Archiv der Kategorie: Düsseldorf

Frühförderung – Für Kunst ist es nie zu spät

Jeder hat das wahrscheinlich schon mal gedacht: „Warum lerne ich denn diese Sachen, die werde ich doch nie mehr in meinem Leben brauchen?“ Meistens sind das dann auch Fächer wie Musik oder Kunst, die in Missgunst geraten. Und tatsächlich: Davon wird in den meisten Berufen tatsächlich nichts verlangt.

Doch Musik und Kunst sind überhaupt nicht unnütz: Bei Musik und auch bei Kunst haben Wissenschaftler herausgefunden, dass diese einen positiven Effekt die Entwicklung des Gehirns haben. Bei beiden Kunstformen werden die linke und die rechte Gehirnhälfte gleichzeitig in Anspruch genommen und sorgen dafür, dass man auch in anderen Fächern wie Deutsch oder Chemie besser lernen kann.

Doch auch außerhalb der Schule kann man etwas anderes tun. Wenn man zum Beispiel ein Musikinstrument spielt, dann fördert das nicht nur die Gehirnleistung, sondern es ist auch ein Hobby für viele. Genauso mit Kunst, es gibt viele Erwachsene, die Kunst als Hobby betreiben: Mit der Leinwand im Keller muss man sich nur mit dem Thema auseinandersetzen, wenn man auch wirklich Lust darauf hat. So sind die Schulfächer Musik und Kunst wichtiger, als früher geglaubt wurde.

Aber wenn zum Beispiel ein Instrument gespielt wird, hat dies nicht nur alle positiven Nebeneffekte der Musik, sondern es hilft kleinen Kindern bei der Sprachbildung, fördert mit Orchestern das „Wir-Gefühl“ und bietet dem Einzelnen die Möglichkeit, Sachen auszuprobieren, ohne, dass die halbe Schule mithört. So wird in vielen Familien die Förderung von Musik total außer Acht gelassen.

Wenn ein Kind früh anfängt ein Instrument zu spielen, bringt dies aber einige Vorteile mit sich. Bei vielen Eltern existiert nur die Angst, dass die Kinder aufhören wollen, das Instrument zu spielen. Aber selbst wenn es den Kindern keinen Spaß mehr macht: Man hat doch schon profitiert. Wenn man aber immer noch Spaß an einem Instrument hat und mit der Zeit auch einiges gelernt hat, dann gehen viele in Orchester oder kleinere Musikgruppen, in denen die meisten viel Spaß haben. Auch, wenn man dann erwachsen wird, hat man immer noch etwas davon. Man sollte nicht glauben, dass mit dem Erwachsenwerden alle,s was Spaß macht, aufhören muss. Aber auch, wenn ein Kind noch zu klein ist, um ein Instrument zu spielen – viele Musikschulen bieten Kurse für „Musikalische Früherziehung“ an, welche die Musikalität der Kinder fördern.

Selbst wenn man erst mit vierzehn ein Instrument lernen will, sollte man nicht denken, es wäre zu spät. Viele Stars haben erst später mit ihrem Hobby angefangen, sei es Basketball, ein Musikinstrument oder Literatur.

Aaron Meyer, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf

Unsere deutsche Sprache – Ist Leben ohne Denglisch möglich?

Recruiting Supervisior, Germany’s next Topmodel, Coffee to go. Überall begegnet uns heutzutage die englische Sprache. Warum aber werden Stellenpositionen, Fernsehsendungen und der Kaffee zum Mitnehmen nicht einfach mit Begriffen aus dem deutschen Wortschatz betitelt?

Immerhin leben wir in Deutschland. Die Antwort scheint ganz einfach: Weil es besser klingt. Und zudem mehr hermacht als die von vielen als hart klingend bezeichnete Sprache Deutsch.

Eine Person, die als Dritter zwischen zwei Firmen vermittelt, nennt sich Key Accounter. Zu deutsch: Schlüsselperson. Keine Frage, die direkte Übersetzung klingt plump und unbedeutend. Was spricht also dagegen, in immer mehr Bereichen englische Ausdrücke einzuführen?

Nichts, mag man im ersten Moment denken. Englisch ist die Weltsprache Nr. 1. Man braucht sie in der Schule, für eine erfolgreiche Berufslaufbahn, beim Fernsehen gucken und neuerdings auch im Supermarkt. Die 2000er Generation kennt ein Leben ohne „Denglisch“ , wie die Vermischung des Deutschen und Englischen genannt wird, gar nicht. Demnach gäbe es also nichts Negatives an dem eingedeutschten Englisch. Oder?

Doch, das gibt es sehr wohl. Ist das erste Wort eines Kleinkindes etwa ein englisches? Nein, sofern es nicht zweisprachig aufwächst. Welche Sprache geben wir als unsere Muttersprache an? Deutsch. Und genau mit solchen Argumenten fordern immer mehr Deutsche, den Erhalt ihrer Landessprache zu fördern.

Wer denkt, dass diese Menschen mehrheitlich jenseits der 50 sind, irrt. Jeder zweite der jüngeren Generation sorgt sich um den Verfall der deutschen Sprache. Doch so neu ist das Thema nicht. Schon 1997 wurde der Verein Deutsche Sprache (VDS) gegründet, um das Deutsch, wie es seit Jahrhunderten gesprochen wird, als Kultur- und Wissenschaftssprache zu erhalten. Zudem forderte der VDS, die Landessprache im Grundgesetz zu verankern.

In Österreich, Lichtenstein und der Schweiz gibt es schon entsprechende Abschnitte in den Gesetzesbüchern. Im eigentlichen Herkunftsland der deutschen Sprache fehlt ein solcher Paragraph bislang aber noch. Für den VDS sei dieser Schritt ein wichtiges Zeichen, um die ursprüngliche deutsche Sprache vor dem Zerfall zu schützen.

Besonders wegen des mühsamen Weges zu einem territorial und politisch geeinten Landes sollte man der deutschen Sprache als Konstante auch in schweren Zeiten durch eine feste Verankerung im Grundgesetz einen besonderen Platz geben.

Trotz verschiedener Vereiner und immer mehr öffentlichen Gerede zum Schutz der deutschen Sprache gibt es Stimmen des Zweifels. Immerhin hält die heutige Jugend Denglisch für modern, Deutsch aber für veraltet. Wenn sich die heutige Jugend vollkommen vor der traditionellen Landessprache verschließt, wird man in Zukunft nur noch mit Anglizismen sprechen.

Um dem entgegen zu wirken, veranstaltet die Initiative Deutsche Sprache jährlich die internationale Deutscholympiade. Teilnehmen können Schulklassen aus –na klar- Deutschland, aber auch aus Staaten Mittel-, Ost- und Südeuropas. Da die Prüfungen auf unterschiedlichen Sprachniveaus durchgeführt werden, hat jeder, ob Muttersprachler oder Anfänger, die Chance auf einen Sieg.

Die Olympiade soll sowohl der Wichtigkeit der deutschen Sprache als auch der über die Grenzen Deutschlands hinausgehende Präsenz der Sprache Ausdruck verleihen. Was viele nicht wissen: die Kultursprache Deutsch ist mit rund 100 Millionen Muttersprachlern die meistgesprochene Sprache der EU.

Rund 20 Millionen erlernen Deutsch weltweit. Damit ist sie zudem ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, besonders im ost- und mitteleuropäischen Raum. Die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Horst Köhler stehende Initiative Deutsche Sprache hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Kenntnisse zu verbreiten.

Als weiteres großes Ziel hat sie sich die Stärkung der internationalen Stellung der deutschen Sprache gesetzt. Eines haben alle Sprachverfechter gemeinsam: Sie wollen die Freude an der deutschen Sprache lebendig halten.

Auch wir von Frauenforum beobachten, wie uns das sprachliche Wirrwarr aus Englisch und Deutsch immer mehr überrollt. Aus diesem Grund setzten wir bei unseren Artikeln bewusst auf den Verzicht eingedeutschter englischer Begriffe und Anglizismen.

Wörter wie Gossip-Ecke, Hotspots oder Close-Up wird man bei uns nicht finden. Dafür gibt es schließlich englischsprachige Zeitschriften. In Frauenforum findet ihr die Rubrik Lebensstil statt Lifestyle, die Neuigkeiten der Woche statt News of the Week. In den kommenden Wochen könnt ihr bei uns spannende Berichte zur Entstehung der Deutschen Sprache lesen.

Außerdem würde uns interessieren, was ihr von der Förderung unserer Muttersprache haltet. Schickt dazu einfach eine E-Mail an: sprache@Frauenforum.de.

Sarah Gatzlik, Düsseldorf, Walter-Eucken-Berufskolleg

Ein Besuch auf der Messe „Berufe live“ – Rosen kneten, Punkte einheimsen

In diesem Jahr fand die Messe „Berufe live“ in Düsseldorf statt – in der Messe Halle 8a. Es war den ganzen Tag über sehr viel los. Die Messe ist besonders für Schulabgänger interessant.

Mehr als 160 Unternehmen, Hochschulen und Berufkollegs präsentierten sich. Nach einer Umfrage haben sich die meisten Jugendlichen für das Berufsparcours interessiert. Nicht alle konnten auf einmal teilnehmen. Bevor es losging, wurden die Jacken, Taschen und Schals abgegeben. Jeder bekam einen Laufzettel, auf dem die abgearbeiteten Stationen notiert werden mussten.

Es gab an jeder Station Punkte. An einer Station sollte eine Rose gestaltet werden. Die Rose bestand aus Knete. Hier konnten fünf Punkte erreicht werden. Manche Jugendliche waren so begeistert, dass sie einige Stationen mehrmals absolvierten.

Es gab Stationen für Mädchen und Jungen. Die Jungen fanden das Bestimmen von Werkzeugen oder eine Winkelmontage besonders interessant. Die Eltern mussten draußen bleiben. Sie konnten aber alles verfolgen. Bis zum Schluss war das Berufsparcours immer gut besucht. Im nächsten Jahr ist die Stadt Köln der Veranstalter der Messe „Berufe live“.

Dounia El Khannousi, Düsseldorf, Städt. Gem.-Hauptschule, Rather Kreuzweg

Umfrage – Zeitung lesen macht Spaß

Von vielen Zeitungslesern wird die Zeitung informativer als das Fernsehen empfunden. Das ist eines von mehreren Ergebnissen aus einer Umfrage, die die Klasse 8a der Peter-Härtling-Schule in Düsseldorf durchgeführt hat.

Befragt wurden Lehrer, Eltern und Bekannte, um herauszufinden, warum sie Zeitung lesen. Alle Befragten lesen Zeitung. Die „Rheinische Post“, die „Bild“, die „Frankfurter Rundschau“ und türkische Zeitungen sind die beliebtesten. Gelesen wird meist zuhause beim Frühstück.

Alle Teile der Zeitung werden gelesen, aber die Ressorts Sport, Politik und Wirtschaft wurden am häufigsten genannt. Interessant am Zeitung lesen finden die Befragten, dass man aktuelle Informationen aus der Welt aber auch aus der direkten Umgebung bekommt. Alle befragten Zeitungsleser gaben an, dass sie gerne lesen. Spaß haben sie an Witzen, Horoskopen und Glossen.

8a 8a, Düsseldorf, Peter-Härtling-Schule

Musik, Filme und Tools zum Downloaden im Internet – Volkssport – aber illegal

Musik, Filme und Programme zum Herunterladen im Internet. Kostenlos, aber meist illegal.

Für viele Jugendliche ist es fast normal: Im Freundeskreis werden die aktuellsten Internetseiten ausgetauscht, von denen man brandaktuelle Kinofilme, Musik und Software kostenlos aus dem Internet downloaden kann. Das Herunterladen und Tauschen von Dateien ist im Grunde nicht illegal, solange es sich beispielsweise um private Filme, Musik und Bilder handelt. Aber Fakt ist: 90 Prozent der Downloads im Internet sind illegal. Das Angebot reicht von Musik, Spielen und Kinofilmen – teils vor dem offiziellen Start – bis hin zu Dingen wie Nazi-Propaganda und Kinderpornos.

Max M. (Name geändert) sagt: „Wieso soll ich für ein Musik- Album 15 Euro zahlen, wenn die Produktionskosten nur wenige Cent kosten. Da downloade ich lieber. Und die Musiker oder Schauspieler und die Musik- und Filmindustrie, die bekommen von dem Verlust sowieso gar nichts mit. Die Polizei soll sich lieber um wichtigere Sachen kümmern.“

Es gibt viele Möglichkeiten zum Herunterladen, z. B. Internet-Tauschbörsen. Sie laufen folgendermaßen ab: Die Person, die z. B. einen Kinofilm downloaden möchte, greift nicht auf einen Server zu, sondern auf die Computer der Leute, die den Film ebenfalls herunter geladen haben. Von jedem Downloader werden wenige Teile auf den Computer des Users gesendet, der den Film haben wollte. Anschließend wird es als Filmdatei auf dem Computer zusammengefügt und landet dann wieder im Netz, so dass ihn andere auch bekommen können. Der Vorteil ist, je mehr User den Film herunterladen, desto schneller läuft der Download ab. Die Virengefahr hierbei ist sehr hoch, sowie die Gefahr, erwischt zu werden, da die IP-Adresse sehr leicht einsehber ist.

Dann gibt es noch die Möglichkeit, die Dateien auf einen Server zu laden. Wie auch bei ,,Rapidshare“. Das ist neben ,,Google“ und ,,eBay“ eine der meist besuchten deutschen Internetseiten. Rapidshare bietet kostenlosen Speicher im Internet. Die Datei darf aber nur maximal rund 300 MB groß sein. Deshalb werden z. B. die Kinofilme in Teile (,,Parts“) geschnitten, damit man ihn hochladen kann. Die Virengefahr ist hierbei sehr niedrig, aber die Gefahr erwischt zu werden ist auch hierbei hoch.

In vielen Bundesländern gibt die Staatsanwaltschaft einen Freibrief für Downloader, weil oftmals nur nach ,,großen Fischen“ gesucht wird, da sich sonst der Aufwand nicht lohnt. In NRW liegt die Freimenge für Downloader bei maximal 200 Dateien. Doch hiergegen wurde eine Klage an die Bundesländer eingereicht. Dennoch gilt, wenn man auf Nummer sicher gehen will, kann man sich Lieder auch einfach beispielsweise bei iTunes für wenig Geld downloaden. So erspart man sich viel Ärger mit der Staatsanwaltschaft.

Kubilay Karakus, Düsseldorf, Hulda-Pankok-Gesamtschule

Die Mädchen des Golfclub Meerbusch greifen an – Girls for Golf

Samstagmorgen, 8.30 Uhr. Vier Grad Celsius – gefühlte zwei Grad – an diesem grauen, verregneten Novembermorgen. Die sieben Spielerinnen der Jugendmädchenmannschaft stehen alleine auf der Driving Range des Golfclub Meerbusch. Sie wärmen sich für ihr Training auf.

Hier und da hört man ein „Oh nein, ich habe meinen Tee vergessen“ oder „Ich erfriere fast“. Aber egal, wie kalt oder nass es ist, alle sind wild darauf, Golf zu spielen. Erst vor kurzem hat Head Pro Thomas Gerhardt, der die sieben trainiert, die Mädchenmannschaft gegründet. Mädchen waren bisher nicht stark in dem vor elf Jahren gegründeten Club vertreten. Aber in den vergangenen beiden Jahren haben sie sich durchgesetzt in der bisher von Jungen dominierten Spielerlandschaft. Die Mädchen sind alle zwischen zehn und 14 Jahre alt. Die beiden ältesten sind Julia und Camilla, beide sind 14, Celine und Carlotta sind 13, dann kommen Jana mit zwölf und Emilia mit elf Jahren. Die jüngste, gerade zehn geworden, ist Anna–Theresa. Aber gerade sie ist eine der Spielstärksten und trainiert schon seit einem Jahr zusätzlich im Kader des Deutschen Golfverbandes. Dort werden besonders talentierte Golfer gefördert.

Doch begeisterte Spielerinnen sind sie alle und über das ewige Vorurteil „Golf ist doch kein Sport und hat mit Mannschaftsleistung nichts zu tun“ können sie nur lachen. Sie wissen, dass bei einer 18-Loch Golfrunde mehr Muskeln als bei jeder anderen Sportart bewegt werden, außerdem vier Stunden höchste Konzentration gefragt ist. Dazu kommt, dass im Mannschaftsspiel jeder Schlag eines Spielers für das Mannschaftsergebnis zählt, das bedeutet vier Stunden extremen Druck für alle Teammitglieder. Da kann keiner zwischendurch auf der Bank sitzen und durchatmen.

Deshalb verlangt Thomas Gerhardt ihnen auch viel ab: Wer in der Mädchenmannschaft spielen will, muss selbstverständlich regelmäßig zum Training erscheinen und mindestens zweimal in der Woche in Zusatzstunden alleine trainieren. Dazu gehört Disziplin, Bereitschaft und – am allerwichtigsten – der Teamgeist .

Die sieben Meerbuscher Mädchen haben großes Glück. Sie verstehen sich alle gut und halten fest zusammen, so dass sie problemlos ihre Extratrainingseinheiten zusammen erledigen können. Keine drückt sich. Denn sie haben alle das selbe Ziel: in der kommenden Saison als Mädchenmannschaft für den Golfclub Meerbusch bei den Jugendligaspielen in NRW anzutreten. Und natürlich träumen sie von der Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft. Dafür nehmen sie Vieles in Kauf, auch die fast abgestorbenen Hände an diesem grauen, verregneten Novembermorgen.

Carlotta Willems, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium

Ein Gräberfeld für tot- und fehlgeborene Kinder – Die Möglichkeit, Abschied zu nehmen

Die Wehen setzen ein! Das Kind kommt! Doch trotz der eigentlich fröhlichen Situation ist die Stimmung bedrückt. Denn das Baby, das jetzt und hier geboren wird, ist nicht lebendig. Es ist eine Totgeburt.

Solch eine Situation haben schon viele Eltern erlebt. Das Kind, das eine Frau vielleicht sogar schon acht Monate in sich getragen hat, tot auf die Welt kommt. Doch was tun? Was tut man, wenn das Kind nicht mehr lebt?

Seit Juni 2003 gibt es auf dem Nordfriedhof in Düsseldorf ein Gräberfeld für tot- und fehlgeborene Kinder. Auf diesem Feld haben die Eltern der schon im Bauch verstorbenen Kinder die Chance, diese richtig zu beerdigen.

Die Ökumenische Hospizgruppe Gerresheim und ein großer Arbeitskreis, der aus den Bestattern, den Mitarbeitern der Stadt Düsseldorf, den Steinmetzen, den evangelischen und katholischen Seelsorgern, den Friedhofs-Gärtnern und natürlich der Hospizgruppe selbst besteht, hat sich für die Einrichtung dieses Gräberfeldes eingesetzt.

Innerhalb von zwei Jahren wurde ein wunderschönes Feld angelegt. In der Mitte dieses Feldes befindet sich eine Stele, auf der nun schon mehrere Steinringe aufliegen. Diese Stele ist von Jahr zu Jahr gewachsen, denn jeweils immer ein Steinmetz hat auch einen Steinring zu einem Jahr hergestellt und ganz individuell verziert. Bunte Blumen und von den Eltern selbst bunt verzierte Steine als Andenken an ihre Kinder, lassen das Feld wie ein Kinderzimmer oder gar wie einen Spielplatz wirken.

Die Eltern brauchen einfach nur im Krankenhaus ihre Erlaubnis geben und ihr Kind wird kostenlos auf diesem Friedhofsfeld bestattet. Die Kosten für die Bestattung trägt der Arbeitskreis.

Mittlerweile liegen mehr als 600 Kinder auf diesem Feld. Ab 2009 finden immer am zweiten Donnerstag im März, Juni, September und Dezember die Trauerfeiern statt, an denen die Eltern sich von ihren Kindern verabschieden können. Anschließend wird der gemeinsame Sarg, in dem jedes Kind seinen eigenen Platz hat, zu dem Gräberfeld gebracht und dort bestattet. Später wird die Grabstelle bepflanzt.

Dieses Feld wird mittlerweile als ein Ort angenommen, an dem nicht nur die Eltern, deren Kinder hier bestattet sind, trauern, sondern mittlerweile sind auch Steine von 1967 und 2002 auf dem Feld abgelegt worden. Dies zeigt, dass das Feld von allen Seiten akzeptiert wird und wir hoffen, dass es weiterhin von überall her Unterstützung bekommt.

Laura Frählich, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Rechtsextremismus – was ist das eigentlich? – In vielen Köpfen latent vorhanden

Die politischen Bezeichnungen „rechts“ und „links“ gehen auf die Sitzordnung in den Parlamenten nach der Französischen Revolution zurück. Seitdem werden die Begriffe „rechts“ und „links“ mit politischen Inhalten identifiziert.

Was aber ist unter Begriffen wie „rechtsextrem“, „rechtspopulistisch“, „neofaschistisch“ oder „neonazistisch“ tatsächlich zu verstehen?

Darüber gibt es ganz unterschiedliche Vorstellungen.

Die heutige extreme Rechte geht- allgemein gesprochen- von der Ungleichwertigkeit von Menschen und Menschengruppen aus. Sie behauptet, es gebe einen angeblich unüberwindbaren Gegensatz zwischen dem Eigenen und dem Fremden.

Rechtsextremes Gedankengut findet sich latent in vielen deutschen Köpfen: Eine Untersuchung von dem Jugendclub Courage Köln aus dem Jahr 2006 ergab, dass 34,9 Prozent der deutschen Bevölkerung die Meinung vertreten, man sollte „die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken“, wenn „Arbeitsplätze knapp werden“.

Ein noch größerer Teil, nämlich 37 Prozent, glaubt, dass Ausländer nur nach Deutschland kommen, „um unserem Sozialstaat auszunutzen“. Sogar 39,1 Prozent teilen die Ansicht, die Bundesrepublik sei „durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet“.

Jugendliche gelten zwar allgemein im Vergleich zu älteren Generationen als toleranter. Trotzdem will jeder zehnte Heranwachsende keine afrikanische Familie als Nachbarn haben, sogar 30 Prozent lehnen den Zuzug einer Aussiedlerfamilie ab.

Wer rassistisch denkt, wählt allerdings nicht immer die NPD, engagiert sich nicht unbedingt bei einer „freien Kameradschaft“, marschiert selten bei einer rechtsextremen Demonstration mit oder verprügelt gar Ausländer.

Nicolas Dübbers, Düsseldorf, Hulda-Pankok-Gesamtschule

Abwasserumleitung am Dörpfeldsee – Keine Gefahr für Fische und Krebse

2008 wurde an der Richrather Straße in Hilden ein neuer Plus Markt mit einem großen Parkplatz eröffnet. Der Regenwassersammler der Stadt kann die Mengen an Regenwasserwasser des Parkplatzes jedoch nicht mehr aufnehmen, deshalb musste dieses in den Dörpfeldsee umgeleitet werden.

Der Dörpfeldsee ist ein privater und städtischer Angelsee mit einigen Fisch- und Krebsarten. Normalerweise wäre es umweltschädlich, Abwässer von Parkplätzen in einen See umzuleiten, aber hier ist ein großes Filtersystem vorhanden, welches das Wasser von Unreinheiten befreit.

Das Wasser wird hier in verschiedenen Stationen gereinigt. Außerdem wird es nicht direkt in den See geleitet, sondern gelangt nur durch die Bodenversickerung hinein. Die Fische und Krebse werden dadurch keinesfalls bedroht, solange die Wartung halb- bis vierteljährlich erfolgt. Sollte dies nicht der Fall sein, kann die Wasserqualität variieren, aber ein Fischsterben ist ausgeschlossen.

Svenja Brill, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße

Ausstellung im Düsseldorfer Rathaus – Heute selbstverständlich: 90 Jahre Frauenwahlrecht

Wenn ich meiner kleinen Schwester, die mit ihrem Zwillingsbruder

gerade durch die Ausstellung „90 Jahre Frauenwahlrecht“ im Düsseldorfer Rathaus tobt, sagen würde, dass sie später einmal nicht die gleichen Rechte wie ihr Bruder hätte, würde sie mir wahrscheinlich einen Vogel zeigen.

Noch vor weniger als 100 Jahren wäre dieser Satz Wirklichkeit gewesen. Die Frau blieb zu Hause, kümmerte sich um den Haushalt und die Kinder. Der Mann verdiente das Geld. In der Politik gab es auch ausschließlich Männer, die Frau hatte noch nicht einmal das Recht, wählen zu gehen.

Erst als es immer mehr erwerbstätige Frauen gab, wurde der Wunsch nach Bildung und Gleichberechtigung immer lauter. Da die Frauen politisch zunächst allerdings nichts erreichen konnten, änderte sich ihre Situation vorerst nicht. Erst 1918, nachdem Finnland, 1905 gefolgt von Norwegen, Dänemark und Island, bereits ein Frauenwahlrecht eingeführt hatte, geschah dies auch in Deutschland. Im November 2008 jährte sich zum 90. Mal der Tag, an dem allen Frauen über 20 Jahren im damals Deutschen Reich das aktive und passive Wahlrecht, das heißt, das Recht zu wählen und gewählt zu werden, gesetzlich zugesichert wurde.

Die Ausstellung „90 Jahre Frauenwahlrecht“ im Düsseldorfer Rathaus erzählt diese Geschichte mit vielen Bildern auf großen Schautafeln. Auch wenn die Stadt im Kampf um das Frauenwahlrecht keine zentrale Rolle gespielt hat, finden sich in der Ausstellung viele Beispiele aus dem Stadtarchiv, die anschaulich zeigen, welche politischen Bewegungen und Parteien diese Entwicklung begleitet haben, und wie dies von der lokalen Presse aufgenommen wurde.

Hier wie überall ging es nicht nur darum, wählen zu dürfen, sondern auch gewählt zu werden. Die Ausstellung zeigt eine Reihe von Düsseldorfer Frauen, die sich aktiv in der Politik betätigt haben. Über die Biographien der einzelnen Frauen wird allerdings nicht berichtet. Das ist schade, denn ein beispielhafter Lebenslauf wäre vielleicht noch interessanter als die vielen Daten und Statistiken gewesen, um das Leben einer politisch engagierten Frau der damaligen Zeit nachempfinden zu können.

Das bemerkt jedoch niemand, denn die Ausstellung ist menschenleer. Auch der Pförtner erzählt, dass es schon besser besuchte Ausstellungen gegeben habe. Vielleicht wird das Frauenwahlrecht heute schon als so selbstverständlich angesehen, dass sich niemand mehr damit beschäftigen möchte. Ich bin jedenfalls froh, meiner Schwester nicht sagen zu müssen, dass sie später einmal nicht wählen darf. Ich glaube, sonst hätte ich noch viel zu erklären.

Leonie Trautmann, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium