine Hauptaufgabe sei nicht das Obduzieren, also das Öffnen von Leichen zur Feststellung der Todesursache: 99 Prozent der Aufgaben eines Pathologen bestünden darin, die Krankheit des Patienten mit Hilfe eines Mikroskops und eines Computerbildschirms herauszufinden. So zeigen sich beispielsweise Tumore, diverse Formen von Krebs oder organische Veränderungen.

Für das Auswerten der Mikroskopergebnisse und das Obduzieren benötigt der Pathologe durchschnittlich einen ganzen Tag. Auch die Arbeit von Pathologen in US-amerikanischen Krimiserien wie CSI Miami oder CSI New York entsprächen nicht dem Berufsbild eines Pathologen, sondern eher dem des Gerichtsmediziners, sagt Schmiegelow. Ein Pathologe arbeite beispielsweise nicht mit chemischen Beweismitteln an Toten. Allerdings stimmten die medizinischen Geräte aus den Fernsehserien mit denen aus dem pathologischen Institut überein. Jetzt wissen wir: CSI findet nicht im Städtischen Klinikum Solingens statt.

Liv Tomcin, Jana Czychy, Solingen, August-Dicke-Gymnasium

Viel Spaß beim Karneval – Obstnetze für heißen Samba

Mit heißen Samba-Rhythmen, lateinamerikanischen Trommeln, selbstgebasteltem Wagen und Kostümen hat die Hauptschule Central voriges Jahr beim Rosenmontagszug in der Solinger Innenstadt den ersten Preis errungen.

Dieses Jahr ist die Schule wieder dabei. Damit das nicht so teuer wird, basteln Lehrer und Schüler mit Müll. „Die Schüler lernen, dass auch aus Wertlosem etwas entstehen kann”, sagt Kunstlehrer Michael Kogel.

Nämlich: farbenfrohe Sambakostüme aus Tüten, Obstnetzen und Co. Vielleicht winkt ja erneut eine Platzierung ­ diesmal unter ökologischen Gesichtspunkten?

Lina Mergola, Rosalba Mirasola, Rosaria Laterza, Solingen, Städt. Gem.-Hauptschule Central

Umstellung der Fahrpläne – Nicht pünktlich zur Arbeit

Die Arbeiter im Industriegebiet Dycker Feld beschweren sich über die neuen Busfahrpläne: Es sei unmöglich, morgens pünktlich zur Arbeit zu kommen, wenn man auf die öffentlichen Verkehrsmittel der Stadtwerke Solingen zurückgreifen müsse.

Die neuen Busfahrpläne seien nicht kompatibel mit den Bedürfnissen der Bevölkerung Solingens und Umgebung. Sascha Fey (26), ein Betroffener aus Solingen: „Da ich im Industriegebiet Dycker Feld in Solingen-Gräfrath arbeite, habe ich seit den neuen Busfahrplänen Schwierigkeiten, pünktlich um 6 Uhr zur Arbeit zu kommen. Da manche meiner Arbeitskollegen und ich auf den Bus angewiesen sind, finden wir die neue Regelung nicht tragbar für die arbeitende Bevölkerung, da immer gefordert wird, man sollte auf Bus und Bahn umsteigen, der Umwelt zuliebe.“

Stefan Kraljevic (10e), Tobias Kleinau, Solingen, Städt. Gesamtschule Solingen

Der andere Weg zum Traumjob – Unser Lehrer, der Seiteneinsteiger

Macht Schule Spaß? „Ja, klar, mit Euch schon!”, sagt Herr Horstkorte, ein Lehrer der Schule Krahenhöhe.

Er hat einen anderen Werdegang als andere Lehrer, ist erst seit fünf Jahren einer und seit dem Sommer an unserer Schule. Eigentlich ist er Diplombiologe. Als er in seinem Bereich keine Arbeit fand, arbeitete er fünf Jahre in einem Lager.

Dann erfuhr er, dass er als Seiteneinstieger auch Lehrer werden könnte. Eine Alternative? Er wäre gerne Biologe gewesen, arbeite aber auch gerne als Lehrer, sagt er.

Ali Tendik, Kürsat Kiran, Solingen, Schulverein Krahenhähe

Beurteilungen der anderen Art – Der Sinn von Kopfnoten

Sie sind wieder da: Die Kopfnoten aus Zeiten unserer Eltern und Großeltern, die schon früher für die meisten Schüler mehr peinlich als erfreulich waren.

Zunächst erscheint es sinnvoll, sich über ein Zeugnisses ein Bild über die Person, über das Arbeits- und Sozialverhalten zu machen. Im Einzelnen werden schließlich Tugenden beurteilt, die für die Übernahme in ein Arbeitsverhältnis von großer Bedeutung sind. Auf der anderen Seite sind aber auch bisher alle Eigenschaften wie Leistungsbereitschaft, Sorgfalt, selbstständiges Arbeiten und Teamfähigkeit in die Notengebung, nämlich über die mündliche Note im jeweiligen Fach, eingeflossen.

Worin liegt der Sinn der neuen Regelung? Genügt es nicht, wenn ein Schüler mit nicht ausreichenden Leistungen in einem Fach einen Denkzettel bekommt? Zukünftig bekommt er noch einen auffälligen Negativstempel verpasst.

Und ist es nicht selbstverständlich, dass gute Noten in einem Fach auch nur bei einem guten Arbeits- und Sozialverhalten zu rechtfertigen sind? Negative oder auch positive Doppelbeurteilungen sind zu erwarten. Die Gefahr ist: Arbeitgeber werden sich die Noten im Einzelnen nicht mehr ansehen, wenn ein Zeugnis schon mit Daumen nach unten losgeht.

Tobias Scholz, Solingen, August-Dicke-Gymnasium

Die Uhr auf dem Dach der Sparkasse – So tickt die Klingenstadt

Wer kennt sie nicht, die überdimensionale Uhr auf dem Dach der

Stadt-Sparkasse? Tag für Tag dreht sie sich und ist schon fast zu einem

Wahrzeichen für viele Solinger geworden.

Angebracht wurde die Uhr anlässlich des 600-jährigen Bestehens der Stadt Solingen. Schüler, die beim „Zeitung in der Schule”-Projekt mitmachen, erhalten die Chance, die Uhr aus nächster Nähe zu betrachten.

Im Foyer der Hauptstelle der Solinger Stadt-Sparkasse werden sie freundlich von zwei Sparkassen-Mitarbeitern begrüßt. Mit dem Aufzug geht es hoch in den fünften Stock, dann noch eine Treppe hinauf, bis sie sich schließlich in 26 Meter Höhe auf dem Dach der Sparkasse befinden. Trotz leichter Bewölkung ist der Ausblick dort unglaublich. „Bei gutem Wetter und klarer Sicht kann man sogar den Kölner Dom und die Spitze des Düsseldorfer Fernsehturms erkennen”, erklärt einer der Begleiter. Aber das ist nicht das einzig Beeindruckende.

Direkt vor der Gruppe befindet sich die imposante Uhr, die von Nahem noch größer wirkt als von unten. Das Ziffernblatt misst vier mal vier Meter, und die Uhr hat eine Gesamthöhe von sieben Metern. Seit 1974 rotiert die Uhr nun schon und musste bis jetzt nur wenige Reparaturen über sich ergehen lassen. Sogar bei starkem Wind bleibt der Vier-Tonnen-Koloss stehen.

Die Schüler machen noch schnell ein paar Fotos vor der riesigen Uhr und treten dann den Rückweg an. Nachdem sie die luftigen Höhen verlassen haben und sich wieder auf sicherem Boden befinden, steht für sie fest: Diese Erfahrung war einmalig, aber nur etwas für Schwindelfreie.

Corinna Brauner, Solingen, Gymnasium Schwertstraße

Tödliche Krankheiten – Wenn Menschen nicht älter als 25 werden

300 Kinder werden jedes Jahr in Deutschland mit einer seltenen Krankheit geboren. Sie sterben früh. Phenylketonurie (PKU) und Mukoviszidose kennt kaum jemand. Es sind angeborene Stoffwechselkrankheiten.

Mukoviszidose ist seit etwa 20 Jahren bekannt, PKU seit 70 Jahren. Mukoviszidose wird durch Eltern übertragen, die das defekte Gen in sich tragen. Etwa vier Prozent der Deutschen tragen das Gen in sich, ohne selbst erkrankt zu sein. Sie können es jedoch vererben.

Rund 8000 Menschen leben in Deutschland mit dieser bisher unheilbaren Krankheit, rund 300 Kinder kommen jedes Jahr in Deutschland mit Mukoviszidose auf die Welt.

Die häufigsten Symptome sind chronischer Husten, schwere Lungenentzündungen, Verdauungsstörungen und Untergewicht. Auch Folgeerkrankungen können auftreten. Verdauungsstörungen, Medikamenteneinnahme und häufige Entzündungen können dazu führen, dass Mukoviszidosepatienten zum Beispiel oft auch an Diabetes, Osteoporose, Lebererkrankungen oder Infektionen erkranken. Nur wenige Mukoviszidosepatienten werden älter als 25 Jahre.

Phenylketonurie wird durch einen genetischen Enzymdefekt ausgelöst, wodurch der Körper eine Aminosäure namens Phenylalanin nicht abbauen kann. Alle eiweißhaltigen Lebensmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft enthalten diese Aminosäure. Wird die Krankheit bei Kindern nicht rechtzeitig erkannt, kommt es in erster Linie zu einer gestörten Gehirnentwicklung, die bis zu einer schweren geistigen oder motorischen Behinderung reichen kann. Die Erkrankung kann bereits kurz nach der Geburt durch einen Bluttest festgestellt werden. Der Test gehört zum Überprüfungsstandard für Neugeborene.

Bei rechtzeitiger Diagnose und Diätbeginn entwickeln sich die betroffenen Kinder vollkommen normal. Die Krankheit tritt bei einem von 10x0f000 Neugeborenen auf.

Sascha Koemmet, Solingen, Geschw.-Scholl-Gesamtschule Ohligs

Der Botanische Garten in Solingen – Verweile doch, ich bin so schön!

Der Botanische Garten in Solingen ist ein Ort der Erholung, der zum Verweilen einlädt. Im Garten werden neben Erholungsmöglichkeiten auch viele Projekte angeboten, wie Schauwände die die Welt der Botanik nahe bringen.

Doch leider gibt es seit wenigen Jahren finanzielle Probleme. Doch trotz dieser Sorgen merken die Besucher nichts davon und können unter anderem das Palmenhaus in frischem Glanz erleben. Im Botanischen Garten findet der Besucher außer diesen mit Mühe erstellten Dingen auch vom Jugendhilfswerk entwickelte Skulpturen wie die Löffel-Ente oder den Scheren-Adler. Im Sommer kann der Besucher die schönsten Blumen, Bäume oder Sträucher bestaunen. Rund um den See findet der Besucher Sitzgelegenheiten, die dazu einladen, sich zu setzen und den Enten und Fischen zuzusehen. Der Botanische Garten, der an das Schulzentrum Vogelsang grenzt, ist einen Ausflug wert.

Andre Künkels, Bianca Kannengießer, Solingen, Städt. Realschule Vogelsang

Immer mehr Jugendliche spielen in Schülerbands – Solingen rockt

Fragt man Jugendliche in Solingen nach ihren Hobbys, so geben sie Antworten wie: „Freunde treffen, Musik hören und meine Band.” In Solingen wird Musik groß geschrieben.

Auch bekommen neue oder unbekanntere Bands schnell Chancen auf Auftritte oder ihren Durchbruch. Das jährliche Schülerrockfestival sowie das Jugendkulturfestival sind Magneten für Bands und Musikbegeisterte. „7 nameless Days” (jetzt „Born In Our Destiny”) sowie „The Daft” hatten ihren ersten Auftritt beim Schülerrock, wo sie ihr Talent unter Beweis stellten. Die Mitglieder der Bands fanden diese Chance klasse und waren begeistert, sich eine Fangemeinde aufbauen zu können. The Daft wurde sogar ein Plattenvertrag angeboten, doch aufgrund interner Meinungsverschiedenheiten löste sich die Band auf. Andere werden immer erfolgreicher: Von der Metal-Band „Octane”, die fast auf jedem Solinger Konzert dabei ist, über „Mozaik”, die um Berlin herum touren, und „Free Kings”, die trotz Auflösung mit ihrem Poprock-Funk-Album in der Bücherei zu finden sind, bis hin zu „Freifall”, der wohl bekanntesten Band aus Solingen.

Nach ihren Auftritten in Solingen haben die fünf Jungs nun Größeres vor sich. Ihr erstes Album „Flieg” ist draußen, und die Videopremiere der Single „Harte Worte” wurde im Mai gefeiert. Und es geht noch weiter. Newcomerauftritte in Jugendzeitschriften machten sie deutschlandweit bekannt. Wenn man also demnächst den deutschsprachigen Pop/Rock mit Einflüssen von Coldplay, Oasis, U2 und nicht zuletzt den Beatles im Fernsehen oder Radio hört, so kann man sicher sein, dass sich viele Fans darüber freuen, dass es in Solingen so viele Proberäume für talentierte Bands gibt.

Nathalie Hoffmann, Solingen, Gymnasium Schwertstraße