Viele kennen das so genannte Slacken noch gar nicht, und doch belegten zwei deutsche Freizeitsportler Platz zwei und drei bei der von „Gibbon Slacklines“ veranstalteten ersten Weltmeisterschaft in Italien und Deutschland.
Auch wenn das Publikum im Vergleich zur Fußball-WM eher klein war, begeisterten die Teilnehmer aus aller Welt mit spektakulären Sprüngen und eigenen Kreationen in der erst in den vergangenen drei Jahren auch hier in Deutschland bekannt gewordenen Sportart das Publikum restlos. Das lag aber auch an der lockeren Stimmung, die durch das eher freundschaftliche Umgehen der Konkurrenten miteinander hervorgerufen wurde.
Der Zweitplatzierte, Felix Hachfeld, erzählte in einem Interview, dass es ihm eigentlich weniger ums Gewinnen ging, sondern viel mehr darum, andere Slackliner kennen zu lernen und gemeinsam Zeit zu verbringen.
Die Teilnehmer der Finales mussten sich zuvor durch nationale Wettkämpfe und Online-Wettbewerbe qualifizieren, ehe sie ihr Können beim Finale am 5. November vor den drei Juroren in Brixen, Italien, zur Schau stellen durften. Den dritten Platz ergatterte Bernd Hassmann aus Deutschland mit 99 Punkten, den zweiten der deutsche Freizeitsportler Felix Hachfeld mit 105 Punkten und den ersten Platz, mit 183 Punkten, erreichte Andy Lewis aus den USA.
Das Slacken ist um 1980 in Amerika erfunden worden und war bis vor einigen Jahren fast nur dort bekannt. Durch Videos im Internet und Berichte im Fernsehen entdeckten dann auch die Deutschen allmählich ihre Begeisterung für das Balancieren und Springen auf der drei bis fünf Zentimeter breiten Slackline.
Bei der Slackline handelt es sich um ein elastisches Band, das meistens zwischen zwei Bäumen gespannt wird. Die am weitesten verbreitete Art der Slackline ist die einfache Trickline, die sich besonders für Anfänger eignet und nahezu überall verwendet werden kann. Man sollte allerdings vermeiden, eine Slackline zwischen zwei Laternenpfählen zu spannen, da sie sich unter dem Gewicht verbiegen können. Eine Slackline, die sich ebenfalls für Anfänger aber auch waghalsige und erfahrene Sportler eignet, ist die Waterline. Sie wird über Wasser gespannt, so dass ein Sturz bei den ersten Versuchen oder beim ersten Testen eines neuen Sprungs nicht weh tut.
Weitere Arten von Slacklinen sind die Longlines, die Highlines und die Jumplines. Sie alle haben besondere Eigenschaften, womit Slacklinen noch interessanter und spaßiger werden kann. Die Longline ist eine sehr lange Slackline, sie kann über 100 Meter gespannt werden und ermöglicht so auch das Slacken über Schluchten oder zwischen Häusern, allerdings ab einer gewissen Höhe mit Sicherung. Ebenfalls eine Sicherung ist bei einer Highline nötig, da sie zum Slacken in der Höhe gedacht ist. Für jeden, für den eine besondere Kulisse kein Anreiz ist, eignet sich die Jumpline, mit der durch straffes Spannen besondere Sprünge möglich sind.
Kristin Reepen und Saskia Kulka, Krefeld, Fichte-Gymnasium