Warum Flatrate-Partys so beliebt sind – Erster Vollrausch mit 15 Jahren

2007 wurden mehr als 17 800 Jugendliche volltrunken ins Krankenhaus eingeliefert. 3500 der eingelieferten Jugendlichen waren unter 16 Jahren alt. In den letzten fünf Jahren ist die Anzahl an Alkoholkonsumenten zwar gesunken, die Anzahl der Alkoholabhängigen hat sich jedoch verdoppelt.

Das Durchschnittsalter des Erstkonsums liegt bei etwa 14 Jahren. Den ersten Alkoholrausch haben die jugendlichen Alkoholabhängigen im Schnitt mit 15 Jahren. Einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge greift ein Prozent der Elfjährigen einmal pro Woche zu Alkohol. Bei den Zwölf- bis 15-Jährigen tun dies bis zu 14 Prozent.

In Deutschland trinken 63 Prozent der 16- bis 17-Jährigen regelmäßig große Mengen Alkohol. Ab einer Alkoholmenge von zwei Promille entwickeln sich starke Rauschzustände, die in Bewusstlosigkeit mit Atemlähmung und Tod übergehen können. Bei einem Alkoholrausch treten verminderte Denk- und Reaktionsfähigkeit, Koordinationsstörungen beim Sprechen und Gehen, Doppelsehen und Übelkeit auf.

Die Flatrate-Partys wurden schon oft von Politikern kritisiert. Die EU hat mittlerweile entsprechende Pläne für ein Alkoholverbot für unter 18-Jährige aufgestellt. CDU und SPD äußerten sich gespalten zu den Plänen der EU. Auch innerhalb der Parteien gibt es unterschiedliche Meinungen zu einem Alkoholverbot für unter 18-Jährige.

Niclas Fink, Tim Bunte, Klasse, 8c

Niclas Fink, Tim Bunte, Mänchengladbach, Bisch. Marienschule

Brutale Computerspiele haben schlechten Ruf – Killerspiele: Was Eltern fürchten

Brutale Computerspiele haben bei Erwachsenen einen sehr schlechten Ruf. Das ergab eine Umfrage. Viele der Befragten glauben, dass diese

Jugendliche gewalttätig machen. Manche würden sie am liebsten verbieten.

Eine Umfrage hat ergeben, dass viele Leute gegen so genannte Killerspiele sind. Alle Befragten waren dagegen, da sie meinten, dass Jugendliche durch diese Spiele gewalttätiger würden. Einige vermuteten sogar, dass die Jugendlichen so eher bereit seien, Waffen zu benutzen. Sogar der Gedanke an Amokläufe wurde mit diesen Spielen in Zusammenhang gebracht. Die meisten Befragten waren für das Verbieten der „Killerspiele“, da es andere interessante Dinge gebe, bei denen keine Gefahr für die Jugend bestehe. Es gibt auch Leute, so ein weiteres Ergebnis, die absolut gegen „Killerspiele“ sind und meinen, dass diese gar nicht erst hergestellt werden sollten. Die Kinder der Befragten dürften diese Spiele nicht spielen.

Es gibt aber Kinder, die ohne das Wissen ihrer Eltern diese Spiele spielen. Die meisten Befragten wären sehr verärgert, wenn ihre Kinder das machten. Sie würden das Gespräch mit dem Kind suchen und mit ihm eine Diskussion über mögliche Folgen führen.

Allein der Gedanke, dass Kinder diese Spiele spielen, mache den Eltern laut Umfrage Angst. Sie glaubten, dass ihre Kinder solche Spiele durch ältere Freunde oder Klassenkameraden bekommen. Oder die Verkäufer fragten nicht nach dem Alter, so dass die Kinder sich die Spiele selber kaufen könnten, egal wie alt sie seien. Aber am Besten sollte man den Kindern schon früh das Spielen mit Spielzeugwaffen verbieten, so die Meinung. Die Eltern sollten schon früh damit anfangen, ihre Kinder zu fragen, was sie eigentlich an den Spielen begeistere. Die Befragten waren auch der Meinung, dass die Kinder zwischen Realität und Spielwelt unterscheiden können und ihre Grenzen kennen sollten.

Stefan Kärner, Sebastian Järg, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen

Die Hip-Hop-Band „Icke & Er“ – „Mach et einfach“ – Musik auf Berlinerisch

Spricht man von Berliner Hip-Hop, denkt die Mehrheit sofort an Sido, Aggro Berlin, Bushido und Tracks über Prostituierte, Plattenbau und primäre Geschlechtsteile. Doch es gibt auch Künstler, die dem Klischee nicht entsprechen.

Die Rede ist von „Icke & Er“ – einem Berliner Künstlerduo, das schon lange im Geschäft ist und sein Debütalbum im Juni 2007 veröffentlichte. Durch ihren Berliner Akzent und ihren lässigen Stil sind die beiden längst zum Mythos geworden. Dass sie Interviews nur per E-Mail beantworten und ihre Identität verheimlichen, macht sie nur noch populärer.

Trotz alledem versuchen sie mit ihren Songs dieser Mythologisierung zu trotzen. Dass beide bei so viel Rummel um sich und ihre Musik nicht abheben, macht sie sympathisch.

Berühmt wurden die Musiker durch ein selbstgedrehtes Video auf der Internetseite MySpace, das über 10 000 Mal heruntergeladen wurde. Dies brachte ihnen einen Vertrag mit dem Mainstreamlabel „Four Music“ ein. Doch hält das Album „Mach et einfach“ auch den hohen Erwartungen stand?

Das Album ist insgesamt sehr entspannend und nicht anstrengend zu hören. Trotzdem hält es immer auch für den tiefer gehenden Hörer ein hohes Niveau. Unterstützt wurden die Musiker von Rolf Zacher, einem bekannten Berliner Schauspieler und Musiker, der im Intro für eine witzige Einleitung sorgt. Höhepunkte des Albums sind unter anderem der Megahit „Girlfriend Nr. 4 (feat. Miss Berlin)“ sowie das nachdenkliche „Ihr kennt uns nicht“. Insgesamt ist es ein herausragendes Hip-Hop-/Rap-Album, das auf jeden Fall unterhält, wenn es auch kein Meilenstein des deutschen Hip-Hops ist.

Emil Doung, Philipp Battermann, Mänchengladbach, Hugo-Junkers-Gymnasium

Zu wenig Spielplätze – Kein Platz für Kinder

„Komm schon, geh raus und spiel draußen was, hock nicht die ganze Zeit vor dem Computer!“. Das hören immer mehr Kindern von ihren Eltern. Aber woran liegt es, dass Kinder mehr vor dem Computer hocken als draußen spielen? Vielleicht liegt es daran, dass es zu wenig Platz zum Spielen für Kinder gibt.

Früher konnte man auf den Straßen spielen, ohne dass man Ärger bekam, ohne dass Eltern sich Sorgen um die Kinder machen mussten. Aber heute ist das nicht mehr selbstverständlich. Mittlerweile sind die meisten öffentlichen Plätze zu unsicher durch Leute, die Drogen nehmen, durch Jugendliche, die die Kindern bedrohen.

Eine Lösung wäre, wenn Eltern sich darum kümmerten, dass die Kinder einen Platz haben, wo sie sicher spielen können. Leute sollten auch Rücksicht auf die Kinder nehmen und nicht rummeckern, wenn sie mal zu laut sind und auch Acht auf fremde Kinder geben. Wenn Erwachsene sich in Zukunft mitverantwortlich fühlen, können Kinder vielleicht so wie früher sicher und ungehindert spielen, und vielleicht bewegt das die Kinder dann ja dazu, nicht die ganze Zeit am Computer zu sitzen, sondern auch mal mit anderen Kindern draußen zu sein.

Maurice Fabry, Mänchengladbach, Hugo-Junkers-Gymnasium

Jugendtreff in Mönchengladbach – Ein Tag im WestEnd

Freitag, 14.30 Uhr Schule ist aus! Doch nicht alle Schüler fahren nach Hause. Viele Kinder aus Mönchengladbach gehen in eine Ganztagsbetreuung. Diese bietet auch der Jugendtreff WestEnd an.

16 Uhr Wenn die kleinen Besucher mit ihren Hausaufgaben fertig sind, spielen, basteln, kochen, backen oder essen sie.

17 Uhr Die meisten Gäste wurden abgeholt oder sind nach Hause gegangen. Nun kommen die „Älteren“ nach und nach ins WestEnd.

18 Uhr Allmählich füllt sich der Treff mit Teenagern. Sie „chillen“ und überlegen, was sie machen sollen: Weiter quatschen oder runter in die Abenddisko?

19 Uhr Ein Teil der Jugendlichen ist in der Disko verschwunden, die anderen spielen Billard oder kickern.

Doch was das WestEnd alles zu bieten hat, kann man nicht an einem normalen Tag erleben. Der Treff macht zum Beispiel Ferienfreizeitangebote, Mütter der Besucher bieten das Müttercafé an. Es gibt auch noch die Freizeitlernhilfe und ein hauseigenes Internetcafé.

Alina Clemens, Sina Stankovic, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen

Das iPhone ist im Trend – Das Kult-Handy für Apfel-Freunde

Das iPhone von Apple ist laut T-Mobile das beste Handy. Es habe die besten Technologien und beinhalte drei Geräte: einen Breitbild-iPod, ein Handy und einen Internetzugang.

Es sieht sehr edel aus, doch der Haken am iPhone ist, dass es nur mit Vertrag erhältlich ist, und der ist nicht gerade billig. T-Mobile bot im November 2007 drei Verträge an: Alle haben einen WLan-/Edge-Zugang an und eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten bei einer Anzahlung von 399 Euro.

Das iPhone besitzt Bluetooth, 3,5-Zoll-Display, eine Auflösung von 480 mal 320 Pixel, acht Gigabyte Speicherkapazität und eine Zwei-Megapixel-Digitalkamera. Bei T-Mobile ist man der Meinung, das iPhone sei sehr preiswert. Außerdem könne nur T-Mobile ein gutes Netz für das iPhone bieten. Eine E-Plus Verkaufsberaterin sieht in dem iPhone allerdings „nur ein normales Handy“.

Lukas Plum, Rodion Schachmetov, Martin Schmunk, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen

Jugendliche spielen in Schülerbands – Nicht nur zuhören – selber machen!

Die Jugend musiziert, und das gar nicht mal schlecht. Immer mehr Jugendliche finden Gefallen an der Musik. Und dabei geht es nicht nur ums Musikhören. Nein, die meisten jungen Leute stellen sich selbst hinters Mikro. Egal ob Gitarre, Schlagzeug oder Bass: Die Hauptsache ist der Spaß. Beliebte Musikrichtungen sind Punkrock, Grunge, Ska, Reggae oder Spaßpunk.

In Mönchengladbach bekanntere Schülerbands wie zum Beispiel „Inge’s Hosenträger“, „One Short Poetry“, „Lili Punkstrumpf“, „No Brain No Pain“ und „Night Creatures“ kann man auf öffentlichen Veranstaltungen wie dem Crossover in der Bischöflichen Marienschule Mönchengladbach oder dem Citymovement der Stadt Mönchengladbach antreffen. Die meisten Schülerbands covern einige bekannte Stücke, schreiben ihre Songs aber zum Großteil selbst. Diese Songs können politische Meinungen vertreten oder einfach nur zur Unterhaltung dienen.

Vorbilder der jungen Musiker sind oft Berühmtheiten wie „Die Ärzte“, „Sondaschule“, „Terrorgruppe“, „Die Toten Hosen“, „Nirvana“ oder die „Beatsteaks“. Die Musik ist für Jugendliche ein wunderbares Mittel, um sich auszudrücken und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.

Ein anregendes Beispiel für eine Spaßpunk-Band ist „ThebLa“. Sie besteht aus einer Sängerin (Cira Las Vegas), einem Schlagzeuger (Frank Röthgens), zwei Gitarristen (Ricco Löschner und Stian Koßmann) und einem Bassisten (Michael Flintz). Bis jetzt wurden alle Lieder von der Sängerin Cira Las Vegas geschrieben. Als Frontfrau werde sie jedoch nicht angesehen, so Gitarrist Stian Koßmann.

„Bei uns in der Band haben alle etwas zu sagen. Es gibt keine feste Rangordnung.“ Gegründet wurde die Band im Sommer 2006 und existiert bis heute. Dazu tragen bestimmt auch die Crew und die Fans, zu denen unter anderem wir, Leya Jerzy und Nadine Ponto, gehören, bei. Mehr über „ThebLa“ gibt es auf der Homepage der Band: www.the-bla.de.

Leya Jerzy, Nadine Ponto, Mänchengladbach, Bisch. Marienschule

Zweitälteste Narrengesellschaft in Mönchengladbach – Potz op! Total jeck sein in Rheindahlen

Die zweitälteste Karnevalsgesellschaft in Mönchengladbach hat viel Nachwuchs und bietet zahlreiche Veranstaltungen. Die Eintrittspreise wurden gesenkt, um wieder mehr Besucher in die Sitzungen zu locken. Auch in diesem Jahr wird es nach dem Ende des Zugs eine Feier geben.

In jüngster Zeit ist im Kappesland Rheindahlen rund um den Karneval viel passiert. Es gab bei der Karnevalsgesellschaft „Potz op“ Rheindahlen sogar Ärger, und manche hatten Sorgen, wie es mit dem Brauchtum weiter geht. Grund, Wolfgang Eßer, Vorsitzender von „Potz op“, Fragen zu stellen.

Wie lange gibt es Potz op schon?

Eßer Gegründet wurde die Karnevalsgesellschaft 1873. Er ist der zweitälteste Karnevalsverein in Mönchengladbach. Nur der Karnevalsverein aus Hardt ist älter. Die Potz op hat 70 Mitglieder. Davon etwa 50 aktive und 20 passive Mitglieder.

Gibt es Nachwuchsprobleme?

Eßer Nein. Die Potz op hat im Gegensatz zu anderen Vereinen keine Probleme. Seit Jahren setzen wir auch auf kontinuierliche Nachwuchsarbeit. Die Kleinsten sind fünf bis zwölf Jahre alt und begleiten als Pagengruppe das Kinderprinzenpaar zu allen Auftritten. Unsere Juniorentanzgarde, in der die zwölf- bis 16-jährigen Jungen und Mädchen aktiv sind, gehört mit ihren tollen Auftritten zu den besten Nachwuchsgarden der Stadt. Ab 16 Jahren können sie formell als Mitglied in den Verein eintreten. Dort sind sie zunächst in der Prinzengarde aktiv. Es ist schön zu sehen, dass es heute noch viele Vereinsmitglieder gibt, die in der Pagengruppe angefangen haben.

Welche Veranstaltungen gibt’s?

Eßer Wir führen zehn Veranstaltungen durch: Wir haben Halloween mit Just is gefeiert; am 11. November war die Kinderprinzenpaar-Kürung; dann gemeinsames Biwak mit den Karnevalsgesellschaften aus Mennrath und Genhülsen zu Gunsten des Rheindahlener Kinderkarnevalzuges. Zudem Herrensitzung, Kostümsitzung und Kindersitzung. Außerdem gibt es eine Party an Altweiber, die anstatt der Damensitzung stattfindet, aber trotzdem nicht nur für Frauen ist. Auch Männer sind dort herzlich willkommen. Den Karnevalsfreitag feiern wir abends mit Just is, und Karnevalssamstag gibt es die Potz op Party, bei der sich auch die meisten Potz opler amüsieren können. Karnevalssonntag ist der Höhepunkt mit dem Kinderkarnevalszug in Rheindahlen mit etwa 1200 Zugteilnehmern und rund 50.000 Besuchern.

Gibt es wieder eine Feier nach dem Zug?

Eßer Ja, aber in geänderter Form. Da die Aula aufgrund der Vielzahl der Menschen in den letzten Jahren aus allen Nähten platzte, haben wir uns entschieden, 2008 erstmalig auch das Außengelände der Schule zu nutzen. Hier bieten wir vielen tausend Menschen die Möglichkeit, den Karnevalssonntag mit ihren Familien und Freunden zu feiern. Für Getränke, Essen und musikalische Unterhaltung ist bestens gesorgt.

Verena Eßer, Julia Regulski, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen

Rupert Neudeck und „Cap Anamur“ – Einsatz für Flüchtlinge

Mit seinem Projekt „Cap Anamur“ hat Dr. Rupert Neudeck 11 488 Menschen geholfen. Menschen, die geflüchtet sind. Menschen, die nicht mehr weiter wussten. Auch die Gesellschaft Grünhelme hilft diesen Menschen.

Über seine Arbeit sprach Rupert Neudeck bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Mönchengladbach. Rund 18 Millionen Menschen wollen die Kontinente, auf denen sie leben, verlassen. Sie wollen nach Europa, um dort Geld zu verdienen und ihrer Familie das Geld zu schicken.

Neudeck und die Gesellschaft Grünhelme wollen Flüchtlingen helfen. Es war keine Regierung, die dieses Projekt ins Leben gerufen hat. 1994 kam es im Vietnam zum Völkermord. Neudeck wollte ein Schiff mieten. Er schrieb an seinen Bekannten Heinrich Böll. Zwei Tage später bekam er die Antwort, dass er Geld bekommen würde. Das Schiff kostete 4000 D-Mark pro Monat, und da die gespendete Summe nicht reichte, machte Neudecks Freund Franz Alt am 24. Juli 1979 eine Fernsehsendung über das Projekt. Mit enormer Resonanz: Neudeck erhielt Spenden in Höhe von 1,3 Millionen D-Mark. Von dem Geld konnten er und seine Mitstreiter das Schiff mieten. Drei Jahre lang fuhren sie zur See und „sammelten“ alle Flüchtlinge ein, die in Not waren.

Ein weiteres Projekt von Neudeck: Er hilft den Bewohnern afghanischer Dörfer. So konnten dort bisher schon 24 Schulen gebaut werden. Eine Schule hat Platz für 600 Mädchen und Jungen, die getrennt unterrichtet werden. Es gibt ein Morgenschule für die Mädchen und eine Abendschule für die Jungen. In der Schule lernen die Kinder auf Wunsch auch Englisch.

Auch wenn Neudeck und die Grünhelme bisher viel erreicht haben, geht die Arbeit weiter.

Verena Eßer, Julia Regulski, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen

Immer mehr Jugendliche schlagen zu – Perspektive statt Gewalt

Die Ursachen von Kriminalität junger Menschen sind vielfältig.

Vernachlässigung und Konsumzwang gehören dazu, wie Oberkommissar Ralf Manhard erklärt.

Schlagzeilen wie „Jugendbande treibt ihr Unwesen“, „Am PC übten sie das Töten“, „Rechte Schläger wüten in der U-Bahn“ lesen wir täglich. Für die Entstehung und die unterschiedlichen Formen von Jugendgewalt gebe es keine eindeutigen Erklärungen. Oberkommissar Ralf Manhard (51) von der Polizeiwache/Bezirksstelle Rheindahlen nennt Gründe: „Die Gesellschaft hat sich verändert, früher sorgte man in Großfamilien füreinander. Heute gehen viele Eltern arbeiten.“

Manhard stellt fest, dass Kinder häufig sich selbst überlassen werden. Sie treffen sich mit Gleichgesinnten und bilden Gruppen, erklärt er. Um einen Status zu haben, werden andere in der Gruppe erniedrigt. 80 Prozent der Straftäter haben geschiedene Eltern. Laut Manhard spielen Wohn- und Lebensbedingungen auch eine große Rolle.

Dann sei der Medieneinfluss nicht zu unterschätzen. Kinder und Jugendliche würden mit Gewalt konfrontiert – und zwar wesentlich häufiger und intensiver als im tatsächlichen Leben. Sie lernten nicht, dass andere auch ein Recht auf körperliche Unversehrtheit haben und machten sich gar keine Gedanken über ihre Straftaten. Der Konsumzwang führte dazu, dass Jugendliche versuchten zu klauen, um sich elektronische Geräte kaufen zu können.

Was ist zu tun? Kann man diese Entwicklung stoppen? „Ja“, meint Manhard. „Ohne Familie zerfällt die Gesellschaft. Kinder müssen umsorgt werden, hier ist die Politik gefragt. Spiel- und Freizeitmöglichkeiten müssen geschaffen werden. Man braucht mehr Kindergartenplätze.“

Er betont, das sich etwas ändern müsse.

Kinder brauchen ein Gefühl der Sicherheit, Regeln und klare Grenzen. Sie sollten lernen, wie man Konflikte gewaltfrei bewältigen kann. Eltern müssen für ihre Kinder da sein, wenn sich Schwierigkeiten abzeichnen. Kinder brauchen Anerkennung, Erfolgserlebnisse und die Möglichkeit, sich auszutoben. Ansonsten geraten sie auf die schiefe Bahn und starten „Karrieren“, die nicht erstrebenswert sind.

David Zanders, Mänchengladbach, Gymnasium Rheindahlen