Das Thema „Leselust bei Jugendlichen“ wird immer wieder strittig diskutiert. Schülerreporterin Rabea Schimpf möchte sich deshalb näher und differenzierter mit diesem Problem auseinandersetzen.
Bedauerlicherweise greifen immer weniger Jugendliche in ihrer Freizeit zu Büchern. Diese absteigende Tendenz lässt sich mit Hilfe von Zahlen belegen: gerade noch 50 Prozent der befragten Jugendlichen geben an, regelmäßig zu lesen. Genauso irritierend ist, dass im Jahr 2007 etwa 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen keine Bücher zu Weihnachten oder zum Geburtstag bekommen haben, da sie sich diese entweder nicht gewünscht haben oder die Eltern dies nicht für erforderlich hielten.
Wenn allerdings gelesen wird, handelt es sich bei den Lesern meist um Mädchen, die Jugendbücher lesen, die von Liebe, dem Leben, von Freundschaft und ähnlichen Themen handeln. Da Lesen in den meisten Kreisen als „uncool” bezeichnet wird, stirbt es quasi aus.
Der Schüler Daniel (14) sagt zum Beispiel: „Warum soll ich Bücher lesen, wenn ich es später eh als Film schauen kann?“ Eine erschreckende Wahrheit, wenn Kinder schon so über Bücher denken. Da Jugendliche immer weniger Zeit und Lust zum Bücher lesen haben, greifen sie lieber zu Zeitschriften wie Bravo, Mädchen oder Glamour. Da diese Printmedien meistens keine anspruchsvollen Themen enthalten, werden sie gerne als leichte Lektüre gekauft, um Bücher zu ersetzen. Sie bieten umso mehr Bilder und besondere Extras wie Poster und Spielzeugbeilagen.
Die Bücherläden befürchten aber zum Glück trotz alledem keine Umsatzverluste. Sie stellen ihre Sortimente um auf Hörbücher und verkaufen auch DVDs mit Literaturverfilmungen. Und nicht zu vergessen: Es gibt immer noch ein paar Jugendliche, die oft und gerne lesen.
Rabea Schimpf, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule