Im Tier- und Naturschutzverein Hilden e.V. leben zurzeit 118 Tiere. Es ist neun Uhr morgens. Das Tor geht auf. Hundegebell schallt aus den Zwingern. Das alltägliche Pflegeprogramm beginnt.
Doch nicht nur bei den Hunden. Auch Katzen, Vögel und Co. stürzen sich auf ihr Futter. Nun beginnt im Tierheim die Arbeit von Monica Rau. „Ich nehme mir viereinhalb Stunden Zeit für die Pflege der Hunde“, berichtet sie. Aber nicht nur sie, sondern auch viele andere Helfer. Zuerst wird geputzt. Dann werden alle Hunde mit Herrchen und Leine ausgerüstet und es geht los. Viele freiwillige Helfer freuen sich auf den Spaziergang. „Es macht mir sehr viel Spaß den Hund Tornado auszuführen, da wir uns sehr gut verstehen“, bestätigt eine Helferin.
Doch auch in den anderen Tierbereichen sind die Tierpfleger mit den Tieren beschäftigt. Sylvia Czyrnik arbeitet im Kleintierhaus bei den Igeln. „Ich benötige allein pro Igel zehn bis 15 Minuten.“ Aber auch die Kaninchen haben ihren Spaß. Der frische Wurf einer Kaninchendame flitzt vergnügt durch den Stall. „Jeder Hund hat seinen eigenen Zwinger mit Außenbereich. Es gibt dort wenig Platz um Hunde gemeinsam zu halten. Bei Katzen kommt dies öfters vor“, so Monica Rau. Kleintiere leben meist zu zweit, Vögel in Schwärmen.
Der Tier- und Naturschutzverein ist verpflichtet, alle Tiere, auch kranke, aufzunehmen. Das Tierheim darf keine Großtiere wie Esel und Pferde aufnehmen. „Wir hatten schon mal Ziegen und Schweine, zurzeit haben wir sogar Hühner,“ schmunzelt Monica Rau. Die Tiere landen aus verschiedenen Ursachen hier. Manche davon sind erschreckend – beispielsweise das Schicksal des Hundes Sam II: Er war den ständigen Stimmungsschwankungen seines früheren Herrchens ausgesetzt. Nach einiger Zeit hielt Sam II sein alkoholabhängiges Verhalten nicht mehr aus und biss ihm in den Arm und landete im Tierheim.
Aber das Tierheim nimmt nicht nur Tiere auf, sondern vermittelt sie auch weiter. Wenn Interessenten sich für ein Tier entschieden haben, müssen sie sich erstmals mit ihm anfreunden, bevor sie das Tier mitnehmen. Monica Rau bemerkt: „Doch bevor wir das Tier dem Interessenten überlassen, machen wir ein Vorbesuch bei den Leuten und gucken uns die Lebensverhältnisse an.“
Alle Tiere sind geimpft, Hunde wie Katzen gechipt, außerdem sind alle Katzen kastriert. Die Rüden ebenfalls. Natürlich sind die Tiere nicht ganz umsonst: Sie sind alle gegen einen Schutzvertrag abzugeben. Ein vermitteltes Tier kann im schlimmsten Fall wieder abgeholt werden, wenn es nicht artgerecht gehalten wird.
Das alles muss aber auch finanziert werden, und so hat das Tierschutzheim natürlich Spender, außerdem finanziert es sich durch Mitgliedsbeiträge, und von der Stadt bekommt es ein wenig, aber nicht sehr viel Geld. „Es gibt ein paar sehr hilfsbereite Ehrenmitglieder bzw. –ämter, die schon mal die Tierarztkosten wie Operationen übernehmen, dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Monica Rau.
Anna-Lisa Lach und Luisa Blohm, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße