Rezension – Bis(s)chen langweilig

Bill Codons Film „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1)“ wird nicht ganz den Erwartungen gerecht, die sich die Leser und Zuschauer der ersten Teile gemacht haben. Zumal die wirklich lustigen und mitreißenden Szenen, die das Buch zu einem lesenswerten Roman machen, einfach gestrichen wurden.

Besonders die Hochzeitsnacht entspricht gar nicht den Erwartungshaltungen der Leser. So wird zum Beispiel in den ersten drei Teilen der Filmreihe detailliert darauf vorbereitet, wie Bella und Edward ihr erstes Mal erleben. Man wartet ein Jahr sehnsüchtig auf den vierten Teil und wenn es dann soweit ist, betrachtet man die Leinwand und denkt sich: „das war es schon?“

Im Ansatz ist zwar den ganzen Film über eine Art Spannung vorhanden, dennoch besitzt der Film keinen wirklichen Spannungs-Höhepunkt. Dadurch wirkt es an der ein oder anderen Stelle ziemlich langatmig und man fragt sich, wo die Story aus dem Buch geblieben ist, als schon das Ende des Films naht.

Man hatte doch extra so lange gewartet, um den ersten Teil zu sehen, und wurde dann so bitterlich enttäuscht. Als kleine Entschädigung für diesen, nicht so mitreißenden Teil der Twilight-Saga, kann man sagen, dass die wirkliche Spannung aus diesem Teil erst in der zweiten Hälfte des Buches liegt. Dadurch, dass der Film aber in zwei Hälften geteilt wurde, bleibt er leider ein wenig auf der Strecke, und man kann nicht so überzeugend sagen, dass er nicht im Schatten seiner Vorgänger „Eclipse“, „New Moon“ und „Twilight“ steht. „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1)“ ist kein guter Aufbruch für ein großes Finale, sondern doch eher der schwächste Teil der Filmreihe. So war ich persönlich, als Twilight Fan, im Nachhinein etwas enttäuscht.

Dennoch hat „Breakling Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1)“ etwas, das jeder der vier Teile hat. Er fängt romantisch und harmonisch an, doch dann droht das Leben von Bella abermals zu scheitern. Die romantische, erste halbe Stunde ist nicht nur dazu da, die Fans mit einer idyllischen Hochzeit zu belohnen, nein, sie erfüllt auch diesen trügerischen Zweck. Trotz des etwas enttäuschenden Mittel- und Schluss-Teils werden die Twilight-Fans Breaking Dawn lieben und Bill Codon verzeihen, dass der erste Teil nicht so viel Spannung wie das Buch enthält.

Trotz alledem: Sogar die, die die Vorgänger nicht überzeugend fanden, können sich durchaus den vierten Teil ansehen, ohne es zu bereuen, denn dadurch, dass jeder einzelne Teil der Filmreihe von unterschiedlichen Regisseuren inszeniert wurde, kann man jeden Film völlig neu für sich entdecken. Das heißt, dass sogar Personen, die die ersten Teile nicht ansprechend fanden, durch die veränderten Herangehensweisen von den anderen Teilen überzeugt werden können. Fazit: Auch wenn der vierte Teil nicht in jeder Hinsicht überzeugend war, wird man ihn als Twilight-Fan lieben, und um die Spannung des zweite Teils von Breaking Dawn zu genießen, ist es doch von großem Wert, sich den ersten Teil anzusehen.

Luca Madeline Schmitz, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium