Zuhause bleiben können – dies ist für alte Menschen doch immer schön. Der Verein „Gemeinsam statt einsam“ ist dafür da.
„1994, also vor circa 20 Jahren, gegründet von der Medizinjournalistin Marlene Linke, ist er dafür zuständig, die alten Leute, besonders Demenzkranke, vor dem Altersheim zu bewahren, denn das Wichtigste ist es, die Leute nicht aus gewohnter Umgebung zu reißen.“ So sagt Thea Bredick, Vorsitzende des eingetragenen Vereins. „Gemeinsam statt einsam ist keine Altenpflege, sondern Betreuung.“ Doch was darf man sich darunter nun vorstellen?
Insgesamt besteht dieser Verein aus drei Teilen, der häuslichen Betreuung, Hospiz und Kursen. Die häusliche Betreuung besteht aus pflegerischer Betreuung, Nachtwache, Hilfe im Haushalt und Besorgungen, Unterhaltung (zum Beispiel Ausflüge), Begleitung bei Arztbesuchen, Vorlesen oder nur ein offenes Ohr für ein Gespräch. Hospiz bedeutet, den Leuten am Sterbebett beizustehen.
Zu Kursen vermitteln sie kostenlos für die häusliche Betreuung. Es ist kein Pflegedienst, leistet aber ergänzende Dienste, die vom Pflegedienst nicht immer abgedeckt werden. Für die Mitglieder des Vereins gibt es für die aufgewandten Stunden in der Betreuung von älteren oder demenzkranken Mitmenschen einen kleinen Obolus. In einem Gespräch mit einem Vereinsmitglied wurde mitgeteilt, dass viele ältere Mitmenschen die stundenweise Betreuung in den eigenen vier Wänden sehr begrüßen, sie können frei und ungezwungen ihre freie Zeit einteilen.
Den Angehörigen der durch den Verein betreuten Personen wird so oftmals eine große Last von den Schultern genommen. „Gemeinsam statt einsam e.V.“ ist rund um die Uhr im ganzen Kreis Kleve mit seinen über 100 Mitgliedern tätig. Während der ganzen Betreuungszeit versuchen die Vereinsmitglieder eine familiäre Atmosphäre aufzubauen, wobei auch immer eine berufliche Distanz eingehalten wird. Es versteht sich von selbst, dass alles vertraulich behandelt wird. Auch kann man sich vorstellen, dass diese Tätigkeit für jedes einzelne Vereinsmitglied zu unterschiedlichen psychischen und physischen Belastungen führen kann. Denn trotz allem, wenn es auch nur eine ehrenamtliche Tätigkeit ist, baut man zu jeder Person, die zu betreuen ist, eine emotionale Bindung auf.
Doch auch der Verein kann mit seiner Arbeit nicht verhindern, dass nicht doch irgendwann der Zeitpunkt kommt, dass eine stundenweise Betreuung zuhause nicht mehr möglich ist. Aber wie sieht die Alternative zur Betreuung zuhause aus? Oftmals ist die andere Option das Altersheim. Die Menschen werden aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen. Die älteren Personen fühlen sich nach dem Einzug ins Altersheim oft orientierungslos, wissen nicht, wo sie sind und was sie dort sollen. Besonders demenzkranken Mitmenschen fällt es oft schwer, sich in die neue Situation einzuleben. Daher sollten alle versuchen, ihre eigenen Familienmitglieder, solange es ihnen möglich ist, bei sich zu behalten. Bei weiteren Fragen lautet die Internetadresse www.GsE-kleve.de
Pia Weidemann, Kleve, Städt. Realschule Kleve