Archiv der Kategorie: Humboldt-Gymnasium

Alles Jahre wieder… – Düsseldorf im Weihnachtsfieber

Der Duft von gebrannten Mandeln, Reibekuchen und Glühwein steigt den zahlreichen Besuchern schon von weitem in die Nase und die Vorfreude auf Weihnachten wächst. Gäste aus vielen Ländern und Städten, wie z.B. die Niederlande oder Bremerhaven, besuchen derzeit den Düsseldorfer Weihnachtsmarkt. Dieser bietet für jedes Alter eine passende Auswahl und manch einer erinnert sich bei all dem auch gerne mal an seine eigene Kindheit.

Wir haben uns auf den Weg gemacht und haben den Weihnachtsmarkt genauer unter die Lupe genommen. Beim Thema Lieblingsessen und Trinken waren die klaren Spitzenreiter wieder Glühwein und Reibekuchen. Aber wir schauten auch nach Ständen, die es schon seit unserer Kindheit gibt. So zum Bespiel der Puppenstand, der dieses Jahr auf dem Jan-Wellem-Platz steht oder die Glühweinpyramide, die auf der Flinger Straße zu finden ist.

Aber die Freude ist nicht ungetrübt. Denn ein großes Problem sind die vielen Baustellen der Werhahn-Linie. Sie stören sowohl den Auto- als auch den Fußgängerverkehr. Teilweise braucht es bei Hochbetrieb bis zu zehn Minuten, um über die Straße zu kommen, weil der Bürgersteig zu schmal ist. Deswegen gehen viele Passanten einfach quer über die Schienen, um vom Jan-Wellem- Platz zum Gustav-Gründgens-Platz vor dem Schauspielhaus zu kommen, wo eine Eisfläche und weitere Buden die Besucher anlocken. Dieses Verkehrsverhalten ist sehr gefährlich, so dass zu den schon eingesetzten Verkehrskadetten auch noch die Polizei dazu kommen muss, um den Verkehr zu regeln.

Doch zum Glück gibt es noch einen baustellenfreien Platz: Der Weihnachtsmarkt in der Altstadt, z.B. vor dem historischen Rathaus. Dort finden sich unter anderem die Lillehammer-Tanne aus Norwegen und das rund 100 Jahre alte Karussell. Auch dieses Jahr ist dieser Teil des Düsseldorfer Weihnachtsmarktes wieder Standort verschiedenster Künstler, die handgemachte Eisen-, Glas- und Kerzenwaren anbieten.

Die etwa 200 verschiedenen und weihnachtlich geschmückten Buden auf dem Adventsmarkt laden mit leckeren Speisen und ausgefallenen Souvenirs zum Essen und Kaufen ein. Selbst für die kleinsten Besucher gibt es Attraktionen. Die zahlreichen Karussells und das Puppentheater am Schadow-Platz lassen kleine Kinderherzen höher schlagen.

Denn auch wenn es manchmal Probleme mit Baustellen oder Ähnlichem gibt, ist es trotzdem immer wieder schön dort zu sein und sich die lange Wartezeit auf Weihnachten ein bisschen zu versüßen.

Lale Karadas und Sara Rath, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Rezension – Bis(s)chen langweilig

Bill Codons Film „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1)“ wird nicht ganz den Erwartungen gerecht, die sich die Leser und Zuschauer der ersten Teile gemacht haben. Zumal die wirklich lustigen und mitreißenden Szenen, die das Buch zu einem lesenswerten Roman machen, einfach gestrichen wurden.

Besonders die Hochzeitsnacht entspricht gar nicht den Erwartungshaltungen der Leser. So wird zum Beispiel in den ersten drei Teilen der Filmreihe detailliert darauf vorbereitet, wie Bella und Edward ihr erstes Mal erleben. Man wartet ein Jahr sehnsüchtig auf den vierten Teil und wenn es dann soweit ist, betrachtet man die Leinwand und denkt sich: „das war es schon?“

Im Ansatz ist zwar den ganzen Film über eine Art Spannung vorhanden, dennoch besitzt der Film keinen wirklichen Spannungs-Höhepunkt. Dadurch wirkt es an der ein oder anderen Stelle ziemlich langatmig und man fragt sich, wo die Story aus dem Buch geblieben ist, als schon das Ende des Films naht.

Man hatte doch extra so lange gewartet, um den ersten Teil zu sehen, und wurde dann so bitterlich enttäuscht. Als kleine Entschädigung für diesen, nicht so mitreißenden Teil der Twilight-Saga, kann man sagen, dass die wirkliche Spannung aus diesem Teil erst in der zweiten Hälfte des Buches liegt. Dadurch, dass der Film aber in zwei Hälften geteilt wurde, bleibt er leider ein wenig auf der Strecke, und man kann nicht so überzeugend sagen, dass er nicht im Schatten seiner Vorgänger „Eclipse“, „New Moon“ und „Twilight“ steht. „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1)“ ist kein guter Aufbruch für ein großes Finale, sondern doch eher der schwächste Teil der Filmreihe. So war ich persönlich, als Twilight Fan, im Nachhinein etwas enttäuscht.

Dennoch hat „Breakling Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1)“ etwas, das jeder der vier Teile hat. Er fängt romantisch und harmonisch an, doch dann droht das Leben von Bella abermals zu scheitern. Die romantische, erste halbe Stunde ist nicht nur dazu da, die Fans mit einer idyllischen Hochzeit zu belohnen, nein, sie erfüllt auch diesen trügerischen Zweck. Trotz des etwas enttäuschenden Mittel- und Schluss-Teils werden die Twilight-Fans Breaking Dawn lieben und Bill Codon verzeihen, dass der erste Teil nicht so viel Spannung wie das Buch enthält.

Trotz alledem: Sogar die, die die Vorgänger nicht überzeugend fanden, können sich durchaus den vierten Teil ansehen, ohne es zu bereuen, denn dadurch, dass jeder einzelne Teil der Filmreihe von unterschiedlichen Regisseuren inszeniert wurde, kann man jeden Film völlig neu für sich entdecken. Das heißt, dass sogar Personen, die die ersten Teile nicht ansprechend fanden, durch die veränderten Herangehensweisen von den anderen Teilen überzeugt werden können. Fazit: Auch wenn der vierte Teil nicht in jeder Hinsicht überzeugend war, wird man ihn als Twilight-Fan lieben, und um die Spannung des zweite Teils von Breaking Dawn zu genießen, ist es doch von großem Wert, sich den ersten Teil anzusehen.

Luca Madeline Schmitz, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Kö-Bogen – Aushängeschild für Düsseldorf

Jeder, der in Düsseldorf lebt, kennt die große Baustelle in der Innenstadt. Dort wird die Wehrhahn-Linie gebaut, wodurch der Jan-Wellem-Platz – jedem als Verkehrsknotenpunkt bekannt – seine Bedeutung wegen der neuen zentralen U-Bahnen verliert. Deswegen baut man zur Wehrhahn-Linie den sogenannten Kö-Bogen.

Dazu gehören verschiedene Einkaufsstraßen und eine bunte Parkanlage des Hofgartens. Somit bekommt Düsseldorf einen neuen „Stil“. Noch dazu wurde vor ein paar Monaten der Kö-Bogen-Pavillion am Jan-Wellem-Platz gebaut. Alle Besucher sind fasziniert vom Blick auf die Baustelle. Viele Touristen sagen, sie hätten nicht gedacht, dass die Baustelle so groß sei. Es gibt verschiedene Meinungen zum Kö-Bogen, doch die meisten halten ihn für sinnvoll und wichtig für Düsseldorf: „Es ist zwar ziemlich anstrengend als Bahnfahrerin, da die Bahnen immer Umleitungen fahren müssen, aber ich bin mir sicher, dass es sich lohnt! Denn später gibt es nicht mehr so viel Stau in der Innenstadt und man kommt schneller voran. Außerdem können Menschen mit eingeschränkter Mobilität überall leichter ein und aussteigen. Es gäbe mehr Platz auf den Sraßen und somit mehr Platz, den Fußgänger nutzen können.“ So Beate R., eine Passantin, die wir interviewten.

Fazit: Der Kö-Bogen hat viele positive Auswirkungen auf Düsseldorf. Vielleicht hilft dieser Gedanke dabei, die Baustelle bei allem Staub und Lärm etwas leichter zu ertragen. Die Geduld wird ganz bestimmt belohnt.

Anastasia Mirochnik, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Gastro-Tipp – Mittagstisch in der Alten Metzgerei

Wir gehen durch eine gläserne Tür, die von Auszeichnungen beklebt ist, in einen kleinen gekachelten Raum. Es duftet lecker nach frischen Suppen und Fleischgerichten. Man hört Geklapper von Tellern und ein Gewirr von Stimmen. Wir stehen mitten in der „Alten Metzgerei“, die sich auf der Hoffeldstraße in Düsseldorf-Flingern befindet.

Die Idee, die „Alte Metzgerei“ zu gründen, hatte die Inhaberin Brigit Klotz vor knapp neun Jahren. „Ich wollte schon immer ein eigenes Ladenlokal gründen“, verrät sie uns in einem Interview, „über dem ich auch wohnen kann“. Diesen Traum erfüllte sie sich am 8. Dezember 2003. Damals war das Restaurant noch tatsächlich eine Metzgerei, die geschlossen werden sollte und zum Verkauf freigegeben wurde. „Diese Chance nutzte ich natürlich sofort. Es war also mehr oder weniger eine spontane Idee, die alte Metzgerei genau hier in Flingern zu eröffnen.“ Sie schaut um sich und fügt dann hinzu: „Die Atmosphäre passt einfach mit den Kacheln an den Wänden und die Größe des Raumes.“

Momentan hat Birgit Klotz zwei Festangestellte und eine Aushilfe. Unter den Festangestellten ist zum einen die Köchin und außerdem auch eine Bedienung, die mittags gegen zwei Uhr anfängt zu arbeiten. Morgens steht Brigit Klotz um sieben Uhr auf, um mit ihren Hunden im Wald spazieren zu gehen. Danach arbeitet sie bis zwei Uhr in der „Alten Metzgerei“. „Dann werde ich von meiner Assistentin abgelöst und fahre in die Metro, um fehlende Lebensmittel für mein Lokal einzukaufen.“

Am Tag wird die „Alte Metzgerei“ von etwa 100 Gästen besucht die, zwischen ungefähr drei Speisen wählen oder auch einfach nur etwas trinken und ein Stück Kuchen essen können. „Die Gerichte wähle ich aus einem von meinen 160 angesammelten Kochbüchern“, verrät uns Frau Klotz schmunzelnd. Wir erfahren auch, dass es in der „Alten Metzgerei“ noch nie zweimal das Gleiche zu essen gab. Mittwochs gibt es häufiger Meerestiere als warme Mahlzeit. Ansonsten gibt es Fleisch wie Königsbergerklopse mit Kartoffeln und Rahmsoße. „Wenn an einem Tag etwas von unseren Speisen übrig bleibt, bieten wir am nächsten Tag noch einmal dasselbe Gericht an. Dies kommt aber nur selten vor“, sagt sie uns lachend.

Für ihre Zukunft und die der „Alten Metzgerei“ plant sie, weiterhin so gut zu kochen und eventuell noch einen Lieferservice anzulegen. „Ich möchte mein Restaurant am liebsten so lange führen, bis ich förmlich umkippe“, sagt sie noch lachend. „Und dann muss die gut gelaunte Chefin auch schon wieder an die Arbeit: Gerade ist eine Handvoll Stammkunden eingetroffen.“

Benedikt Encke und Maxime von Koblinski, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Shopping-Tipp – Mit allen Sinnen entspannen

Ich trete ein und mir strömen Aromen von Duftkerzen und Tees entgegen. In dem roten Raum höre ich wohlklingende Musik. An den Wänden stehen schwarze Regale. Manche sind gefüllt mit goldenen Teedosen, andere mit Duftölen und Kerzen.

„Möchten Sie einen Tee?“, fragt die Besitzerin Anja Wilckens-Tesch ihre Kunden. Sie führt den Laden „Fünf Sinne“ in der Marschallstraße 7 in Düsseldorf-Pempelfort alleine. Sie erklärt mir sehr genau die Herkunft und die Zusammensetzung einiger ihrer fast 70 Teesorten. Im Sortiment sind unter anderen erlesene Grüntees, die in der traditionellen chinesischen Medizin(TCM) verwendet werden. Im Regal weiter rechts, auffällig getrennt durch eine rote Buddha-Figur, befindet sich das Körperpflege-Sortiment. Es umfasst nur Bio-Produkte aus Deutschland, die mit keinerlei Chemikalien versetzt sind. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes befinden sich Duftöle, Duftkerzen und andere Accessoires zum Thema Raumduft.

Beim Rausgehen fällt mein Blick auf das CD-Regal und ich stelle fest: In diesem Laden wurden wirklich alle meine Sinnesorgane vollends befriedigt.

Sowas erlebt man nur dort.

Carlos Tesch, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Currywurst & Co – Boxenstopp am Berliner Imbiss

Noch bevor man den Stand von Weitem zu Gesicht bekommt, sticht einem der starke Geruch des Fritierfettes und der starke Geruch des feinen gelben Pulvers namens Curry in der Nase. Einige Meter weiter kommt die Currywurstbude in Sicht und man erkennt schon den den weißen Schriftzug über der langen Schlange von wartenden Leuten, die noch auf die traditionelle Berliner Currywurst warten.

Die, die schon ihre „Currywurst, Rot-weiß“ haben, stehen an den Stehtischen und genießen die Spezialität der Bude. Zwar regnet es in Strömen, aber das stört die Besucher dank der Überdachung nicht. Doch so war der „Berliner Imbiss“ nicht immer. Ursprünglich kommt dieser Laden nämlich, wie der Name schon sagt, aus der Bundeshauptstadt mit den meisten Currywurstbuden, Berlin. Deshalb der Name „Berliner Imbiss“. Schon früh hatten auch die Düsseldorfer ihre Currywurst. Doch als Olaf Müglitz mit seinen Söhnen Sven und Glen aus Berlin nach Düsseldorf zog, fehlte ihm hier seine heiß geliebte Berliner Currywurst. Kurzerhand eröffnet er einen kleinen, einachsigen und nur circa zwei Meter langen Imbisswagen auf dem Klemensplatz in Kaiserswerth, am 28.1.1985 war das.

Doch leider kamen erstmal nicht viele Düsseldorfer, deshalb war seine Bude meistens leer. Doch dann langsam, aber stetig sprach es sich in der Stadt herum, dass es am Klemensplatz diese guten Berliner Currywürste gab. Und schon konnte sich Olaf Müglitz vor Kunden gar nicht mehr retten. So musste er sich einen größeren Imbisswagen anschaffen, denn der alte war zu klein. Bis ins neue Jahrtausend hinein aßen die Düsseldorfer an den Wochenenden und sogar in der Woche ihre Berliner Currywürste. Bald konnte man nicht nur Currywürstchen kaufen, sondern auch noch Schnitzel, Frikadellen und Verschiedenes mehr. 2002 eröffnen sogar zwei weitere Filialen am Graf-Adolf Platz und beim Bilker S-Bahnhof.

Dann jedoch wurde der Klemensplatz umgestaltet und die Stadtteil-Politiker entschieden, dass der Berliner Imbiss nicht so stehen bleiben könne. Die Entscheidung war bei den Berliner Imbiss-Fans sehr umstritten, aber am Ende waren alle zufrieden. Denn nun steht der „Berliner Imbiss“ im Pavillion der Rheinbahn neben einem Kiosk. Der neue Standort bietet einige Vorteile, denn man kann überdacht essen, es sieht alles edler aus und die Angestellten haben mehr Platz. Dieses Argument schätzt z.B. auch der Journalist Philipp Oeller: „Wenn ich am Rhein spazieren gehe oder durch Kaiserswerth bummle, was besonders im Frühling und Sommer häufig vorkommt, dann ist ein Boxenstop am Berliner Imbiss Pflicht.“ Außerdem sagt er: „Besonders schön finde ich es, wenn Senior-Chef Olaf Müglitz selbst hinter dem Tresen steht, was gar nicht so selten der Fall ist.“

Also, alles in allem sollte jeder, der diese Schmeichelei des Gaumens noch nicht genossen hat, sollte dies unbedingt nachholen.

Jakob Deich, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Porträt – „Wer reinkommt, entscheide ich“

Düsseldorf, Humboldtgymnasium. Ein sportlicher sehr freundlich wirkender Mann schlendert grinsend über den Schulhof. Er ist auf dem Weg zum Fußballfeld, wo er die dort spielenden Kinder in der siebten Stunde beaufsichtigt. Er wird von allen Seiten freundlich angelächelt und begrüßt. Dieser Kinderbetreuer ist offensichtlich bei allen Schülern sehr beliebt. Düsseldorf, Altstadt. Ein muskulöser Mann steht vor einem der Clubs. Er ist Türsteher, schaut freundlich, aber trotzdem aufmerksam die Personen an, die hereingelassen werden wollen.

Jason, so heißt der Mann auf dem Schulhof – und so heißt auch der Mann vor dem Club, denn Jason (28) hat zwei Jobs, die scheinbar wenig gemeinsam haben. Den Beruf des Türstehers führt er nun schon seit acht Jahren aus. Kennen gelernt hat Jason A., der American Football mit professioneller Leidenschaft betreibt, diesen Beruf durch Mannschaftskollegen, denn viele aus seiner Mannschaft sind als Türsteher tätig. Denn wer sechsmal die Woche

trainiert, ist nicht nur körperlich sehr fit, sondern auch geistig. „Zusätzlich sind Menschenkenntnisse äußerst wichtig“, erklärt Jason. „Man muss in wenigen Sekunden schauen, ob die jeweilige Person in den Club reingelassen werden soll oder nicht.“

Der Club, vor dem Jason als Türsteher tätig ist, hat eine andere Philosophie als andere Clubs. Es gehe dort nicht darum, ob der Style eines Besuchers dem Türsteher gefällt! Auch typische Türsteher-Sätze wie „Deine Schuhe passen mir nicht“ gebe es vor seinem Club nicht, erzählt er. Man achtet darauf, dass die anderen Gäste sicher sind. Wenn jemand weggeschickt werde, dann freundlich und mit einer Erklärung, warum der Eintritt nicht möglich sei. „Die Personen, die dies nicht verstehen, sind auch meist diejenigen, die drinnen negativ auffallen“, sagt er. Das Spektakulärste, dass ihm in den acht Jahren seiner Tätigkeit passierte, war eine Person, die versucht hat, ihn mit einem Messer anzugreifen. Die Situation war dank seiner stichsicheren Weste und der Polizei, die schnell eintraf, glücklicherweise nicht lebensbedrohlich. „In solchen Momenten geht alles sehr schnell, so dass man sich erst später Gedanken darüber machen kann.“

Vorkommnisse wie diese sind jedoch nicht der Grund dafür, dass Jason sich vorgenommen hat, bis maximal 30 als Türsteher vor Clubs zu arbeiten. Danach will er sich eher auf das Sportliche konzentrieren, denn mit drei Jobs und Studium (welches aber bald beendet sein wird) , findet er nur wenig Schlaf. Diesen Schlaf braucht er aber, um sich gut um die vielen Kinder des Humboldt- Gymnasiums kümmern zu können, sowie um fröhlich Sport treiben zu können.

Merle Mosch und Nele Spillner, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Trebe Café – Anlaufstelle für obdachlose Mädchen

Das Trebe Café ist eine Anlaufstelle für obdachlose Mädchen, und informiert auch Schulklassen und Konfirmandengruppen über seine wertvolle Arbeit.

Es ist fast vier Uhr nachmittags. Die Luft ist ziemlich kalt und nass. Sie warten kurz, bis sie über die Straße gelassen werden. Das Auto, das anhält, ist so grau wie der Himmel dahinter. Die Bremsen quietschen, das Scheinwerferlicht blendet. Es beginnt zu regnen. Während die Konfirmandengruppe die Straße überquert, kommt ihr eine Mischung aus Regen und Abgasen entgegen. Die Jugendlichen wissen, dass es andere in ihrem Alter gibt, auf die kein Zuhause wartet. Dass manchen der harte Asphalt Boden und Leben zugleich ist. Auch in Deutschland leben Jugendliche auf der Straße.

Die Konfirmanden beschleunigen ihre Schritte. Sie sind froh, als sie die Tür mit der Aufschrift „Trebe Café“ erreichen und ins Warme treten. „Ich war überrascht, weil ich es mir anders vorgestellt hatte“, berichtet Mia später. Auf die Frage, wie das Trebe Café in ihrer Vorstellung vor dem Besuch ausgesehen hatte, antwortet sie mir: „Fast wie ein Krankenhaus, nicht so schön und gemütlich.“ Schön und gemütlich ist es wirklich. Die Wände sind in einem warmen Gelb gestrichen, Bilder zieren sie und die Sessel sehen kuschelig aus.

Ute und Christa arbeiten beide schon lange als Sozialarbeiter im Trebe Café. Sie führen die Besucher weiter nach hinten zu einem Stuhlkreis. Ute und Christa stellen sich vor und erzählen von ihrer Arbeit. Mia ist schockiert. Sie kannte vorher nicht das schreckliche Schicksal mancher Jugendlicher. „Am Schlimmsten finde ich, dass das Jugendamt es so lange ignoriert hat und dann noch nicht mal für die gesamten Kosten aufkommt.“ Auch nachdem das Jugendamt zur Kenntnis genommen hat, dass es Obdachlosigkeit schon in frühem Alter gibt, zahlt es nur eine Hälfte von dem, was das Trebe Café braucht. Die Frage kommt auf, ob es so eine Anlaufstelle auch für obdachlose Jungen gibt. Die Antwort lautet Nein. Auf ein erstauntes „Wieso?“ antwortet Ute: „Es müssten sich erst Männer bereiterklären dort zu arbeiten, denn Männer könnten den Jungen weitaus besser helfen.“

Bei einem Rundgang erkundet die Gruppe das Trebe Café. „Am besten hat mir der Anti-Aggressionsraum gefallen“, erzählt Mia. Auch die Küche, das Hochbett und der Tischkicker erntenBegeisterung. Hier können Mädchen duschen, essen, schlafen oder reden, malen, Aggressionen abbauen und sie bekommen medizinische Hilfe sowie frische Kleider. Hier kann jede einfach Mensch sein. Mithilfe des Trebe Cafés sind ein paar Mädchen schon von der Straße runtergekommen.

Die Gruppespricht darüber, was der Grund dafür sein könnte, dass Jugendliche von Zuhause weglaufen. Denn ob geschlagen, missbraucht oder durch das Gefühl, nicht mehr akzeptiert zu werden, niemand läuft ohne Grund weg. Das Leben auf der Straße ist anstrengend, ungemütlich und ungesund. Nach einer Schlussrunde tritt die Gruppe nachdenklich den Heimweg an. Der Asphalt glänzt im Regen.

Sandra Tikale, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Faszination Groundhopping – Fußballfans auf Weltreisen

Braungebrannt, bunt gekleidet und immer einen Currywurst-Geruch in der Nase. Ein Traum vieler Fußball-Fans: Groundhopping.

Das Groundhopper-Dasein besteht darin, Fußballspiele fast überall auf der Welt zu besuchen, Fotos von den Spielen zu machen, Eintrittskarten zu sammeln, Reiseberichte zu schreiben und natürlich jede Menge Spaß zu haben.

Jeder Groundhopper hat einmal in seinem Heimatverein klein angefangen. Bei Marvin G. und Heinrich S. war dies Werder Bremen. Nach und nach begannen beide, auch andere Fußballspiele in der Region zu besuchen und entwickelten daraus eine Leidenschaft: „Wir fingen auch an, unsere Urlaube für unsere Leidenschaft zu opfern, in verschiedene Länder zu fahren und dort viele andere Vereine und ihre Stadien zu besichtigen, z.B. in England, Holland, Spanien und der Tschechischen Republik.“

Der Reisebericht, den viele Groundhopper nach einem Stadionbesuch schreiben, wird häufig im Internet hochgeladen und veröffentlicht. Sie sammeln viele Erfahrung bei ihren Besuchen. Im Mittelpunkt stehen jedoch immer die Leidenschaft am Fußball, am Reisen und der Austausch mit Gleichgesinnten.

Leider kostet diese Leidenschaft viel Geld – das ist es den Groundhoppern jedoch wert. Bietet sich doch so die Möglichkeit, auch einen Blick auf andere Fankulturen zu werfen. Nicht selten ergeben sich auch Freundschaften zwischen den Groundhoppern. Dieses Gemeinschaftsgefühl verbindet die Groundhopper über Ländergrenzen und Kontinente und macht einen Teil der Faszination aus: Hundertprozent Abwechslung und Leidenschaft – und das an fast jedem Wochenende.

Moritz Krämer, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium

Shopping-Tipp – Die bunte Welt der Unterhaltung

Alles ist bunt hier, die Regale voller Kerzen, Spiele, Scherzartikel und die Tische voller Bücher. Auch im Schaufenster sammeln sich unterschiedlichste Sachen, von Kulturbeuteln bis hin zu kunterbunten Mützen. In dem Laden „Unterhaltung“ in Düsseldorf-Flingern gibt es praktisch alles, was Herzen höher schlagen lässt.

Doch das Besondere ist nicht die Vielzahl der Sachen, ganz im Gegenteil, es sind die einzelnen Verkaufsstücke, die den Laden auf seine Art so besonders machen. Die Leute gehen ein und aus. Kein Wunder, denn es ist „Flingern at Night“, berichtet Maraike Münder, die Besitzerin des kleinen Ladens auf der Ackerstraße. Der Laden „brummt“ förmlich an Tagen wie diesen, wobei die Kundenquote an anderen Tagen kaum niedriger sei. Vielleicht, so die Besitzerin, liege es an dem neuen Standort des Ladenlokals: „Ecklage, etwas besseres hätte dem Laden gar nicht passieren können.“ Vielleicht liegt es aber auch nur an den stets freundlichen Verkäuferinnen und an den Verkaufsstücken, die aus ganz Deutschland kommen.

Der Laden „Unterhaltung“ war jedoch nicht immer so erfolgreich wie jetzt. Vor acht Jahren befand sich der Laden in Dortmund und war klein und unauffällig: „Ich war Kundin des Ladens und einmal hat mich der Besitzer gefragt, ob ich mal auf seinen Laden aufpassen würde, das tat ich dann auch und irgendwann wurde ich dann die neue Inhaberin“, berichtet Münder nicht ohne Stolz. „Vor fünf Jahren kam ich dann nach Düsseldorf und der Laden wurde größer.“ Nun steht die Eröffnung eines weiteren Ladens in Hamburg vor der Tür. Im März können sie sich dann auch dort von der bunten Welt der Unterhaltung verzaubern lassen.

Marlene Koßmann, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium