Noch bevor man den Stand von Weitem zu Gesicht bekommt, sticht einem der starke Geruch des Fritierfettes und der starke Geruch des feinen gelben Pulvers namens Curry in der Nase. Einige Meter weiter kommt die Currywurstbude in Sicht und man erkennt schon den den weißen Schriftzug über der langen Schlange von wartenden Leuten, die noch auf die traditionelle Berliner Currywurst warten.
Die, die schon ihre „Currywurst, Rot-weiß“ haben, stehen an den Stehtischen und genießen die Spezialität der Bude. Zwar regnet es in Strömen, aber das stört die Besucher dank der Überdachung nicht. Doch so war der „Berliner Imbiss“ nicht immer. Ursprünglich kommt dieser Laden nämlich, wie der Name schon sagt, aus der Bundeshauptstadt mit den meisten Currywurstbuden, Berlin. Deshalb der Name „Berliner Imbiss“. Schon früh hatten auch die Düsseldorfer ihre Currywurst. Doch als Olaf Müglitz mit seinen Söhnen Sven und Glen aus Berlin nach Düsseldorf zog, fehlte ihm hier seine heiß geliebte Berliner Currywurst. Kurzerhand eröffnet er einen kleinen, einachsigen und nur circa zwei Meter langen Imbisswagen auf dem Klemensplatz in Kaiserswerth, am 28.1.1985 war das.
Doch leider kamen erstmal nicht viele Düsseldorfer, deshalb war seine Bude meistens leer. Doch dann langsam, aber stetig sprach es sich in der Stadt herum, dass es am Klemensplatz diese guten Berliner Currywürste gab. Und schon konnte sich Olaf Müglitz vor Kunden gar nicht mehr retten. So musste er sich einen größeren Imbisswagen anschaffen, denn der alte war zu klein. Bis ins neue Jahrtausend hinein aßen die Düsseldorfer an den Wochenenden und sogar in der Woche ihre Berliner Currywürste. Bald konnte man nicht nur Currywürstchen kaufen, sondern auch noch Schnitzel, Frikadellen und Verschiedenes mehr. 2002 eröffnen sogar zwei weitere Filialen am Graf-Adolf Platz und beim Bilker S-Bahnhof.
Dann jedoch wurde der Klemensplatz umgestaltet und die Stadtteil-Politiker entschieden, dass der Berliner Imbiss nicht so stehen bleiben könne. Die Entscheidung war bei den Berliner Imbiss-Fans sehr umstritten, aber am Ende waren alle zufrieden. Denn nun steht der „Berliner Imbiss“ im Pavillion der Rheinbahn neben einem Kiosk. Der neue Standort bietet einige Vorteile, denn man kann überdacht essen, es sieht alles edler aus und die Angestellten haben mehr Platz. Dieses Argument schätzt z.B. auch der Journalist Philipp Oeller: „Wenn ich am Rhein spazieren gehe oder durch Kaiserswerth bummle, was besonders im Frühling und Sommer häufig vorkommt, dann ist ein Boxenstop am Berliner Imbiss Pflicht.“ Außerdem sagt er: „Besonders schön finde ich es, wenn Senior-Chef Olaf Müglitz selbst hinter dem Tresen steht, was gar nicht so selten der Fall ist.“
Also, alles in allem sollte jeder, der diese Schmeichelei des Gaumens noch nicht genossen hat, sollte dies unbedingt nachholen.
Jakob Deich, Düsseldorf, Humboldt-Gymnasium