Archiv der Kategorie: Coll. Augustinianum Gaesdonck

Medien und Partnervermittlung – Wie haben sich eigentlich meine Eltern kennen gelernt?

Chatrooms, Zeitungsannoncen, SMS-Chat, Partnervermittlung im TV. Es gibt unzählige Möglichkeiten, den Partner fürs Leben über Medien zu finden.

Seit einigen Jahren suchen Millionen Menschen weltweit die große Liebe im Internet. Doch findet man sie dort auch wirklich?

Bei Internet-Plattformen wie „Elitepartner.de“ kann man seine genauen Vorstellungen des Traumpartners eingeben, und er wird dann anhand anderer Profile herausgesucht.

Doch woher soll man wissen, ob die „HeidiKlum25“ nicht die „Cindy aus Marzahn 52“ ist? Im Grunde kann man das nicht. Man weiß nie, mit wem man es wirklich zu tun hat. Und das ist auch das Gefährliche am Chatten.

Wer sich im Internet verstellt, hat am Ende auch keine besseren Chancen, einen Partner abzubekommen. Wenn man anderen Lügen auftischt, kommt es zu großen Enttäuschungen. Aber das Internet ist auch gefährlich. Denn dort tummeln sich nicht nur Singles, sondern auch Vergewaltiger und Straftäter.

Natürlich lügt nicht jeder im Netz. Das sagt auch Prof. Jo Groebel: „Menschen im Internet seien ehrlicher als im wirklichen Leben zumindest, was ihre persönlichen Gedanken und Gefühle angeht.“ Vorsicht und kritisch zu sein, ist trotzdem wichtig.

Das Internet ist auch nicht die einzige Möglichkeit, die große Liebe zu finden.

Auch das Fernsehen bietet da einiges an. TV-Shows wie „Date oder Fake“, „MTV Next“ oder „Bauer sucht Frau“ dienen aber unserer Meinung nach nicht ausschließlich der Partnervermittlung, sondern eher der allgemeinen Belustigung. Denn ganz ehrlich: Wer muss nicht darüber lachen, wenn Bauer Heinrich versucht, seiner Anneliese Traktor fahren beizubringen? Außerdem gibt es in vielen dieser Sendungen ein Drehbuch. So auch bei „MTV Next“. Die Identitäten der Darsteller sind frei erfunden, und alles läuft genau nach Plan.

Nun stellen wir uns die Frage: Wie haben sich unsere Eltern und Großeltern eigentlich kennengelernt? So ganz ohne Handy, Fernsehen und Computer?

Viele lernten sich damals in der Schule oder bei der Arbeit kennen. Natürlich gibt es das heute auch noch, jedoch nicht mehr so häufig.

Aber damals wie heute gibt es die Möglichkeit, eine Zeitungsannonce aufzugeben. Diese erscheinen täglich in allen Zeitungen und werden recht viel genutzt. Dabei fällt auch auf, dass hauptsächlich Personen über 40 Jahre diese gebrauchen. Zeitungsannoncen fangen beispielsweise so an: „Unternehmungslustige 40-Jährige sucht… .“ Die Personen geben meist eine genaue Beschreibung von sich und ihre Vorstellungen des Traumpartners an und hoffen, dass sich der beziehungsweise die Richtige meldet.

Unser Fazit: Egal wer, egal wo und wann: Jeder hat die Möglichkeit, die ganz große Liebe zu finden. Und zwar überall.

Felix Meyer, Robert Küsters und Kathrin Roth, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

Tastatur statt Füller, Sprachprogramm statt Eltern – Bytes statt Beziehung

Für unsere Großeltern und Urgroßeltern muss die große Welt des Internets wie aus einem Sciencefiction-Film erscheinen: „Oma, ich habe das QWE gelernt!“ „QWE? Du meinst doch wohl ABC?“, erwidert die Großmutter entrüstet. „Nein Oma, guck dir doch mal die Tastatur an.“ „Und der Einkaufszettel?“ „Schon getippt!“

Ich bin 85 Jahre alt und habe 15 Enkelkinder und alle sind vernetzt, nur ich bin außen vor. Damals, in den guten alten Zeiten habe ich noch Griffel und Tafel benutzt, heute finden schon die ersten Schreibversuche meiner Enkel am PC statt.

Das erste Wort meines jüngsten Enkels, der vor kurzem zwei Jahre alt geworden ist, war „Compi“, der Name seines Sprachlernprogramms. Einen Sensor für volle Windeln ist im Strampler integriert. Sollen meine Enkel in absehbarer Zeit schon in der Wiege damit beginnen, den Umgang mit dem PC zu erlernen – vielleicht kann sich dann schon ein Neugeborener „angemessen“ verständigen?

Ein anderer Enkel von mir zeigte mir stolz sein neues Grafikdesign aus dem Kunstunterricht, ich beschäftigte mit zu dieser Zeit noch mit der Farbenlehre. Meinen ältesten Enkel – gerade mitten in der Pubertät – sah man in letzter Zeit nur noch im Chat. Nach ein paar Tagen steckte ein Bild einer attraktiven Blondine in seinem Portemonnaie, beim Sonntagskaffee gab er großspurig mit dem Bild an. Beim nächsten Kaffeetrinken aber machte er einen sehr deprimierten Eindruck. Am Abend zuvor hatte er sich mit seiner Chat-Schönheit getroffen. Seine Angebetete war wohl doch eher eine pubertäre Variante von Nina Hagen mit Bildbearbeitungskentnissen.

Schweißgebadet wache ich auf und mir geht nur ein Gedanke durch den Kopf: „Danke, Medialisierung! Du rottest die zwischenmenschlichen Beziehungen aus!“

Franziska Hägele, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

Leben mit der Technik – Mit dem Handy ins Bett

Seit den 80er-Jahren gibt es die ersten Handys. Sie sind aus der heutigen Gesellschaft kaum noch wegzudenken. Doch das war nicht immer so. In den Anfängen waren sie kaum zu bezahlen. Auch der Jugend ist das Handy sehr wichtig geworden. Bei ihnen steht jedoch nicht das Telefonieren im Vordergrund sondern das SMS-Schreiben. Für die Jugend ist das Handy nicht Handy, sondern eine Multimediastation.

Im Jahr 1983 kam das erste Handy von Motorola auf den Markt. Heutzutage unvorstellbar: Es wog fast ein Kilogramm. Kaum jemand konnte sich damals ein Handy leisten. Die damalig wenigen Handybesitzer wurden nur müde belächelt, wenn ihr Handy mal wieder klingelte. Inzwischen hat sich in der Hinsicht einiges geändert, 87 Prozent der Deutschen besitzen mindestens ein Handy.

Obwohl das Handy wegen seiner elektromagnetischen Strahlung immer wieder in der Kritik stand, hat es sich trotzdem bei den Bürgern durchgesetzt. Besonders beliebt sind die Handys bei unserer Jugend. Die kleinen Alleskönner werden nicht nur zum SMS schreiben oder Telefonieren genutzt, sondern auch als MP3-Player oder Kameras. Es werden sich die neusten Lieder via Bluetooth geschickt. Leider sind es nicht immer nur die Lieder, die sich die jungen Leute schicken, sondern auch Pornovideos oder Gewaltvideos. Natürlich finden die Jugendlichen das alles super-„cool“. Aber nicht nur die Verbreitung solcher Videos macht Problem. Mediziner sorgen sich um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Schüler, denn viele schreiben noch bis spät in die Nacht SMS. 16 Prozent der 13- bis 15-Jährigen schreiben nachts noch heimlich im Bett SMS.

„Ich finde es wichtig, dass man für seine Freunde erreichbar ist, doch das alles sollte auch seine Grenzen haben. Deshalb schalte ich nachts mein Handy aus“, sagt eine Schülerin der neunten Klasse. Doch mit dieser Aussage gehört sie zu den Wenigen, die nachts keine SMS schreiben. Der Handykonsum der Jugend sollte sich dringend normalisieren, sonst wird es Folgen für die Bildung haben.

Rena Tekath, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

Ohne Handy geht gar nichts – Handy: „Wie soll mein Mensch ohne mich leben?“

Ich bin ein Handy. Das Neuste auf dem Weltmarkt. Langsam aber sicher werden Medien wie ich für Menschen unverzichtbar. Wir übernehmen alle Fähigkeiten von ihnen, nur viel perfektionierter. Wir sind die besten und wichtigsten Freunde des Menschen.

Meine Aufgaben sind es, die Tiefschlafphasen meines Herrn zu bestimmen und ihn zu wecken, wenn eine solche geendet hat. Ich spiegele sein morgendliches Aussehen mit seinen in alle Richtungen abstehenden Haaren mit wählbarer Größe. Er braucht mich einfach nur wie früher eine Landkarte auffalten und die Displaygröße mit den Fingern bestimmen. Ich entschlüssele die Gefühle meines Herrn, die sich in seinem Gesicht widerspiegeln und handle nach seinen Stimmungen.

Ich kontaktiere nach seinen Wünschen verschiedene Haushaltsgeräte, wie die Kaffeemaschine oder den Herd. Dank mir braucht er nicht einmal mehr den Knopf der Kaffeemaschine zu betätigen, da der Kaffee bereits dampfend in seiner Tasse duftet, wenn er kommt. Wahrscheinlich würde er den Knopf gar nicht mehr finden. Ich zeige ihm den besten und schnellsten Weg zu seinem Arbeitsplatz, lenke ihn um alle Staus herum, in die er ohne mich mit Sicherheit geradewegs hinein gefahren wäre.

Ich zeige ihm, was seine Frau und seine Kinder gerade anstellen und trage seine regelmäßigen Wutausbrüche, bei denen er mich gegen die Wand wirft, gelassen. Ich werte seine Launen aus und spiele ihm je nach diesen seine Lieblingslieder. Ich liste ihm alle Ereignisse und zu verrichtende Arbeiten auf, die für den jeweiligen Tag anstehen.

Ich zappe für ihn durch sein Lieblings-Fernsehprogramm und spiele nach Belieben Filme ab. Er sagt mir den Inhalt einer Nachricht und ich schreibe sie auf und schicke sie ab. Ich kontaktiere auf Wunsch seine zahnlose Großtante mütterlicherseits und schicke Videobotschaften über das Wetter hin und her.

Wenn der Tag sich dem Ende neigt, führe ich ihn wieder auf dem besten Weg nach Hause. Ich sage ihm, wie spät er ins Bett gehen muss, um am nächsten Morgen ausgeschlafen zu sein.

Ganz schön riskant. Wenn ich nicht mehr funktioniere, ist er wirklich verloren. Ich bin sein ständiger Begleiter. Ich denke und handle für meinen Herrn.

Wie soll er ohne mich leben?

Paulina Weiss, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

Mein Handy, ein Alleskönner – Sind all die Funktionen wirklich nötig?

Vor 16 Jahren konnte sich noch niemand vorstellen, was unsere Handys heute alles so können. Doch wie würde unser Leben ohne das Handy aussehen?

Deutschland (NRW). Vor 16 Jahren waren die Handys gerade noch im Aufmarsch. Damals waren sie nur für Geschäftsleute, weil man meinte, nur sie könnten die ständige Mobilität nutzen. Doch diese Ansicht war falsch. Heute, im Jahr 2009, hast fast jeder ein Handy, ob jung oder alt. Die Handys sind heutzutage bei Weitem nicht mehr dazu da, weshalb sie erfunden wurden: nämlich zum Telefonieren, sondern sie haben immer mehr Funktionen (Kamera, Spiele, Internet). Doch braucht man das wirklich alles? Ist man wirklich darauf an gewiesen? Und könnte die heutige Jugend auch mal einen Zeitraum ohne das Handy überbrücken?

Das sind Fragen, die sich besonders Erwachsene heute immer häufiger stellen. Und es wäre interessant, darauf eine einschließende, für alle geltende Antwort zu finden.

Der 14-jährige Schüler der Gaesdonck, Julian Esser, sagt um Beispiel, dass es für ihn kein Problem sei, auch mal ein bisschen auf sein Handy zu verzichten. Hingegen sagt die ebenfalls 14-jährige Schülerin Rubina Willems, dass sie ohne ihr Handy nicht auskäme. Sie braucht es, um mit ihren Freunden immer im Kontakt zu bleiben. So sieht man also, anhand der zwei Meinungen, dass man kein endgültiges Urteil ziehen kann. Doch man kann sagen, dass die vielen Eigenschaften auch einige Leute stören. Besonders die Älteren die ein Handy nur zum Telefonieren brauchen, stören diese.

Boris Gulan, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

Im Sog der modernen Medien – Simon ist süchtig – und jetzt?

Sitzt du 24 Stunden am Tag vor dem Computer? Hast du kein anderes Hobby? Ist der Computer dein Leben? Dann bist du eindeutig computersüchtig.

So geht es auch dem 15-Jährigen Simon. Er steht morgens ganz früh auf und wendet sich seinen Lieblingsspielen am Computer zu. Und so wie Simon geht es vielen anderen Jugendlichen im Alter von zwölf bis 25 Jahren. Einige von ihnen gehen oft sogar gar nicht mehr zur Schule und vernachlässigen alles um sich herum. “Mehr als 600.000 Jugendliche in Deutschland sind computersüchtig“, so Wolfgang Bergmann, Kindertherapeut und Autor des Buches “Computersüchtig. Kinder im Sog der modernen Medien.“

Simon hatte oft Langeweile und keine Lust, Hausaufgaben zu machen. Er hat immer mehr Spaß an den Computerspielen gefunden. Größtenteils sind es Jungen, die der Sucht verfallen, weil sie mehr Interesse an PC-Spielen, wie zum Beispiel an dem Rollenspiel “World of Warcraft“ haben. In diesem Spiel geht es um Anerkennung, Respekt, Macht und sozialen Aufstieg. Im Spiel sind Simon dieses Werte wichtig, im wahren Leben gelingt es ihm jedoch nicht, sich dafür einzusetzen.

Doch nicht nur Jugendliche verfallen in einen solchen Tiefpunkt. Auch viele Menschen zwischen 30 und 50 Jahren beschäftigen sich häufig oder gerne mit dem Computer. Oftmals sind es Männer dieser Altersgruppe.

Simons Eltern haben gemerkt, wie sehr er sich mehr und mehr seinem Computer zugewandt hat. Anfangs fanden sie es normal und dachten, er kontaktiert seine Freunde, doch es wurde immer schlimmer.

Die Folgen dieser Sucht sind oft Realitätsverlust, Verlust von Zeitgefühl, Untergewicht, Verkümmerung des Wortschatzes sowie der Mimik und Gestik.

Die Süchtigen sind oft nicht dumm, wie viele Leute denken. Ganz im Gegenteil: Viele weisen eine überdurchschnittliche Intelligenz und eine sehr gute Allgemeinbildung auf.

Viele fragen sich: Was können wir gegen diese Sucht tun? Die Eltern der betroffenen Kinder und Jugendlichen sollten ihre Kinder beobachten und zu anderen Beschäftigungen, die nichts mit dem Computer zu tun haben, motivieren.

Nachdem Simon bald gar nicht mehr zur Schule gehen wollte und nur noch in seinem Zimmer saß, haben seine Eltern mit ihm geredet. Er hat nicht gesagt, was los ist und die Eltern haben ihm seinen Laptop erst mal abgenommen. Simons Eltern haben versucht, etwas mit ihm zu unternehmen, doch Simon kam mit der ganzen Situation überhaupt nicht klar. Er wurde aggressiv und wütend, weil er keine Befriedigung von seinen Spielen bekam.

Die Süchtigen sollten sich ihrer Sucht stellen, auch wenn sie dies sehr viel Mut kosten wird. In einem ernsten Fall sollten sie auch eine Beratungsstelle aufsuchen.

Irgendwann stellte sich Simon seiner Sucht und suchte zusammen mit seinen Eltern einen Berater auf. Nun darf er am Tag höchstens eine halbe Stunde an den Computer und seine Eltern achten genauestens darauf, was er an seinem Laptop macht. Die ganze Familie von Simon hat sich ein Ziel vor Augen gesetzt: gemeinsam Simon bei seinem Entzug zu unterstützen.

Lisa Tepe, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

Simsen statt Freunde treffen – Einsam mit Handy

Es ist bekannt, dass Handys für Menschen gefährlich sind. Ein Mobiltelefon, genannt Handy, das dafür gebaut wurde, um schneller und leichter erreichbar zu sein, kann erhebliche Schäden in der Psyche eines Menschen anrichten.

Schon die meisten Jugendlichen sind von diesem „Modesyndrom“ befallen, sie merken kaum noch, was in ihrer Welt passiert. So laufen sie 24 Stunden am Tag mit ihren Ohrstöpseln durch die Gegend und telefonieren, was das Zeug hält.

Dabei erweckt es den Eindruck, als ob sie von einem psychischen Bedürfnis gedrängt werden, mit sich selbst zu reden. Das Tragische an der ganzen Angelegenheit ist, dass dieses sogenannte Modesyndrom überall und zu jeder Zeit ausbrechen kann. Keiner, kein einziger Mensch, ist davor geschützt.

Viele Menschen können auf Handys nicht mehr verzichten. Und bei einigen Menschen geht es sogar soweit, dass sie ohne Handy nicht mehr leben können. Die University of Florida beschäftigte sich mit diesem Thema. Die Forscher dort sagen, Handysucht sei der Fernsehsucht oder auch der Computersucht gleichzusetzen. Dabei sei der Drang nach dem Telefonieren allerdings nicht so stark, wie das Bedürfnis, ständig und überall erreichbar zu sein, verdeutlicht Lisa Merlo von der University of Florida.

Abhängige vermieden persönliche Art von Kommunikation, und Mitteilungen würden lieber über SMS gemacht werden. Häufige Folgen einer solchen Sucht seien zunehmende soziale Isolation sowie Depressionen und Ängste, wenn die Betroffenen das Handy für einen kurzen Moment nicht bei sich haben. Dazu käme eine Rechtschreibschwäche, da die Abhängigen in ihren SMS‘ und Mails nur noch Abkürzungen benutzen.

Weitere Symptome seien das ständige Überprüfen der Mailbox und des Postfaches sowie Frust, wenn ihnen eine Mail oder SMS nicht beantwortet wurde. Ein Teilnehmer einer Studie der Universität Bisbane (Australien) beschrieb das Gefühl ohne Handy: „Es ist, als würde eines meiner Glieder fehlen.“

Handysüchtige können nicht wie Alkoholsüchtige auf völligen Verzicht hinarbeiten. So der Psychiater Platz. Sie müssten stattdessen einen souveränen Umgang mit Gerät lernen.

Wie die spanische Tageszeitung „El Mundo“ berichtete, seien in Spanien bereits Jugendliche in eine Kinderpsychiatrie aufgrund einer Handysucht eingewiesen worden. Die Jugendlichen hätten es bis zu sechs Stunden am Tag benutzt. Auch hier seien die Entzugserscheinungen sehr drastisch gewesen.

Experten warnen davor, Kindern zu früh ein eigenes Handy zu kaufen, da die Gefahr, süchtig zu werden, ziemlich groß ist.

Antonia Mann, Yali Lin, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

Ein Handy für Kinder – Katastrophe der Technik

Ein Paradebeispiel für neue Erfindungen ist das Kinderhandy. Es ersetzt nicht nur die Aufsichtspflicht, sondern schon fast die Eltern.

Diese quietschend bunten Kinderhandys sind uns erst ins Auge gesprungen und dann auf den Magen geschlagen. Sie haben eine Ortungsfunktion, bei der jeder Arzt Freudensprünge machen wird. Man denke nur an die vielen unter Paranoia leidenden Patienten. 

 

Wir wundern uns wirklich darüber, wie sehr man Kindergartenkinder und Grundschüler unterschätzen kann. Wie sonst kann es passieren, dass man ihnen eine leicht zu bedienende Katastrophe der Technik mit nur drei Knöpfen in die Hand drückt?

Kennen sie das Sprichwort, die Weisheit mit Löffeln gegessen? Wir denken, dass man hier wohl eher das Kind mit dem Bade ausgeschüttet hat.

 

Frederike Haartz, Judith Horlemann, Jasmin Janßen, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

Ein Technikzwerg auf dem Vormarsch – Das Handy erobert die Welt

Früher – oder genauer vor rund 25 Jahren – war alles besser. Wer von

unterwegs telefonieren wollte, musste nur nach etwas großem, gelbem

Ausschau halten und …schwupps, stand er auch schon in einer Telefon-

zelle und konnte sich beispielsweise ein Taxi bestellen.

Ja, das war einmal! Gelbe Zellen sind schon lange vorbei und auch ihre magentafarbenen Nachfolger mit Mini-Wetterschutz sucht man im Ernstfall vergeblich. Aber wie konnte ein solch unerträglicher Notstand überhaupt entstehen?

Schuld daran ist das Handy ( engl. „Händchen“), ein durchschnittlich zehn Zentimeter kurzes und 100 Gramm leichtes Technikwunder der Neuzeit.

Begonnen hat sein Siegeszug vor mehr als zwei Jahrzehnten als so genannter

„Knochen“ (z.B. Siemens S4) von 25 bis 30 Zentimeter Länge und einem gefühlten Gewicht von mindestens zwei Kilo. Diese Modelle taugten nicht zum ständigen Begleiter, denn wer wollte schon zur Disco jedesmal einen Rucksack für sein mobiles Wunderwerk mitschleppen? Aber die technische Weiterentwicklung blieb gottlob nicht stehen.

Und so eignen sich Handys der neuesten Generation durchaus für den

Einsatz „rund um die Uhr“ und für alle Einsatzbereiche. Aufgrund der immer weiter gesunkenen Preise gibt es in Deutschland mehr Handys als Einwohner.

Allein der Name könnte mittlerweile durchaus in Writey, Heary oder

sonstwie umbenannt werden. Denn reines Telefonieren ist – zumindest unter Jugendlichen – nur noch Nebensache, so scheint es. Musikhören oder insbesondere Simsen (das Schreiben von Nachrichten) sind die Renner!

Seine minimale Größe ermöglicht auch ungeahnte Einsatzgebiete: Als kleine Hilfe bei der Klausur beispielsweise, indem man sich die Antworten einfach aufs Handy simsen lässt (natürlich auf der Toilette). Oder im Berufsleben,etwa in der Chirurgie, indem der Chefarzt während einer mehrstündigen OP die Nachricht von seiner Gattin erhält, er könne sich ruhig Zeit lassen, der Pizzadienst käme später.

Leider gibt es auch unangenehme Augenblicke im Leben eines Handy-Besitzers, wenn nämlich während der Sonntagsmesse sich sein Technikzwerg mit dem Klingelton meldet: „Highway to hell“. Aber so ist es nun einmal auch mit dem Fortschritt, alles hat zwei Seiten. Fluch oder Segen, beim Handy gibt es nur: Fluch und Segen!

Christoph Welter, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck

„Gott“ ist bei uns ein seltenes Gesprächsthema – Ist Gott out?

„Glaubt ihr an Gott?“ Verdutzte Gesichter. Nachdenkliche Mienen. Denn „Gott“ ist ein eher seltenes Gesprächsthema unter Jugendlichen. Wer weiß schon eine eindeutige Antwort auf diese schwierige Frage?

Auch Pater Ulrich, Spiritual der Gaesdonck, bestätigt: „In der Zeit der Pubertät, in der auch ein Umbruch in der Glaubensfrage stattfindet, wissen viele Jugendliche nicht mehr: Glaube ich denn an Gott?“ Seit einiger Zeit zeigt sich der Trend, zu sagen, dass man nicht an Gott glaubt. Das ist auch in den Schulmessen kaum zu übersehen, in denen die Beteiligung and der Gottesdienstfeier eher kläglich ausfällt – der Gesang bleibt häufig ganz auf der Strecke. Aber auch Gebete wie das Vaterunser werden kaum noch mitgebetet.

„Wenn man älter wird, reflektiert man viel mehr und denkt darüber nach, was die anderen sagen. Jüngere Schüler sind viel leichter zu begeistern“, meint Pater Ulrich. „Die älteren Schüler sind schwieriger aufzubrechen. Da ist man froh, wenn man überhaupt eine Antwort bekommt.“

Dabei haben Glaube und Religion ganz viel mit Gemeinschaft zu tun. „Ich kann mich daran erinnern, dass auch ich in meiner Jugend gerne die Sonntagsmesse besucht habe, weil ich dort viele meiner Freunde traf.“ Man denke nur an die Messdiener oder Pfadfinder, Pfingstlager und vieles mehr. Viele Jugendliche gehen auch mit viel Engagement an die Vorbereitung von Prozessionen, Wallfahrten und Gottesdiensten. Aber Vorbereitung und öffentliches Mitmachen sind zwei Paar Schuhe.

Hierbei spielt natürlich auch der Bezug der Jugendlichen zur Kirche eine große Rolle: Jugendliche, für die der regelmäßige Kirchgang selbstverständlich ist, gehen einfach in die Kirche – aus Gewohnheit. „Auch wenn der Kirchgang zur Routine wird, muss das nicht unbedingt etwas Negatives sein. Es ist vielmehr entlastend und prägt auch.“, so Pater Ulrich.

Ein Hauptgrund dafür, dass sich die Kirchenbänke immer mehr lichten, ist die abnehmende Attraktivität der „normalen“ Messen – besonders für Jugendliche. Aber Events wie der Weltjugendtag sind immer gut besucht. Unsere Gesellschaft sei zunehmend davon geprägt, dass man nur das Außergewöhnliche suche. „Was viele dabei vergessen: Dass es die „großen“ Gottesdienste nur geben kann, wenn es auch noch die kleinen gibt.“, erklärt der Pater.

Trotzdem sieht der Pater die Sache eher locker, da früher oder später die meisten Jugendlichen wieder zurück in die Kirche kämen. Auch die Kirchengeschichte zeige, dass es hier immer wieder einen Aufschwung gebe.

Außerdem: Ist es nicht ganz normal, sich hin und wieder mal nach dem Sinn des Lebens zu fragen? Pater Ulrich ist überzeugt davon: „Essen, schlafen, Sport…ich glaube, dass ist nicht der Sinn des Lebens, ich glaube, dass der Mensch mehr braucht!“

Von Stephanie Roschig, Kristina Schönfelder, Lisa Saloch

Stephanie Roschig, Kristina Schänfelder, Lisa Saloch, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck