Weihnachtsgeschichte – Der Norden voller Geheimnisse

Es waren einmal zwei Brüder, die von ihrem verstorbenen Vater ein Testament erhalten hatten. In diesem Testament stand: „Wer als erstes den Weihnachtsmann mit seinen vielen Helfern findet, bekommt meine Villa.“ In dem Testament enthalten waren noch eine Karte und ein Kompass.

Die beiden Brüder waren uneinig, wer was bekommt, und fingen an sich zu streiten. Der eine Bruder sagte: „Weißt du was wir machen? Schnick, Schnack, Schnuck. Wer gewinnt, darf sich aussuchen, welches Hilfsmittel er nimmt!“ Der zweite Bruder war einverstanden, und er gewann auch das Spiel. Er entschied sich für den Kompass. Der erste Bruder musste die Karte nehmen.

Der Kompass zeigte genau den Standpunkt der Weihnachtsstadt an. Im Streit machten sie sich getrennt auf den Weg. Obwohl sie sehr reich waren und sich ums Geld keine Sorgen zu machen brauchten, waren sie sehr geizig. Die Brüder machten sich mit gepackten Sachen auf den Weg. Der erste mit der Karte, der zweite dem Kompass.

Jeder nahm einen von Hunden gezogenen Schlitten mit. Sie nahmen unterschiedliche Routen, denn jeder wollte der erste sein.

Am ersten Abend ihrer Reise baute der erste Bruder sein mitgebrachtes Zelt auf, die Hunde band er am Zelt an, damit sie nicht weg liefen.

Der zweite schlug sein Lager in einer Höhle auf, in der auch seine Hunde Platz fanden. Am nächsten Tag waren die Brüder hungrig. Nachdem sie etwas gegessen hatten, folgte jeder seiner eigenen Route. Es war ein sehr beschwerlicher Weg. Eisigkalt und windig.

Gletscherspalten mussten sie überqueren.

Am nächsten Abend waren sie schon fast angekommen und beobachteten die Polarlichter. Sie hatte fast alle Farben. Lila, blau, grün und flimmerten wunderschön am Himmel hin und her. Ach wäre doch mein Bruder jetzt bei mir, dachte jeder für sich.

Am nächsten Morgen konnte der zweite Bruder recht schnell aufbrechen. Bald darauf setzte auch der erste Bruder, nicht weit entfernt, seinen Weg fort.

Plötzlich kam ein fürchterlicher Sturm auf. Die Brüder konnten nichts mehr sehen und verliefen sich. Als sich der Sturm langsam legte, sah der erste Bruder den zweiten, und rief: „Hallooooo!“, der zweite schrie: „Hier bin ich!“ Beide hatten sich große Sorgen um einander gemacht und waren froh, dass sie sich wiedergefunden hatten. Sie umarmten sich.

Nun setzten sie ihre Reise gemeinsam fort. Sie erreichten eine Bergkuppe. Als sie oben waren, konnten sie in ein riesiges Tal blicken. Vor ihnen lag die Weihnachtsstadt. Schön beleuchtet mit einem riesigen, bunt geschmückten Tannenbaum. Sie verbrachten lange Zeit in der Stadt, und trafen den Weihnachtsmann, und sahen den vielen kleinen Elfen beim Packen der Geschenke zu. Sie wollten gar nicht mehr nach Hause.

Als sie wieder zu Hause waren, einigten sie sich darauf, sich die Villa zu teilen, da sie ja beide gleichzeitig die Weihnachtsstadt gefunden hatten.

Seitdem spendeten sie den armen Kindern der Stadt jedes Jahr ganz viele Geschenke zu Weihnachten.

Luis Terwedow, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule