Kinder und Mobiltelefone – Schuldenfalle Handy? Das muss nicht sein

Sendungen über Schuldenberater boomen in diversen Fernsehsendern. Häufig ist auch vom Handy als eine Ursache für den finanziellen Ruin junger Menschen die Rede. Die Schülerreporterin Anna-Lea Müller von der Wilhelmine-Fliedner-Realschule (WFS) Hilden hat unter anderem in einem Vodafone-Shop nachgefragt.

Viele Schüler und Schülerinnen der WFS haben eine so genannte Prepaidkarte oder einen besonderen Vertrag. Zwei von zehn Befragten haben einen Vertrag.

Cedric Milde (14): „Ich habe einen Vertrag, mit dem ich pro Monat entweder 100 Frei-SMS habe oder hundertmal frei telefonieren kann.“

Die meisten Jugendlichen, die eine Prepaidkarte haben, müssen diese wegen ihrer Eltern haben. Ina Horn (15): „Ich habe eine Prepaidkarte, weil meine Eltern Angst haben, dass dann, wenn ich ein Vetragshandy mal verliere, jemand so viel telefoniert, dass wir Schulden bekommen.“ Bei einer Prepaidkarte hingegen kann man nur so viel abtelefonieren, wie auf der Wertkarte ist. Wenn kein Guthaben mehr auf der Karte ist, kann man auch nicht mehr telefonieren oder eine SMS schreiben. Dann muss man erst wieder in einen Handyladen gehen, um ein neues Guthaben zu kaufen. Bei einem Vertragshandy kann man so viele SMS schreiben oder telefonieren, wie man will. Es gibt keine Begrenzung. Am Ende eines Monats gibt es dann eine Rechnung, bei der man das bezahlen muss, was man in einem Monat an Leistungen in Anspruch genommen hat. So kommen auch die meisten Leute an die Schulden.

Man kann sehr viel Geld für SMS, Klingeltöne und Spiele ausgeben. Aber man merkt es erst am Ende eines Monats, welchen Euro-Betrag man mit seinem Handy ausgegeben hat

Chris Conrad (24), festangestellter Mitarbeiter im Vodafone-Shop Haan, stellt fest: „Wenn man sich mit dem Handy verschuldet hat, wird die Nummer gesperrt. Man bekommt keinen neuen Vertrag, sondern nur noch eine Prepaidkarte und zwar so lange, bis das Problem geklärt ist.“ Auch der Handy-Profi von Vodafone rät den Eltern in der Regel zum Prepaid-Handy. Chris Conrad: „So kann es bei den Eltern nicht zu bösen Überraschungen kommen.“

Anna-Lea Müller, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Musik in der Schule – Die Bläserklasse ist eine klasse Sache

Seit etwa zwei Jahren gibt es an der Wilhelmine-Fliedner-Realschule (WFS) in Hilden eine so genannte Bläserklasse. Schülerreporterin Camie Bell stellt das Projekt vor. Die Kinder üben hier ein Blasinstrument: Trompete, Posaune, Euphonium, Horn, Querflöte, Klarinette oder Saxophon stehen auf dem Stundenplan. Die Schülerinnen und Schüler der WFS können ihren Lehrern drei Instrumente vorschlagen, die sie am liebsten spielen möchten.

Die entscheidende Zuordnung der ausgesuchten Instrumente trifft die Lehrerin Sigrun Brings, die zusammen mit zwei Kollegen von der Hildener Jugendmusikschule die Zehn- bis Zwölfjährigen betreut. In der Regel, so sagt sie, „wird der erste Wunsch der Schüler berücksichtigt“. Nach den Erfahrungen der Musikpädagogin lernen die Kinder am Anfang sehr schnell, doch „wenn es dann schwieriger wird, müssen die Schüler umso häufiger proben“. Frau Brings berichtet, wie sie vor zwei Jahren auf die Idee kam, Bläserklassen im 5. und 6. Schuljahr an der WFS einzuführen: „Ich dachte, der Musikunterricht wird mehr Spaß machen, wenn die ganze Klasse ein eigenes Instrument spielt.“ Erst wurde es nicht gestattet, eine Bläserklasse zu initiieren, doch nachdem Frau Brings eine entsprechende Ausbildung gemacht hatte und den Schulleiter nochmals fragte, war Otmar Scholl (50) von ihrer Idee begeistert.

Mit Unterstützung der evangelischen Landeskirche und des Schulvereins der Fliedner-Realschule wurden Instrumente im Gesamtwert von 50000 Euro gekauft, um zwei Klassen als Bläserklasse führen zu können. Durch das Lernen des eigenen Instrumentes haben die Kinder wöchentlich zwei Stunden zusätzlichen Unterricht. Der Sinn bei Bläserklasse ist, „dass die ganze Klasse gemeinsam lernt, Spaß hat, Disziplin gewinnt und einen Musikschulunterricht mit seinen eigenen Schulfreuden hat“, führt Sigrun Brings aus.

David (11) bestätigt, dass es ihm Spaß macht, in der Bläserklasse zu sein, obwohl er sehr oft dafür üben muss und er auch „manchmal keine Lust“ dazu hat.

Der Konrektor der Wilhelmine-Fliedner-Realschule, Guedo Wandrey ( 50), stellt fest: „Die Bläserklasse ist ein Erfolgsmodell, das auch im nächsten Schuljahr fortgesetzt wird. Über 40 Jungen und Mädchen bewerben sich um die 30 Plätze in der Musikklasse.“ Für alle Beteiligten steht fest: Die Bläserklasse ist eine klasse Sache !

Camie Bell, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Jugendliche und Bücher – Mädchen sind die Leseratten

Das Thema „Leselust bei Jugendlichen“ wird immer wieder strittig diskutiert. Schülerreporterin Rabea Schimpf möchte sich deshalb näher und differenzierter mit diesem Problem auseinandersetzen.

Bedauerlicherweise greifen immer weniger Jugendliche in ihrer Freizeit zu Büchern. Diese absteigende Tendenz lässt sich mit Hilfe von Zahlen belegen: gerade noch 50 Prozent der befragten Jugendlichen geben an, regelmäßig zu lesen. Genauso irritierend ist, dass im Jahr 2007 etwa 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen keine Bücher zu Weihnachten oder zum Geburtstag bekommen haben, da sie sich diese entweder nicht gewünscht haben oder die Eltern dies nicht für erforderlich hielten.

Wenn allerdings gelesen wird, handelt es sich bei den Lesern meist um Mädchen, die Jugendbücher lesen, die von Liebe, dem Leben, von Freundschaft und ähnlichen Themen handeln. Da Lesen in den meisten Kreisen als „uncool” bezeichnet wird, stirbt es quasi aus.

Der Schüler Daniel (14) sagt zum Beispiel: „Warum soll ich Bücher lesen, wenn ich es später eh als Film schauen kann?“ Eine erschreckende Wahrheit, wenn Kinder schon so über Bücher denken. Da Jugendliche immer weniger Zeit und Lust zum Bücher lesen haben, greifen sie lieber zu Zeitschriften wie Bravo, Mädchen oder Glamour. Da diese Printmedien meistens keine anspruchsvollen Themen enthalten, werden sie gerne als leichte Lektüre gekauft, um Bücher zu ersetzen. Sie bieten umso mehr Bilder und besondere Extras wie Poster und Spielzeugbeilagen.

Die Bücherläden befürchten aber zum Glück trotz alledem keine Umsatzverluste. Sie stellen ihre Sortimente um auf Hörbücher und verkaufen auch DVDs mit Literaturverfilmungen. Und nicht zu vergessen: Es gibt immer noch ein paar Jugendliche, die oft und gerne lesen.

Rabea Schimpf, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Schüler erzählen über ihr „erstes Mal“ – Ängste, Hoffnungen und Peinlichkeiten

Der Zeitpunkt, zu dem man sich das erste Mal verliebt, das erste Mal küsst und seinen Gefühlen freien Lauf lässt, hat sich von Generation zu Generation immer wieder verändert, wie Schülerreporterin Janine vom Dorff festgestellt hat.

Focus online schreibt in seiner Ausgabe vom November 2006, dass „…Jugendliche ihre Unschuld im Alter zwischen 15 und 19 Jahren“ verlieren.

Sex zwischen Jugendlichen ist also heutzutage keine Seltenheit mehr.

Das bestätigte eine aktuelle Umfrage bei 25 Realschülern im Alter zwischen 13 und 17 Jahren, die eigens für diesen Artikel durchgeführt wurde.

Die meisten Mädchen haben demnach früher Geschlechtsverkehr als Jungs.

Das kommt daher, dass sie mit älteren Jungen Beziehungen haben und von diesen mehr oder weniger zu sexuellen Handlungen „gedrängt“ werden .

Jaqueline A. (14, Schülerin ) sagt: „Ich habe nur mit ihm geschlafen, weil er es unbedingt wollte.“ Obwohl die meisten Mädchen einen „ganz Besonderen“ für ihr erstes Mal haben möchten, lassen sie sich von ihren männlichen Partnern oft zum Sex überreden.

Im Gegensatz dazu wollen die meisten Jungs „es“ einfach nur hinter sich bringen, wie der 15-jährige Schüler Manuel D. erzählt: „Ich war zu betrunken, um mich daran erinnern zu können!“

Bei der Umfrage kamen aber auch Pärchen zu Wort, die ihr erstes Mal so schön und romantisch wie möglich planen: Nina T. (14, Schülerin aus Haan ) und Patrick K. (16, Schüler aus Haan) sagen: „Wir warten, bis wir beide uns dazu bereit fühlen.“

Viele Mädchen und Jungen haben Angst vor Peinlich- oder Unannehmlichkeiten beim ersten Mal. Die 14-jährige Emilia B. (Schülerin aus Haan) sagt: ”Ich habe am meisten Angst davor, dass meine Schmerzen unerträglich sind.”

Doch sie ist nicht die einzige, die sich solche Gedanken macht. Auch der 15-jährige Paul S. (Schüler aus Hilden) hatte Angst vor seinem ersten Mal. Er erzählt: „Am meisten hatte ich Angst davor, dass ich zu schnell komme, doch die Sorge war zum Glück völlig unnötig.“

Die Antworten zeigen, wie unterschiedlich die Befürchtungen doch sind, genauso wie das Befinden nach dem ersten Geschlechtsverkehr. Viele sind danach erleichtert und glücklich, andere wiederum fühlen sich seltsam und bereuen es schon nach kurzer Zeit. Das erzählt auch die 15-jährige Valentina M. (Schülerin aus Hilden): ”Ich bereue es, dass ich meinen ersten Sex mit dieser Person hatte und das schon nach so kurzer Zeit. Aber ich dachte, dass er mich liebt. So ist des dazu gekommen.”

Janine Vom Dorff, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Lottofieber – Was tun mit den Millionen?

Besonders dann, wenn mit einem millionenschweren Jackpot geworben wird, strömen die Menschen in die Lottoannahmestellen, um ihr Glück zu suchen. Doch was würden sie mit diesem Hauptgewinn machen? WFS-Reporterin Linda Mohrmann fragte nach den geheimen Wünschen von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und dem Besitzer einer Lotterieannahmestelle.

Lisa A.* (16 Jahre) beispielsweise erklärte, bei einem Millionengewinn würde sie 250000 Euro ihrer Familie geben, damit diese ein Haus bauen könnte. Den Rest würde sie anlegen – für den Führerschein, ein Auto und andere Dinge. Außerdem würde sie 2000 Euro an Hilfsorganisationen spenden. Der achtjährige Jan O.* erklärte: „Ich würde 500 Euro spenden an Kinderkrankenhäuser. Den Rest würde ich für Spielsachen und ein Fußballtrikot ausgeben.“ Viele gleichaltrige Kinder, die befragt wurden, würden sich von dem Geld ebenfalls lang ersehnte Wünsche erfüllen. So etwa Luca C.* (10 Jahre) , der sich am liebsten viele Computerspiele und eine Wii kaufen würde und lieber spart, als zu spenden.

Das sind also die Wünsche der Kinder und Jugendlichen. Aber was haben Erwachsene für Pläne? Tanja K.* (44 Jahre) erzählte: „Ich würde die Hälfte des Geldes bei einer Bank anlegen, um Zinsen zu bekommen. Von dem Rest würde ich mir ein Haus, ein Auto, Klamotten und Schmuck kaufen. Zum Schluss würde ich natürlich noch eine Weltreise machen. Einen Teil des Geldes würde ich außerdem der medizinischen Forschung spenden.“ Andere Erwachsene antworteten ähnliches: „Trainingsgeräte, einen Flatscreen und auf jeden Fall ein dickes Auto, das wären so meine Wünsche „, sagt der 20-jährige Student Marko T.*. Ob er auch etwas spenden würde? Er lacht: „Höchstens einen kleinen Teil, da ich ja nur ein armer Student bin.“

Aber wie viele Menschen spielen eigentlich Lotto? Der Besitzer einer Lottoannahmestelle, Willhelm O.* (50 Jahre), erklärte: „Gerade, wenn der Jackpot hoch liegt, kommen auch viele junge Menschen zum Lottospielen. Zwar kommen auch viele, wenn der Jackpot mal nicht so hoch ist, aber dann hauptsächlich ältere Leute.“ Und was würde er selbst mit dem vielen Geld anfangen? „Ich habe eigentlich schon alles, was ich brauche, deshalb würde ich einen Teil spenden und den Rest sparen.“

Fazit: Die meisten Menschen würden sich in erster Linie ihre eigenen Wünsche erfüllen und – wenn überhaupt – nur einen geringen Teil an Bedürftige spenden.

* Name geändert

Linda Mohrmann, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Stephanie Dierdorf über den Lehrerberuf – Albtraum oder Traumberuf?

Oft sehen sie aus wie ältere Geschwister, die sich in die Schule verirrt haben. Doch es sind fast fertige Lehrerinnen und Lehrer, die sich in der zweiten, der praktischen Ausbildungsphase zum Lehrer befinden.

Nach vier Jahren Universität heißt es nun für die Referendare, die Theorie in die Praxis umzusetzen und vor den oft kritischen Schülern zu bestehen. Diese versuchen natürlich, die Lehrer-Lehrlinge zu verunsichern. Dies bestätigt die Biologie-Referendarin der Wilhelmine-Fliedner-Realschule, Andrea Bertsche: „Zum Teil testen die Schüler aus, wie weit sie gehen können.“

Aber zum Glück steht jedem Referendar ein erfahrener Lehrer als so genannter Mentor zur Seite. Dieser gibt Tipps zum Umgang mit den Schülern. Außerdem arbeitet auch im Studienseminar, der „Berufsschule für angehende Lehrkräfte“, ein Ausbildungslehrer intensiv mit den Anwärtern. Hier treffen sich einmal wöchentlich alle Referendare aus dem Kreis Mettmann und Umgebung zum Unterricht in Didaktik und Methodik. Die angehenden Lehrer halten Probestunden vor den anderen Referendaren und dem Seminarleiter und geben sich gegenseitig Verbesserungsvorschläge und Tipps.

Etwa drei bis fünf Probestunden je Fach müssen die Referendare in ihrer zweijährigen Ausbildungszeit schriftlich ausarbeiten und vor den Schülern in ihrer Schule unterrichten. „Dabei sind der Ausbildungslehrer, der Seminarleiter und der Mentor“, erklärt Ulrike Tegtmeyer, die neben ihrer Tätigkeit an der Wilhelmine-Fliedner-Realschule auch als Ausbilderin am Studienseminar Solingen tätig ist. Und nach der Unterrichtsstunde wird in einer Reflexion über den Verlauf der Probestunde gesprochen.

Manchmal kommt es sogar vor, dass Lehrer noch etwas von den Berufsanfängern lernen, weil sich Unterrichtsmethoden immer wieder ändern. Dazu äußert sich Deutsch- und Englischlehrerin Sandra Herrmann: „Die Lehramtsanwärter sind besonders motiviert und haben gute, neue Ideen für die Unterrichtsstunden.“

Nach zwei Jahren Referendarzeit endet diese mit der 2. Staatsprüfung, sie beinhaltet eine schriftliche Hausarbeit, zwei unterrichtspraktische Prüfungen und ein Kolloquium, in dem „schulrechtliche, methodische und Bezüge zwischen Theorie und Schulpraxis besprochen werden“, erklärt Konrektor Guedo Wandrey ( 50) von der Wilhelmine-Flieder-Realschule Hilden, der mehrfach im Jahr Mitglied in einer solchen Prüfungskommission ist.

Die gesammelten Erfahrungen helfen den Lehramtsanwärtern, dass sie in den zwei Ausbildungsjahren immer sicherer werden. Außerdem kommen die jungen Lehrkräfte durch ihre oft lockere Art und ihren spannenden Unterricht bei den Schülern gut an. Dadurch werden sie selbst motiviert und aus dem vielleicht anfänglichen Albtraum wird bei vielen Berufsanfängern der Traumberuf.

Stephanie Dierdorf, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Die Fliedner-Realschule in Hilden hat einen eigenen Pfarrer – Seelsorge in der Schule – braucht man das ?

Die Wilhelmine-Fliedner-Realschule (WFS) in Hilden hat einen eigenen Schulpfarrer. Warum ist so ein Amt notwendig? Das fragt sich der Schüler Vincent Heinze.

Wenn alles schief läuft, hat man an der WFS in Hilden die Möglichkeit, Pfarrer York Wolf ( 52) zu besuchen und ein offenes Gespräch mit ihm zu führen.

Die Aufgabe der Schulseelsorge ist dabei grundsätzlich keine andere als die der „normalen“ Seelsorge. Die Schüler können in einem vertrauensvollen Gespräch seelische Unterstützung finden. Es werden mögliche Lösungswege aufgezeigt, die den Betroffenen aus seiner Resignation herausholen können. Ganz wichtig ist, dass sich die Betroffenen buchstäblich alles von der Seele reden können und ihnen jemand zuhört. Allein das Reden über die Probleme führt bei vielen Schülern schon zu einer großen Erleichterung. Ein spezieller Vorteil der Schulseelsorge ist, dass diese als neutrale Ansprechstation zwischen Elternhaus und Schule dienen kann.

Trotz dieser positiven Aspekte ist die Zurückhaltung bei vielen Schülern noch recht groß. „Jugendliche trauen sich oft nicht, zur Seelsorge zu gehen; gerade Jungs warten zu lange“, weiß Schulpfarrer York Wolf zu berichten. Der Schüler Robin Presuhn (14) sagt jedoch: „Dass es an unserer Schule einen Seelsorger gibt, finde ich gut, weil man mit ihm über persönliche Dinge reden kann.“ Auf die Frage, ob er selbst zur Seelsorge gehen würde, antwortet er allerdings zögerlich: „Das weiß ich nicht so genau.“

„Ein Seelsorger ist sehr wichtig für die Psyche der Menschen“ bestätigt auch der 16-jährige Fliedner-Schüler Alexander Krummel, selbst hingehen würde er aber nur, um Informationen über den Beruf zu bekommen, der seiner Meinung nach eine große Zukunft hat.

Aber auch bei den Mädchen gibt es Hemmschwellen. So findet die Schülerin Sophie Brumberg (14) es zwar sehr wichtig, dass die Schüler zu einem Seelsorger gehen können. „Ich selbst würde aber nicht hingehen, weil ich das komisch finde, mit einem Fremden zu reden.“

Im Rahmen der Gespräche bestätigten sich die von Pfarrer Wolf in Bezug auf das Alter gemachten Feststellungen. Es wurde klar, dass die Erwachsenen grundsätzlich eine offenere Einstellung zum Thema Seelsorge an der Schule haben. Die Schulsekretärin Frau Siebenbach (45)beispielsweise findet es gut und wichtig, dass es diese Einrichtung an der Schule gibt, und sie sagt klar: „Wenn ich damals eine solche Möglichkeit gehabt hätte und ich einen Seelsorger gebraucht hätte, wäre ich auf jeden Fall hingegangen“.

Auch Frau Novaczyk (55), Lehrerin an der WFR, antwortete auf die Frage, ob sie selbst als Schülerin zu einem Seelsorger gegangen wäre: „Ja wäre ich, das wäre schön gewesen.“

Feststellen lässt sich, dass sehr viele Schüler der WFR gar nicht wissen, dass es an ihrer Schule einen Schulseelsorger gibt. „Man müsste mehr Reklame machen“, schlägt die Deutschlehrerin Nowazyk vor.

Vielleicht wäre es die Aufgabe der Schule, Ängste abzubauen, damit diese Einrichtung bei Bedarf genutzt wird.

Vincent Heinze, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Internatsleben in Hilden – Wenn die Schule das Zuhause ist

Die Schülerin Sophie Brumberg (14) hat in Hilden ein „Dorf“ besucht, das nur wenige kennen. Innerhalb des evanglischen Schulzentrums an der Gerresheimer Straße liegen mehrere Wohnhäuser, in denen Jugendliche weit weg von ihrem Elternhaus leben und lernen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Einige sind Halb- oder Vollwaisen, andere – wie Internatsschüler Luis W. (15) – haben zu oft die Schule geschwänzt.

Die Eltern des Jungen wussten sich keinen anderen Rat mehr und schickten ihn in das Internat, in der Hoffnung, mit Hilfe der Erzieher wieder mehr Einfluss auf ihr Kind zu bekommen. Das Internat sieht sich als Unterstützung der Familie und nicht als Alternative zu Mama und Papa.

Bei der Befragung eines Erziehers des Internates kam Folgendes zur Sprache: Die Kinder haben zwar Heimweh, finden es aber peinlich zuzugeben, dass sie Sehnsucht nach Hause haben. Luis W. erzählte zu diesem Thema, dass er nur am Anfang Heimweh gehabt habe und jetzt, nach zwei Monaten, mit der Situation gut zu Recht komme. So gehe es den meisten.

Zwischen den Schülern und den Betreuern entsteht eine enge Bindung. Ein Schüler und ein Erzieher erzählten beispielsweise, dass sich mittlerweile fast eine „Vater-Sohn-Beziehung“ hätten.

Daran kann man doch sehen, wie tiefgründig so eine Internatszeit ist. Sicherlich gibt es auch einige Kinder, die sich schwer damit tun und etwa durch Aggressionen gegen andere Mitschüler, Lehrer oder Erzieher auffallen oder aber Alkohol und andere Drogen zu sich nehmen. Ein solches Fehlverhalten wird im Internat konsequent verfolgt und führt zum Verweis.

Die Kosten für das Internat sind unterschiedlich. Sie liegen zwischen 1400 und 2000 Euro monatlich, je nach Betreuungsaufwand des Kindes. In den Kosten enthalten sind ein Zimmer und dreimal täglich Essen in der Mensa sowie eine angeleitete Freizeit- und Sozialbetreuung. Ein weiterer wichtiger Punkt im Tagesablauf des Internatslebens ist die intensive Hausaufgabenbetreuung.

Guedo Wandrey (50), Konrektor der Wilhelmine-Fliedner-Realschule, stellt fest: „Die Internatsschüler sind eine Bereicherung für unser Schulleben.“

Gut, dass es so eine Einrichtung in Hilden gibt, die allen Familien als Hilfe bei den verschiedensten Problemen offen steht und mit dem Tagesinternat eine ideale Ergänzung der Schule bietet.

Sophie Brumberg, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule

Wenn der Computer süchtig macht – Online-Spiele – die unterschätzte Gefahr

Die Gefahr durch Online-Spiele ist sehr hoch, wie aus einer Studie der Universität Mainz hervorgeht. „Die Hälfte der Jugendlichen ist sich der Sucht bewusst und verbringt mehr als 60 Stunden pro Woche im Internet“, sagte der Soziologe Udo Thiedeke. Für die Studie wurden 10 000 Computernutzer im Alter von 14 bis 25 Jahre befragt.

Rund 20 bis 30 Millionen Menschen spielen Online-Spiele. Die Spielzeit beträgt oft zwölf bis 16 Stunden am Tag. Häufig kosten Online-Spiele über 20 Euro im Monat. Ein Beispiel für die Kosten bei Online-Spielen ist „Herr der Ringe Online“. Die Kosten für 60 Tage Spielen betragen 25 Euro.

Bei den meisten Online-Spielen muss man ein Benutzerkonto anlegen, über das man das Spiel bezahlt. Danach wird der Charakter (Spielfigur) erstellt, mit dem man das Spiel spielt. Dies geschieht über eine Beobachtungsansicht. Der Spieler muss sich entscheiden, welcher Gattung er sich anschließen will. Diese heißen von Spiel zu Spiel anders.

Durch die Online-Sucht schotten sich die meisten Spieler von ihrem sozialen Umfeld ab. und essen unregelmäßig.

Dadurch, dass man das Spiel über das Internet spielt, können die Spieler miteinander kommunizieren. Entweder man chattet oder man redet über das Headset miteinander. Zudem kann man sich mit anderen zusammenschließen, um es einfacher zu haben, das Spiel zu meistern.

Der Sozialpädagoge an der Albert-Einstein-Schule, Sven Blödorn, empfiehlt, dass man die Zeit, die man am Computer verbringt, verkürzt und sich mit anderen Sachen beschäftigt. Wenn die Sucht so stark ist, dass man an nichts anderes mehr denkt, muss man in psychologische Behandlung. Zudem empfiehlt er, dass die Eltern eine Regelung mit dem süchtigen Nachwuchs vereinbaren. Man sollte Alternativen für den Computer finden. Außerdem meinte er, man müsse die Gründe finden, warum der Computer so wichtig ist.

Sascha Nehring, Jan Philip Schade, Remscheid, Albert-Einstein-Schule

Besuch im BayKomm in Leverkusen – Vom Farbenhersteller zum Forschungsriesen

Die fünf Schüler Jule Lange, Fiona Mennicken, Adina Burchartz, Jonas Book und Niklas Freund aus der Klasse 8a der Marienschule Opladen, die am Projekt „Schüler lesen Zeitung“ von der Rheinischen Post teilnehmen, haben das Bayerwerk in Leverkusen besucht.

Interessiert verfolgen sie die spannenden Animationen in den Ausstellungsräumen des BayKomm, die sie während ihrer Themenführung sehen (siehe Bild). „Bayer ist auf jedem Kontinent der Welt vertreten und stellt mit seinen drei großen Fachgebieten Health Care, Crop Science und Material Science einen gigantischen Konzern dar“, berichtet die Besucherführerin Lea Richartz.

Im ersten Themenraum hängt eine riesige Weltkarte mit den verschiedenen Bayerstandorten an der Wand. Nachdem die Schüler diese begeistert nach den verschiedenen Ländern abgesucht haben, läuft auf einer Leinwand ein Film über den geplanten „Werbeturm“ von Bayer im Leverkusener Zentrum.

Bayer hat nach dem Stand vom 31. Dezember 2007 etwa 106200 Mitarbeiter, erzielt einen Jahresumsatz von 32,4 Milliarden Euro und gibt 2,6 Milliarden Euro für die Forschung aus, erzählt Frau Richartz den aufmerksamen Zuörern. 1863 wurde Bayer in Wuppertal gegründet. Damals stellte Bayer nur Farben her, die Produktionspalette erweiterte sich auf Medikamente. Weil der Platz sehr gering war, zog die Firma 1903 nach Leverkusen um und verhalf der Stadt Leverkusen zu Wachstum und Bekanntheit.

Der nächste Themenraum ist der „Ernährung“ der Sparte Crop Science gewidmet und zeigt auf verständliche Weise, was für eine Gefahr die schwindende Ackerfläche auf der Erde für die Menschen und die Nutztiere darstellt und wie der Klimawandel und die Verschmutzung die Pflanzen gefährden. Anwenden kann man sein hier erfahrenes Wissen in dem Animationsspiel „Nutritopia“, in dem man als Ernährungsgouverneur auf den futuristischen Planeten gebeamt wird, um dort die Ernährung aller Menschen sicherzustellen. Begeistert verfolgen die Schüler das nachempfundene High-Tech-Computersystem von Nutritopia und staunen über den blinkenden Boden sowie die Atmosphäre im Ausstellungsraum des BayKomm.

Nachdem die Schüler den Themenraum Ernährung verlassen haben, stehen sie vor einer riesigen Spielgelwand mit verschiedenen Schaubildern. Während Lea Richartz über das von Bayer neu entwickelten Medikamente zur Vorbeugung von Thrombose berichtet, betrachten die Schüler die Spiegelwand, auf der nun Venen und Arterien zum Vorschein kommen. Durch die anschauliche Darstellung können sie das Problem von Thrombose verstehen. Verwundert lauschen die Schüler der Erklärung von Frau Richartz, dass die Forschung eines Medikaments zehn bis zwölf Jahre dauere und etwa 800 Millionen Euro koste.

Zu dem Bereich Material Science stehen im nächsten Ausstellungsraum verschiedene Sportlerfiguren auf einer Drehscheibe, deren Kleidung und Trikots aus Bayer-Kunststoff hergestellt sind. Zur großen Freude der Schüler werden zwei Fußbälle ausgegeben, der eine genäht und der andere geklebt. Lea Richartz erklärt, dass die Bälle, wie viele andere Sportprodukte auch, mit dem aus Polyurethanen hergestellten Makrolon fabriziert werden. Anhand eines Versuchs zeigte sie die Reaktion von Polyol und Isocyoat in Verbindung mit Sauerstoff und außerdem, wie der entstandene Bauschaum langsam erkaltet.

Der Unterthemenbereich Verkehr wurde durch ein Auto aus Kunststoff veranschaulicht. Das ist jedoch aus Sicherheitsgründen nicht käuflich, weil Kunststoff zum Beispiel bei einem Unfall leicht schmelzen oder einfach zersplittern kann.

Danach zeigt Lea Richartz den Schülern ein scheinbar normales Fahrrad, bei dem man durch genaueres Hinsehen erkennen konnte, dass die Kette vollständig aus Kunststoff konstruiert war. Anschließend durften sie sogar selber fahren und konnten versuchen, den Geschwindigkeitsrekord von 60 Stundenkilometer zu brechen. Begeistert gingen sie fast über ihre Grenzen. Nach einigen vergeblichen Versuchen den Rekord zu brechen, ging es in den nächsten Raum: „Informationstechnik“.

Dort standen mehrere Bildschirme, und eine Wandtafel zeigte die Entwicklung der CD. Nach einem spannendem Quiz gingen die Schüler über zum letzten Themenraum, aus dem bis kurz vorher noch jubelnde Rufe ertönten. Gespannt betraten sie den nächsten Raum: eine „Fußballschule“ in Brasilien, die aber nur durch zusätzliches „normales“ Schulprogramm besucht werden kann. Auch die erfolgreichsten Bilder des Malwettbewerbes zum Thema „Globale Erderwärmung“ werden hier ausgestellt. Besonders gefallen hat den Schülern die Torwand, die sie auch sofort ausprobierten, indem sie wie ihre Vorgänger mit lauten Rufen den Ball durch die Löcher schossen.

Man kann sagen, dass die Bayer Image-Abteilung gute Arbeit geleistet hat, denn den fünf Schülern hat die moderne, besonders für Jugendliche interessante Ausstellung sehr gut gefallen. Sie würden eine Führung durch das BayKomm auf jeden Fall weiter empfehlen. Vor allem die modernen Animationen und die interaktiven Spiele werden den Schülern sicher in Erinnerung bleiben.

Fiona Mennicken, Adina Burchartz, Jule Lange, Jonas Book, Niklas Freund, Leverkusen, Marienschule