„Alles voraus und los!“, ruft der Steuermann. Die Ruderblätter tauchen gleichzeitig ins Wasser, und das Boot schneidet elegant die Wellen. So oder ähnlich sieht es aus, wenn die Ruderer der RG Benrath sich mal wieder auf den Rhein begeben.
Seit mehr als hundert Jahren betreiben Sportler aus ganz Düsseldorf den Rudersport in der RGB. Anlässlich dieses Jubiläums wurde neben verschiedenen Aktivitäten im Laufe des Jahres auch ein Festakt mit prominenten Gästen arrangiert. Erschienen waren Dirk Elbers, Oberbürgermeister von Düsseldorf, Peter Sly, Präsident des englischen Partnervereins der RGB, und verschiedene Ehrenmitglieder .
Obwohl die meisten Rudern für ein Aufeinanderfolgen von Eintauchen und Durchziehen halten, beweisen die über 300 Mitglieder des Vereins, dass Rudern auf dem Rhein ein spannendes Erlebnis sein kann. Schon das Einsteigen ins Ruderboot ist eine Kunst für sich. Wenn man dann auf dem Wasser ist, heißt es erst mal Hindernisse umfahren, Schiffe im richtigen Winkel zu passieren und möglichst nicht zu kentern.
Allerdings birgt das Rudern auch allerlei Gefahren, die nicht zu unterschätzen sind. „Die Gefahren auf dem Rhein sind durchaus ernst zu nehmen, und daher sind die Sorgen berechtigt. Allerdings sind die besonderen Reize des Rheins, die wechselnden Situationen, die ständigen Anforderungen und die selten auftretende Langeweile“, erklärte Günther Frohn, Vorsitzender der Sportverwaltung der RGB und langjähriges Mitglied, in einem Interview.
Neben den offenen Ruderterminen wird von der Rudertour im Sommer bis hin zum Skiausflug nach Winterberg alles Mögliche angeboten. Auch alternative Freizeitmöglichkeiten wie zum Beispiel Ausflüge in Vergnügungsparks werden angeboten. Für die Mitglieder der RGB waren und sind Verwandte und Bekannte der wichtigste Anreiz zum Einstieg in den Rudersport. „Ich habe zwei ältere Brüder, die gerudert sind und wollte wie sie sein, deshalb und wegen verschiedenen anderen Bekannten bin ich zum Rudern gekommen“, erzählt Günther Frohn.
Obwohl Rudern an sich ein Sport für jede Altersklasse ist, sollte man nicht jünger als zwölf Jahre sein. Der Vorsitzende erläutert mit einem Schmunzeln eine Methode, mit der man herausfinden kann, ob man fürs Rudern stark genug ist. „Man musste früher einen Eimer mit zehn Liter Wasser zehn Meter weit tragen“, erklärt er. „Das muss man heute natürlich nicht mehr machen. Ob man fürs Rudern stark genug ist, hängt immer noch davon ab, wie groß und weit entwickelt man ist“.
Nach dem „Abrudern“ , bei dem nach Möglichkeit 100 oder mehr Ruderer auf dem Rhein rudern sollen, ist die Saison offiziell zu Ende. Trotz aller Organisation endet das Abrudern meist in einem fröhlichen Durcheinander, das von den meisten Mitgliedern mit Humor genommen wird. Nach diesem Ereignis liegen die Boote bis zum Anrudern im Frühjahr in ihren Hallen, wo sie darauf warten, wieder aufs Wasser zu kommen.
Mario Mario, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße