Die Spielerin läuft an und schießt hart auf’s Tor. Der Ball geht knapp vorbei und landet im Aus.
Das Ballmädchen, das hinter dem Tor steht, wirft der Frau im Tor den Ball schnell zu, läuft dem weggeschossenen Spielball hinterher und stellt sich wieder auf ihren zugewiesenen Platz.
Die meisten Leute achten nur auf die Spielerinnen im Frauenfußball, doch kaum jemand bemerkt die aufgeweckten Ballmädchen, die im Seitenaus und hinterm Tor stehen. Dabei tragen gerade diese jungen Mädchen zu einem schnellen, klaren Spielablauf bei. Während die Spielerinnen auf dem Spielfeld toben, müssen die Mädels hin und her rennen, da sie oft den ausgeschossenen Ball bekommen.
Am Sonntag, 31. Oktober, beim Spiel Essen-Schönebeck gegen Turbine Potsdam, sah man auch Ballmädchen in Aktion. „Eigentlich macht es Spaß, ein Ballmädchen zu sein, doch man muss die ganze Zeit aufpassen“, berichtet eines der Mädchen. Da die Essenerinnen beim Spiel zurücklagen, konnte man natürlich deren verdrießliche Laune verstehen.
Als Zuschauer konzentriert man sich zwar meist nur auf das Spiel, aber natürlich schaut man auch dem Ball hinterher. So sieht man manchmal auch eine Szene, wo ein Ballmädchen gerade nicht aufpasst und von einer Spielerin, die den Ball unbedingt haben möchte, angeschnauzt wird. “ Die Spielerinnen sind gar nicht so nett, wie man denkt. Die haben uns öfters angemotzt, wenn wir für sie zu langsam waren“, erläuterte ein Ballmädchen entrüstet.
Kristin Koenen, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium