In Bergisch Neukirchen sollen Flüchtlinge in einer Turnhalle untergebracht werden. Die Rheinische Post berichtet darüber. Ein Leserbrief.
In der hier geplanten, sehr kurzfristigen Unterbringung von Flüchtlingen in einer Sporthalle sehe ich zwei Verlierer. Zum einen wären da die Flüchtlinge selbst: Sie fliehen aus Krisengebieten, wo
Krieg herrscht und sie verfolgt werden, nach Deutschland in der Hofnung auf eine bessere Zukunft. Und da haben wir ihnen nichts Besseres zu bieten, als sie mit 200 anderen Flüchtlingen in Turnhallen unterzubringen? Wie soll sich ein Flüchtling, der ggf. traumatisiert ist, sich in einem fremden Land integrieren, wenn er in einer provisorischen Bleibe „lebt“ und in keiner Form eine private Rückzugsmöglichkeit hat?
Die anderen Verlierer wären die Sportvereine und Nutzer der Turnhalle. Sie müssen den Sportbetrieb für sechs Monate ruhen lassen und auch der hochgelobte Schulsport findet nicht statt. Um dem allen noch die Krone aufzusetzen, wird den Ehrenamtlichen eine Frist von vier Tagen gesetzt, die Halle zu räumen, dies sogar mit der Androhung, dass alles, was sich nach 4 Tagen noch in der Halle befindet, zu entsorgen. Dies wird (natürlich)nicht bei persönlichen Gesprächen erörtert, sondern freitags nachmittags per Email bekanntgegeben.
Hoffen wir, dass es nicht auch noch einen Gewinner dieser Aktionen gibt: Pegida und Kögida die durch solch unsensibles Verhalten Zulauf bekommen könnten.
Quirin Mengers, 8b Marienschule Opladen