Wir gehen durch eine gläserne Tür, die von Auszeichnungen beklebt ist, in einen kleinen gekachelten Raum. Es duftet lecker nach frischen Suppen und Fleischgerichten. Man hört Geklapper von Tellern und ein Gewirr von Stimmen. Wir stehen mitten in der „Alten Metzgerei“, die sich auf der Hoffeldstraße in Düsseldorf-Flingern befindet.
Die Idee, die „Alte Metzgerei“ zu gründen, hatte die Inhaberin Brigit Klotz vor knapp neun Jahren. „Ich wollte schon immer ein eigenes Ladenlokal gründen“, verrät sie uns in einem Interview, „über dem ich auch wohnen kann“. Diesen Traum erfüllte sie sich am 8. Dezember 2003. Damals war das Restaurant noch tatsächlich eine Metzgerei, die geschlossen werden sollte und zum Verkauf freigegeben wurde. „Diese Chance nutzte ich natürlich sofort. Es war also mehr oder weniger eine spontane Idee, die alte Metzgerei genau hier in Flingern zu eröffnen.“ Sie schaut um sich und fügt dann hinzu: „Die Atmosphäre passt einfach mit den Kacheln an den Wänden und die Größe des Raumes.“
Momentan hat Birgit Klotz zwei Festangestellte und eine Aushilfe. Unter den Festangestellten ist zum einen die Köchin und außerdem auch eine Bedienung, die mittags gegen zwei Uhr anfängt zu arbeiten. Morgens steht Brigit Klotz um sieben Uhr auf, um mit ihren Hunden im Wald spazieren zu gehen. Danach arbeitet sie bis zwei Uhr in der „Alten Metzgerei“. „Dann werde ich von meiner Assistentin abgelöst und fahre in die Metro, um fehlende Lebensmittel für mein Lokal einzukaufen.“
Am Tag wird die „Alte Metzgerei“ von etwa 100 Gästen besucht die, zwischen ungefähr drei Speisen wählen oder auch einfach nur etwas trinken und ein Stück Kuchen essen können. „Die Gerichte wähle ich aus einem von meinen 160 angesammelten Kochbüchern“, verrät uns Frau Klotz schmunzelnd. Wir erfahren auch, dass es in der „Alten Metzgerei“ noch nie zweimal das Gleiche zu essen gab. Mittwochs gibt es häufiger Meerestiere als warme Mahlzeit. Ansonsten gibt es Fleisch wie Königsbergerklopse mit Kartoffeln und Rahmsoße. „Wenn an einem Tag etwas von unseren Speisen übrig bleibt, bieten wir am nächsten Tag noch einmal dasselbe Gericht an. Dies kommt aber nur selten vor“, sagt sie uns lachend.
Für ihre Zukunft und die der „Alten Metzgerei“ plant sie, weiterhin so gut zu kochen und eventuell noch einen Lieferservice anzulegen. „Ich möchte mein Restaurant am liebsten so lange führen, bis ich förmlich umkippe“, sagt sie noch lachend. „Und dann muss die gut gelaunte Chefin auch schon wieder an die Arbeit: Gerade ist eine Handvoll Stammkunden eingetroffen.“
Benedikt Encke und Maxime von Koblinski, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium