Archiv der Kategorie: Düsseldorf

Zu Besuch beim König des Thunfisches

Das Sushi Restaurant Maruyasu hat sich trotz der geringen Größe zu einer festen Größe in Düsseldorf entwickelt.

Von Claudius von Busekist, 8c, Humboldt Gymnasium Düsseldorf

Ich betrete den Sushi-Laden Maruyasu. Um mich herum sitzen rund 40 hungrige Menschen, an der Theke warten nochmal so viele darauf ihre Bestellung abgeben zu dürfen. Es riecht nach gebratenem Fisch und die Stimmen der Besucher ergeben einen angenehmen Geräuschpegel. Hinter der Theke in der Küche stehen die Mitarbeiter, die unter Anleitung des Besitzers des Restaurants Akio Ando an den verschiedenen Gerichten arbeiten.

„Es war schon immer mein Traum ein Sushi-Restaurant zu eröffnen“, sagt der Japaner Ando. Sein Restaurant gilt in Düsseldorf als eines der Besten, wenn es um Sushi geht. So werden regelmäßig Artikel und Berichte über den kleinen Laden in den Shadowarkaden geschrieben. Manche Zeitschriften nennen Akio Ando auch den König des Thunfisches, da er vor allem für sein unglaubliches Thunfisch-Sushi bekannt ist. „Das beste Sushi der Stadt“, sagt ein Besucher. Er komme jeden Samstag her, um hier zu essen. Auf die Frage, was er denn am liebsten essen würde, antwortet er mit einem Lachen: „Das Sushi hier ist grandios, aber am liebsten esse ich die Gyoza.“ Gyoza, eine weitere Spezialität des Restaurants, sind Teigtaschen in der Form eines Halbmonds, ähnlich wie bei einem geschnittenen Apfel.

Ein Mitarbeiter, der in diesem Artikel nicht aufgeführt werden möchte, erzählt: „Das Restaurant wurde zu Beginn mehr auf ‚to go’ ausgelegt und dieser Einstellung sind wir bis heute treu geblieben, mit dem Unterschied, dass wir jetzt versuchen, uns auch mehr auf das Essen vor Ort zu konzentrieren. Allerdings ist der to-go-Faktor immer noch ziemlich wichtig.“ Als ich einen Blick auf die Speisekarte werfe, fällt mir die Vielfalt des Essens direkt ins Auge. Dort wird von gekochtem Oktopus über Thunfischfilets und normalen Maki (kleineres Sushi mit einer Füllung wie Gurke, Avocado, Thunfisch oder Lachs) bis hin zu handgemachten Gyoza und exotischen Desserts alles mögliche aufgeführt. Alles kann vor Ort oder zum Mitnehmen erworben werden.

Wenn ich einmal genauer darüber nachdenke, fällt mir etwas auf: Das Maruyasu hat eine ähnliche Entwicklung wie Düsseldorf vollzogen. Düsseldorf hat sich im Laufe der Jahrhunderte von einem kleinem Dorf zur Hauptstadt Nordrhein-Westfalens gemausert. Das Maruyasu ist vom anfangs kleinen und unbekannten Laden zuerst zu einer festen Größe und über die Jahrzehnte mittlerweile zu einem der besten – wenn nicht sogar zu dem besten – Sushi-Restaurant Düsseldorfs geworden. Ich wünsche mir vor allem, dass das Restaurant es trotz wachsender Popularität schafft, die jetzige Atmosphäre eines feinen Sushi-Imbisses zu bewahren.

Junges Mädchen im Tierheim

Tierheim: Hoffnung oder Endstation?

Aus verschiedenen Gründen landen Tiere im Tierheim. Ein Blick hinter die Kulissen des Tierschutzvereins Düsseldorf.

Von Stella Puchert , 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

Ein unangenehmer Geruch steigt mir in die Nase, als meine Hand die schwere Türklinke zum Tierschutzverein Düsseldorf runterdrückt. Sofort höre ich lautes Gebell, Vogelgezwitscher und das Miauen von Katzen. Das Tierheim liegt idyllisch direkt neben dem Grafenberger Wald auf der Rüdigerstraße 1 in Düsseldorf. Ich sehe mich um und weit und breit sind nur Tiere zu sehen. Die einen scheinen traurig und die anderen wild und fröhlich. Ich höre viel lautes Gebell, was mir doch etwas Angst einflößt. Gegenüber von mir trainieren gerade sechs Hundebesitzer eifrig mit ihren Hunden in der Hundeschule.

Ich frage mich, wie viele Tiere hier sind, die auf ein neues Zuhause warten. Ich erfahre, dass hier rund 800 Tiere leben. Es gibt vier Hundehäuser mit jeweils 120 Hunden, ein Katzenhaus mit circa 220 Katzen und ein Kleintierhaus mit Außen- und Innenbereich mit  circa 100 Tieren. In allen Häusern sind die Vermittlungstiere natürlich von den kranken oder unter Quarantäne gestellten Tieren getrennt. Es gibt auch noch Wildvögel und Tauben. Insgesamt ist das Gelände 10.000 Quadratmeter groß.

Ich bin beeindruckt, wie viele Tiere kein Zuhause haben. Vor dem Katzenhaus frage ich mich, wieso so viele süße Tiere hier sind. Auf Nachfrage wird mir erklärt, dass es sich um gefundene Tiere handelt, Tiere bei denen die Besitzer verstorben sind, oder Tiere, die am Flughafen vom Zoll beschlagnahmt wurden.

Ich stelle mir den Tagesablauf im Tierheim sehr chaotisch vor. Indem ich einige Mitarbeiter befrage, erhalte ich einen vollständigen Tagesablauf: Zunächst wird geschaut, welche Tiere über Nacht angekommen sind. Diese werden dann in die Computer eingetragen. „Wir schauen gleich morgens, ob die Tiere die Nacht gut überstanden haben, füttern sie und geben ihnen, wenn nötig, Medikamente“, berichtet der Tierpflegemeister Timo Franzen. Insgesamt 35 Tierpfleger, drei Tierärztinnen und zwei Tierarzthelferinnen sowie ein Hundetrainer arbeiten in dem Tierheim, erfahre ich von Franzen, der auch Leiter des Tierheims ist und sich extra Zeit für meine Fragen genommen hat.

Besonders interessant finde ich die Information, dass auch freiwillige Mitarbeiter hier gefragt sind. Die freiwilligen Dienste, die man ab 18 Jahren auch im Tierheim leisten kann, sehen so aus, dass die Freiwilligen nach Einweisung mit den Hunden spazieren gehen, im Kleintierhaus mithelfen können oder die Katzen streicheln dürfen. Gerade fährt ein großer LKW auf den Hof, der mit vielen Futtertüten beladen ist.

Wie wird das Tierheim überhaupt finanziert? Hierzu erhalte ich die Auskunft, dass der Tierschutzverein Düsseldorf, der 1873 gegründet wurde, einen Großteil durch Spenden finanziert. Für Zolltiere, also Tiere, die vom Zoll aufgegriffen wurden, oder gefundene Tiere kommt jedoch die Stadt Düsseldorf auf oder die Eigentümer.

Eine Erkenntnis, die ich von diesem Tag mitnehme, ist, dass es den Tieren im Tierheim gut geht und auch Hoffnung besteht, dass die Tiere ein neues Zuhause finden. Ich nehme mit, dass ich Freunden und Bekannten davon berichte und ihnen vorschlage, sich ein Tier aus dem Tierheim zu holen, bevor man sich ein Tier kauft. Außerdem ist es sehr interessant hier zu arbeiten und ich nehme mir vor, mit 18 Jahren als freiwillige Helferin im Tierheim mitzuarbeiten.

Im Gamer-Paradies

Die Gamescom ist eine Messe, die jedes Jahr im August in den Sommerferien stattfindet und in dieser Woche 370.000 Besucher nach Köln lockte. In diesem Jahr hatte auch ich das Glück selbst dabei zu sein.

Von Jean Limpach, 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

Eine riesige Menge Menschen wartet vor dem Eingang der Messehallen Köln. Viele davon sind leidenschaftliche Gamer, also Leute, die in ihrer Freizeit gerne Videospiele spielen. Die Luft ist voller Anspannung. Überall höre ich aufgeregte Gespräche über die neuen Spiele. Auf einmal gehen die Türen auf. Alle Leute verstummen. Ein bis zwei Sekunden brauchen die Leute, um zu verstehen, dass die diesjährige Gamescom wieder eröffnet hat. Auf einmal rennen sie los. Laute und aufgeregte Schreie. Alle wollen die Ersten sein und die neuesten Videospiele ausprobieren.

Bevor ich überhaupt irgendein Spiel testen darf, muss ich mir am Eingang ein Altersbändchen holen. Diese gibt es für 6, 12, 16 und 18 Jahre. Ich bin 14 Jahre alt, deshalb kriege ich ein grünes Bändchen. Dieses Jahr gibt es insgesamt 1.037 Firmen, die ihre neuen Spiele auf der Gamescom vorstellen. Und das in neun Hallen, in denen Spielestände, aber auch Bühnen sind, auf denen es mehrmals am Tag verschiedene Vorstellungen von Spieleentwicklern und sogenannten Influencern, also von Leuten, die als Stars in Sozialen Netzwerken viel Geld verdienen, gibt.

Bei den Ständen der größten Entwickler gibt es Schlangen, in denen man teilweise zwei bis vier Stunden warten muss. Man sieht viele Besucher mit Klappstühlen und Spielkonsolen in der Schlange sitzen. Die Atmosphäre ist überall fröhlich und entspannt, doch sind die Hallen sehr voll und deswegen etwas unübersichtlich.

Nach mehreren Stunden des Wartens und des Spielens fühlt es sich gut an, an die frische Luft zu gehen und etwas kleines zu essen. Für das leibliche Wohl der Besucher sorgen viele kleine Essensstände. Die Hallen leeren sich erst, als die Messe schließt. Davor wollen die meisten Leute gar nicht gehen.

Ein Laden voller heiligem Handgemachtem

Holy Craft ist ein Bierladen mit mehreren Filialen, der seit 2015 auch in der Friedrichstraße Bier aus vielen verschiedenen kleinen Brauereien verkauft.

Von Nika Schmidt, 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

Ich betrete den Bierladen Holy Craft. Fast jede Woche gehe ich daran vorbei und grinse, wenn mein Blick auf das Schild, auf dem Holy Craft steht, fällt, da es mich an den Ausdruck „Holy Shit“ erinnert. Der Name „Holy craft“ heißt so viel wie „heiliges Handgemachtes“ und bezieht sich auf das dort verkaufte aus Amerika stammende Craftbeer.

Ich gehe an Bierkästen vorbei zu einem Verkäufer. Er bietet mir einen Platz in einer kleinen Sitzecke, die aus Kisten besteht, an und erzählt mir etwas über seine Arbeitsstelle. Insgesamt arbeiten in diesem Laden ein vollzeit- und drei teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter. Alle tragen mit Stolz einen Pullover mit dem Holy Craft-Logo, das an einen Kronkorken erinnert.

Außer der gemütlichen Sitzecke stehen an den Wänden Regale aus Holz mit großen und kleinen Bierflaschen, die bunte Etiketten haben. Es gibt eine Theke, die auch aus Holz ist und ein paar kleine Tische mit Weingläsern darauf. „Für das Biertasting, heute Abend, es kommen rund 25 Leute!“, erklärt mir der Verkäufer. Das Tasting ist dazu da, um Craft Beer, verschiedene Biere von kleinen Brauereien, zu probieren, die es in Supermärkten nicht zu kaufen gibt. Es gibt viele Arten von Craft Beer, experimentierfreudigere und herkömmliches. Meist wird es von kleinen Brauereien gemacht, aber es gibt auch private Bierbrauer. Es gibt Fassbiere und Flaschenbiere. Neben den Bieren von Brauereien gibt es auch das Hausbier Dölsch. „Sozusagen das Düsseldorfer Kölsch, das gibt es ganz exklusiv bei uns hier und auch in unserer Bar in der Altstadt“, sagt der Mitarbeiter.

In einer hinteren Ecke des Ladens sehe ich einen Herrn, der an einem der Bierregale steht und auf eine Flasche zeigt und mit kräftiger Stimme ein paar Kunden das Bier in der Flasche beschreibt: „Das hier ist ein bisschen säuerlich!“

Ich verabschiede mich und gehe aus dem warmen Laden ins kalte Novemberwetter. Von draußen schaue ich mich noch einmal um und denke bei mir: Es ist definitiv eine gute Idee den kleinen Brauereien eine Chance zu geben berühmt zu werden, indem sie hier verkauft und probiert werden können.

Der Himmelsgarten

Neugierde trieb diese junge Autorin auf einen kleinen Friedhof, um den sich – wie sich herausstellte – einige Gerüchte ranken.

Von Johanna Budde, 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

Ich fahre mit dem Fahrrad an einem kleinen Friedhof vorbei, der an einer Nebenstraße liegt. Es wird schon dunkel und es ist bis auf ein paar Vögel sehr ruhig. Es riecht nach feuchter Erde und die Dämmerung erzeugt eine bedrückende Stimmung. Diese Atmosphäre zieht mich zu dem Friedhof hin und ich halte vor vier absteigenden Stufen.

Ich steige ab, gehe die Stufen hinab, durch den Torbogen, wo der Steinweg von Schotter abgelöst wird. Es knirscht unter meinen Füßen, während ich kurz über das Gelände laufe und auf einem Stein im Zentrum des Friedhofs die Inschrift „1716 – 1804 Trappistenkloster Abtei Düsselthal seit 1822 Düsselthaler Anstalten Graf v. d. Recke Stiftung“ sehe.

Trappisten sind römisch-katholische Mönche, die dem für sie unerreichbaren Gott dienen und in großer Bescheidenheit leben. Auf diesem Friedhof mit 29 Grabsteinen ruhen sowohl Trappistenmönche als auch Lehrer und Schüler von der evangelischen Rettungsanstalt für Waisen- und Straßenkinder.

Ich laufe an den Gräbern vorbei und direkt am Eingang liegen Luise und Adelheide von der Recke-Volmerstein. Ich sehe, dass sie Töchter des Grafen Adalbert v. d. Recke-Volmerstein, der die Anstalt gründete, waren. Sie verstarben mit drei und elf Jahren, 1840 und 1845.

Die Kälte an diesem Novembertag und der Gedanke daran, so früh zu sterben, machen mir eine Gänsehaut. Ich laufe weiter an den Gräbern vorbei, die in einem Halbkreis an einer Mauer angelegt wurden. Mir fällt auf, dass man acht von ihnen nicht mehr entziffern kann. Efeu wächst über die Gräber und sie sind verwittert. Trotz des Efeus macht der Friedhof einen gepflegten Eindruck. Der Rasen um den Gedenkstein und um den Friedhof ist gemäht.Das jüngste Grab ist aus dem Jahre 1971.

Als ich am nächsten Tag zurückkehre, sehe ich zwei Hundebesitzerinnen, die sich leise unterhalten. Auch heute ist es ansonsten totenstill. Es ist dieses Mal noch hell, aber dafür kälter. Trotzdem bleibe ich und denke über das Gerücht nach, dass die Erfinderin des Kriegslazaretts, was ein mobiles Krankenhaus für verletzte Soldaten ist, hier begraben liegt. Dieses Gerücht, was sich als falsch erwies, entstand, da Florence Nightingale von 1851 bis 1854 im nahegelegenen Kaiserswerth Leiterin eines Pflegeheims war.

Ein Gang über den Kriegsgefangenenfriedhof

In Ludenberg gibt es den Kriegsgefangenenfriedhof „Am Gallberg“. 1500 sowjetische Kriegsgefangene sind hier begraben. Nicht alle sind namentlich bekannt.

Von Tom Mospanov, 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

Es ist ein kalter Wintertag. Die Wolken verdecken die Sonne, als ich am 15. November 2018 den Kriegsgefangenenfriedhof in Ludenberg besuche. Ich sehe eine Mauer, die als Viereck um den Friedhof gebaut ist. Als ich dem Friedhof näher komme, fühle ich mich leicht unwohl.

Als ich vor den Toren des kleinen Friedhofs stehe, frage ich mich, wie ganze 1500 Menschen hier begraben sein können. Allein der Gedanke daran lässt mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Ich gehe hinein und sehe vor mir einen großen Grabstein mit russisch-orthodoxem Kreuz, also mit schrägem Querbalken. Vor dem Kreuz steht ein Grableuchter und hinter ihm ein Foto, auf dem steht: «БеляевСергейФедорович»: Beljeb Sergej Fedorovitsch. Das ist ein Name eines Kriegsgefangenen, der hier begraben worden ist. Der Name ist auf Russisch geschrieben.

Neben dem Grabstein steht ein Blumenkranz mit zwei rot-weißen Bändern, auf denen mit goldenen Buchstaben geschrieben ist: „Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf Thomas Geisel“

Hinter mir ist ein Gedenkstein mit der Aufschrift: „Hier ruhen 1500 Sowjetische Kriegsgefangene. Sie sind Opfer des mörderischen Nationalsozialismus, der sie wegen ihrer Standhaftigkeit und Treue zermalmt hat.“ Der Text ist sowohl auf Deutsch als auch auf Russisch geschrieben.

Die Geschichte dieses Friedhofs ist sehr erschütternd. Die Kriegsgefangen, die hier liegen, stammen aus einem Lazarett. Diese war Speziell für die Kriegsgefangenen errichtet worden. Dort wurden sie geheilt und dann in nahegelegene Fabriken zum Arbeiten geschickt. Die Arbeitsumstände waren nicht menschenwürdig. Sie arbeiteten oft Tage ohne Pause und bekamen kaum etwas zu essen. Meistens starben die Gefangenen durch Herz- oder Kreislaufschwäche, Wassersucht, Lungenentzündung oder „allgemeinen körperlichen Verfall“. Die Leichen wurden zuerst im Waldfriedhof in Gerresheim bestattet. Als es jedoch immer mehr Tote gab, beschloss man ein Massengrab für die Kriegsgefangenen zu errichten.

1945 wurde das Kriegsgefangenenlazarett von den Amerikanern befreit und die überlebenden Gefangenen freigelassen. Noch im gleichen Jahr errichteten die Befreiten einen Gedenkstein, der an ihre gefallenen Kameraden erinnern soll. Bis heute sind nur 436 Namen aller 1500 Opfer bekannt.

Als ich zurück nach Hause fahre, denke ich noch immer an den Friedhof, den ich eben noch besucht habe. Ich wünsche mir, dass mehr Namen der Opfer bekannt wären, da es den Angehörigen der Toten wenigstens einen Ort zum Trauern geben würde.

Zu Besuch bei Wandel Antik in Unterbilk

Um in die Vergangenheit zu reisen, braucht man nicht, wie in dem Film ,,Zurück in die Zukunft“, eine Zeitmaschine, sondern kann einfach in das Antikgeschäft von Markus Wildhagen gehen.

Von Paul Wildhagen, 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

Der 52-Jährige, der vielen durch die ZDF-Erfolgssendung „Bares für Rares“ bekannt ist, besitzt ein Antikgeschäft in der Friedensstraße in Düsseldorf-Unterbilk. Vor dem Eingang begrüßen Kunden ein Oldtimer sowie ein zwei Meter hoher Nachbau des Arc de Triomphe.

Beim Betreten wird man von nostalgischer Musik, einem angenehmen Duft und antikem Flair empfangen. Bei über 30.000 Raritäten kann jeder Schatzsucher fündig werden. Nicht nur ein Szenario des Wilden Westens, sondern auch ein Kino, eine historische Sportecke, eine Halle komplett im Art Deco-Stil, ein weiterer Raum im 60er-Jahre-Design, ein Gang voller Koffer und ein zwei Meter langes Ruderboot, das unter der Decke hängt, und vieles, vieles mehr gibt es hier zu sehen.

Markus Wildhagen selber erzählt, dass er mit 14 Jahren anfing, alte Dinge zu sammeln und zu verkaufen. Der kostbarste Schatz bei Wandel sei ein handgeschmiedeter Metallschreibtisch für 35.000 Euro, der 130 Jahre alt ist.

Aber auch kleinere Wünsche lassen sich im Geschäft erfüllen, so zum Beispiel kann man eine alte Weihnachsbaumkugel ab 1 Euro kaufen. Wildhagen verrät uns, dass die Prinzessin von Abu Dhabi höchstpersönlich bei ihm war, um ein altes Klavier zu kaufen. Sie kam natürlich nicht allein, sondern mit einem großen Gefolge aus Sicherheitskräften und Personal. Sie hatte sich in ein Klavier verliebt, das sie am Ende für 1200 Euro erstand. Die Transportkosten in vierfacher Höhe nahm sie dafür gerne in Kauf.

Der größte Aufwand, berichtet Markus Wildhagen, war der Umzug von der Worringer Straße in die Friedensstraße. Innerhalb von drei Monaten waren über 100 LKWs nötig, um all die alten Möbel und besonderen Schätze in das neue Geschäft zu bringen, in dem Wandel-Antik nun seit über sieben Jahren zu finden ist.

Das Einsteigerprogramm für Motion-Design

Modellieren, texturieren, 3D-Animation und vieles mehr ermöglicht einem das kostenlose PC-Programm Blender. Das Programm ist perfekt geeignet für jeden Anfänger in Animation und Grafik.

Von Moritz Peiffer, 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

Blender erschien 1994 und wurde von der „Blender Foundation“ entwickelt und veröffentlicht. Wenn man Blender.org besucht, erkennt man schon, was alles in dem Programm möglich ist: Filmanimation, Filmeffekte, Charakterdesign, Gamedesign und viel mehr.

Auf der Website kann man sich dutzende Kurzfilme und Spiele-Animationen ansehen, die von den Entwicklern erstellt wurden. Das Programm kommt einem beim Öffnen sehr unübersichtlich vor, aber wenn man sich mal ein wenig mit Blender auseinandersetzt, gewöhnt man sich schnell daran.

Das Programm ist eine „portable App“, was heißt, dass Blender ohne jegliche Anpassung oder Einrichtung auf verschiedenen Rechnern läuft. Mit seinen 100 MB verbraucht das vielfältige Programm nur sehr wenig Speicherplatz.

Blender ist auf so gut wie jedem Betriebssystem (Windows 32 & 64, Mac, Linux, Solaris) über Blender.org erhältlich. Dadurch, dass das Programm gratis ist und sehr viele Funktionen im Bereich Grafiken und Animationen hat, hat sich mit den Jahren eine riesige Blender-Community im Internet gebildet. Mit vielen Tutorials, Videos und auch Onlinekursen für Blender wird jedem Anfänger der Start deutlich vereinfacht.

Ich selbst finde, dass Blender ein tolles Programm mit sehr viel Potenzial ist. Nachdem man gelernt hat, mit Blender umzugehen, hat man eine gute Basis für die professionellen Grafik- und Animationsprogramme. Mit solchen Apps werden zum Teil hervorragende Spiele und animierte Filme, wie zum Beispiel Candy Crush, FIFA 18, aber auch Shrek oder Ice Age erstellt. Blender ist perfekt für jeden geeignet, der Animation ausprobieren möchte und noch nicht sehr viel Erfahrung hat.

Was ist Dressurreiten?

Bei der Dressur, einer Disziplin im Pferdesport, ist höchste Harmonie anzustreben. Wie das gelingt und welche Voraussetzungen ein Pferd im besten Fall mitbringt, wird hier erklärt.

Von Anna Jax, 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

Die Dressur ist eine Disziplin des Pferdesports, in der in erster Linie Harmonie zwischen Pferd und Reiter erforderlich ist. Mit verschiedenen Lektionen wird das Pferd gymnastiziert und ausgebildet. Darüber wird eine höhere Sensibilität des Pferdes auf minimale Gewichts-, Schenkel-, und Zügelhilfen der Reiter erreicht. Erlernen Reiter und Pferd erfolgreich verschiedene Lektionen der Dressur, sieht es aus, als würde das sich elegant bewegende Pferd tanzen.

Durch die Dressur werden zusätzlich die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit des Pferdes erhöht, da die Glieder durch das regelmäßige Training gelenkiger und die Muskeln stärker werden. Außerdem wird die Dressur in jeder reitsportlichen Disziplin gebraucht, beispielweise im Springreiten, da nur gut trainierte Pferde die Wendungen und die Distanzaufgaben zwischen den Hindernissen bewältigen können. Zudem ist ein gut gerittenes Pferd die beste Voraussetzung für Sicherheit im Pferdesport.

Die Dressur entstand am Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Vergleich der Reitkünste zwischen Offizieren, ab 1873 wurden auch Prüfungen in dieser Disziplin in Deutschland angeboten. Die Dressur gilt als Sportart, weil der Reiter aktiv die Bewegungen des Pferdes mitbestimmt und nicht passiv auf dem Pferd sitzt. Seit 1912 ist Dressurreiten olympisch. Heute ist es eine der erfolgreichsten Sportarten, in der deutsche Sportler international antreten und große Erfolge erzielen.

Auf Turnieren werden alle Teilnehmer mit einer Wertnote von 0 (nicht gezeigt) bis 10 (ausgezeichnet) von bis zu fünf Richtern gemeinsam oder einzeln bewertet. Alle Prüfungen werden auf sogenannten Dressurvierecken, Reitplätzen, auf denen es anstatt einem Zaun eine kleine niedrige Erhöhung gibt, einzeln oder in kleinen Gruppen durchgeführt. Die verschiedenen Lektionen werden in einer bestimmten Reihenfolge gezeigt. Außerdem gibt es Küren, bei denen mit begleitender Musik Lektionen in freier Reihenfolge gezeigt werden. Das Pferd bewegt sich in den drei Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp auf gebogenen und geraden Linien durch das Dressurviereck.

Ein Dressurpferd sollte taktreine Grundgangarten haben. Takt ist das wichtigste bei der Ausbildung jedes Pferdes. Zusätzlich sind bei Dressurpferden schwungvolle Bewegungen erwünscht. Ebenfalls wünschenswert ist eine Bergauftendenz. Dies bedeutet, dass die Vorhand, also der Bereich um Schulter, Hals und Kopf des Pferdes, im Seitenbild höher kommt, als die Hinterhand, also die Kruppe. Am besten eignen sich sogenannte Warmblüter für die Dressur. Sie besitzen ein ruhigeres Temperament als Vollblüter, sind jedoch temperamentvoller als Kaltblut-Pferde. Am häufigsten werden daher Hannoveraner, Oldenburger, Westfalen, Holsteiner und Trakehner dafür genutzt, weil sie besonders elegant wirken und das richtige Temperament besitzen.

Kaltblüter, die sehr schwere Pferde sind, eignen sich nicht so gut für die Dressur, weil es ihnen von Natur aus nicht so leicht fällt, die geforderten Leistungen zu erbringen. Vollblüter, die auch im Galopprennsport eingesetzt werden, eignen sich auch nicht so gut, weil sie oft zu nervös und ungeduldig sind.

Harmonieren Pferd und Reiter in einer hochklassigen Dressurprüfung perfekt miteinander, kann durch die Verbindung von Sportlichkeit und Ausdrucksstärke die Atmosphäre eines ausdrucksstarken Tanzes entstehen.

BTS erfüllt Träume

Die K-Pop Boygroup BTS spielt in Amsterdam und so lief das Konzert für die, die ein VIP-Ticket hatten.

Von Karlotta Maczewski, 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf

Schon seit fünf Monaten haben wir auf diesen Tag gewartet, den 13. Oktober 2018. Der Tag, an dem Träume in Erfüllung gehen, an dem man stundenlang zusammensteht und einfach nur glücklich ist, hier zu sein. Wir alle warten auf den selben Moment, wir alle mit dem selben Ziel: BTS live sehen.

Hier stehen wir jetzt, nach rund 3 Stunden Autofahrt, unter 17 000 Menschen, mitten in Amsterdam vor dem ZIGGO Dome. Oben auf einer Art Veranda stehen drei Männer und filmen. Wir alle rufen: Kim Namjoon, Kim Seok Jin, Min Yoongi, Jung Hoseok, Park Jimin, Kim Taeyhung, Jung Jungkook – BTS.

Uns werden die VIP-Bänder umgehängt, Bilder werden gemacht und dann endlich ist es so weit: Die Tür öffnet sich und wir werden hineingelassen. Jetzt schon fließen Tränen und die Aufregung ist riesengroß. Wir alle rennen in die Halle und können es kaum fassen, wir stehen ganz vorne in der ersten Reihe! Sofort finden wir neue Freunde, wenn auch nicht gleichsprachig. Dort eine Holländerin, da eine Chinesin, dort eine Koreanerin. Tausende Kulturen, alle verstehen sich, denn BTS verbindet.

Das Licht wird gedimmt, alle fangen an zu kreischen. Direkt vor uns streckt einer der sieben Jungs aus der erfolgreichsten Boyband Südkoreas seine Hand aus dem Bühnenboden: keine drei Meter von uns entfernt! Plötzlich tauchen sie auf. Alle nacheinander betreten sie die Bühne. Der 24-jährige Rapper RM, der jüngste Sänger Jungkook, 21 Jahre alt, der 24-Jährige Rapper J-Hope, der Rapper Suga, 25 Jahre alt, der Sänger V, 22 Jahre alt, und Jimin, der diesem Tag 23 Jahre alt ist. Keiner kann es fassen, dass diese Jungs, die es auf den ersten Platz der amerikanischen Charts geschafft haben, gerade direkt vor uns stehen und performen.

Nach tränenreichen und unvergesslichen zwanzig Minuten Soundcheck können wir uns alle zurückziehen und uns bereit machen für den Beginn des dreistündigen Konzerts. Zahlreiche „Securityleute“ versuchen die jetzt kommenden, aufgeregten „Armys“ (so nennen sich BTS-Fans) zu bremsen und zu beruhigen, sodass sie nicht allzu schnell durch die Gänge rennen und die Situation außer Kontrolle gerät. Doch sobald sie an den Securityleuten vorbei sind, rennen sie stürmisch weiter.

Die Minuten werden länger und fühlen sich geradezu wie Stunden an. Gleich geht es los. Schon wieder staut sich die Aufregung an und wir können es nicht fassen, das alles live mitzuerleben. Jetzt begeben wir uns erneut in die Halle und können an allen Leuten vorbei in die VIP-Lounge gehen. Die Halle füllt sich von Minute zu Minute. Immer mehr der Lightsticks sind zu sehen – sogenannte „Armybombs“. Das ist ein Licht, das man mit der entsprechenden Handyapp verbindet. So können alle Lichter in der Halle zentral gesteuert werden. Eine solche Lampe besitzen viele der Armies und auch bei anderen Stadion-Konzerten waren sie schon im Einsatz.

Jetzt werden vorne an der Leinwand Musikvideos abgespielt. Jedes neue Video wird mit ohrenbetäubendem Gekreische begrüßt. Und jeder singt mit. Man versteht jedes einzelne Wort der Lieder „Ephipany“, „Don’t Leave me“, „Fire“, „MIC Drop“ und außerdem „Idol“, das in den sozialen Netzwerken geradezu explodierte. Es hat in 24 Stunden den Weltrekord für die meisten Aufrufe geknackt. Erneut wird das Licht gedimmt. Die Lightsticks leuchten rot auf, Feuer sprüht aus dem Bühnenboden hervor. Die Crowd wird immer lauter, lauter und lauter. Dann plötzlich RM’s Stimme. Alle ticken komplett aus. Da stehen sie.

Nach dem Konzert ist uns bewusst, dass wir etwas ganz besonderes erlebt haben. Ein großer Traum ist in Erfüllung gegangen. Ein unvergesslicher Abend nimmt Abschied und wir alle sind glücklicher denn je.