Ein Tag im Amtsgericht Düsseldorf – Zeigt das Fernsehn die Realität im Gerichtssaal?

Erwartungsvolles Schweigen herrscht im Gerichtssaal. Schritte hallen wider. Der Angeklagte setzt sich, begleitet von zwei Polizisten, auf die Anklagebank. Wieder Schritte: Der Richter tritt mit den Schöffen ein; alle stehen auf. Er sieht sich alle Gesichter der Reihe nach an und lässt sich nieder. Alle anderen tun es ihm nach. Mit unbewegter Miene verliest der Staatsanwalt die Anklage. Dann beginnt die Verhandlung.

Das Bild einer Gerichtsverhandlung, wie sie im Fernsehen gezeigt wird, sieht anders aus. Zum Beispiel würde heutzutage kein Richter mehr auf die Idee kommen „Ruhe im Saal!“ zu brüllen. Außerdem würde kein Richter das übertriebene Geschrei der Angeklagten und Zeugen dulden. Auch die „Gerichtshammer“ sind veraltet. Nur die schwarzen Roben sind geblieben.

Doch bevor es überhaupt zu einer Gerichtsverhandlung kommt, wird erstmal eine Anzeige bei der Polizei oder bei der Staatsanwaltschaft erstattet und eine Täterbeschreibung erstellt. Wenn die Staatsanwaltschaft einen Anfangsverdacht feststellt, leitet sie ein Ermittlungsverfahren ein. Falls der Anfangsverdacht hinreichend ist, erhebt der Staatsanwalt eine Anklage. Im Gericht wird diese den Richtern vorgelegt. Diese entscheiden, ob die Hauptverhandlung eröffnet wird. Der Richterberuf besteht also nicht nur aus „im Saal sitzen und Angeklagte verurteilen“, sondern auch aus einer ganzen Menge Aktenarbeit.

So wird die Anklage eröffnet, und die Hauptverhandlung beginnt mit der Verlesung der Anklageschrift durch den Staatsanwalt. Nun beginnt die Beweisaufnahme. Zeugen und Sachverständige werden angehört, Urkunden und Gutachten verlesen. Dann folgt die Antragsstellung. „Zu der Antragsstellung, auch Plädoyer genannt, hat der Angeklagte immer das letzte Wort“, sagt Uta Kretschmar, Richterin des Amtsgerichts in Düsseldorf. Danach zieht sich das Gericht zurück, berät sich und verkündet anschließend das Urteil, das entweder als Freispruch oder Verurteilung ausfällt.

Eva Jurisch, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Blutspende Düsseldorf – Kleiner Piks mit großer Wirkung

Der Mann im weißen Kittel beugt sich über seinen Patienten. Es riecht nach Desinfektionsmittel. Er nimmt eine Spritze mit einer langen Nadel aus der Schublade. Doch Stefan Schäfers weiß, was ihm bevorsteht, denn er ist bei der Blutspende immer in den besten Händen, nämlich denen eines Arztes, wie die Krankenschwester Isabelle Eder betont.

Doch warum spenden die Leute Blut? Stefan Schäfers spendet vor allem Blut, „weil man vielleicht selber mal drauf angewiesen ist“. Doch trotzdem wird zu wenig Blut gespendet! Dabei wird Blut an jeder Ecke benötigt, z.B. bei Verkehrsunfällen. In den größeren Bundesländern würden sogar jeden Tag bis zu 4000 Blutkonserven benötigt, erzählt Isabelle Eder, die vor ein paar Jahren selbst fremdes Blut nach einem Unfall benötigte.

Um Blut zu spenden muss man laut der Düsseldorfer Blutspendezentrale mindestens 18 Jahre und höchstens 67 Jahre alt sein, das Mindestgewicht beträgt 50 Kilo.

Dem Spender werden 500 ml Blut, vorzugsweise aus der Armbeuge, entnommen. Dieses ist, bei vier Grad Celsius gelagert, bis zu 42 Tage haltbar. Allerdings wird das Blut innerhalb von 24 Stunden nach der Spende filtriert und zentrifugiert, um die wichtigen roten Blutkörperchen von dem Rest zu trennen.

Das Risiko, sich mit einer Krankheit zu infizieren, sei relativ gering, so Eder. Außerdem muss der Spender vorher einen Fragebogen ausfüllen, eine Blutprobe abgeben und eine Untersuchung über sich ergehen lassen. Viel eher könne man Kreislaufprobleme bekommen, da der Körper ein paar Tage benötigt, um das Blut nachzuproduzieren. Deshalb darf man auch nur sechsmal im Jahr (Frauen viermal) Blutspenden. Insgesamt dauert es „nur eine Stunde“, sagt Blutspender Stefan Schäfers.

Durch Blutspenden kann man also, entweder als Spender oder als ehrenamtlicher Mitarbeiter, Leben retten. Bei manchen Organisationen bekommt man sogar eine kleine Geldentschädigung, auf jeden Fall gibt es als Dankeschön etwas zu Essen und zu Trinken.

Felix Schäfers, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Süßes für Groß und Klein – Bärige Erfolgsgeschichte

Wer kennt sie nicht, diese kleinen bunten Leckereien, die sowohl von kleinen als auch von großen Genießern fast überall auf der Welt vernascht werden. Ob süß oder sauer, jeder hat sie schon einmal probiert: Fruchtgummis in allen erdenklichen Formen und Farben.

Der in Deutschland wohl bekannteste Fruchtgummi-Produzent ist die Firma Haribo. 1920 gründete der gelernte Bonbonkocher Hans Riegel seinen ersten eigenen Betrieb in Bonn. Ein Name für seine Firma war schnell gefunden. Aus den jeweils ersten zwei Anfangsbuchstaben seines Namens und dem Firmensitz ergab sich Haribo. Heute wird die Firma von Hans Riegel junior geleitet.

Bereits 1962 strahlte Haribo den ersten Werbespot im deutschen Fernsehen aus. Den Werbe-Slogan kennt hierzulande fast jeder: „Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso.“ Der deutsche Showmaster Thomas Gottschalk ist seit 1991 die Leitfigur jedes Werbespots und auch in seiner populären Show „Wetten, dass…“ bietet er seinen Gästen immer ein Schälchen Goldbären an.

Die Goldbären, die zu Anfang noch Tanzbären hießen, feierten im Jahr 2007 ihren 85. Geburtstag. Mittlerweile werden in allen 16 europäischen Produktionsländern täglich etwa 100 Millionen Fruchtgummibärchen hergestellt.

Das umsatzstärkste Land ist Dänemark, knapp gefolgt von Deutschland und Österreich.

Jedes Jahr kreieren die Produktdesigner von Haribo etwa zehn bis 15 neue Produkte. Dazu kommen zwei bis drei „Trendprodukte“, die Bezug auf aktuelle Ereignisse nehmen, wie zum Beispiel „Eisbär Knut“ oder die „Fußball WM“.

Bevor eine neue Kreation vermarktet werden darf, wird sie von Haribo-Chef Hans Riegel junior persönlich auf Geschmack und Aussehen getestet. Auch dieses Jahr können die Fruchtgummi-Liebhaber auf neue Leckereien hoffen. (www.haribo.de)

Carla Teitscheid, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Hilfsprojekt – Weihnachten im Schuhkarton

Einen Monat lang haben engagierte Päckchenpacker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für Kinder in Not gesammelt – jetzt gehen die Schuhkartons auf ihre Reise in 15 Empfängerländer. Bald ist es soweit!

Wieder einmal wurden in diesem Jahr in der Gemeinde Kelzenberg viele Schuhkartons gepackt, und das Projekt „Weihnachten im Schuhkarton“ unterstützt. Auch ich habe dieses Jahr an der Aktion teilgenommen und einen Karton für ein armes Kind gepackt.

Am Festtag werden die Schuhkartons an Kinder im Alter von zwei bis 14 Jahren in Waisen- und Krankenhäusern verteilt. Oft auch in Flüchtlingslagern und Slums.

Kleine Geschenke wie z.B. ein Kuscheltier, Hygieneartikel, Bastel – und Spielsachen sollen den Kindern Freude bereiten. Oft ist es ihr erstes Geschenk, welches sie zu Weihnachten bekommen haben.

Dieses Jahr werden die Kartons nach Albanien, Armenien, Bulgarien, Georgien, Kasachstan, Kosovo, Kroatien, Moldawien, Mongolei, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Südafrika und Weißrussland verschickt.

Allein letztes Jahr wurden schon ca. 7,6 Millionen Päckchen verschenkt, über die sich die Kinder, welche auf den Bildern zu sehen sind, sehr gefreut haben. Endlich konnten auch sie Weihnachten feiern.

Dies ist jedoch nicht immer so: Die Lieferanten sind jedes Jahr auf Grund der schlechten Lebensbedingungen geschockt. Offenes Feuer in der Wohnung, abgerissene Tapeten. Der Teppich auf dem Boden dient als Bett. Ich hoffe, dass die Familien in ein paar Jahren auch eine Chance bekommen und ein wundervolles Weihnachten mit eigenen Geschenken und ihren Kindern feiern können.

Wenn Sie dieses Projekt unterstützen möchten finden Sie weitere Informationen sowie Berichte über unsere Arbeit auf der Internetseite www.geschenke-der-hoffnung.org.

Rebecca Kuhl, Mänchengladbach, Gymnasium Odenkirchen

Handball – Kampf um die vorderen Plätze

Im TSG Benrath spielen insgesamt zehn Mannschaften (1.,2. und 3. Herren, 1. Frauen, weibliche A-Jugend, weibliche B-Jugend, weibliche C-Jugend, männliche D-Jugend, gemischte E-Jugend, männliche A-Jugend) unter der Leitung von 17 Trainern (sechs davon sind “ Co-Trainer“).

Immer am ersten Wochenende nach den Sommerferien ist das Heimtunier vom TSG Benrath, der „Dettmar Cup“. Die 1. Mannschaft der Männer liegt zwar zurzeit nur auf Platz acht der Tabelle, allerdings wird sich dies im Laufe der Saison mit Hilfe des Trainers Jörg Brandenburg sicher noch ändern.

Die 1. Mannschaft der Frauen liegt momentan auf Platz zwei – dank Trainer Stephan Röder. Die Jugendlichen vom TSG Benrath sind leider nicht auf einem der vorderen Ränge, aber sie werden sich sicher noch im Laufe der Saison nach vorne kämpfen. Da die Jungendlichen viel Spaß am Handballspielen haben, ist es für sie nicht so schlimm, dass sie nicht ganz vorne in der Tabelle sind. Dennoch versuchen die Trainer, die Mannschaften auf bessere Plätze in der Tabelle zu bringen. Und jedes Jahr kommen neue Sportler hinzu, so dass bei den Spielen immer genügend Spieler da sind.

Eva Richard, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Medienkritik – „TV Total“ – total anspruchslos

Sie schalten abends den Fernseher an, und wieder einmal zeigt uns der humorvolle Stefan Raab stolz die Unendlichkeit seiner Zähne. Mit hoch intelligenten Moderatoren wird das Prinzip „Wettkampf“ gnadenlos in jeder seiner Fernsehformate recycelt.

Auch die geladenen Gäste sind alte Bekannte: Plauder-Plautze Elton oder aber die gebildete Sexbombe Sonja Kraus. Mit der Dauerwerbesendung „TV Total“ begann 1993 die faszinierende Erfolgsgeschichte des gelernten Metzgers Stefan Raab im Fernsehen.

Für die begehrte TV-Show trifft sich Alt und Jung abends zum sozialen Familientreffen. Damit das Gehirn des Menschen aber auch ja nicht mit Bücherinhalten oder zwischenmenschlichen Kontakten belastet wird, kann einem dies durch „leerreiche“ TV-Total Shows abgenommen werden.

Mit einer eingeschränkten Meinungsäußerung der Deutschen wird das moderne Fernsehprogramm zur Routine – armes Deutschland…

Enrica Mertens, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf

Jugendliche und Medien – Gefahren im Netz

Fast jeder deutsche Jugendliche ist im Besitz eines Handys und eines Computers. Dadurch haben Jugendliche die Möglichkeit mit ihren Freunden in Kontakt zu bleiben, Informationen zu suchen und sich gegenseitig Fotos und Videos zu schicken. Doch gerade im Internet lauern Gefahren.

Auf Nachrichten von Fremden sollte man nicht reagieren, denn oft sind Leute in Wirklichkeit nicht die, für die sie sich im Internet ausgeben und Viren lauern auch in Nachrichten von Unbekannten. Auch Videos oder andere Dateien, die man per Bluetooth auf das Handy geschickt bekommt, sollte man nicht annehmen, wenn man nicht weiß von wem die Nachricht kommt. Denn dann sind die Handys miteinander verbunden und der andere hat Zugriff auf Daten, die eigentlich privat sind.

Auch im Internet muss man sich gut überlegen, was man schreibt, weil es jeder lesen kann. Selbst wenn man Daten löscht, bleiben sie für ein halbes Jahr im Computer gespeichert. Außerdem droht die Gefahr, dass das Surfen und Nachrichtenaustausch zur Gewohnheit wird. Immer mehr Jugendliche sind regelrecht süchtig.

Es gibt aber natürlich auch positive Seiten, z.B. ist man überall erreichbar und kann schnell und einfach Nachrichten mit Freunden tauschen. Mit der nötigen Vorsicht sind die Medien eine schöne Freizeitbeschäftigung für Jugendliche.

Dalia Akcan, Mänchengladbach, Gymnasium Odenkirchen

Gesundheit – Demenz in der Familie

Viele Menschen in unserer Gesellschaft wissen nicht, was Demenz bedeutet. Dabei sind über eine Million Menschen daran erkrankt. Insgesamt gibt es dreiunddreißig verschiedene Formen dieser Krankheit. Die häufigste und bekannteste Demenzerkrankung ist die Alzheimer- Demenz.

An Demenz erkrankte Menschen verlieren zunehmend – ganz oder teilweise – die Kontrolle über ihr Handeln und Denken. Im Frühstadium der Erkrankung gelingt es den Betroffenen oft noch, Auffälligkeiten zu verharmlosen. Häufig ist es aber auch so, dass die Familienangehörigen die Erkrankung eines Familienmitgliedes nicht wahrhaben wollen und akzeptieren können.

Vielleicht sind auch Ihre Großeltern oder Eltern betroffen.

Hilfe und kostenlose Beratung zum Krankheitsbild Demenz finden Angehörige in der Rheinischen Landesklinik oder im Altenheim Am Pixbusch. Die Beratung hilft Ihnen vielleicht bei der Entscheidung, welche Pflege für den kranken Menschen die beste ist, ob im Altenheim, in der Klinik oder zu Hause.

Da ich schon einiges über die Krankheit Demenz weiß, würde ich denjenigen, die keine Zeit finden sich um die Erkrankten zu kümmern, empfehlen, sie in ein nahe gelegenes, passendes Altenheim oder eine Klinik zu bringen, denn man muss viel Zeit für demenzkranke Menschen aufwenden. Dort kümmert man sich sorgfältig um die dementen alten Menschen.

Wer jedoch lieber will, dass der/die Erkrankte daheim bleiben soll, weil der Angehörige viel Zeit oder nicht genug Geld für eine Klinik hat, aber er nicht viel über Demenz weiß, dem liegen hilfreiche Informations-Quellen vor. Dort kann man sich erkundigen. Man kann aber auch in ein Pflegeheim oder in eine Klinik gehen und sich dort beraten lassen, ohne etwas zu bezahlen.

Viel Glück Ihnen und den Betroffenen!

Informationen unter www.alzheimerinfo.de, www.demenz-information.de oder www.infobuero-demenz.de

Jennifer Rassek, Mänchengladbach, Gymnasium Odenkirchen

Die Aids-Hilfe Düsseldorf – Wo Unterstützung dringend nötig ist

Was hat es mit der Krankheit Aids auf sich? Woher kommt sie? Was kann ich tun, wenn ich betroffen bin? Die Aids-Hilfe Düsseldorf weiß auf all diese Fragen eine Antwort.

Eine Klinik im Jahr 1980. Mittendrin: eine völlig verstörte Familie. In einem kleinen Moment ist ihr ganzes Leben zerstört worden. Die Diagnose lautet: Die gesamte Familie ist HIV-infiziert. Damals war diese Diagnose etwa das gleiche wie ein Todesurteil: Wer Aids hat, ist ein toter Mann.

Glücklicherweise ist das heute entschieden anders. Wenn man heutzutage Aids hat, ist das zweifellos sehr schlimm, aber wenigstens stirbt man daran nicht unbedingt. Doch allein kann man gegen den Virus nichts tun: Man braucht Verbündete, die einem beim Kampf gegen diesen Gegner zur Seite stehen. Einer dieser Verbündeten ist die Aids-Hilfe Düsseldorf.

Die Aids-Hilfe Düsseldorf existiert nun schon seit weit mehr als 20 Jahren. Im Mai 1985 schlossen sich sieben Menschen zur damaligen Aids-Hilfe zusammen und ließen sich kurz darauf als Verein eintragen. Schnell schlossen sich weitere interessierte Menschen dem Verein an, die schon Erfahrungen mit Aids gemacht hatten oder einfach interessiert daran waren, das Virus zu bekämpfen.

Inzwischen zählt die Aids-Hilfe Düsseldorf etwas 360 Mitglieder. Das erscheint jedoch wenig, wenn man sich die Zahl der HIV-Infizierten anguckt: Allein in Düsseldorf sind mehr als 1700 Menschen an Aids erkrankt.

Deshalb braucht man als Aids-Hilfe so etwas wie einen „Rundumservice“: sich nur auf ein Gebiet zu konzentrieren, reicht nicht – die Aids-Hilfe hat drei verschiedene Teilgebiete, in denen sie tätig ist:

Ein sehr großes Gebiet ist die Aufklärung, was sich auch aus dem Motto des Vereins schließen lässt: Aufklärung ist das Sicherste. In diesem Teilgebiet gehen Mitglieder der Aids-Hilfe in Schulen, Gefängnisse und öffentliche Gebäude und machen den Anwesenden klar, wie schlimm Aids sein kann und wie man sich gegen Infektionen schützen kann. Früher war es verbreitet zu sagen: Am häufigsten stecken sich die drei H’s an. Damit waren Homosexuelle, Heroinsüchtige und Menschen aus Hawaii gemeint, weil man dachte, die Infektion käme von dieser Insel.

Das zweite Gebiet ist die Hilfe für HIV-infizierte Menschen. HIV ist teuer, deswegen kommen viele Menschen nicht ohne Hilfe aus: Allein 2000 bis 3000 Euro pro Monat werden für Medikamente und ähnliches benötigt.

Doch das letzte Gebiet ist nicht unbedingt das wichtigste, aber das Heldenhafteste. Im Care24 wird Menschen geholfen, die sich nicht vor dem Aidsvirus schützen konnten. Hier werden Wohnungen an aufgrund des HIV-Virus‘ arbeitsunfähige Menschen vermietet, und auch sonst wird diesen Menschen geholfen. „Wir sind sehr stolz auf diesen Bereich unserer Bemühungen“, sagt ein Mitglied der Aids-Hilfe. Und das kann man auch.

Trotz all dieser Bemühungen hat es die Aids-Hilfe Düsseldorf noch nicht geschafft, die Krankheit aus Düsseldorf zu vertreiben, doch sie arbeitet weiterhin daran, und möglicherweise gelingt es ihr ja irgendwann.

Robert Gädecke, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Besuch im Jugendarrest – Auf Nimmer-Wiedersehen!

„Hoffentlich sehe ich Euch nie wieder!“ – bei einem solchen Abschiedsgruß wäre man ja normalerweise sauer, aber wir hatten einen ähnlichen Wunsch. Wie kann das sein? Das Rätsel lässt sich schnell lösen: Gemeinsam mit unserer Klasse besuchte ich Ende November die Vollzugsanstalt an der Heyestraße, Abeilung Jugendarrest.

Nachdem wir kontrolliert worden waren, erzählte uns der Leiter der Jugendarrestanstalt ausführlich etwas über das Haus und die Regeln, die hier einzuhalten sind.

Die Vollzugsanstalt ist vor drei Jahren gegründet worden. In der Anstalt können bis zu 60 Plätze belegt werden. Meist gibt es Einzelzellen. Sollte ein Insasse krank sein (z.B. bei Allgergien), dann werden auch schon einmal zwei Personenin einer Zelle untergebracht. Die Zellen sind sieben bis acht Quadratmeter groß – mit Lokus. Die Zellen müssen von den Gefangenen in Ordnung gehalten werden. Die Duschen sind auf dem Flur; geduscht werden kann zwei Mal in der Woche und jeweils nach dem Sport.

Der Leiter der Anstalt ist von Beruf Jugendrichter. Er arbeitet zwei bis drei Tage in der Woche im Gericht und die anderen Tage in der Anstalt. Außer ihm sind 20 weitere Mitabeiter dort beschäftigt, die im Schichtwechsel arbeiten.

In dem Jugendarrest Heyestraße sind nur Jungen, die Mädchen werden in anderen Städten untergebracht. Die Jugendlichen sind mindestens 14 Jahre alt, weil man mit 14 strafmündig wird. Im Jahr durchlaufen etwa 2200 Jugendliche den Arrest, sie kommen nicht nur aus Düsseldorf, sondern auch aus der weiteren Umgebung.

In der Anstalt sind natürlich Regeln einzuhalten. Es gibt drei Mahlzeiten am Tag. Der Leiter bezeichnet das Essen als „nahrhaft“. Döner, Pizzen und Pommes sind nicht drin, denn für die Verpflegung kriegt die Anstalt 2,50 Euro pro Insasse für den ganzen Tag. Das Essen wird nicht von den Jugendlichen zubereitet, sondern von der JVA Ulmenstraße geliefert.

Die Vollzugsbeamten verteilen Punkte für gutes Benehmen und Verhalten. Mit diesen Punkten darf man dann Kickern, Billard spielen, Fernsehen und einiges mehr. Beim Fernsehen braucht man sich nicht um die Programme zu zanken, denn es wird nur ein Programm für alle angeboten. Es können maximal 28 Punkte erreicht werden, für schlechtes Verhalten, wie zum Beispiel aus dem Fenster rufen, gibt es Minuspunkte.

Besuche sind nicht erlaubt, Handys sind ebenfalls verboten. In Notfällen kann man anrufen, wenn man die Erlaubnis bekommt. Alkohol, Rauchen, Drogen sind selbstverständlich auch strikt verboten. Verstöße führen zum sofortigen Verlust aller erworbenen Punkte, bei einem Drogenfund erfolgt Strafanzeige.

Der Leiter erklärte uns, dass fast alle jugendlichen Straftäter Kiffer sind, und dass ihr Drogenkonsum zu kriminellem Verhalten geführt habe. Er hatte auch schon Fälle, bei denen Jugendliche einsitzen mussten, weil sie geschwänzt hatten oder durch mehrfaches Schwarzfahren aufgefallen sind. Übrigens: Schüler müssen am Wochenende oder in den Ferien ihre Zeit absitzen.

Am Ende unseres Besuches war klar: Hoffentlich sehen wir diese Anstalt nie wieder von innen!

Ersan Zekir, Düsseldorf, Adolf-Reichwein-Schule