Archiv der Kategorie: Erasmus-v.-Rotterdam-Gymnasium

Softair – Kinderspielzeug oder Waffe?

Viele Jugendliche, insbesondere Jungen, wollen irgendwann eine Softair-Waffe haben. Das ist eine moderne Erbsenpistole. Nur sind diese leicht mit echten Waffen zu verwechseln. Eine Gefahr für beide Seiten: Besitzer und Polizist.

Vor dem Kauf einer Softair-Waffe sollte man sich daher gründlich informieren. Ein Militärladenbesitzer und ein Polizist beantworten die wichtigsten Fragen:

Auf die Frage „Was ist eine Softair Waffe?“antwortet der Verkäufer, dass eine Softair Waffe die Nachbildung einer echten Waffe sei, die 20 Milligramm schwere Plastik-Kugeln verschießt. Diese gibt es in mechanischer (Federdruck) oder in elektrischer Form (batteriebetrieben).

Der Polizist von der Presse-Stelle der Polizei Viersen verwies uns auf die Internet-Adresse der Polizei, dort soll ein Artikel stehen: „Ich kann Dir da auch nicht mehr sagen.“

Als wir fragten, für wen Softair-Waffen seien, bekamen wir fast identische Antworten: Softair Waffen mit 0,5 Joule (Joule bedeutet Luft/Federdruckstärke) oder weniger gelten als Spielzeug und seien frei im Handel erhältlich; dürfen also auch an Kinder verkauft werden.

Softair-Waffen mit mehr als 0,5 Joule gelten als Waffen und sind im Handel erst ab 18 Jahren erhältlich.

Als wir fragten, was für Softair-Waffen spreche, bekamen wir zwei total unterschiedliche Statements.

Für die Softair zählte der Verkäufer folgende Argumente auf:

Teamsport, Verantwortungsbewusstsein, Steigerung der Konzentration und Bewegung im Freien.

Nach kurzem Überlegen antwortete der Polizist „Nichts!“

Und wie aus der Softairpistole geschossen, antwortete er:

„Alles – es spricht alles dagegen.“

Der Verkäufer sagte jedoch: „Nichts spricht gegen eine Softair-Waffe, solange man sich an die verabredeten Regeln hält.“.

Simon Athmer und Simon Müllender, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Politik – Irland bittet um Finanzhilfe

Irland will wegen seiner desaströsen Haushaltslage die Europäische Union und den Internationalen Währungsfonds (IWF) um Unterstützung bitten. Das Volumen der Hilfen soll unter 100 Milliarden Euro liegen. Gleichzeitig verschreibt sich das Land einen drastischen Sparkurs. EU und IWF hatten das Land in den vergangenen Wochen immer wieder gedrängt, den Rettungsschirm zu beanspruchen.

Irland wird als erstes Land offiziell um Finanzhilfe aus Mitteln des Rettungsschirms der Euroländer und des Internationalen Währungsfonds bitten. Finanzminister Brian Lenihan sagte im irischen Sender RTE: „Es geht um mehrere zehn Milliarden Euro.“ Er nannte jedoch keine genaue Summe. Griechenland hatte im Mai 110 Milliarden Euro erhalten, allerdings gab es damals den 750 Milliarden Euro umfassenden Rettungsschirm noch nicht.

Er werde einen entsprechenden Vorschlag noch am Sonntag im Kabinett machen, sagte Lenihan. Bei der Kabinettssitzung soll abschließend über einen Vierjahresplan der irischen Regierung beraten werden, der Einsparungen in Höhe von mindestens 15 Milliarden Euro vorsieht.

Lenihan wiederholte bereits in der vergangenen Woche von Zentralbankchef Patrick Honohan gemachte Äußerungen, wonach es bei den Finanzhilfen um Kredite gehen soll, die nicht zwangsläufig abgerufen werden müssten. Die Zinslast für die Kredite werde wesentlich geringer sein als die, die Irland für Kredite auf dem freien Markt zahlen müsste. Dort werden irische Staatsanleihen derzeit mit Zinsen von mehr als acht Prozent gehandelt.

Einer der Knackpunkte bei den Verhandlungen zwischen Europäischer Zentralbank und der EU auf der einen Seite sowie Irland auf der anderen könnte die irische Steuerpolitik werden: Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy legte den Iren am Samstag nahe, ihre Körperschaftssteuer von derzeit unterdurchschnittlichen 12,5 Prozent anzuheben, um Mehreinnahmen zu erzielen. Die niedrige Unternehmenssteuer wird von vielen Ländern, darunter auch Deutschland, als „Dumping“ im internationalen Wettbewerb um Industrieansiedlungen verstanden. Offiziell übt die Bundesregierung aber keinen Druck auf Dublin aus.

Irland hat derzeit wegen milliardenschwerer Rettungsmaßnahmen für seine Banken ein Staatsdefizit von 32 Prozent. Insgesamt 50 Milliarden Euro aus dem Staatshaushalt sind zur Stützung des überdimensionierten Bankenapparates notwendig. Darüber hinaus wurden die irischen Banken bisher mit mehr als 90 Milliarden Euro von der Europäischen Zentralbank gefördert.

Tobias Erdmann, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Jugendkriminalität – Für viele Täter nur ein Spiel

Die Kriminalität unter Jugendlichen in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken. Im Jahre 2000 gab es 687.886 tatverdächtige Jugendliche und Kinder und 2006 nur noch 620.758 Verdächtige.

Kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten verüben häufiger Straftaten als andere. Durch die Arbeitslosigkeit und den damit verbundenen Geldmangel der Eltern klauen viele Kinder. Ein anderes oft begangenes Verbrechen ist Körperverletzung. Ganz besonders an Hauptschulen kommt es häufiger zu Gewalttaten. Weitere von Jugendlichen begangene Verbrechen sind Einbruch oder Sachbeschädigung. Für sie ist das oft wie ein Spiel, sie werfen Fester ein oder brechen aus Spaß in einen Garten ein.

Wenn Jugendliche Verbrechen begehen, ist das oft ein Zeichen, dass sie sich nicht wohl fühlen. Sie leiden an Aggressionen oder werden zu ihren Taten gezwungen.

In Deutschland ist die Jugendkriminalität in den letzten Jahren stark gesunken, der höchste Stand war im Jahre 1996.

Jüngere Kinder begehen weniger Verbrechen als Jugendliche. Die Jugendlichen begehen mehr Verbrechen, weil sie in der Pubertät eine schwere Phase durchleben.

Die Erziehung spielt auch eine wichtige Rolle. Im Kindergarten müssen die Erzieher den Kindern schon beibringen, was sich gehört und was nicht. In der Schule müssen die Lehrer die Kinder bestrafen, wenn sie sich nicht an die Regeln halten. Die Eltern müssen natürlich an erster Stelle bei der Erziehung mithelfen, das fängt bei ganz alltäglichen Dinge an.

An Tagen wie Hallooween werden sehr viele Verbrechen begangen. Jugendliche ziehen durch die Straßen und machen dabei verbotene Sachen. An solchen Tagen ist zwar viel Polizei unterwegs, aber sie können nicht überall sein. Es werden oft Eier geworfen oder Silvesterknaller gezündet und Wände beschmiert. Dies ist von Vielen gar nicht böse gemeint, sie denken gar nicht darüber nach, was sie machen.

Die Strafen für Jugendliche und Kinder können sehr streng sein. Ab dem 14. Lebensjahr sind sie strafmündig, sie können sogar in Haft kommen. Bei weniger schlimmen Taten kommen sie oft mit einer Mahnung davon oder müssen Sozialstunden ableisten.

Malte Vieten, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Nächstenliebe – Weihnachten im Schuhkarton

Wenn es um Weihnachten geht, denkt man sofort an meist kostspielige Geschenke unter dem geschmückten Weihnachtsbaum, kulinarische Köstlichkeiten im Kreise der Familie oder Freunde. Nur allzu schnell vergisst man den eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes, der neben Christi Geburt auch im Bedenken des Wohles der Mitmenschen liegt. In dieser Zeit der Besinnung stellt „Weihnachten im Schuhkarton“ eine genial einfache wie gezielte Möglichkeit der Nächstenliebe dar.

Alles begann mit den vor 20 Jahren um die Welt gehenden erschreckenden Bildern von Waisenkindern in Rumänien. Davon getrieben schickte der Waliser Dave Cook Hilfsgüter unter dem Namen „Operation Christmas Child“ nach Rumänien.

Er animierte seine Freunde und Nachbarn, kleine Geschenke in Schuhkartons zu packen. Über diverse Stationen gelangte diese Aktion 1996 nach Deutschland und in die Medien. Aus anfänglich 1600 gefüllten Schuhkartons wurden allein in Deutschland bis heute mehr als eine halbe Millionen Päckchen, die in die unterschiedlichen Empfangsländer gelangten.

In diesem Jahr werden Kinder in Waisen- und Krankenhäusern, in Flüchtlingslagern und Slums in den ehemaligen Ostblockstaaten, in der Mongolei, im Kosovo sowie als Sonderaktion in dem vom Erdbeben getroffenen Haiti beschenkt. Die Mitarbeiter verschiedener Hilfsprojekte, wie zum Beispiel das christliche Missionswerk „Geschenke der Hoffnung“, arbeiten weltweit zusammen.

Mit wenig Finanz und Arbeitsaufwand kann so jeder einem armen, notleidenden Kind ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Was dazu benötigt wird, ist ein mit Weihnachtspapier beklebter Schuhkarton, gefüllt mit Schulsachen, Schal, Mütze, Zahnbürste, Zahncreme, Spielzeug, Schokolade und persönlichen Worten.

Wer sich inspiriert fühlt zu helfen, kann die Aktion jederzeit durch eine Spende unterstützen (Postbank Berlin; BLZ:10010010; KTN:104102; Projekt: 300500). Wie viel man spendet, bleibt natürlich jedem selber überlassen. So decken sechs Euro die Versandkosten für ein Päckchen.

Dass das christliche Hilfswerk „Geschenke der Hoffnung“ eine vielseitige Hilfsorganisation ist, hat mich überzeugt. Neben dem Schuhkartonprojekt engagiert es sich beispielsweise auch in dem Wasserprojekt „Dreh den Hahn auf“ . Dabei wird mit einer Investition von ungefähr 60 Euro eine Sandfilteranlage oder der Bau eines Brunnens realisiert, der einer Familie lebenslang Wasserversorgung bietet.

Dennoch sei auch erwähnt, dass es – wie bei jedem Projekt – sowohl positive als auch negative Resonanz gibt. Da es sich um eine christliche Organisation handelt, verteilt sie in den Ländern auch Bibelheftchen. Dies wird teils negativ und als Mittel zur Missionierung gewertet. Aus meiner Sicht ist dies nicht das Ziel des Projekts. Zudem verzichten die Mitarbeiter darauf, wenn es in dem Empfängerland unerwünscht ist. Ebenso denke ich, ist es für die Kinder unbedeutend, da ihr Interesse eher auf den Süßigkeiten oder dem Spielzeug liegen wird und bei den Erwachsenen wohl eher auf den schulischen wie hygienischen Artikeln.

Annika Fretz, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Ehrenamt – Menschen eine Freude machen

In den Medien wird fast täglich darüber berichtet: Armut. Jeder hat schon einmal von den Problemen in Afrika gehört. Oder nach dem Erdbeben in Haiti wurde man immer wieder dazu aufgerufen, den Menschen zu helfen und etwas zu spenden. Aber auch in einer kleinen Stadt wie Viersen gibt es Hilfsbedürftige.

Manchmal sieht man Obdachlose in der Stadt oder Musikanten, die den ganzen Tag auf einem Instrument spielen. Und nur selten sieht man hilfsbereite Passanten, die den Musikanten ein Geldstück hinwerfen. Die meisten gehen an ihnen vorbei, ohne ihnen einen Blick zu schenken.

Allerdings gibt es viel mehr bedürftige Menschen als man denkt, wie Alleinerziehende, Arbeitslose oder Sozialhilfeempfänger. Gemeinsamer Zufluchtsort ist die Viersener Tafel an der Hohlstraße 46.

Seit dem 1. September 1997 hilft der gemeinnützige Verein diesen Menschen, indem er sie mit Lebensmitteln versorgt. Zurzeit besteht die Viersener Tafel aus 120 Mitgliedern, 62 helfen aktiv. Der größte Teil davon arbeitet ehrenamtlich.

Um halb drei kann man schon die lange Menschenschlange vor der Küche stehen sehen, denn den Bedürftigen werden von Montag bis Freitag noch verwertbare, überzählige und aussortierte Waren überreicht, welche mit Kühlfahrzeugen aus Viersen, Dülken und Süchteln von Supermärkten, Bäckereien oder Gemüsehändlern abgeholt werden.

Diese werden von den hilfsbereiten Mitarbeitern der Viersener Tafel noch einmal begutachtet, bevor sie verteilt werden. Dienstags von 14 Uhr bis 15.30 Uhr können sich Bedürftige dort sogar eine warme Mahlzeit holen, die in der vereinseigenen Küche zubereitet werden. Die Mittellosen müssen sich zunächst ausweisen und angeben, wie viele Personen in ihrem Haushalt leben. Je nach Familiengröße kann so bestimmt werden, welche Menge an Lebensmitteln verteilt wird.

Rund 80 Personen kommen täglich zur Tafel, mitunter auch Kinder. Luzia Witthake, die Vorsitzende der Viersener Tafel, erklärt: „Wir finanzieren uns allein durch Spendengelder.“ Außerdem sind die deutschen Tafeln nicht an Parteien oder Glaubensrichtungen gebunden und ermöglichen so, allen Menschen zu helfen.

„Mit der Zeit kommt man den Menschen näher. Man redet über Probleme und leitet manche dann an andere Hilfsorganisationen weiter. Hin und wieder tauschen wir auch Kochrezepte aus“, erzählt Luzia Witthake mit einem Lächeln im Gesicht.

Leider wächst die Zahl der Bedürftigen stetig. Gleichzeitig werden Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich auf dem Müll entsorgt. Deshalb sollte man vielleicht auch mal an den armen Bettler auf der Straße denken. Mit einer kleinen Spende kann man zum Wohl solcher Menschen beitragen.

Elena Willeboordse, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Das Plastik der Zukunf – Lignin heißt das Wundermittel

Plastik ist das wohl am meist verarbeitete Produkt unserer Zeit. Es ist flexibel und sehr belastbar.

Das aus Erdöl bestehende Produkt ist aber nicht biologisch abbaubar. So verpestet es vor allem unsere Weltmeere. Diesem Problem wollten die beiden Auensteiner Erfinder, Jürgen Pfitzer und Helmut Nägele, begegnen. So trafen sich die beiden 1996 erstmals im Faunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT). Dort suchten sie nach einem nachwachsenden Rohstoff, der das Erdöl im Plastik ersetzen kann. Sie wurden fündig.

Das „Wundermittel“ heißt Lignin. Ein Abfallprodukt aus der Papierindustrie. In Verbindung mit Naturfasern lässt es sich beliebig formen. Das Beste ist aber: Lignin ist biologisch abbaubar und verpestet somit nicht die Umwelt. Bäume müssen ebenfalls nicht gefällt werden, da Lignin auch in großen Mengen in Getreide und Sägemehl vorkommt. Darauf legen Jürgen Pfitzer und Helmut Nägele auch großen Wert.

Rasch erkannten die beiden Erfinder das Potenzial des Stoffes und so gründeten sie 1998 die Firma Tecnaro, die Plastikprodukte für eine Vielzahl von Märkten herstellt. Die Autoindustrie gehört derzeit noch nicht zu den Kunden von Tecnaro. Die Produkte von Tecnaro erfüllen im Moment noch nicht die Sicherheitsstandards dieser Industrie. Doch hieran arbeiten die beiden Erfinder intensiv.

Im ersten Jahr lag der Umsatz von Tecnaro bei nur 40.000 Euro. Von 2005 bis 2009 verfünffachte sich der Umsatz und von 2009 bis 2010 verdoppelte er sich abermals. Mittlerweile verkaufen die beiden Erfinder ihr Produkte nach Neuseeland, Brasilien, USA und in Europa von Spanien bis nach Skandinavien.

Tobias Delfs, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Automobil – Elektroautos: Autos der Zukunft?

Mit den so genannten E-Autos werben zurzeit viele Autohersteller. Doch welche Vorteile haben diese Automobile wirklich?

„Auch neu mit Elektromotor“, damit werben viele Autohäuser. Aber ist das nur eine neue Masche der Automobilfirmen, um an unser Geld zu kommen oder hilft die neue Technik wirklich der Natur?

Schon 1834 erfand der Amerikaner Thomas Davenport das erste Elektroauto, damals aber noch mit einer nicht wiederaufladbaren Batterie. Diese Autos setzen sich durch die geringe Laufzeit der Akkumulatoren aber nicht durch.

Doch was ist heute anders? Das Handy-Zeitalter vergrößerte die Notwendigkeit für hochkapazitive Miniatur-Akkus. Die Mobiltelefone brauchten eine längere Laufzeit. Durch diese Veränderung der Akkumulatoren konnte auch die ursprüngliche Idee, ein Auto nur mit Elektizität zu betreiben, wieder aufgegriffen werden.

Nur zur Sicherheit bauten die Automobilhersteller aber noch einen Treibstofftank ein, der sich, sobald die Energie des Akkumulators erschöpft war, einschaltet. Ein solches Fahrzeug ist bekannt als Hybridauto.

Ein solches Auto ist meiner Meinung nach in einer Großstadt hilfreich, denn durch das Bremsen und Anfahren wird bei einem normalen Auto viel Treibstoff verbraucht. Bei einem Elektroauto wird weniger Energie benötigt, doch durch die Herstellung des Stroms für das „E-Auto“ wird auch Energie benötigt.

Ich denke aber trotzdem, dass in der Zukunft das Elektroauto noch umweltschonender wird.

Nina Brunokowski, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Politik – Arbeitslosigkeit in Deutschland

Offiziell sind in Deutschland 3,4 Millionen Menschen arbeitslos. Doch diese statistische Zahl der Bundesagentur für Arbeit sagt nur die halbe Wahrheit über das Ausmaß der Erwerbslosigkeit. Denn tausende Menschen, die berufstätign sein wollen, aber keine Arbeit haben, zählen nicht als arbeitslos.

Das sind rund 225.000 Jobbsuchende in Aktivierungs- und Eingliederungsmaßnahmen, denen mit kurzeitigem praxis- oder betriebsnahen Training der Berufseintieg gelingen soll.

Hinzu kommen Arbeitslose, deren Vermittlung an Privatfirmen weitergegeben wurde. Wie viele das sind, ist noch nicht erfasst.

Außerdem sind rund 224.000 Arbeitslose in Weiterbildungsmaßnahmen, und es gibt zigtausend Kranke, die die Behörde als nicht mehr vermittelbar einstuft. Auch gehören rund 294.000 Ein-Euro-Jobber dazu und 400.000 Menschen, die sich nicht arbeitssuchend melden, weil sie keine Chance auf eine Stelle sehen.

Antonia Breidenbach, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Gesellschaft – Helfen statt Wegschauen

Wir sehen es täglich und tun nichts. Warum ändern wir es nicht? Egal, in welcher Situation Du bist: Du gehst zum Beispiel in die Stadt oder kommst von der Schule oder Arbeit nach Hause. Du schlenderst den Weg entlang, den du kennst, und dann siehst Du es: Dort steht ein Mann mit seinem fünfjährigen Sohn. Der Vater hat es eilig und zieht seinen Sohn an der Hand hinterher. Doch der Vater ist zu schnell und das Kind fällt hin. Anstatt zu warten, bis der Junge aufgestanden ist, zieht der Mann das Kind hoch, schreit es an, dass es schneller gehen soll, und schleift es weiter mit.

Solche Situationen sehen wir oft, aber was tun wir schon? Nichts. Fast niemand von uns hat den Mut, auf den Mann zuzugehen und ihn zu fragen, warum er das tut, warum er unbedingt so hetzen muss.

Um ihn zu verstehen, müssen wir eigentlich nur auf diesen Menschen zugehen und ihn fragen, wieso er es schlimmer findet, zu spät zu kommen, als seinem Sohn weh zu tun.

Kristin Koenen, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium

Frauenfußball braucht Ballmädchen – Am Rand des Spielfelds

Die Spielerin läuft an und schießt hart auf’s Tor. Der Ball geht knapp vorbei und landet im Aus.

Das Ballmädchen, das hinter dem Tor steht, wirft der Frau im Tor den Ball schnell zu, läuft dem weggeschossenen Spielball hinterher und stellt sich wieder auf ihren zugewiesenen Platz.

Die meisten Leute achten nur auf die Spielerinnen im Frauenfußball, doch kaum jemand bemerkt die aufgeweckten Ballmädchen, die im Seitenaus und hinterm Tor stehen. Dabei tragen gerade diese jungen Mädchen zu einem schnellen, klaren Spielablauf bei. Während die Spielerinnen auf dem Spielfeld toben, müssen die Mädels hin und her rennen, da sie oft den ausgeschossenen Ball bekommen.

Am Sonntag, 31. Oktober, beim Spiel Essen-Schönebeck gegen Turbine Potsdam, sah man auch Ballmädchen in Aktion. „Eigentlich macht es Spaß, ein Ballmädchen zu sein, doch man muss die ganze Zeit aufpassen“, berichtet eines der Mädchen. Da die Essenerinnen beim Spiel zurücklagen, konnte man natürlich deren verdrießliche Laune verstehen.

Als Zuschauer konzentriert man sich zwar meist nur auf das Spiel, aber natürlich schaut man auch dem Ball hinterher. So sieht man manchmal auch eine Szene, wo ein Ballmädchen gerade nicht aufpasst und von einer Spielerin, die den Ball unbedingt haben möchte, angeschnauzt wird. “ Die Spielerinnen sind gar nicht so nett, wie man denkt. Die haben uns öfters angemotzt, wenn wir für sie zu langsam waren“, erläuterte ein Ballmädchen entrüstet.

Kristin Koenen, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium