Porträt – Verliebt in einen Mörder

Die Ex-Kriminelle Sandra Franz hatte ein hartes Leben, von dem sie heute nur ungern berichtet. Denn sie war mit einem Mann zusammen, der heute als einer der größten Schwerverbrecher Deutschlands gilt. Sie erzählt ihren Lebenslauf nur ungern, da ihr Leben nicht eben schön war.

Am 10. März im Jahre 1990 fing alles an. Da half Sandra Franz ihrem damaligen Freund, welcher wegen zweifachen Mordes im Gefängnis saß, zur Flucht. Sandra stellte an diesem Tag ihrem Ehemann Norman Volker Franz ein Auto zur Verfügung, außerdem neue Kleidung, gefälschte Pässe und eine Pistole. Das Ehepaar ließ sich nach dem geglückten Ausbruch vorerst in Dortmund nieder.

Was war geschehen? Tagsüber ging Franz in die Schule, doch danach war er bei Autoschiebern und anderen kriminellen Dingen dabei. Dann kam es zu einem Bandenkrieg zwischen Normans Bande und einer anderen. Norman hatte heimlich Waffen. An einem Abend sagte er zu seiner schwangeren Ehefrau, dass er es ein Leben lang bereuen würde, was er jetzt tun werde.

So fuhr er los, um mit seinen Freunden ein paar polnische Zigarettenschmuggler zu treffen. Es kam zu einem Konflikt der beiden Banden und zum ersten Mal zeigte Norman Franz sein wahres Gesicht: Er warf eine Handgranate in das Auto der Polen und rannte so schnell wie möglich weg. Der erste polnische Zigarettenschmuggler starb, der zweite starb auch – nach zusätzlichen Schüssen von Norman. Doch der dritte überlebte schwerverletzt. Er kannte alle Namen, dies konnte zum Verhängnis werden für ihn und seine Freunde.

Norman fuhr nach Hause und sagte zu Sandra, dass sie die wichtigsten Sachen zusammenpacken sollte und dass sie wegfahren müssten. Den wirklichen Grund hat Sandra jedoch niemals erfahren. Sie zogen nach Osnabrück

und ließen vorher ihr gemeinsames Kind abtreiben. Doch in Osnabrück überführte ihn die Polizei, da ein Passant Norman Franz erkannt hatte.

Sandra Franz will am liebsten alles vergessen: Dass auf der Flucht nach Normans erneut geglücktem Ausbruch ein Geldbote in Weimar stirbt – durch Norman. Vergessen, dass Norman Franz im Juli 1997 in Halle zwei Wachtmeister eines Geldtransporters erschießt und 500.000 Mark raubt. Dann flüchtet er mit Sandra nach Portugal. Dort arbeitet Norman als Immobilienmakler, als die Polizei die Familie im Oktober 1998 beim Verlassen eines Supermarktes überwältigt.

Sandra wird in Deutschland zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren und drei Monaten verurteilt. Ihrem Mann gelingt einen Tag vor der Auslieferung nach Deutschland erneut eine spektakuläre Flucht aus dem Zentralgefängnis in Lissabon. Er ist bis heute auf der Flucht.

Sandra hat sich von Norman scheiden lassen und ihren Mädchennamen wieder angenommen, um zu versuchen, ein normales ruhiges und geregeltes Leben zu führen.

Jan Lammers, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium

Kehrtwendung in Sachen Stil – Linkin Parks neues Album: „A Thousand Suns“

Linkin Park dürfen sich zusammen mit Bands wie KoRn, Slipknot und Limp Bizkit als Mitbegründer und erfolgreichste Band des Genres Nu Metal bezeichnen, doch bereits bei „Minutes to Midnight“ stimmten die fünf Jungs aus L.A., Californien, teils ruhigere Töne an und schockten Anfang August dieses Jahres mit der vorläufig erschienen Single-Auskopplung „The Catalyst“ ihre Fans.

Kaum Gitarren, eintönige Beats und Basslines, wenig Textinhalt aber vor allem der Einbau von Hardstyle und Rave Elementen war für viele eingesessene Fans ein Schlag ins Gesicht. Trotzdem hatten viele der Fans die Hoffnung nicht aufgegeben und für ein Album à la „Hybrid Theory“ oder „Meteora“ gebetet. Ob diese Gebete auf dem Olymp des Nu Metals komplett überhört wurden, darüber lässt sich durchaus streiten, denn Linkin Park haben sich mit ihrem neuen Stil nicht bis zur Unkennbarkeit selbst geschändet. Chester Benningtons Stimme (Gesang) und Mike Shinodas Flow (MC) erhalten der Band ihren Wiedererkennungswert, aber einminütige Keyboard Intros und gesamplete Bridges wie im Song „The Blackout“ sprechen ihre eigene Sprache.

Doch nicht nur der Sound hat sich verändert. Anfang des neuen Jahrtausends, als Worte wie Crossover und RapRock durch Nu Metal abgelöst wurden, erlebte eben dieser seinen bisherigen Höhepunkt, ebenso wie Linkin Park mit ihren pessimistischen und aggressiven, fast misanthropischen Texten. Erneut deutete sich auch hier eine Veränderung schon bei „Minutes to Midnight“ an. Von einem Album auf das nächste hatte Linkin Park eine politische Meinung und genau die dominiert „A Thousand suns“, was man sich bei Songtiteln wie „Wisdom, Justice and Love“ und „Wretches and Kings“ denken kann und mit Textzeilen wie „God bless us, everyone, we are broken people living under loaded gun“ unweigerlich bestätigt bekommt. Zusammen mit „The Radiance“ sind „Wisdom, Justice and Love“ und „Wretches and Kings“ die drei Tracks in denen unter anderem Ausschnitte von Martin Luther Kings Rede zum Vietnamkrieg zu hören sind, wobei sich letzters als einziges richtiges Lied und nicht als Intro oder Interludium bezeichnen darf, von denen es auf dem Album zu genüge gibt. Wie beim Vorgänger hat man bei „A Thousand Suns“ stets das Bedürfnis, einige Tracks von der Platte zu löschen und dafür einen Teil seines Geldes zurückzuverlangen.

Fakt ist, dass Linkin Park sich verändert hat, ob zum Guten, wie sie es selbst von sich behaupten, oder zum Schlechten, das bleibt jedem selbst überlassen. was man ihnen aber nicht zum Vorwurf machen kann ist, dass Linkin Park nicht wieder einmal ihr ganz eigenes, unverwechselbares Ding durchgezogen haben.

Kim Christian Fillers, Wegberg, Edit-Stein-Realschule

Schönheit – Beautytrend Gelnägel

Was fasziniert Frauen nur so an künstlichen Nägeln? Dieser Frage bin ich nachgegangen. Dazu habe ich das Nagelstudio „Nagelparadies“ in Viersen besucht und mit der Besitzerin Gabriele Gogolin gesprochen.

„Wie lange besitzen Sie diesen Laden denn schon?“ Gogolin: „Ich habe lange nach einem Laden Ausschau gehalten, der zentral liegt und viele Parkmöglichkeiten bietet. Anfang des Jahres habe ich dann diesen Laden gegenüber vom Löhcenter gefunden. Da habe ich natürlich gleich Nägel mit Köpfen gemacht und Anfang April Neueröffnung gefeiert.“

„Wieso lassen sich eigentlich so viele Frauen künstliche Fingernägel aufkleben?“

Gogolin: „Also, das stimmt nicht ganz. Es sind keine künstlichen Nägel, die wir hier aufkleben.“

„Sondern?“ Gogolin: „Das, was wir anbieten, sind Nagelverlängerungen und Naturnagelverstärkungen.“

„Was ist der Unterschied?“ Gogolin: „Bei Nagelverlängerungen werden die so genanten Tipps auf der Spitze des Naturnagels befestigt, um so eine Verlängerung herzustellen.“

„Und die andere Methode?“ Gogolin: „Die andere Methode wird bei Frauen angewendet, die lange, aber unstabile Nägel haben. Die werden dann einfach mit Gel verstärkt.“

„Was ist denn eine Gelverstärkung?“ Gogolin: „Eine Gelverstärkung ist eine Methode, die aus den USA kommt und im wesentlichen für die Stabilisierung des Naturnagels sorgt.“

„Wie muss man sich das vorstellen?“ Gogolin: „Es werden mehrere ganz dünne Schichten Gel auf den Nagel aufgetragen und im UV-Gerät ausgehärtet. So entstehen ganz stabile, jedoch flexible Nägel.“

„Ist dieses Gel nicht gesundheitsschädlich?“ Gogolin: „Nein, wir arbeiten nur mit Gel, das hundertprozentig säurefrei ist.“

„Was für Frauen kommen zu Ihnen?“

Gogolin: „Es ist sehr unterschiedlich, ich habe Damen aus jeder sozialen Schicht und jeden Alters.“

Sandra Gogolin, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Equitana – Weltmesse des Pferdesports

Auch im nächsten Frühjahr findet wieder die „Weltmesse des Pferdesports“ mit vielen Einkaufsmöglichkeiten und atemberaubenden Shows auf dem Messegelände in Essen statt.

Auf der „Internationalen Leitmesse des Pferdes“ werden wieder große Shows aus der Welt des Reit- und Pferdesports gezeigt. Außerdem wird jeder der neun Tage, an dem das Messegelände von 10 bis 19 Uhr geöffnet ist, ein Thema haben: vom „Tag der Ausbildung“ über den „Kindertag“ bis hin zum „Equitana-Finale“.

Auch die verschiedensten Reitweisen wie „Klassik“, „Fahrsport“, „Western“, „Freizeitreiten“, „Barock“ und das Reiten der „Gangpferde“ werden von Profis vorgestellt. 16 verschiedene Pferderassen – von Arabern über Andalusier, Norweger, Shettis, Shire Horses bis hin zum Tenessee Walking Horse – es sind also verschiedenste Pferde zu sehen. Allein die Größen der Pferde liegen zwischen knapp einem Meter bis weit über zwei Meter.

Und man kann immer noch Karten für die „Hop-Top-Show“, die spektakulärste und weltbeste Pferdeshow, bekommen. Sogar die „Deutsche Reiterliche Vereinigung“ ist mit Aktionen anwesend. 93 Prozent der Pferdefreunde kommen mit Kaufabsichten und kaufen Produkte, die fast alle denkbaren Bereiche abdecken; Pferdetransporter & Fahrzeuge, Stallbau & Stalltechnik, Futter, Pflege & Medizin, Reitsportzubehör & Bekleidung, Turniersport & Zucht, Tourismus & Dienstleistungen, Fahrsport, Western, Freizeitreiten und – zu guter letzt – die Pferde selbst.

Die „Equitana Open Air“ findet auf der Neusser Rennbahn alle zwei Jahre abwechselnd mit der Equitana in Essen statt. 2010 fand die Equitana Open Air auf der Neusser Rennbahn statt, die über 40.000 Menschen besuchten, auch dort gab es Einkaufsmöglichkeiten und Shows in mehreren Arenen. Die Equitana 2009 wurde von etwa 213.000 Besuchern besucht, 861 Aussteller verkauften in den 17 Messehallen auf einer Fläche von 90.000 Quadratmetern ihre Produkte.

Der Veranstalter, die „Equitana Niederlassung der Reed Exhibitons Deutschland GmbH“ in Düsseldorf, verlangt pro Kindertageskarte zwischen 9 und 13 Euro, pro Jugendtageskarte zwischen 10 und 20 Euro und pro Erwachsenentageskarte zwischen 16 und 20 Euro. Es gibt auch Gruppen- und Mehrtageskarten zu anderen Preisen.

Quelle: www.equitana.de

Fiona Nauss, Erkelenz, Cornelius-Burgh-Gymnasium

Gesangsfestival – Ein wahres „Airlebnis“

Am 7. November fand zum zweiten Mal das Gesangsfestival in den Abflughallen des Düsseldorfer Flughafens statt.

Wunderschöner Chorgesang erfüllte die Halle. Melodien von Pop und Jazz über Gospel und Shanty begeisterten an diesem Tag viele Reisende. Aber auch Familien und zahlreiche Musikliebhaber, die einfach mal eine andere Art von Klangatmosphäre hören wollten, kamen auf ihre Kosten.

Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr boten unter anderem Flying Pickets, Kinderliedautor Detlev Jöker, Chorkönig Gotthilf Fischer und Martin Hurkens, das holländische Supertalent 2010, ihr vielseitiges Programm auf sechs unterschiedlichen Bühnen innerhalb der Hallen dar.

Auch andere Chöre wie der Willicher Singkreis, Frauenpower und Voices of Joy verzauberten ihr Publikum mit guten Darbietungen. Besonders beeindruckte der gemischte Chor von Claudia Rübben Laux, dessen Mindestalter 66 Jahre und

dessen Solosängerin stolze 92 Jahre alt war.

So manch einer war sicherlich überrascht, auf dem Weg in den Urlaub von Musik begleitet zu werden. Das Angebot der kostenlosen Flughafenrundfahrten und der verbilligte Eintritt auf die Besucherterassen lockte viele Leute zusätzlich an. Dieser Tag war ein rundherum schönes „Airlebnis“.

Friederike Schmitt, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Baustelle Wehrhahnlinie – Nützlich oder schmutzig?

Es soll demnächst eine neue U-Bahnlinie quer durch die Düsseldorfer Innenstadt führen. Einer der vielen Arbeitsschächte für Sicherheitsmaßnahmen, mit einer Tiefe von 15 Metern, befindet sich auf dem Schadow-Platz.

Die Bau-Gesellschaft Bilfiger-Berger plante eine zusätzliche Stabilisierung der Häuser auf dem Schadow-Platz durch strahlenförmige Bohrungen, in welche danach Beton gepresst wird. Bei diesem Vorgang drückte jedoch das Grundwasser nach oben, deshalb mussten Taucher eine Bodenplatte installieren. Das überschüssige Wasser wurde anschließend abgesaugt. Falls es dennoch zum Absacken der Häuser kommt, wird die Baufirma durch Sensoren in den Kellern der betroffenen Häuser darüber informiert.

Die U-Bahnlinie von Anfang Wehrhahn bis Bilk wird durch einen Tunnel fahren, welcher durch große Bohrungen entsteht. Die Stadt möchte mit dem Ausbau des U-Bahnnetzes bewirken, dass der rege Verkehr in der Innenstadt gedämmt wird. „Die ständig herumfahrenden und hupenden Autos stören gewaltig“, so ein Besucher. Für viele scheint der U-Bahnbau die Lösung zu sein.

Doch für manch anderen ist es ein Problem. Viele Inhaber der Geschäfte in der Nähe der Baustelle beklagen einen erheblichen Umsatzrückgang. „Die Kunden bleiben aus, weil sie es hier zu schmutzig und zu laut finden!“, erklärt der Mieter eines Ladenlokals.

Die Fertigstellung der Baustelle auf dem Schadow-Platz wird wahrscheinlich nächstes Jahr erfolgen, doch die grundsätzliche Eröffnung der Wehrhahnlinie wird bis 2014 andauern.

Da Mitte November der Düsseldorfer Weihnachtsmarkt eröffnet hat, musste die Baustelle vorübergehend geschlossen werden. Dazu wurden große Betonplatten auf das Loch gelegt. Die Wiedereröffnung des Arbeitsschachtes wird voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres erfolgen.

Hanna Vonwirth, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Depressionen – Wie in einer anderen Welt

Es ist wie eine kleine Stadt mit Parks, vielen Häusern und vielen speziellen Kliniken. Die LVR-Klinik in Süchteln behandelt verschiedene Krankheitsbilder. Von der Orthopädie bis zur Behandlung der häufigsten und schwersten psychischen Krankheit: Depression.

Das ist mit Sicherheit ein schlimmer Begriff für fast jeden, denn es gibt 450 Millionen Fälle auf der ganzen Welt. In der Jugendpsychiatrie in Süchteln wird damit jedoch gelassen umgegangen.

Bei Kindern und Jugendlichen kommen Depressionen immer mal wieder vor, doch sie häufen sich stark in der Altersgruppe der Zwölf- bis 15-Jährigen. Es soll auch einige Fälle bei Kleinkindern geben. Es kann Tausende von Gründen geben, doch die meisten psychischen Krankheiten beginnen mit dem Verlust von einer ganz besonderen Person oder von Dingen. Die Veranlagung spielt ebenfalls eine große Rolle dabei.

Die Klinik ist darauf angewiesen, dass die Kranken selbst entscheiden, wann sie klinische Unterstützung brauchen. „Es gibt auch Fälle, in denen man zu spät erfährt, dass die Kinder an Depressionen leiden und es erst bemerkt, wenn sie einen Suizid-Versuch unternommen haben“, so eine Diplom-Psychologin.

Nach dem ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases) gibt es sehr viele verschiedene Symptome für Depressionen. An erster Stelle stehen: Schlafstörungen, welche deutlich werden durch Müdigkeit, aber auch durch Verlust von Appetit und Freude sowie mangelnde Konzentration und mangelndes Selbstvertrauen. Die betroffenen Personen meiden den Kontakt zu anderen und beschäftigen sich mit Gedanken an den Tod. „Fast kein Fall ist mit einem anderen zu vergleichen“, berichtet eine Mitarbeiterin der Anstalt Süchteln.

Bei der Art der Behandlung dieser Krankheit gibt es unterschiedliche Meinungen. Doch bei den meisten Experten beginnt die Therapie mit regelmäßigen Gesprächen. Danach oder parallel folgt eine medikamentöse Behandlung. Wenn die Symptome dann immer noch vorhanden sind, bietet die Jugendpsychiatrie eine Tagesklinik von 8 bis 16 Uhr an.

Eine weitere Möglichkeit in schwereren Fällen ist eine stationäre Behandlung mit verschiedenen Therapieansätzen, zum Beispiel Musik- oder Verhaltenstherapie und die eigentliche Psychotherapie.

Nach Meinung der Diplom-Psychologen macht es meistens Sinn, sich zu outen, damit die Bekannten des Erkrankten besser mit der Situation umgehen können und verstehen, warum der Jugendliche zum Beispiel den Kontakt zu anderen meidet. Die meisten Betroffenen haben Angst davor, es zu zugeben, dass sie psychisch labil sind. Dabei stehen ihnen sehr viele therapeutische Mittel zur Verfügung.

Hanna Vonwirth, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Pressekonferenz der Pinguine für Schüler – Auf Tuchfühlung mit den Krefeld Pinguinen

Wer kennt sie nicht – die Krefeld Pinguine. Sie sind der ganze Stolz der Krefelder und in der laufenden DEL – Saison gut im Rennen.

Aufgrund des „Schüler lesen Zeitung“-Projekts gab es bei den Pinguinen eine große Nachfrage nach Interviews. Daraufhin beschlossen die Pinguine, eine Pressekonferenz für Schüler zu geben, und organisierten ein Treffen im Königpalast in der Business-Lounge. Zu diesem Treffen erschienen zahlreiche Schüler, die an dem RP-Projekt teilnahmen.

In lockerer Atmosphäre standen Benedikt Schopper, Sinan Akdag, Michael Endraß, Pascal Zeressen, Marc Schaub sowie Trainer Rick Addouno den Schülern Rede und Antwort. Da Rick Addouno aus Kanada kommt, spricht er nur Englisch. Das war aber kaum ein Problem, und falls etwas doch nicht verstanden wurde, übersetzte der Pressesprecher umgehend. Interessiert hörten alle Nachwuchsreporter zu, und notierten sich alles, was genannt wurde.

Zum Abschluss wurde ein Gruppenfoto aufgenommen, und jeder durfte sich Autogramme von den Spielern und dem Trainer abholen. Damit nahm ein besonderer Nachmittag sein Ende.

Sarah Wojtera, Krefeld, Fichte-Gymnasium

Skater finden in Krefeld wenig Platz – Platzloser Trendsport in Krefeld?

2009 wurde einmal eine Unterschriften-Aktion in Krefeld gestartet, um zu erreichen, dass die Krefelder Skater-Szene eine Halle bekommt, in der sie ihren Lieblingssport ausüben können. „Zwar war diese Aktion anfangs erfolgreich, schließlich hat man dieses Projekt, welches für uns sehr wichtig war, aber wieder in die untere Schublade gesteckt“, sagen die Skater aus Krefeld.

So geht Julian B. (14) nach der Schule am liebsten seinem Lieblingssport nach, dem Skaten. Dafür kann er im Sommer auf den Voltaplatz hinter dem Hauptbahnhof fahren und dort seine Tricks üben. „Aber im Winter“ sagt er, „da muss ich mir den sonnigsten Tag in der Woche suchen und vorne auf der Straße skaten, was aber sehr langweilig ist, da es dort keine Rampen und Stangen gibt, vom Hochwinter mal ganz abgesehen, da kann ich überhaupt nicht skaten, deswegen habe ich nach dem Winter auch meist schon alles verlernt und dann wieder alles erneut zu lernen, macht keinen Spaß mehr“.

Mit diesem Problem ist Julian nicht der Einzige. Als 2009 das Projekt „Krefeld braucht eine neue Skaterhalle“ gestartet worden ist, waren die ca. 1000 Skater aus Krefeld ganz zuversichtlich, dass alles funktionieren wird und sie schon bald überdacht skaten können. Das Projekt wurde aber ignoriert und mittlerweile sind es schon über 5000 Jugendliche die den Trendsport Skaten ausführen, Tendenz steigend. „Dies ist ein Problem, da die Skater einfach keinen Platz haben, es kommen auch oft Leute zu mir und fragen mich was nun aus der Skaterhalle geworden sei, oder wo man nun überdacht skaten könne. Dann zu sagen, so etwas gibt es hier nicht, ist auch für mich sehr unangenehm“ , erzählt Günter Scheffler, der Inhaber des Skaterladen Pharmacy. Auch er ist sehr enttäuscht davon, dass das Projekt in welches sie so viel Mühe gesteckt hatten, nun einfach ignoriert worden ist.

Dies lassen sich die Krefelder Teenager aber nicht gefallen und starten erneut eine Unterschriften-Aktion und eine Umfrage darum, wer es für sinnvoll hält das Krefeld in eine Skaterhalle investiert. 89 Prozent der 300

Befragten Personen finden, dass Krefeld dringend eine Skaterhalle nötig hat und nur 11 Prozent sagen, dass man das Geld auch in ein andres Projekt stecken könnte. „Diese Zahlen bringen doch schon ein Riesenbild, da man hier doch genau sehen kann, dass die große Mehrheit für solch eine Skaterhalle ist, wir werden es so oft versuchen, bis wir unsere Skaterhalle haben und wir dort auch im Winter skaten können“, sagt der 13-jährige Eric S.. Nachdem Günter Scheffler diese Zahlen gesehen hat, ist auch er nun fest davon überzeugt, dass es dieses Mal mit der Skaterhalle klappen wird, da er weiß, dass es auch Investoren wie Carhartt gibt die den meisten Teil finanzieren würden.

Nun kann der Großteil der Skater-Szene aus Krefeld und dessen Umgebung nur noch hoffen und warten, dass sie dieses Mal endlich ernst genommen werden und das Geld nicht in Straßenlaternen sondern auch mal für die Zukunft von Morgen und Übermorgen investiert wird. „Also wenn das mit der Halle wirklich klappt, dann werden wir uns alle nur noch auf die Halle konzentrieren und alles dafür geben sie lange zu erhalten, weil es dann nämlich unsere Halle wäre, für die wir alles gegeben haben“, erzählt mir Julian B. und macht anschließend einen eindrucksvollen Trick.

Berkan Kurt, Krefeld, Fichte-Gymnasium

Eine Reportage über Kulturen einer fremden Stadt – Marrakesch: Stadt am Rande der Wüste

Riesengroße Palmen, prachtvolle Pferdekutschen, Kamele und ein Geruch von vielen verschiedenen Gewürzen, Rosen und Jasminblüten steigen einem in die Nase, jedoch auch eine brütende Hitze von über 30°. Doch das vergisst man bei all dem, was hier los ist: Schlangenbeschwörer verzaubern mit ihrem magischen Gesang die Touristen, Taxis hupen, Stände mit frisch gepresstem Orangensaft sind hier an jeder Ecke zu finden.

Pferdekutschen stehen bereit für eine schöne Stadtrundfahrt. „Only for the half-price“, „C’est un bon prix speziale pour vous, Mademoiselle“, schreien die Taxifahrer und Verkäufer in allen Sprachen, denn jeder möchte so vielen Touristen wie möglich etwas verkaufen.

Diese bunte Welt ist nicht überall zu finden, aber hier in Marrakech, einer der vier Königsstätte Marokkos, auf dem Platz „Jemaa el Fna“, sicherlich zu jeder Zeit. Kaum ein Platz auf der Welt ist so vielseitig und aus diesem Grund ist der „Jemaa el Fna“ zur Weltkulturerbe gekürt worden. Er verwandelt sich abends in eine Art riesiges Restaurant, mit tausenden von Garküchen, obwohl tagsüber nur ein paar Stände mit Schlangenbeschwörern, Geschichtenerzählern und Hennabemalungen zu sehen sind. Am späten Nachmittag schieben die Verkäufer ihre Karren auf den Platz und bauen ihre Garküchen, Tische und Bänke oder ihre Nuss- und Feigenstände auf.

Es gibt eine riesige Auswahl an Essen und alles wird ganz frisch zubereitet: sehr viel frischen Fisch, Hähnchenspieße, Lammkotletts und Vieles mehr. Jeden Abend werden die Garküchen wieder abgebaut und von den Händlern weggefahren. Umringt wird der Platz von den sogenannten Souks, die marokkanischen Einkaufsstrassen. Wenn man sie so nennen kann, denn es sind keine gewöhnlichen Straßen, sondern hier verkaufen Einzelhändler handgefertigte Schmuckkästchen, Taschen, Holzschnitzereien und viele andere tolle Dinge. Bastdächer schützen die Verkäufer und Käufer vor der Sonne, so kann man wirklich den ganzen Tag lang Souvenirs einkaufen. Doch das ist noch lange nicht das Schönste an dieser Stadt.

Abends kann man auf den Dachterrassen der Häuser den Sonnenuntergang hinter dem Atlasgebirge verfolgen. Schlafen ist allerdings erst gewöhnungsbedürftig, weil jeden Morgen gegen 5.00 Uhr der Muezin vom Minarett der Moschee singt und zum Morgengebet ruft. Egal wo, man hört es fast immer. Trotzdem gewöhnt man sich schnell daran, denn es ist dasselbe Prinzip als wenn man bei uns zuhause die Kirchenglocken läuten hört.

In den engen Gassen der Medina Marrakechs kann man sich schnell verirren und ohne Hilfe nicht mehr herausfinden, weil die Gassen in der Altstadt keine Straßennamen haben. Die kleinsten Gassen führen manchmal zu wunderschönen Innenhöfen, den sogenannten Riads, die sehr oft zu Hotels umgebaut werden. Aber bis man sich den Weg dorthin gemerkt hat, ist die Zeit in dieser aufregenden Stadt schon vorbei und man muss die Koffer für die Abreise packen.

Marie Dewey, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium