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Eine Buchkritik – Panik…

…wird wahrhaft ausgelöst bei dem gleichnamigen Buch von Gianluca Morozzi. Der 288 Seiten lange, im GOLDMANN-Verlag erschienene Roman ist wirklich nichts für jemanden, der sich schnell gruselt oder ekelt.

Die Grundhandlung: Drei Menschen sitzen in einem Aufzug fest. Die Handys funktionieren nicht mehr, ihre Hilferufe werden nicht erhört und die Luft wird stickiger… Das eigentliche Problem ist jedoch das Aufeinanderprallen der verschiedenen Charaktere: Die junge Claudia, eine Studentin, die als Kellnerin jobbt, der junge Thomas, der mit seiner Freundin nach Amsterdam flüchten will, und Aldo, welcher ein Doppelleben führt; der Familienvater ist ein psychopathischer Mörder.

Die Aggressivität unter den Dreien nimmt zu und die Situation im Fahrstuhl wird immer unerträglicher… Mit eingefügten Rückblicken in das bisherige Leben des Trios wird man als Leser immer mehr in die Geschichte hineingezogen, fühlt sich verbunden mit den Charakteren und beginnt, ebenfalls dieses Gefühl der aufsteigenden Panik im Hals wahrzunehmen.

Ein bisschen zu extrem sind vielleicht die detailgenau beschriebenen Folterszenen, die Aldo an seinen bisherigen Opfern verübt und auf Video gebannt hat. Sie wecken Beklemmung und man fragt sich die ganze Zeit, was im Fahrstuhl geschehen wird.

Insgesamt ist das Buch genial und seine 7,95 € definitiv wert. Es fesselt einen, lässt nicht mehr los und hinterlässt den Geschmack von Panik.

Anne Baumbach, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Immer mehr Privatschulen führen Schuluniformen ein – Was bringt die Uniform in der Schule?

Marie steht vor ihrem Kleiderschrank. Sie braucht zum Anziehen gerade mal fünf Minuten, im Gegensatz zu vielen Gleichaltrigen, die ihr Outfit morgens erst dreimal wechseln, bevor sie mit sich zufrieden sind. Das geht in Deutschland noch vielen so, denn nur sehr wenige Schulen haben bereits Schuluniformen eingeführt.

Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in England, Australien und Neuseeland schon, so scheint es, seit Erfindung der Schule Schuluniformen. Die Schüler dieser Länder können sich kaum über negative Erlebnisse beschweren, da die Uniformen sehr viele Vorteile bieten.

Durch Schuluniformen gibt es keinen Markenzwang und Schüler aus sozial schwächeren Familien werden wegen ihrer Kleidung nicht mehr gemobbt.

Außerdem können Schüler, die stolz auf die Zugehörigkeit zu ihrer Schule sind, dies so zeigen. Die Schuluniform hat zusätzlich einen erzieherischen Effekt: Da die Zugehörigkeit zur Schule an der Uniform erkannt wird, können Schüler es sich nicht mehr erlauben, negativ aufzufallen. Auch diejenigen, die im Haushalt für die Wäsche verantwortlich sind, können sich freuen, da sie entlastet werden.

Auch Marie hat sich längst an ihre Schuluniform gewöhnt. Trotzdem versucht sie manchmal eine Mini-Revolution, so wie heute: Heute trägt sie zwei verschieden farbige Socken und knallbunte Ohrringe.

Mareike Mezger, Leverkusen, Marienschule

Stück für Stück immer kleiner – Der Rathausabriss

„Das findet er spannend“, berichtet ein Passant, der seinen kleinen Sohn über die Schutzwand hebt. „Er liebt es, den Baggern zuzusehen.“ Gerade reißt ein Kran eine Tür aus dem Gebäude. Es staubt und ist ohrenbetäubend. Trotzdem haben sich viele Passanten versammelt, um einen kurzen Blick über die Baustelle schweifen zu lassen.

Wüsste man nicht, dass diese paar übrig gebliebenen Wände und Pfeiler einmal ein Teil des Rathauses gewesen sind, würde man es nicht glauben. Das alte Rathaus ist umgeben von Bauschutt und alten Betonplatten. Rund um die Baustelle ist eine riesige Schutzwand aufgestellt – zu Recht.

Staub und Dreck dringt jedoch trotzdem bis in die Fußgängerzone, beschmutzen die Schaufenster der Einkaufsläden. Gerade kommt eine Ladenbesitzerin auf uns zu. „Dieser ganze Staub! Andauernd muss ich die Fenster von meinem Laden wischen. So eine

Sauerei. Und dieser Lärm. Schauen sie sich doch mal hier die Läden an.“ Sie deutet auf eine Ladenreihe in der Fußgängerzone. „Wie dreckig die aussehen. Würden Sie da gerne reingehen?“ Wir drehen uns herum. Alle Läden unmittelbar neben der Baustelle haben staubige Fenster. Gerade wischt ein Mann mit einem Tuch über eines.

Dann ertönt ein dumpfer Knall. Eine Säule wurde gestürzt. Staubwolken dringen zu uns

herüber. „Wenn das so weitergeht, will ja keiner mehr hier hin“, meint die Ladenbesitzerin. Ein riesiger Bagger transportiert die Säule ab. „Ich habe diesen Monat schon etwas weniger Umsatz gemacht. Ich hoffe, das neue Einkaufscenter lockt die Kunden wieder an. Ich werde nämlich dahin umziehen“, meint sie und zwinkert uns zu.

„So viel Aufwand für dieses Ding und das neue Rathaus. Aber ich denke mein Laden wird diese Durststrecke überstehen. Außerdem bin ich mir sicher, dass wir Einzelhändler die Kunden durch das Einkaufscenter wieder anlocken können, die diese Baustelle abgeschreckt hat.“

Laura Esselborn, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Lehrerin über Köln, den Lehrerberuf und Hobbys – Interview mit WHG-Lateinlehrerin Frau Jopen

Wie kamen sie darauf, Lateinlehrerin zu werden?

Fr. Jopen: Ich habe Latein an der Schule kennen gelernt und hatte 2 hervorragende Lehrer, aber trotzdem musste ich mir sämtliche Sachen aus der Grammatik selbst beibringen. Durch dieses Fach habe ich das Lernen gelernt und ich entwickelte eine große Leidenschaft für dieses Fach. Außerdem war mein Lateinlehrer auch dafür, dass ich Latein studiere.

Wann stehen Sie morgens immer auf?

Fr. Jopen: Morgens stelle ich meinen Wecker immer eine Stunde vor dem eigentlichen Aufstehen, damit ich wach werde, also um 5.30 Uhr. Dann fange ich den Tag langsam an und bin um 8 Uhr in der Schule.

Was sind Ihre Hobbies?

Fr. Jopen: Shoppen, Oper, Konzerte und Tanzen

Was ist Ihr Lieblingsessen?

Fr. Jopen: Kartoffel mit Kräuter–Dip, Feldsalat und Steak.

Was mögen sie gerne an Köln?

Fr. Jopen: Köln ist zwar eine Millionenstadt, man sieht aber viele Leute und lernt viele neue Leute kennen. Außerdem gefallen mir die römischen Spuren, die Mittelaltersachen und das moderne Köln.

Denny Burzan, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Eine Mutter erzählt über den Alltag mit Drillingen – Stress, Freude und Spass – alles mal drei

Wenn jemand an der Tür von Familie Schmidt klingelt, empfängt ihn eine geräuschvolle Stimme: „Wer ist da?“ Ist die Antwort korrekt, surrt die Tür und man wird eingelassen. Nachdem die Treppe in den ersten Stock erklommen ist, wird man von drei vierjährigen Kindern empfangen.

Lenia, das einzige Mädchen, die Madame, schaut erst runter, wer kommt. Und je nachdem, wer in Sicht kommt, kommt sie ihm freudestrahlend entgegen – oder versteckt sich schüchtern hinter dem Vorhang.

Julian, der Sunnyboy, hangelt am Treppengeländer herum, und ruft, sobald man die erst Treppenstufe erreicht hat: „Hallo!“ Auch Henrik, der jüngste, nimmt kein Blatt vor den Mund. So kann es passieren, dass man frech mit „Hallo, du Aa.“ begrüßt wird.

Der normale Alltag ist laut der Mutter oft „stressig, sehr laut und nervig.“ Der Tag beginnt für die sechsköpfige Familie schon früh am Morgen. „Wir stehen so um halb acht auf, dann sind sie um spätestens halb neun im Kindergarten.“ Der große Bruder Niklas (10) und der Vater sind zu diesem Zeitpunkt schon lange aus dem Haus.

„Um uns für den Kindergarten fertig zu machen, brauchen wir ungefähr eine halbe Stunde. Mittlerweile ziehen sie sich zum Glück auch schon selbst an. Nachdem alle Kinder aus dem Haus sind, bin ich froh, wenn ich die Treppe wieder allein hoch gehe.“

Dann hat die vierfache Mutter etwas Ruhe und Zeit, den Haushalt zu erledigen. Die Waschmaschine läuft rund 14 Mal in der Woche, die Spülmaschine sieben Mal. Der Lärm sei einfach anstrengend, so die Mutter. Wissen muss sie es ja. „Die zwei (Henrik, Julian) können sich wirklich die Köpfe einschlagen. Henrik liebt Lenia. Julian mag Lenia. Alle drei zusammen… es ist schon manchmal ziemlich heftig… das macht auch keinen Spaß manchmal beim Essen, da ist so eine Geräuschkulisse hier am Tisch. Da kann man sich nicht unterhalten.“

Mittwochs werden die Drillinge von der Omi abgeholt und machen sich mit ihr einen schönen Tag. Ebenso hat die Mutter so einmal Erholung für sich allein. Abends um acht gehen die Kleinen dann auch ins Bett und machen zum Glück kein Theater.

Genug geschlafen hat die Mutter auch im ersten Jahr der Drillis: „Wir haben Gott sei Dank vier Kinder, die sehr gute Schläfer sind. Ich kam auf meine acht Stunden.“ Dafür sind die Drillis immer für eine Überraschung gut: „Ich habe letztens gehört, dass sie irgendwas ausgeheckt haben in irgendeiner Geheimsprache, als der Opi hier war. Die machen auch so genug Blödsinn. Sie sagen dann hier am Tisch: ‚Komm wir gehen gleich hoch und machen das und das…‘ Dann höre ich das ja schon und komm gleich mit.“

Drillinge halten zusammen, nicht nur unter sich. So kennt die Familie acht andere Drillingsfamilien.

„Wenn ich die Zeit noch einmal zurück drehen könnte, würde ich nichts anders machen. Man kann dann einfach nicht mehr ohne die drei. Nur Niklas ist manchmal etwas allein, weil er keinen in seinem Alter hat, der einfach hier ist und den er nicht abzuholen braucht. Es wäre vielleicht gut gewesen, wäre er auch ein Zwilling.“

Bianca Kunkel, Leverkusen, Marienschule

Interview mit einem Entwicklungshelfer – Mit der ganzen Familie nach Afrika

„Ein Entwicklungshelfer bringt Unruhe“, sagt Matthias Fettback etwas provozierend. Er bringt neue Ideen in ein System, um zur „Hilfe zur Selbsthilfe“ anzuregen. Matthias Fettback war viele Jahre als Entwicklungs-helfer in Afrika.

Er hat mit seiner Familie in Tansania und Kenia gelebt. Als Landwirt wollte er sein Wissen weitergeben und zur Ernährungssicherung beitragen. Er wollte erfahren, dass man „auch als Fremder trotz Armut und Unterentwickung etwas Positives in den Menschen sehen kann.“ Ein weiterer Beweggrund für seinen Afrikaaufenthalt war die Begegnung mit anderen Kulturen, Religionen, Traditionen und Sichtweisen, aber auch Interesse an der Natur und „ein guter Schuss Abenteuerlust“ haben eine Rolle gespielt.

Heutzutage seien weniger Ärzte und Techniker in der Entwicklungshilfe gefragt als Berufe im sozialem und soziologischen Bereich. Für die Familie von Matthias Fettback war es eine schöne Erfahrung, in Afrika leben zu können, obwohl die Umstellung auf eine eingeschränkte Freiheit für seine Frau zuerst ein wenig problematisch war, da die Rolle der Frau in Afrika sich von der einer europäischen Frau sehr unterscheidet.

Seine Kinder dagegen sind in Afrika aufgewachsen und haben dort eine völlig andere Kindheit erlebt, als dies in Deutschland der Fall gewesen wäre.

Ein sehr bewegender Augenblick war für Fettback, erleben zu können, wie die Ärmsten der Armen die ihnen gewährten Kleinkredite zurückzahlen konnten. Von lieben Freunden Abschied nehmen zu müssen, die an HIV/AIDS gestorben sind, war sicherlich die traurigste Erfahrung seiner Zeit in Afrika.

Als Entwicklungshelfer müsse man weder einer bestimmten Religion angehören noch religiös sein, aber man solle mit direkter Kritik vorsichtig sein, so Fettback. Er selber habe seine eigene Religiosität so recht erst in Afrika entdeckt.

Nach seiner Rückkehr möchte Fettback ein „Botschafter für die benachteiligten Menschen“ sein und von seinen Erfahrungen erzählen können. Es sei schließlich „nicht selbstverständlich, Wohlstand und ein friedliches Leben im Überschuss zu haben.“

Marit Hertlein und Sarah Peters, Leverkusen, Marienschule

Ein Blick hinter die Kulissen der Villa Knöterich – Rehrücken in Rotweinsoße

Während die meisten Menschen von der Arbeit gerade nach Hause fahren wartet Familie Wasserfuhr, die Besitzer der Villa Knöterich, auf ihre Gäste. Das gemütlich eingerichtete Restaurant erwartet die Gäste mit hellen Wänden und antikem Mobiliar. Warmes Licht fällt durch die Fenster.

„Der erste Eindruck der Gäste ist der wichtigste“, erklärt uns Herr Wasserfuhr. Seine Aufgabe ist es, die Gäste zu empfangen und an einen Tisch zu führen. Auch muss er die Reservierungen beachten, Termine regeln und Geschäftsessen organisieren. Sein Arbeitstag hat schon lange bevor die ersten Gäste kommen angefangen. Gemeinsam mit seiner Frau, die die Küche managet, muss er Speisekarten anfertigen, Einkäufe erledigen und die Tische elegant mit Servietten und frischen Blumen eindecken.

„Wir bemühen uns immer, auf die Bedürfnisse unserer Gäste zu achten und einzugehen“, beteuert Herr Wasserfuhr, der immer ruhig und gelassen wirkt.

Doch im Gegensatz zu der idyllischen Atmosphäre im Gastraum ist die Küche ein wahres Stresszentrum. Wenn der erste Gast gekommen ist, muss schon längst das Mis en Place aufgebaut worden sein. Das heißt, die wichtigsten Zutaten wie Möhren, Salat, Pfeffer, aber auch Löffel zum Abschmecken müssen bereitliegen.

„Jede Zutat muss stets auf dem gleichen Platz sein, denn sonst hat man statt des Salzes den Zucker in der Hand.“, lacht Köchin Judith. Für die Angestellten, wie zum Beispiel für Judith, beginnt der Arbeitstag erst kurz vor der Öffnung des Restaurants und endet nachdem der letzte Gast gegangen ist. „Aber wir, die Besitzer, haben uns mit der Villa Knöterich einen Full Time Job erworben.“ Egal wie viele Gäste kommen, es muss alles perfekt laufen.

„In der Küche ist höchste Konzentration gefragt. Es ist sehr schwierig, den Geschmack des Gastes zu treffen“, erzählt Judith. „Die aufwändigeren Speisen werden zuerst gemacht, damit alle Gäste am Tisch gleichzeitig essen können.“, erklärt Frau Wasserfuhr, „Ein Standartgericht wie Steak dauert zehn bis 20 Minuten. Aber das beliebteste Gericht hier ist Rehrücken. Das dauert dann auch entsprechend länger.“ „Die Besucher müssen schon etwas mehr Zeit einplanen, wenn sie zu uns essen kommen, denn für gute Qualität muss man auch länger als in Fastfood Restaurants warten.“, bestätigt Judith.

Sogar an Feiertagen gibt es ein spezielles Speisekartenangebot, das passend zum Festtag von der Chefin und der Köchin angefertigt wird. Wenn ein Gast mit seinem Gericht nicht zu frieden ist, was selten passiert, dann bekommt der Gast als Entschädigung zum Beispiel ein Dessert auf Kosten des Hauses.

„Wenn gerade nicht in der Küche gekocht wird, wird aufgeräumt, denn jederzeit kann das Ordnungsamt kommen.“, so die Chefin. „Da muss schon von der Getränketheke über die Böden bis hin zu den Sanitäreinrichtungen alles gesäubert sein, denn die Hygiene hat einen sehr hohen Stellenwert!“, so auch der Chef.

Von Julia Duda, Caterina Van de Ven, Larissa Wasserfuhr

Julia Duda, Caterina van de Ven, Larissa Wasserfuhr, Leverkusen, Marienschule

Zwei Leichlinger Grundschulen im Vergleich – Welche Schule gefällt Euch besser?

Alle reden von G8. Aber bevor man sich über G8 den Kopf zerbricht, sollte man sich doch erst mal um eine angemessene Grundschule für das Kind kümmern.

So kommen seit Jahren Kinder mit Konzentrationsschwächen oder Lernschwierigkeiten auf die Bennerter Grundschule. Die Leichlinger Dorfschule mit rund 150 Schülern in 6 Klassen zeichnet sich durch den jahrgangsübergreifenden Unterricht aus. Doch wirkt sich das von den Eltern so angepriesene Konzept auch wirklich positiv auf die betroffenen Schüler aus?

Hannah (9) geht gerne in die dritte Klasse der

Katholischen Grundschule Kirchstraße (KGS). Die gängige

Unterrichtsmethode sei der Frontalunterricht. Gruppenarbeit, beschreibt Hannah,

sei selten. Schlechte Schüler würden mit Förderunterricht unterstützt.

Der 8-jährige Elias beschreibt seinen Schulalltag in Bennert so: „Morgens vor der Schule kann man noch freie Arbeit machen. Jede Woche müssen die Schüler je eine GWS (Grundwortschatz)-, Rechtschreib- und Mathekartei erledigen.“ Neben den Wochenaufgaben gebe es auch den Tagesplan und den Hausaufgabenplan, die das Lernpensum angeben. „Unser Klassenlehrer geht oft mit einem Schuljahr in die Arbeitsecke, um ihnen spezielle Dinge beizubringen. Weil wir in gemischten Tischgruppen sitzen, können die Großen den Kleineren auch mal helfen, wenn sie etwas nicht verstehen. Bessere Schüler dürfen sogar die Aufgaben von den

höheren Klassen bearbeiten. So passt sich das Tempo an jeden Schüler genau an. Nicht so gute Kinder machen einfachere Aufgaben und gehen regelmäßig zum

Förderunterricht.“

Monatliche Projekte wie das „Grüne Klassenzimmer“ würden den Unterricht ansprechend gestalten und die Kreativität der Kinder fördern. Im Unterricht sowie auf dem Pausenhof herrsche zwischen den Schülern ein gutes Miteinander. Trotzdem wünscht sich der Zweitklässler einen größeren Schulhof mit mehr Spielgeräten, z. B. Klettergeräten. Am Schönsten an der Schule findet Elias, „dass jeder jeden kennt und alle Kinder offen zueinander sind“.

Niklas (8) wechselte vor zwei Monaten von der KGS Kirchstraße zu Bennert, da er auf der Kirchstraße zu wenig gefördert worden sei. Nun könne er sich im

Unterricht besser konzentrieren, da alles seinen festen Platz im Klassenraum habe. So sei er jetzt auch schon fest in der Klassengemeinschaft integriert.

Trotzdem musste sich Niklas erst an das neue Konzept gewöhnen. Neben seinen neu gewonnenen Freunden aus allen Jahrgangsstufen erleichtere ihm das Lernen

auch das angenehme Unterrichtsklima. Erfreut über die Vielzahl an AGs, Aktivitäten und Ausflügen, fühlte sich Niklas an der GGS Bennert sofort gut aufgehoben. Insgesamt wirke die Schule deutlich besser auf ihn als die Kirchstraße.

Für Kinder, die Schwierigkeiten mit dem Stoff haben, sind klassenübergreifende Grundschulen zu empfehlen, da sich der Stoff dem Lerntempo des Kindes anpasst

und der Schüler im Mittelpunkt steht.

Johanna Rejek, Leverkusen, Marienschule

Ein Kommentar – Führen Killerspiele zu Amokläufen?

Schrei, Schuss, Blut spritzt. Ein Schüler ist tot. So ereignet es sich heutzutage an einigen Schulen. So auch am 14.12.06 um etwa 9:20 in Emsdetten wo fünf Schüler verletzt wurden.

Die Politiker suchten nach einer Ursache des Amoklaufs. Ein Jahr später am 16.04.07 ereignete sich die selbe schreckliche Tat in Blacksburg (England), bei der 32 Schüler und Lehrer mit Schusswaffen getötet wurden. Nun suchen Politiker erneut und verzweifelt nach einem Sündenbock. Und sie finden ihn wieder, in den, von Politikern heiß geliebten „Baller-/Killerspielen“.

Doch sind diese wirklich so schlimm? Animieren sie wirklich Jugendliche dazu, andere Menschen zu töten, so wie es der ehemalige Ministerpräsident von Bayern, Edmund Stoiber, behauptete? Diese Vermutungen sind schlichtweg falsch, da eine solch schreckliche Wirkung dieser Spiele durch keine Studie oder ähnliches belegt werden konnte.

Dies wird durch die Aussage von Jörg-Müller Lietzkow von der Universität Jena unterstützt. Zwar seien kurzfristige physiologische Erregungen, die einem Horrorfilm ähneln, festgestellt worden, aber eine langfristige Wirkung auf Jugendliche sei niemals bewiesen worden. Dies zeigt, dass die Politiker sich nicht genügend mit den Folgen solch „gefährlicher“ Spiele beschäftigt haben und aus ihrer Unwissenheit heraus argumentieren.

Ein weiteres Beispiel bestätigt diese Aussage, denn Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann wolle Spiele verbieten, in denen man „Frauen verstümmeln kann“. Was Schünemann nicht weiß, ist, dass solche Spiele längst indiziert wurden. Ein weiterer Beleg für die Unwissenheit unserer Politiker. Weitere Belege? Von denen gibt es jede Menge. Allerdings sind so gut wie alle Gegner der „Killerspiele“ sehr schlecht informiert, denn sie behaupten, die kurzfristige Wirkung summiere sich und führe zur Abstumpfung. Die für Emotionen zuständigen Gehirnareale würden absterben, Jugendliche sähen die einzige Steigerung des virtuellen im realen Töten. Angeblich gebe es hierzu auch viele Studien.

Dumm nur, dass bisher keine einzige Studie diese These bestätigen kann. Ganz im Gegenteil haben diese „Killerspiele“ einen guten Einfluss auf die Reaktionsfähigkeit und Hand-Augenkoordination, wie bislang sehr viele Studien belegen, darunter die der Universität von Rochester.

So kommen wir zu dem Schluss, dass „Killerspiele“ nicht die Ursache der Amokläufe sind und dass ein Verbot solcher Spiele nicht angebracht wäre, da es Millionen von vernünftigen Personen gibt, die „Killerspiele“ konsumieren.

Anstatt ihre Zeit mit sinnlosen Behauptungen zu vergeuden wäre es sinnvoller, wenn Politiker sich dafür einsetzten, dass Lehrer und Eltern das Abgleiten von Außenseitern rechtzeitig bemerken und dies durch Ursachensuche verhindern sollten, ebenfalls wäre eine Erweiterung der Anti-Gewalt-Trainings an Schulen angebracht.

Nico und Nando Cybis und Rund, Leverkusen, Marienschule

Ein Interview über Gewalt – Prügelnde Schüler sollten härter bestraft werden

Timo: Niklas, du bist jetzt seit viereinhalb Jahren Schüler auf dieser Schule. Hast du in dieser Zeit einmal Gewalt von/an Schülern erlebt?

Niklas: Ja, natürlich. Es gibt immer mal wieder Prügeleien, aber eigentlich ist nie etwas Schlimmes passiert. Ich finde trotzdem, dass jede Prügelei eine zu viel ist.

Timo: Kannst du bestimmte Situationen beschreiben, bei denen es zu Gewaltauseinandersetzungen kommt?

Niklas: Naja, meistens passiert es innerhalb der Klasse. Kleinere Raufereien, weil jemand angeblich die Federmappe vom andern geklaut hat usw.… Da werden öfters mal die Fäuste gebraucht, ohne, dass man sich vorher mit Worten auseinandergesetzt hat.

Timo: Glaubst du, man könnte das abstellen oder wenigstens einschränken?

Niklas: Ja, auf jeden Fall. Es ist eigentlich nicht zu viel verlangt, in der Klasse mal vorher nachzufragen und freundlich zu kommunizieren ohne gewalttätig zu werden. Ich finde aber auch, dass an dem ganzen die Lehrer nicht sehr unschuldig sind.

Timo: Wie meinst du das?

Niklas: Fast immer wenn ein Lehrer von einer Prügelei mitkriegt, oder einem Lehrer etwas von einer Prügelei erzählt wird, kümmert dieser sich nicht großartig darum. Das gilt natürlich nicht für alle Lehrer aber für viele. Wenn ein Schüler grundlos gewalttätig wird, finde ich, dass er auch angemessen bestraft werden müsste. Das geschieht aber nur in den seltensten Fällen.

Timo: Also würdest du sagen, härtere Strafen würden Schüler davon abhalten Gewalt auszuüben.

Niklas: Auf jeden Fall würde es die meisten Schüler abschrecken, und die Gewalt auch bestimmt einschränken!

Timo: Vielen Dank. Was kannst du uns zum Thema Mobbing an deiner Schule sagen?

Niklas: Mobbing ist an unserer Schule viel ausgeprägter als körperliche Gewalt. Auch wenn man da ja nicht immer unterscheiden kann.

Timo: Weswegen/wofür werden die Schüler gemobbt?

Niklas: Oftmals für ihr Aussehen, für ihre Kleidung, für ihre Art, für ihre Hobbies, die Familie, die Freunde etc…. Manche werden sogar gemobbt weil sie viel lernen und besonders gut in der Schule sind! Dann werden sie rumgeschubst oder ausgelacht, aber eigentlich nie etwas Schlimmeres.

Timo: Könnte man Mobbing abstellen oder einschränken?

Niklas: Hier muss ich fast das gleiche antworten wie eben: Schüler in einer Klasse sollten mehr daran denken, eine gute Gemeinschaft zu sein, sich besser zu behandeln und weniger auf oberflächliche Dinge zu achten. Die Lehrer müssten, immer wenn Sie Mobbing beobachten, oder von einer „Mobbingaktion“ erfahren härter einschreiten und entweder die Mobber bestrafen oder den gemobbten Schülern Trost aussprechen.

Timo: Glaubst du, das könnte viel bewirken?

Simon: Sie könnten es nicht ganz stoppen aber auf jeden Fall könnten sie es in vielen Fällen mindern!

Timo: Vielen Dank, Niklas. Du hast sehr geholfen, uns einen Eindruck zu vermitteln, wie das Zusammenleben der Schüler untereinander an deiner Schule aussieht.

Timo Rährig, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule