Streetdance in Kleve – Die ungewöhnliche Tanzart gibt es im „Kalle“

„Nein, das andere Bein“, das hört man oft am Karl-Leisner-Heim in Kleve. Dort kann man Streetdance erlernen.

Streetdance ist eine Tanzart aus Amerika und daher in Deutschland auch kaum bekannt. Trotzdem gibt es in Deutschland Tänzer, die Streetdance erlernen. Streetdance ist weitaus mehr als eine Tanzart, es ist eine Lebenseinstellung bzw. ein Lebensgefühl.

Wenn Tänzer zusammen in einer Gruppe tanzen, werden sie zu einer Gemeinschaft. Sie tranieren nicht nur zusammen, sondern verbringen auch viel Zeit miteinander, weil man besonders beim Streetdance Vertrauen in die andern Tänzer haben muss, da man fast nie alleine tanzt.

Es gibt viele verschiedene Arten vom Streetdance, die bekanntesten sind Breakdance, popping, B-boying oder auch B-girling genannt. Viele Menschen verbinden Streetdance mit Hip Hop, aber Hip Hop ist nur der Überbegriff für die Tänze, die ursprünglich von der Straße kommen, aber es ist auch ein Überbegriff für Graffiti und Rap. Heutzutage wird Streetdance auch in Tanzschulen und Jugendheimen unterrichtet.

In Kleve kann man es zum Beispiel im Karl-Leisner-Heim erlernen. Das Karl-Leisner-Heim, auch kurz „Kalle“ genannt, ist eine Freizeiteinrichtung für Kinder und Jugendliche. Die „Crazy Steps“ haben vor vier Jahren eine Tanzbegeisterung durch den Tanzworkshop, den sie unterrichtet haben, in dem Jugendheim ausgelöst, deswegen kann man dort heute noch Tanzen lernen. Es wird nicht mehr unterrichtet von den „Crazy Steps“, sondern von der 19-jährigen Tanzlehrerin Cindy Misseyer. Sie unterrichtet seit zwei Jahren Streetdance in dem Jugenheim. Sie selbst tanzt seit 16 Jahren, angefangen hat sie mit der bekannten Tanzart Ballett.

Zu der Aussage: „Streetdance ist schwer zu erlernen“, erwiderte die Tanzlehrerin: „Es liegt an der Person selber, manche Menschen können zehn Jahre lang tanzen und sie können es immer noch nicht gut, andere hingegen können in wenigen Monaten gut tanzen lernen, weil es ihnen liegt.“

Wie man an den Tänzern im Karl-Leisner-Heim sieht, haben die meisten den gleichen Style. Denn fast alle Tänzer, die Streetdance tanzen, kleiden sich in dem gewissen Style, das heißt, dass sie meistens Jogginghosen oder „Baggys“ tragen, dazu noch meistens Sneakers und manche tragen noch eine Cap. Alle Tänzer beteiligen sich auch an der sogenannten „Hip Hop Szene“, und dadurch haben sie einen starken Zusammenhalt und vermitteln das Gefühl zusammenzugehören. Die befragten Tänzer des Jugendheims erklärten: „Streetdance zu tanzen, macht sehr viel Spaß, auch wenn man nicht jede Bewegung sofort mitmachen kann. Unserer Meinung nach sollte man als Tänzer auf jeden Fall mal Streetdance getanzt haben, aber nicht jedem wird diese Tanzart liegen, da es auch ein anstrengender Sport ist und man Ausdauer braucht.“ Deswegen traniert die Tanzlehrerin auch nur eine Stunde mit den Jugendlichen und zwar freitags von 17 bis 18 Uhr.

Doreen Schmitz, Kleve, Ganztagsrealschule Hoffmannallee

Frauen und die Liebe zum Motorrad – Mehr Frauen treten in die „Motorrad-Welt“ ein!

Jedes Jahr, wenn der Frühling anfängt, sieht man das Gleiche: Endlich kommen die Motorräder wieder raus. Die schnellen Jungs auf Racers und die kräftigen Männer auf einem Chopper. Aber wie sieht es eigentlich aus mit den Frauen im Motorradland? Ist es wirklich eine „Männerwelt“, oder gibt es auch viele Frauen, die gerne selber fahren?

Die Geschäftsleiterin von Polo in Kleve erzählt, dass fast jede zweite Frau (wenn es um Pärchen geht) in Deutschland Motorrad fährt. Es gibt wie für Männer auch für Frauen Motorradgruppen, aber manchmal treffen sich die Motorradfahrerinnen auch so.

Die meisten Frauen achten beim Motorrad eher auf das Äußerliche, während die Männer eher auf die Leistung ach-ten. Bei der Kleidung achten die Frauen und Männer lieber auf die Sicherheit, aber beide gucken auch nach der Optik. Wenn es warm wird, wollen manche lieber in T-Shirt und Jeans fahren. Als Tipp sagte die Geschäftsleiterin: „Wenn es warm wird, lieber die T-Shirts und Jeans beim Motorradfahren vermeiden und Schutzkleidung tragen.“

Im allgemeinen birgt Motorradfahren ein sehr hohes Risiko, weil man nicht so wie bei einem Auto eine Knautschzone hat. Daher rechnen Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen immer mit dem Fehler von anderen. Und obwohl dieses Risiko so hoch ist, nimmt jeder Motoradfahrer und jede Fahrerin es in Kauf, weil das Fahren selber ein unbeschreibliches Freiheitsgefühl gibt.

Dass es immer mehr Frauen gibt, die Motorrad fahren, sieht man sogar in der Racer-World. So gibt es seit kurzem ein junges Talent von 19 Jahren, das sogar unter die besten zehn des Daytona-Race gekommen ist (Elena Myers USA).

Früher und auch sogar jetzt noch denken manche Männer, dass Frauen genauso schlecht Motorrad wie Auto fahren. Dabei ist es nicht immer so, weil man es nicht mit Autofahren vergleichen kann. Aber Männer können genauso schnell einen Unfall machen wie Frauen, nur meistens tragen die Männer schuld daran, weil sie schneller fahren.

Oft fragen die meisten Leute, ob es auch Waschstraßen für Motorräder gibt. Die gibt es, sie sehen nur anders aus, es ist eher eine Waschbox, wo man mit einem Hoch-druckreiniger und Waschmittel waschen kann.

Der Grund, warum die Frauen jetzt auch Motorrad fahren wollen, ist, dass sie beweisen wollen, dass die Frauen es auch können und nicht nur die Männer.

Webseite: www.polo-motorrad.de; Kontakt: Briener Straße 9, 47533 Kleve, Telefon 02821 78933

Michelle Wildenbeest, Kleve, Ganztagsrealschule Hoffmannallee

In einer alte Fabrikshalle in Nimwegen – Skaten in Waalhalla

Eine Gruppe von sechs Jugendlichen fährt durch die Halle. Flip Hovens gibt ihnen die Anweisung, einen Ollie zu machen, das ist ein Sprung. In einer 2000 Quadratmeter großen Fabrikhalle in Nimwegen, Waalhalla genannt, kann man von Mittwoch bis Sonntag nicht nur Skateboarden, sondern auch Inliner fahren, BMX’en, Waveboarden und Freerunnen.

Um in Skateboarden oder Inliner-Fahren besser zu werden, kann man dort Unterricht nemen. Ab acht Jahren darf man am Unterricht teilnehmen. In einer Stunde kann man unterschiedliche Sachen lernen. Wenn man noch nichts kann, lernt man meistens Basics und wenn man schon etwas mehr Erfahrung hat, lernt man etwas schwerere Sachen. „Mit etwa 20 Unterrichtstunden kann man schon ordentlich skaten”, erzählt Flip Hovens (22), Skateboardlehrer in Waalhalla.

Flip Hovens hat vor acht Jahren mit Skateboarden angefangen, und seit drei Jahren unterrichtet er. Da es damals noch keinen Unterricht gab, hat er es selber von Skateboardvideos gelernt. Er hat als Praktikant bei Waalhalla angefangen und auch ein Buch geschrieben, in dem er erklärt, wie man Skateboardunterricht geben soll.

In Waalhalla gibt es viele Möglichkeiten, um neue Tricks auf verschiedenen Hindernissen wie Quarterpipes, Handrails, Pools, Miniramps, Ledges, Banks und Curbes zu lernen und auszuprobieren. Jedes Hindernis wurde aus Beton gestaltet.

Im Skateshop kann man tolle Skatepodukte kaufen, wie zum Beispiel Skateboards, Skateboardräder, T-Shirts und Mützen. Auch gibt es die Möglichkeit, ein Skateboard und Schoner zu leihen. Außer Skaten gibt es in Waalhalla auch noch andere Aktivitäten, wie zum Beispiel Graffiti-Workshops, Party-Events und Live-Musik-Abende. Auch gibt es die Möglichkeit für Bands und DJ’s, einen Übungsraum zu mieten. Die Bands können auch auf dem Podium spielen bei einem der Live-Musik-Abende.

Jüngere Kinder können in Waalhalla auch ihre Ge-burtstage feiern mit einem Kurs in Skateboard, Inlineskaten, Waveboarden, Graffiti oder einer Kombination aus diesen Sachen.

Die SSN (Stichting Skateboarding Nijmegen) sorgt dafür, dass Jugendliche sich mehr an Sport beteiligen und dass man seinen Sport in einer angenehmem Um-gebung ausüben kann. Auskunft kann man telefonisch bekommen während der Öffnungszeiten oder im Internet.

Merel Weijers, Kleve, Ganztagsrealschule Hoffmannallee

Bei tel-inform – Andrea Ewig ist Coach

Seit 2009 arbeitet Andrea Ewig als Coach bei tel-inform, und es macht ihr immer noch Spaß. „Die Entwicklung der Mitarbeiter ist am interessantesten und wir würden nie unseriöse Geschäfte machen“, sagte Andrea Ewig. Man sollte flexibel sein, gute Menschenkenntnisse haben, eine Vorbildfunktion sein und eine gute Personenebene haben, um den Job als Coach zu machen, aber es ist manchmal schwer, einen Weg zum Unterstützen von Mitarbeitern zu finden. tel-inform verbindet Beruf und Familie.

So ist die Geschichte des Betriebs: 1996 gründete Heinz Sack in Kleve die Firma tel-inform Telefon- und Database-Marketing GmbH. Dieses Unternehmen hat sich auf telesales, customer-care und auf Terminierung spezi-alisiert. Im Laufe der Zeit hat sich tel-inform zu einem Outsourcing-Partner marktführender Unternehmen entwickelt, mit denen jeweils langfristige Partnerschaften bestehen. 2002 wurde das Servicecenter um ein e-business-center erweitert und in das eigene, neu erstellte Gebäude an der Siemensstraße in Kleve

verlegt. 2006: zusätzliche Einrichtung eines Büro- und Telefonservices, der sieben Tage, 24 Stunden verfügbar ist. 2011: tel-inform wird nach 2008 zum zweiten Mal als familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet. 2012 sind bei tel-inform 280 Mitarbeiter in Festanstellung tätig. „Wir haben eine langjährige Bindung zu Kunden und bieten den Kunden mehr“, erzählt Andrea Ewig. tel-inform unternimmt auch viel mit den Mitarbeitern, wie zum Beispiel ein regelmäßiges Essen, einen Betriebsausflug oder ein Grillfest.

Wenn man Coach ist, muss man auch manchmal andere Kollegen oder Leitungen vom Coachingpool vertreten. Andrea Ewig betreut selber acht verschiedene Projekte. Ein Projekt besteht aus verschiedenen Tätigkeiten, wie zum Beispiel ergonomische Produkte (Produkte die beim Sitzen die Arbeitshaltung unterstützen), Produkte verkaufen oder Anrufe annehmen. Als Coach muss man Schulungen und Workshops machen, man muss auch Mitarbeiter ausbilden, fördern und begleiten, Projekte entwickeln, administrative Bearbeitungen machen, Ge-schäftsführung unterstützen und für die Weiterentwick-lung der Coaches sorgen.

Man kann achtmal befördert werden, vom Agenten zum Coach, vom Coach zum Gruppenleiter, vom Gruppenleiter zum Teamleiter, vom Teamleiter zum Projektleiter, vom Projektleiter zum Personalleiter, vom Personalleiter zum Betriebsleiter, vom Betriebsleiter zum Chef.

Chantal Ewig, Kleve, Ganztagsrealschule Hoffmannallee

Der Countdown zur Vierdaagse läuft – Die Vorbereitungen zum Sportereignis

In etwa drei Monaten ist es so weit, die ersten Vorbereitungen für die große Wanderveranstaltug rund um Nimwegen laufen. An vier Tagen laufen die Teilnehmer jeweils 30, 40 oder 50 Kilometer.

Von jung bis alt, sportlich oder unsportlich, von marrokanischer bis hin zu amerikanischer Herkunft sind Teilnehmer im Feld vorhanden. Seit 97 Jahren nehmen jährlich Tausende Blasen und Schmerzen in Kauf, um dann am letzten Tag in der Via Gladiola in Nimwegen von Tau-senden bejubelt zu werden. Bei den „Vierdaagsen“ begegnet man auch kleinen Dörfern mit besonderem Charme, die man sonst nicht so oft besucht.

Eine Ex-Teilnehmerin wurde befragt, Anika Hölscher (15) bestätigt: „Das Gefühl am letzten Tag, wenn man alles hinter sich hat und in die Via Gladiola einläuft, ist toll!” 50.000 Menschen nahmen letztes Jahr am traditionsreichen Lauf teil, um an der Wanderung durch Wälder über Straßen und Felder, vorbei an Seen und Bächen zu laufen.

Doch natürlich ist dieser Lauf nicht ohne langfristige Vorbereitung zu meistern, meint auch Anika Hölscher: ”Ich habe mich für die Vierdaagse monatelang vorbereitet, das war auch nötig.” Am Wegesrand sieht man allerdings auch immer wieder Läufer, die aufgeben müssen. Anika Hölscher selbst nahm vor zwei Jahren mit einer Gruppe des Freiherr-Vom-Stein-Gymnasiums am Walk of the Word, wie die Vierdaagse auch genannt

werden, teil. „Wir haben einen strengen Trainingsplan vorgeschrieben bekommen, den wir einhalten mussten. Deswegen hat bei uns auch jeder die 120 Kilometer geschafft”, sagt Anika Hölscher. Doch sie fügt auch an: „Man muss den unbedingten Willen haben, diese Strecke zu schaffen, und man sollte den Lauf nicht unterschätzen und sich wirklich gut vorbereiten!”

Für dieses Jahr haben sich mehr als 50.000 Menschen angemeldet, was die Kapazitäten überschreitet, deshalb mussten die teilnehmenden Läufer auch ausgelost werden, die genaue Teilnehmerzahl wurde noch nicht bekannt gegeben. Allerdings bekamen alle Wanderer schon eine Zu- oder Absage, was die Teilnahme angeht. Die Veranstalter feilen gerade noch an der Strecke. Das Anmeldedatum ist abgelaufen, doch es lohnt sich sicherlich, mal vorbeizuschauen und die Läufer anzufeuern

Die Vierdaagse finden dieses Jahr zu 97. Mal vom 16. bis 19. Juli statt. Seit dem 5. April wurden, wegen der großen Nachfrage, keine Anmeldungen mehr angenommen.

Marieke Oversteegen, Kleve, Ganztagsrealschule Hoffmannallee

Eine Chance für Menschen mit Behinderung – Lebenshilfe Werkstätten unterer Niederrhein GmbH

Werkzeuge scheppern und Bohrmahrschinen rattern, so sieht ein Einblick in eine Werkstatt aus, wo Menschen mit einer Behinderung arbeiten.

Hier am unteren Niederrhein gibt es die Lebenshilfe Werkstätten unterer Niederrhein GmbH. Die Lebenshilfe hat insgesamt drei Werkstätten, die Mutterwerkstatt ist in Rees, und die Tochterwerkstätten sind in Alpen-Veen und Wesel. Die Werkstätten haben häufig Menschen mit einer geistigen Behinderung, aber auch Menschen mit körperlicher oder Sinnes-Behinderung. Sie haben keine Menschen mit psychischen Behinderungen. Die Werkstätten müssen sich an das Sozial Gesetzbuch 9 halten.

Der Leiter des Sozialen Dienstes, Hermann Böink gab einen Einblick in die Werkstatt und das Leben mit behinderten Menschen. Er sagt: „Ich mache das Arbeiten mit Behinderten Menschen sehr gerne und lange, es ist anstrengend und es trifft einen auch persönlich, man begegnet ehrlichen Menschen und es kommt viel zurück.“ Böink weiter: „Die Menschen haben kein richtiges Bild von den Menschen mit Behinderung, denn diese können mehr, als man auf den ersten Blick sieht.“ Genauer hinsehen ist das Geheimnis bei Menschen mit Behinderung.

Es gibt verschiedene Hilfsmittel für Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte und Sprachbehinderte. Die Hilfsmittel für die Rollstuhlfahrer und Gehbehinderten sind natürlich fast identisch. Die Werkstatt ist ebenerdig oder hat einen Aufzug, im sanitären Bereich wird auf spezielle Spiegel, Waschbecken und Toiletten für die Rollstuhlfahrer Wert gelegt, und es gibt Handläufe und Rollatoren für die Gehbehinderten. Für die Menschen mit einer Sprachbehinderung gibt es heutzutage spezielle Computer, die zum Beispiel anhand eines Bildes zeigen, was der Mensch mit einer Behinderung trinken möchte.

„Es gibt zwei Aufträge“, erklärt Hermann Böink. „Die Menschen mit Behinderung sollen an einem geregelten und vernünftigen Arbeitsleben teilnehmen, und sie sollen auch in ihrem gesamten Leben gefördert werden.“ Das Ziel ist es, dass die Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz in der „normalen Arbeitswelt“ bekommen. Dies ist bis jetzt in sehr wenigen Fällen passiert und meistens in der Werkstatt in Alpen-Veen.

Die Werkstätten haben ein sogenanntes Eingangsverfahren, in dem die Menschen mit Behinderung drei Monate im Berufsbildungs-Bereich verbringen und testen, ob die Ar-beit die richtige für sie ist. In den Berufsbildungs-Bereich kommen die Menschen mit Behinderung, die das Eingangsverfahren erfolgreich beendet haben und in der Werkstatt arbeiten wollen. Im Berufsbildungs-Bereich schließen sie eine Lehre ab, die zwei Jahre dauert.

Yvonne Liffers, Kleve, Städt. Realschule Kleve

Der Beruf des Richters – Die Jugendrichterin Gisela Blome im Interview

Die Richter werden mit grausigen Fällen konfrontiert. Sie sind auch nur Menschen und denken manchmal sehr viel darüber nach. „Nachts wache ich manchmal auf und denke über die Fälle nach. Was man machen kann zum Beispiel“, verriet Gisela Blome zu dem Thema.

Es gibt zwei Arten von Richtern: die Berufsrichter und die ehrenamtlichen Richter. Die Berufsrichter müssen ein Jurastudium abgelegt haben, zwei Jahre Referendarzeit hinter sich haben und 2. Staatsexamen bestanden haben, damit sie sich zum Richter bewerben können. Dies dauert circa sechs bis sieben Jahre. Die ehrenamtlichen Richter nennen sich Schöffen und kommen aus der Bevölkerung.

Die Berufsrichterin Gisela Blome, zuständig für das Jugendstrafrecht, hat mit einer Schulfreundin überlegt, was sie denn machen könnte, nach dem Fachabitur. Da sie Interesse am Recht hatte, studierte sie Jura. Die Entscheidung Richterin zu werden, traf Gisela Blome während des Studiums. Sie hatte schon viele interessante Fälle, vom Ladendiebstahl bis zur Körperverletzung.

„Mit vielen Menschen zu tun zu haben und mit aktuellen Sachen beschäftigt zu sein, macht Spaß an dem Beruf „, brachte Gisela Blome auf den Punkt. Außerdem erwähnte sie, dass es nicht so schön ist, die Menschen ins Gefängnis zu bringen.

Als Richter muss man immer einen neutralen Blick haben. Zu diesem Thema erklärte Gisela Blome: „Der objektive Blick gelingt meistens, ist aber sehr schwierig.“ Als Beispiel nannte sie, dass sie einen sehr unhöflichen Teenager genau sowie einen höflichen Teenager behandeln muss.

Außerdem stimmte sie der Aussage zu: „Recht und Gerechtigkeit sind nicht immer das gleiche“ „Ja, das stimmt. Das Recht wird von Menschen gemacht und die Gerechtigkeit ist das, was man erzielen möchte.“ Zudem fügte sie hinzu: „Richter machen auch Fehler, genauso wie Ärzte, lieber man spricht einen Angeklagten frei, als ihn unschuldig ins Gefängnis zu bringen.“

Die Arbeit der Richter ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt, es gibt zum Beispiel: die Strafrichter, Jugendrichter, Zivilrichter und die Verwaltungsrichter. Aber auch diese Bereiche sind wieder in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Ein Beispiel ist: Ein Jugendrichter ist für alle Jugendlichen im Alter von 14-21 Jahren zuständig, deren Nachnamen mit einem der Buchstaben von K bis Z beginnen und ein anderer Jugendrichter ist für alle Jugendlichen zuständig, deren Nachnamen mit A bis L beginnen.

Michelle Look, Kleve, Städt. Realschule Kleve

Gemeinsam statt einsam – Zuhause statt Altersheim

Zuhause bleiben können – dies ist für alte Menschen doch immer schön. Der Verein „Gemeinsam statt einsam“ ist dafür da.

„1994, also vor circa 20 Jahren, gegründet von der Medizinjournalistin Marlene Linke, ist er dafür zuständig, die alten Leute, besonders Demenzkranke, vor dem Altersheim zu bewahren, denn das Wichtigste ist es, die Leute nicht aus gewohnter Umgebung zu reißen.“ So sagt Thea Bredick, Vorsitzende des eingetragenen Vereins. „Gemeinsam statt einsam ist keine Altenpflege, sondern Betreuung.“ Doch was darf man sich darunter nun vorstellen?

Insgesamt besteht dieser Verein aus drei Teilen, der häuslichen Betreuung, Hospiz und Kursen. Die häusliche Betreuung besteht aus pflegerischer Betreuung, Nachtwache, Hilfe im Haushalt und Besorgungen, Unterhaltung (zum Beispiel Ausflüge), Begleitung bei Arztbesuchen, Vorlesen oder nur ein offenes Ohr für ein Gespräch. Hospiz bedeutet, den Leuten am Sterbebett beizustehen.

Zu Kursen vermitteln sie kostenlos für die häusliche Betreuung. Es ist kein Pflegedienst, leistet aber ergänzende Dienste, die vom Pflegedienst nicht immer abgedeckt werden. Für die Mitglieder des Vereins gibt es für die aufgewandten Stunden in der Betreuung von älteren oder demenzkranken Mitmenschen einen kleinen Obolus. In einem Gespräch mit einem Vereinsmitglied wurde mitgeteilt, dass viele ältere Mitmenschen die stundenweise Betreuung in den eigenen vier Wänden sehr begrüßen, sie können frei und ungezwungen ihre freie Zeit einteilen.

Den Angehörigen der durch den Verein betreuten Personen wird so oftmals eine große Last von den Schultern genommen. „Gemeinsam statt einsam e.V.“ ist rund um die Uhr im ganzen Kreis Kleve mit seinen über 100 Mitgliedern tätig. Während der ganzen Betreuungszeit versuchen die Vereinsmitglieder eine familiäre Atmosphäre aufzubauen, wobei auch immer eine berufliche Distanz eingehalten wird. Es versteht sich von selbst, dass alles vertraulich behandelt wird. Auch kann man sich vorstellen, dass diese Tätigkeit für jedes einzelne Vereinsmitglied zu unterschiedlichen psychischen und physischen Belastungen führen kann. Denn trotz allem, wenn es auch nur eine ehrenamtliche Tätigkeit ist, baut man zu jeder Person, die zu betreuen ist, eine emotionale Bindung auf.

Doch auch der Verein kann mit seiner Arbeit nicht verhindern, dass nicht doch irgendwann der Zeitpunkt kommt, dass eine stundenweise Betreuung zuhause nicht mehr möglich ist. Aber wie sieht die Alternative zur Betreuung zuhause aus? Oftmals ist die andere Option das Altersheim. Die Menschen werden aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen. Die älteren Personen fühlen sich nach dem Einzug ins Altersheim oft orientierungslos, wissen nicht, wo sie sind und was sie dort sollen. Besonders demenzkranken Mitmenschen fällt es oft schwer, sich in die neue Situation einzuleben. Daher sollten alle versuchen, ihre eigenen Familienmitglieder, solange es ihnen möglich ist, bei sich zu behalten. Bei weiteren Fragen lautet die Internetadresse www.GsE-kleve.de

Pia Weidemann, Kleve, Städt. Realschule Kleve

Die Selbstständigkeit der Frauen – Russischer Lebensmittelladen in Kleve eröffnet

Es ist 7.30 Uhr morgens, Larissa Giebelhaus schließt ihren Laden auf. Sie füllt einige Regale auf und bereitet sich vor, bis die ersten Kunden auch schon kommen. Am Vormittag kommt ihr Mann Wladimir Giebelhaus, um ihr bei der Arbeit an der Fisch- und Wursttheke und an der Kasse zu helfen.

Mit 39 Jahren eröffnet sie ihren eigenen Laden in Kleve auf der Hoffmannallee 36. Trotz nur 60 Quadratmetern finden größtenteils russische, auch polnische und ein paar chinesische Produkte dort Platz. In der Produktpalette findet man alles von Fischspezialitäten, Süßigkeiten, alkoholischen Getränken bis hin zu Geschenkartikeln und Haushaltswaren.

Die Neueröffnung „war super gut“, sagt sie selbst. Am 1. März, dem Eröffnungstag mit Sektempfang, war bereits viel in dem Laden zu tun, es kamen unzählige Kunden. Unterstützung bekam Larissa Giebelhaus dabei von ihrer Familie und Bekannten. Ihre Familie reagierte positiv darauf, dass Larissa sich selbstständig machen wollte. Immerhin arbeitete sie vorher schon ganze elf Jahre als Verkäuferin in einem Geschäft, in dem es ähnliche Produkte gab.

Der Anteil der Frauen, die sich in Deutschland selbstständig gemacht haben, ist in den vergangenen drei Jahrzehnten kontinuierlich angestiegen. Er liegt mittlerweile bei 36,6 Prozent. Immer mehr Frauen wählen nach längerer Familienphase mit Anfang bzw. Mitte 40 die Selbstständigkeit als Möglichkeit, ins Berufsleben zurückzukehren. Larissa Giebelhaus ist mit ihrer Geschäftsidee ein mutmachendes Beispiel. Sie konnte sich in nur drei Monaten ihr eigenes Geschäft aufbauen.

Es kommen reichlich deutsche, russische, polnische und auch niederländische Kunden. Ihre anfänglichen Ängste, dass ihre Geschäftidee nicht gut ankommen würde, haben sich nicht bestätigt, es läuft ganz gut in ihrem Laden und sie macht auch viel Umsatz.

Ihr Arbeitstag sieht zwar außer dienstags und donnerstags gleich aus, und zwar an der Kasse sitzen, an der Theke stehen und die Regale nachfüllen, trotzdem ist Larissa Giebelhaus voll und ganz mit ihrer Arbeit zufrieden. Am Dienstag und am Donnerstag werden ihre Waren geliefert, die sie dann meistens zusammen mit ihrem Mann Wladimir Giebelhaus einräumt.

„Der russische Name „Lakomka“ bedeutet auf deutsch „Leckereien““, sagt sie. Da in ihrem Geschäft überwiegend russische Spezialitäten angeboten werden, hat sie ihrem Geschäft diesen Namen gegeben. Später, wenn es weiterhin so gut läuft, möchte Larissa Giebelhaus einen größeren Laden eröffen, wo sie dann ihre Auswahl erweitern kann, da dann mehr Platz da ist.

Jana Grabinski, Kleve, Ganztagsrealschule Hoffmannallee

Der Beruf einer Sekretärin – Wie ein Tag für Claudia Erkens aussieht

6 Uhr morgens, Claudia Erkens steht auf und macht sich auf den Weg zur Schule. Seit 19 Jahren ist sie die zweite Sekretärin an der Ganztagsrealschule Kleve an der Hoffmannallee.

Für diesen Job hat sie ein Fachabitur und eine Verwaltungslehre absolviert. An der Realschule arbeitet sie wöchentlich 19,5 Stunden und drei Stunden an der Sekundarschule. Als Sekretärin hat Claudia Erkens viel zu tun. Morgens die Telefonate wegen den Krankmeldungen. Diese werden dann auf Zettel geschrieben und ins Fach der Lehrkraft gelegt. Sie ist für den Terminplan zuständig, den macht sie mit Word und ist auch auf der Website zu sehen. Dazu muss sie auch die Verwaltung führen und die Schreiben an die Schüler/Innen und Eltern schreiben.

Durch Organisation verbindet sie ihr Schulleben mit ihrem Privatleben. ,,Man muss doch schon multitaskingfähig sein, um alles auf die Reihe zu bekommen, denn mein Job ist sehr abwechslungsreich, und man weiß nie, was passieren kann.“

Es können Kinder kommen, die ihren Chip vergessen haben. Für Unfälle hat Claudia Erkens immer einen Vordruck für die Krankenkasse. Insgesamt hat sie 31 Urlaubstage im Jahr, dazu zählt sie noch ihre Überstunden. Vor den Sommerferien stellt sie die Zeugnisse zusammen. Dann muss sie die ersten zwei Wochen der Sommerferien durcharbeiten und hat dann erst mal Ferien. Nach drei Wochen kommt sie wieder in die Schule und nimmt die ganzen Bestellungen entgegen und beschriftet die Klassenbücher. ,,Meine Arbeit ist schon anstrengend, mir macht es Spaß.“

Valeria Wolfert, Kleve, Ganztagsrealschule Hoffmannallee