Archiv der Kategorie: Ratingen

Projekt Texthelden – Keine Helden, aber schlauer

Ratingen. Seit November 2017 sind wir, die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 in der BOJE (Berufliche Orientierung Junger Erwachsener), als Texthelden aktiv gewesen.

Von Shirley Körkel, Schülerin der Klasse 10, und Ilse-Angelika Jones, Deutschlehrerin, Boje

Wir sind zwölf Jugendliche, die bis zum Beginn des Projekts so gut wie gar nichts mit Tageszeitungen am Hut hatten. Deshalb war das tägliche Zeitunglesen im Deutschunterricht für uns neu und ungewöhnlich, aber bald wurde es spannend und interessant.

Durch die Artikel zu den verschiedenen Themen kam es in unserer Klasse zu lebhaften Diskussionen. Wir Texthelden nahmen auch gerne das Angebot an, einen Redakteur der Rheinischen Post in den Unterricht einzuladen. Der Besuch war ein Highlight, weil Holger Hintzen unsere Fragen sehr ausführlich, aber kein bisschen langweilig, mit viel Witz und Engagement beantwortete. Es ging unter anderem darum, was ein Redakteur eigentlich genau macht, wo der Unterschied zwischen Reporter und Redakteur liegt und wie die Berufschancen bei einer Zeitung aussehen. Mit einem gemeinsamen Erinnerungsfoto wurde Herr Hintzen von uns begeistert verabschiedet.

Den Abschluss des Projekts bildete ein Besuch in der Druckerei der Rheinischen Post. Die riesigen Druckmaschinen, das Erledigen von Arbeiten durch echte Roboter und die reibungslose Logistik waren sehr beeindruckend.

Vielleicht sind wir durch das Projekt keine echten Helden geworden, aber mit den Texten in der Zeitung haben wir uns immerhin mehrere Wochen lang im Deutschunterricht intensiv befasst und wir haben uns mit vielen aktuellen Themen aus Politik, Kultur, Lokalem und Sport beschäftigt. Eine Nachahmung können wir jeder Klasse empfehlen.

NBA – Die besten Dribbler der Welt

Am 12. Juni haben die Golden State Warriors mit 129:120 gegen die Cleveland Cavaliers gewonnen und sind damit NBA-Meister. Doch was ist eigentlich die NBA?

NBA steht für National Basketball Association. Sie ist die Profiliga in Amerika und die beste Basketball- Liga der Welt. Sie wurde 1946 gegründet. Jedes Jahr im November beginnt die Saison, die bis April dauert.

Der Gewinner wird in den Play-offs nach dem sogenannten Best-of-Seven-Modus ermittelt. Das heißt, der Gewinner ist die beste Mannschaft aus den besten sieben Mannschaften der Saison. Im Play-off dieser Saison gewannen die Golden State Warriors.

Der wahrscheinlich bekannteste Spieler der NBA ist Michael Jordan. Er spielt aber nicht mehr, weil er zu alt ist. Er ist so berühmt, weil er in der Offensive und in der Defensive sehr gut war und wegen seiner spektakulären Dunkings. Man nennt ihn deswegen auch „Air Jordan“. Beim Dunking springt der Spieler so hoch, dass er den Ball von oben in den Korb stoßen kann.

Die Regeln beim Basketball sind sehr streng. Man darf den Ball nur einmal in die Hand nehmen, dann muss man den Ball abgeben. Man darf nur drei Sekunden in den markierten Bereich. Bei einem Freiwurf bekommt man zwei Würfe und für jeden getroffenen Wurf einen Punkt. Man bekommt vor der Drei-Punkte- Linie nur zwei Punkte, wenn man trifft. Wenn man dahinter steht, wenn man wirft, bekommt man drei Punkte.

Sami Akbaba, 4. Klasse, Karl-Arnold-Schule

THW-Jugend – Spielend Helfen lernen

Wusstet ihr schon, dass es eine THW-Jugend gibt?

Jugendgruppen vom Technischen Hilfswerk (THW) gibt es schon seit 1984 in ganz vielen Städten zum Beispiel in Lintorf, Düsseldorf, Buxtehude und noch in vielen anderen. Die THW-Jugend macht auch Ausflüge, wie in den Movie Park fahren oder ins Bundesjugendlager fahren für zwei Wochen.

Man kann auch an Wettkämpfen mit seiner Gruppe für seine Stadt teilnehmen. Man muss sägen und bestimmte Knoten können und keine Angst haben.

Wenn ihr euch für Technik interessiert, dann seid ihr beim THW richtig. Jeder kann mitmachen. Er muss nur zu einem Ortsverband in seiner Nähe gehen.

Die Jugend unterstützt auch den Naturschutz, die Feuerwehr und alles, was mithilft.

Das THW ist blau, aber wir sind nicht die Polizei. Wenn ihr blaue Autos seht, könnte es das THW sein.

Sag es deinen Freunden weiter.

Jan-Luca Heck, 4. Klasse, Karl-Arnold-Schule

Freizeit – Farbexplosionen und bunte Schüsse

Unser Autor war in England und hat dort das Paintballspielen ausprobiert.

Alle stehen bereit. Der Countdown läuft. Go! Ich renne los und laufe hinter den nächsten Baum. Unter der Maske ist es warm und die Waffe ist schwer. Aber ich laufe von Deckung zu Deckung. Da ist ein Gegner, ich ziele, drücke ab und … Treffer!

Hier im Paintball-Center Exeter in England können Jugendliche in einem Waldgebiet Paintball spielen. Die Spieler, eingeteilt in Teams, werden mit einem Tarnanzug, einem Paintball-Druckluftgewehr, dem sogenannten Markierer, einer Maske und Munition, also leicht platzenden Farbkugeln, ausgerüstet. Dann kann das Match in einem der zwölf Themenbereiche, die hier Maps heißen, losgehen. Wir spielen zunächst „Capture the flag“. Dabei muss die gegnerische Flagge in den eigenen Stützpunkt gebracht werden. Wer getroffen ist, muss das Spielfeld verlassen.

Ich spähe über meine Deckung, um das Spielfeld zu überblicken. Ich sehe die gegnerische Flagge und überlege, wie ich an sie herankomme. Der Weg ist frei und ich sprinte los. Plötzlich tauchen neben mir zwei Gegner auf. Ich hechte hinter die nächste Deckung. Doch zu spät, der eine drückt ab. Ein lauter Knall ertönt und kurz darauf durchzieht mich ein Schmerz an der rechten Schulter. Blaue Farbe läuft herab. Mit erhobener Hand verlasse ich das Spielfeld. Nach einigen Minuten ist das Match vorbei. Unser Team hat verloren. Nach jedem Match gibt es eine Pause. Danach geht es auf eine andere Map und zu einem anderen Spielmodus.

Die Pause ist vorbei. Ich nehme meine Waffe und ziehe meine Maske auf. Mein Team und ich gehen zur letzten Map. Es ist ein kleines Tal mit einem Bach in der Mitte, über den eine Brücke führt. Auf der einen Seite des Tals ist ein Fort mit einem Turm und auf der anderen Seite ist eine Anhöhe mit Deckungen. Das Verteidiger-Team besetzt das Fort. Die Anhöhe wird vom Angreifer-Team besetzt. Ich gehöre zum Angreifer-Team. Unsere Aufgabe ist es, vier „Sprengsätze“ in der Mitte der Brücke anzubringen, ohne getroffen zu werden.

Acht aus unserem Team rennen los, während die anderen ihnen Schutz geben. Trotz heftiger Gegenwehr gelingt es unserem Team, die Aufgabe zu erfüllen. Der Sieg ist unser. Wir sind geschafft, aber es hat großen Spaß gemacht.

Robert Timmermann, 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium

Auslandsjahr – Ein Jahr als Au-pair

Ein Jahr in einem anderen Land wohnen, süße Kinder betreuen, die Abende frei haben und dazu noch Geld bekommen – klingt super. Doch wie ist es wirklich als Au-pair ins Ausland zu gehen? 

Alles fing an mit dem Besuch einer Website, die Au-pairs an Familien vermittelt. Für Kati war es von Anfang an klar, dass sie in eine Familie mit vielen Kindern wollte. Sie bewarb sich bei einer amerikanischen Familie mit drei Kindern, mit der sie sich auf Anhieb gut verstand.

Doch so einfach, wie es am Anfang schien, war es nicht. Um als Au-pair zu arbeiten, muss man mindestens 18 Jahre alt sein. Außerdem ist die Teilnahme an Vorbereitungskursen sowie Erfahrung im Umgang mit Kindern Pflicht. Kati erfüllte all diese Voraussetzungen, so dass ihrem Auslandsjahr nichts mehr im Wege stand. So kam es dazu, dass Kati für ein Jahr in Washington D.C. bei einer Familie als Au-pair ist.

Schon seit vier Monaten ist sie nun bei ihrer Gastfamilie. Katis Morgen beginnt meist gegen 7.00 Uhr in der Früh. Nachdem sie sich fertig gemacht hat, weckt sie die Kinder und bereitet das Frühstück zu. Für die fünfjährigen Zwillinge Alison und Tobi gibt es Toast, für den zwei Jahre alten Chris wärmt sie Milch auf.

Nachdem die Kinder sich fertig gemacht haben, bringt Kati sie in den Kindergarten. Wenn sie dann die kleinen anfallenden Arbeiten im Haushalt erledigt hat, hat sie bis zum Mittag Zeit zur freien Verfügung.

Zum Mittag hin wird es für Kati stressiger. Sie holt zunächst die Kinder vom Kindergarten ab und bereitet ihnen das Mittagessen zu. Parallel dazu muss sie den Kleinen schlafen legen, damit er seinen Mittagsschlaf hält. Nachmittags unternimmt sie etwas mit den Kindern, geht mit ihnen auf den Spielplatz, backt mit ihnen oder trifft sich mit anderen Kindern. Gegen 17.00 Uhr kommen ihre Gasteltern von der Arbeit und Kati hat Feierabend. Ihren Abend darf sie gestalten wie sie möchte.

So oder so ähnlich sieht der Alltag vieler Au-pairs in den USA aus. Viele denken, als Au-pair zu arbeiten, sei wie Urlaub, doch meist hat man viel zu tun. Trotzdem hat man ein freies Wochenende pro Monat und mindestens einen Tag in der Woche frei. Die Arbeitszeit eines Au-pairs beträgt etwa sechs Stunden am Tag. Verpflegung und Unterkunft werden selbstverständlich von der Gastfamilie gestellt. Zusätzlich erhält jedes Au-pair pro Woche Taschengeld.

Viele Au-pairs nutzen die Chance in einem anderen Land zu sein und reisen am Ende ihres Auslandsjahres einen Monat, lernen das Land und dessen Kultur kennen. Kati beispielsweise hat vor, mit ihren Freunden, die sie im letzten Jahr kennengelernt hat, die verschiedenen Städte entlang der Ostküste in Amerika zu bereisen.

Es gibt viele Gründe, weshalb die Arbeit als Au-pair bei vielen jungen Menschen so beliebt ist. So haben sie die Möglichkeit, ihre Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und ihren persönlichen Erfahrungshorizont zu erweitern. Außerdem lernt man so neue Leute kennen und wird selbstständiger in Alltagssituationen. Die meisten ehemaligen Au-pairs sind froh, diese Erfahrungen gesammelt haben zu können.

Kati ist Youtuberin und hat in mehreren Videos über ihre Zeit als Au-pair erzählt. Diese Videos sind die Grundlage für den Text. Ihre Kanäle heißen DominoKati und Katistrophe.

Lena Bünger und Lilly Rieger, Klasse 8c, Carl Friedrich von Weizsäcker Gymnasium

Interview – Geld für Wohlfühlschule

Ein Interview mit Peter Lausch, stellvertretender Schulleiter des Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasiums in Ratingen.

Welchen Wert hat Bildung für Sie?

Peter Lausch: Einen ganz hohen Stellenwert. Das sieht man daran, dass ich in meinen Fächern, Mathematik und Physik, auch immer auf Dinge aufmerksam mache, die nichts mit Physik zu tun haben. Beispielsweise haben wir heute über die Jahreszeiten gesprochen. Das ist eher ein Thema für Erdkunde, aber man kann es physikalisch erklären.

Wird genug Geld in Bildung investiert?

Peter Lausch: Insgesamt denke ich, ja, aber man muss aufpassen, dass man die Gelder für das Richtige einsetzt. Ich glaube, es gibt viele Beispiele, wo Gelder irgendwo für Dinge verpulvert und verschleudert werden, über die man im Nachhinein sagt: War es das eigentlich wert?

Was würde sich ändern, wenn man noch mehr Geld in die Bildung investieren würde?

Peter Lausch: Es sind nicht nur Sachmittel, die man dann kaufen kann. Ich denke jetzt an Computer oder sonstige Dinge. Geld in Bildung investieren heißt für mich auch Leute bezahlen, die Kindern beim Lernen helfen. Also beispielsweise noch mehr Lehrer einstellen – oder Hilfskräfte, die den Lehrern assistieren.

Gäbe es denn sonst noch etwas, wo das Geld einfließen würde, wenn es nach Ihnen ginge?

Peter Lausch:Ja, es wäre noch viel Geld nötig, um aus der Schule so etwas wie eine Wohlfühlschule herzustellen. Wenn wir durch unsere Flure gehen, dann denkt man nur: Das ist ein Kasten mit langen Fluren und Türen. Wenn ich aber an die Cafeteria denke, dann gibt es noch viele schöne Sachen, die man hier machen könnte.

Julia Kammler, 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium

Urlaub – Picknick mit Alligatoren

Unser Autor war das erste Mal in Florida und wollte sich die Everglades nicht entgehen lassen. Die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks ist spektakulär und die Begegnung mit einem Alligator Teil des Programms.

Mit einem lauten Brummen wird der Propellermotor des Airboats gestartet. Wir verlassen den Anlegerbereich und erreichen nach einer kurzen Biegung die weiten Seegrasflächen der Everglades.

Der Everglades Nationalpark in Florida ist das einzige subtropische Naturschutzgebiet Nordamerikas und gehört zum Weltkulturerbe. Das riesige Feuchtgebiet wird auch „Fluss aus Gras“ genannt. Tatsächlich sind die Everglades nämlich kein Sumpf, sondern ein träge fließender Fluss, dessen Strömung man mit bloßem Auge kaum wahrnimmt.

Schmuckreiher stolzieren majestätisch durch das flache Wasser. Mehrere Schildkröten sonnen sich auf einem treibenden Holzstamm. Am Himmel erkenne ich einen großen Raubvogel und ein Schwarm Pelikane zieht vorbei in Richtung Miami. Dann plötzlich, bei voller Fahrt, reißt unser Fahrer das Lenkrad herum. Mein Herz pocht und die anderen Touristen hinter mir schreien auf. Ein wenig Nervenkitzel gehört hier scheinbar dazu.

Unser Fahrer öffnet eine Tüte mit Weißbrot und wirft einige Stücke davon ins Wasser. Eine Minute später stößt er mich an und zeigt auf die Wasseroberfläche. Zuerst kann ich nichts Besonderes erkennen. Doch dann sehe ich ihn, meinen ersten Alligator. Nur der obere Teil seines Kopfes ragt aus dem Wasser und er kommt direkt auf uns zu.

Jetzt lehnt sich unser Guide weit über die Bootskante und schlägt mit einer Hand auf die Wasseroberfläche, in der anderen Hand das Alligatorenfutter. Von allen Seiten nähern sich nun die großen Reptilien. Unser Fahrer zeigt keine Angst. Ich schaue mit großen Augen und offenem Mund zu, wie er die riesigen Alligatoren füttert. Dabei bemerke ich gar nicht, dass ich beim Fotografieren mit meinem Handy den Alligatoren offenbar zu nahe komme. Sofort ermahnt mich unser Guide, mehr Abstand zu den Tieren zu halten. Schließlich wollte er mit allen Gästen wieder zurückkommen.

Später im Motel schaue ich mir noch einmal die atemberaubenden Fotos dieser großen, gefährlichen Tiere an. Auge in Auge mit einem Alligator. Plötzlich bekomme ich eine Gänsehaut.

Justin Grebe, 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium

Veranstaltung – Kanuwallfahrt der Ratinger Ministranten auf der Niers

Wie im jeden Jahr findet auch in diesem Jahr wieder die Kanuwallfahrt nach Kevelaer statt, die von der Pfarrgemeinde Sankt Peter und Paul in Ratingen organisiert wird.

Dafür treffen ich die Messdiener aus allen Innenstadtgemeinden am  Freitag, den 26. Mai, um siebzehn Uhr auf der Wiese der Jugendherberge in Kevelaer, um ihre Zelte aufzuschlagen. Nach dem Abendessen in der Jugendherberge folgt ein bunter Abend mit Spielen und einem Beisammensein am Lagerfeuer. Daraufhin ist Nachtruhe angesagt, damit die Teilnehmer für die Paddeltour am nächsten Morgen fit sind.

Früh aufgestanden geht es zu Fuß zum Bahnhof Kevelaer, um mit dem Zug nach Geldern zu fahren. Von dort aus paddeln die Messdiener auf dem Fluss Niers bis nach Kevelaer zurück. Damit man auch gegen die Strömung vorankommt, sitzen immer ein älterer und ein jüngerer Messdiener in einem Kanu. Nach der anstrengenden, aber spaßigen Kanufahrt dürfen sich alle Wallfahrer auf der Spielewiese an der Jugendherberge mit den verschiedensten Aktivitäten austoben. Nach dem Abendessen folgt wieder ein Beisammensein am Lagerfeuer, welches durch das Zubereiten von Stockbrot bereichert wird. Am nächsten Morgen findet um 10.30 Uhr die Wallfahrtsmesse in der Kerzenkapelle zu Kevelaer statt. Diese wird von den Messdienern und dem begleitenden Pater gestaltet. Nach dem Mittagessen werden die Zelte wieder abgebaut, der Zeltplatz aufgeräumt und die Messdiener werden wieder abgeholt.

So schnell kann ein schönes Wochenende vorbei sein, aber es wird auf jeden Fall ein spannendes Erlebnis, welches man nicht so schnell vergessen wird.

Der Preis, inklusive Vollverpflegung, beträgt € 25,- pro Teilnehmer

Cheyenne Kettner, 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium

Sport – Kein Leistungssport ist auch keine Alternative

Schon in jungen Jahren ein Ziel vor Augen zu haben und mit eisernem Willen dafür zu kämpfen, ist toll. Doch sind Leistungssport und Schule vereinbar? Unser Autor hat sich damit beschäftigt. Spoiler: Es ist schwer.

Schule bestimmt den Tagesablauf junger Sportler: jeden Tag mindestens sechs Stunden Unterricht, dazu zweimal Nachmittagsunterricht und zusätzlich Hausaufgaben und Vorbereitung auf Klassenarbeiten. Oft geht es nach dem Unterricht direkt zum Training. Es folgen zwei bis drei Stunden Training auf sehr hohem, kräfte- zehrendem Niveau.

Die Wochenenden und Ferien werden meist auch durch den Sport bestimmt: Turniere, Spiele, Lehrgänge zur Vorbereitung auf Meisterschaften. Das heißt, die Schüler müssen viele Opfer bringen. Sie haben wenig Freizeit und können sich kaum mit Freunden verabreden. Sie brauchen viel Disziplin und Organisationstalent. Aber was wären die Alternativen? Kein Leistungssport? Sport nur als Hobby ohne Ziel? Ein Sportinternat?

Sport nur als Hobby ist eine Möglichkeit. Aber für junge ambitionierte, talentierte, zielstrebige Athleten, die sich entwickeln und etwas erreichen möchten, keine Option. Leistungssport in Verbindung mit einer Schule, die Lehrplan, Schulstunden und Sportförderung auf den Sportler ausrichtet, gibt es in Form von Sportinternaten. Jedoch sind diese nicht für jeden Sportler zugänglich. Oft kommen dort nur Athleten aus dem Kader rein oder es braucht eine Empfehlung des Sichtungstrainers. Ein Internat bedeutet außerdem, getrennt von Familie und Freunden und auf sich selbst gestellt zu sein. Außerdem sollte man bedenken, dass in den wenigsten Fällen Sport ein Leben nach der Schule finanzieren kann. Die Schulbildung und das Leben um Sport und Schule herum sind also auch wichtig.

Stellt sich die Frage, ob der Aufwand und die Opfer, die Schüler bringen, im Verhältnis zu dem stehen, was sie dafür bekommen.

Es steht außer Frage: Hat ein Sportler sein Ziel erreicht, wie zum Beispiel den Gewinn einer Meisterschaft oder die Aufnahme in ein besonderes Team, dann hat sich die Mühe gelohnt!

Die Kombination aus Leistungssport und Schule kann nur mit der Hilfe der Eltern und dem Verständnis der Freunde funktionieren.

Luke Belitz, 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium

Praktikum – Einen Tag lang Bäcker sein

Unsere Autorin hat ein Logbuch bei ihrer Berufsfelderkundung geführt.

Ratingen, 3.45 Uhr. Ein schriller Ton reißt mich aus dem Schlaf: mein Wecker. Ich stehe auf, mache mich fertig, steige zu meinem Vater ins Auto und wir fahren los. Auf der Autobahn ist noch kein Mensch unterwegs. Alles ist noch dunkel.

4.50 Uhr. Ich habe mein Ziel er- reicht: die Produktionshalle einer Bäckerei in Hilden. Ich trete ein und mir steigt der himmlische Duft von frisch gebackenen Brötchen und Broten in die Nase. Nach einer kurzen Begrüßung ziehe ich eine Arbeitsschürze an und gehe mit einem der Mitarbeiter in die Produktion. Alle sind schon fleißig bei der Arbeit. „Bevor wir anfangen, etwas zu machen, müssen wir uns ganz gründlich die Hände waschen“, wird mir gesagt. Erledigt.

Meine erste Aufgabe bei der heutigen Berufsfelderkundung, die in allen 8. Klassen in diesen Tagen durchgeführt wird, ist es, Brötchenteig aus einer riesengroßen Küchenmaschine zu holen. Nachdem der ganze Teig aus der Schüssel ist, geht es weiter zu einer Maschine, welche aus den großen Teigstücken Brötchen formt. Die- se werden nun von Hand auf der Oberseite nass gemacht, in Körner gelegt – und dann ab in den Ofen.

6.30 Uhr. Alle Gebäckstücke sind fertig: Zeit zum Aufräumen. Mit Besen und Kehrblech bewaffnet fege ich mit ein paar anderen Mitarbeitern das herumliegende Mehl auf. Alles wird blitzblank geputzt. Feierabend in der Produktion.

7 Uhr. Für mich geht es in der Filiale der Bäckerei weiter. Beim Reingehen fällt mir auch hier direkt der sehr angenehme Duft des Gebäcks auf. Nachdem ich mir ordentlich die Hände gewaschen habe, schneide ich frisches Gemüse wie Gurken und Tomaten in dünne Scheiben, wasche und zupfe Salat und bringe alles zur Theke, wo belegte Brötchen vorbereitet werden. Danach habe ich die Aufgabe, das, was die Kunden bestellen, in Brötchentüten zu verpacken. Ich fasse die Brötchen oder Teilchen nur mit dafür vorgesehenen Hand- schuhen oder Zangen an, da hier Hygiene das A und O ist. Zwischendurch hole ich frisch gebackene Brötchen aus dem Ofen. Dabei steigt mir warmer Nebel ins Gesicht.

9 Uhr. Ich habe Feierabend. Mein spannender und erfahrungsreicher Arbeitstag ist vorbei, bevor andere überhaupt erst angefangen haben zu arbeiten.

Sophia Mäller, 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker Gymnasium