Unsere Autorin hat ein Logbuch bei ihrer Berufsfelderkundung geführt.
Ratingen, 3.45 Uhr. Ein schriller Ton reißt mich aus dem Schlaf: mein Wecker. Ich stehe auf, mache mich fertig, steige zu meinem Vater ins Auto und wir fahren los. Auf der Autobahn ist noch kein Mensch unterwegs. Alles ist noch dunkel.
4.50 Uhr. Ich habe mein Ziel er- reicht: die Produktionshalle einer Bäckerei in Hilden. Ich trete ein und mir steigt der himmlische Duft von frisch gebackenen Brötchen und Broten in die Nase. Nach einer kurzen Begrüßung ziehe ich eine Arbeitsschürze an und gehe mit einem der Mitarbeiter in die Produktion. Alle sind schon fleißig bei der Arbeit. „Bevor wir anfangen, etwas zu machen, müssen wir uns ganz gründlich die Hände waschen“, wird mir gesagt. Erledigt.
Meine erste Aufgabe bei der heutigen Berufsfelderkundung, die in allen 8. Klassen in diesen Tagen durchgeführt wird, ist es, Brötchenteig aus einer riesengroßen Küchenmaschine zu holen. Nachdem der ganze Teig aus der Schüssel ist, geht es weiter zu einer Maschine, welche aus den großen Teigstücken Brötchen formt. Die- se werden nun von Hand auf der Oberseite nass gemacht, in Körner gelegt – und dann ab in den Ofen.
6.30 Uhr. Alle Gebäckstücke sind fertig: Zeit zum Aufräumen. Mit Besen und Kehrblech bewaffnet fege ich mit ein paar anderen Mitarbeitern das herumliegende Mehl auf. Alles wird blitzblank geputzt. Feierabend in der Produktion.
7 Uhr. Für mich geht es in der Filiale der Bäckerei weiter. Beim Reingehen fällt mir auch hier direkt der sehr angenehme Duft des Gebäcks auf. Nachdem ich mir ordentlich die Hände gewaschen habe, schneide ich frisches Gemüse wie Gurken und Tomaten in dünne Scheiben, wasche und zupfe Salat und bringe alles zur Theke, wo belegte Brötchen vorbereitet werden. Danach habe ich die Aufgabe, das, was die Kunden bestellen, in Brötchentüten zu verpacken. Ich fasse die Brötchen oder Teilchen nur mit dafür vorgesehenen Hand- schuhen oder Zangen an, da hier Hygiene das A und O ist. Zwischendurch hole ich frisch gebackene Brötchen aus dem Ofen. Dabei steigt mir warmer Nebel ins Gesicht.
9 Uhr. Ich habe Feierabend. Mein spannender und erfahrungsreicher Arbeitstag ist vorbei, bevor andere überhaupt erst angefangen haben zu arbeiten.
Sophia Mäller, 8d, Carl Friedrich von Weizsäcker Gymnasium