Ulrich Janssen im Gespräch – Interview mit dem Bürgermeister von Geldern

Unsere erste Frage hat etwas mit der Kandidatur für die Kommunalwahl 2009 zu tun. Dort gab es ja im Vorfeld ein paar Unstimmigkeiten mit dem Vorsitzenden der Gelderner CDU, Stefan Wolters. Was können Sie uns dazu sagen?

Stefan Wolters hat sich vielleicht ein bisschen darüber geärgert, dass ich in einer Veranstaltung der JU gesagt habe, dass ich im nächsten Jahr nochmal kandidieren möchte ohne ihn vorher darüber zu informieren. Wahrscheinlich dachte er aber, dass ich meinen Beschluss erst auf der Mitgliederversammlung, wo der Kandidat auserwählt wird, preisgebe.

Haben Sie sich denn schon wieder mit Stefan Wolters ausgesprochen?

Ja, das alles war kein großes Problem und wurde von der Zeitung hochgeschaukelt, wie das manchmal so ist.

Oder man ist Promi und wird mit einer fremden Frau im Swimmingpool erwischt. (lacht)

Könnte das dem Image geschadet haben?

Das kann ich nicht sagen, bisher habe ich nichts Negatives gehört.

Da gibt es ja noch das Thema Bahnhofsumfeld. Dort soll ja ein ganz neues Viertel entstehen. Steht das denn schon konkret fest oder gibt es da noch offene Fragen?

Offene Fragen gibt es bei einem solchen Großprojekt natürlich immer, denn so ein Viertel wird ja nicht von heute auf morgen errichtet. Zum einen soll das Gebiet ja gewerblich genutzt werden, dort sollen unter anderem die Polizei, das Finanzamt und Dienstleistungsunternehmen angesiedelt werden. Zum anderen soll der Rest des Gebietes als Bauland genutzt werden. Das Viertel wird sich für die Stadt lohnen.

Genau darauf läuft unsere nächste Frage hinaus: Könnte das Viertel nicht zum Millionengrab werden?

Wir haben dafür, um genau das zu prüfen, zwei unabhängige Gutachten in Auftrag gegeben.

Wer finanziert das Projekt, wird es auch vom Land NRW bezuschusst?

Ja, aber weniger für den Wohnungsbau als für den Bereich, wo die Polizei etc. gebaut werden sollen.

Das Bahnhofsviertel ist ja bis jetzt eine Schmuddelecke, dieses neue Viertel wird die Stadt doch um einiges attraktiver machen.

Ja alle Ratsmitglieder haben sich gesagt, dass dieses Viertel ein Vorzeigeviertel werden soll.

Das ist doch bestimmt auch eine gute Sache für die heimischen Firmen, oder?

Ja, ganz sicher.

Unsere letzte kurze Frage bezieht sich auf den Mensabau an unserer Schule, dem Lise-Meitner Gymnasium, welcher Standort macht bisher das Rennen?

Ja, einmal wäre da der Anbau an das Bürgerforum zwischen den beiden Gymnasien und am Oberstufentrakt des LMG. Diese Orte werden gerade gegeneinander abgewägt und dann dem Schulausschuss vorgestellt, der letzendlich entscheidet, wo die Mensa gebaut wird.

Vielen Dank für das Interview, Herr Janssen.

Johannes Walter und Lilli Janssen, Geldern, Lise-Meitner-Gymnasium

Ein Kommentar – Johanna Sebus geht unter

Natürlich, sehr bequem. Drei Gymnasien in Kleve, eines muss geschlossen werden. Das Konrad Adenauer- Schulzentrum scheidet aus, weil es zu neu und wichtig für die Unterstadt ist. Dann beginn der Wettkampf.

Das Johanna- Sebus- Gymnasium glänzt mit hervorragendem Abschneiden beim Pisa- Test und den Vergleichsklausuren, mit einem von Schülern gestalteten Gebäude und einer Wiese als Schulhof. Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium punktet dagegen mit hohen Anmeldezahlen, sowie einer Betonwüste als Pausenhof.

Und gegen welche Schule entscheidet man sich? Das Sebus. Und es spielt selbstverständlich keine Rolle, dass es früher eine Mädchenschule war, jedoch fast alle bedeutsamen Politiker dieser Stadt Männer sind und natürlich früher auf das Freiher-von-Stein-Gymnasium gingen, das damals noch „staatliches Gymnasium Cleve“ oder auch „Hindenburg-Oberschule“ hieß.

Und es ist auch nicht wichtig, wie das Stein bei Vergleichstests wie der Pisa-Studie abgeschnitten hat. Na, dann ist ja gut. Schließlich war man(n) ja schon immer der Ansicht, dass die Gerechtigkeit am Wichtigsten ist. So müssen 2010 alle verbliebenen Sebus-Schüler auf das nicht ausbaufähige Stein- Gymnasium wechseln, als dass die übrigen Schüler vom Stein-Gymnasium in neu errichteten, große Gebäude an der Ackerstraße kämen. Dann gebt der Bildung eine Chance – in Klassen mit über 40 Schülern!

Hilaria Schuler, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Meine Meinung: – Casting-Shows: Ausschalten!

Casting-Shows: Man hört pubertierenden Jungen, die mitten im Stimmbruch sind, beim Singen zu. Sie werden durch ehrgeizige Aktionen ihrer Eltern auf die Bühne geschubst. Die Privat-Sender bombardieren den Zuschauer mit ständigen Werbeunterbrechungen. Der mediale Super-Gau!

Die Verblödung des Menschen. Die Jury besteht aus „Stars“, die schon lange nicht mehr von Bedeutung sind. Die Leute, die dort auftreten, befinden sich in dem Glauben, dass man berühmt ist, wenn man bei so einer Casting-Show gewinnt.

Doch wie es weiter geht mit solchen „Stars“, sieht man am Beispiel von Daniel Küblböck. Eine Eintagsfliege, mehr aber auch nicht. Das Schlimmste ist, dass diese Sendungen den ganzen Abend über den Schirm flimmern.

Sommer-Zeit: Draußen ist es auch abends noch hell, und die Sonne hat die Terrasse schön aufgewärmt. Beste Bedingungen für einen gemütlichen Grillabend… Aber dann könnten wir ja eigentlich kein DSDS mehr gucken. Die Lösung: Auch die Nachbarn wollen bestimmt über den aktuellsten Stand von DSDS informiert sein. Also drehen wir den Fernseher auf volle Lautstärke und genießen den schleimigen Ketchup-Sound zu Steak und Würstchen.

Somit ist dann der ganze Abend gespickt mit den fettigen Kommentaren von Dieter Bohlen. Zum Glück gibt es ja noch einen Aus-Knopf am Fernseher. Na dann, noch einen schönen Abend!

Cedric Schumann, Geldern, Lise-Meitner-Gymnasium

Die Band „MoCo“ arbeitet an einer neuen Single – Ein Song zum Abrocken

Kleve. Die fünfköpfige Schülerband „MoCo“ hat ein neues Album geplant. In enger Zusammenarbeit mit dem Produzenten und „Skinny Bold“- Drummer Marc Küsters wird derzeit ein neuer Song geprobt, erweitert und perfektioniert.

„Dieses Lied wird beim nächsten Auftritt auf jeden Fall dabei sein“, sind sich alle Mitglieder der Band jetzt schon einig. „Es soll ein richtig fetter Song werden. Die Halle soll toben“, so Trompeter Jordans.

Pianist Mäxchen gab den Anstoß, das Lied auf eine umgewandelte Form des „Mission Impossible“-Soundtracks zu gestalten. „Trotzdem ist es etwas Eigenes und man bemerkt unsere Züge“, so Mäxchen. Schlagzeuger Freddi verriet schon, dass es ein Mix aus Rock und Electronic wird.

Auch bei den Proben merkt, mit wie viel Spaß die 15- bis 16-Jährigen an der Sache arbeiten. Der Song ist nach Angaben der Band ideal zum „Abgehen und Wegrocken“, und die Veröffentlichung im August wird jetzt schon von Fans sehnsüchtig erwartet.

Peter Leukers, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Interview mit einem Landwirtschafts-Studi – So ist das Studentenleben

Sarah Hoffmanns hat einen Agrarwirtschaftsstudenten interviewt und ihn zu seinem Tagesablauf und seinen Vorlieben befragt.

Was studieren Sie? Und wo?

Ich studiere Argrarwirtschaft, Bachelor of Science, auf der Fachhochschule Süd-Westfalen (Soest).

Warum grade dort?

Soest ist verkehrstechnisch gut zu erreichen, und der Studiengang hat einen guten Ruf in Hinsicht auf den Bezug zur Praxis.

Und können Sie den Ruf nachvollziehen?

Ja voll und ganz, ich fühle mich dort wohl.

Was ist Ihr Lieblingsfach?

Ich finde Tierernährung das schönste Fach.

Warum studieren Sie Landwirtschaft?

Weil ich von einem landwirtschaftlichen Betrieb komme. Ich wusste schon sehr früh, dass ich das machen möchte.

Was haben Sie vor Ihrem Studium gemacht?

Ich habe mein Abitur am Johanna-Sebus-Gymnasium gemacht und dann den Zivildienst in einem landwirtschaftlichen Betrieb absolviert.

Wie lange studieren Sie schon?

Ich bin jetzt im 2. Semester und muss noch 4 Semester, um meinen Abschluss zu bekommen.

Was gefällt/ stört Sie am meisten am Studieren?

Mich stört, dass die Vorlesungen über den Tag verteilt sind und es keinen durchgängigen „Unterricht“ gibt. Und dass der Vorlesungsplan kompakter sein könnte. Mir gefällt, dass man Wahlpflicht- und Zusatzmodule wählen kann und somit nach seinen Interessen lernt. Ich habe viel Freizeit, die ich mir nach belieben einteilen kann.

Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?

Ich stehe um 7:15 auf, frühstücke, mache mich fertig und dann laufe ich so ca. 12 Minuten zur Fachhochschule. Um 8 Uhr fangen die Vorlesungen an. Meistens gehe ich mit meinen Kommulitonen um 11:30 oder 13:15 Uhr, je nach Stundenplan, essen. Nachmittags sind meistens Zusatzkurse oder Module, an denen man teilnimmt oder auch nicht. Abends mache ich mir meistens was zu essen, auch schon mal mit Freunden zusammen. Oder wir gehen Skat, Poker oder Billiard spielen. Oder schwimmen und gegebenenfalls auf eine Studentenfete. Die sind meistens mittwochs.

Wenn Sie sich aussuchen könnten, ein Schüler oder ein Student zu sein, was würden Sie bevorzugen?

Ich würde Schüler sein bevorzugen, aber man kann ja nicht ewig Schüler sein. Deshalb bin ich jetzt Student.

Sarah Hoffmanns, Kleve, Berufsbildende Schulen Kleve

Kommt sie – oder kommt sie nicht? – Ganztagsschule, ein heiß diskutiertes Thema

Schon seit einiger Zeit ist es ein großes Thema in Geldern: Ganztagsschule. Denn seit längerem wird überlegt, ob und wie die Gelderner Schulen zu Ganztagsschulen eingerichtet werden sollen.

Mittlerweile ist es wohl entschiedene Sache, zuerst einmal die Gelderner Gymnasien, das Lise Meitner und das Friederich Spee, als Ganztagsschulen einzurichten. Doch was sagen überhaupt die betroffenen Schüler, Lehrer und auch Eltern dazu?

Eine der befragten Mütter meinte zu diesem Thema, dass sie Ganztagsschule abhängig davon gut fände, ob die zusätzlichen Stunden sinnvoll genutzt werden würden oder nicht. Sie sagte, sie komme selbst aus den Niederlanden, in denen die Ganztagsschule schon sehr lange ganz normal sei. Eine andere Mutter sagte auch, dass man sich doch einmal den vielen Ländern anpassen könnte, in denen Ganztagsschulen schon weit verbreitet sind. Zu solchen Ländern gehören neben den Niederlanden unter anderem auch noch Frankreich und Skandinavien.

Jedoch sind Schüler in Sachen Ganztagsschule noch sehr kritisch und lange nicht der gleichen Meinung wie ihre Eltern. „Ich halte nichts von Ganztagsschule. Das finde ich blöd“, äußerte sich dazu Leonie C. Und auch Michelle T. und Dalin T. äußern sich dahin gehend, dass sie wenig von Ganztagsschulen halten. Doch sind natürlich nicht nur Gegner der Ganztagsschule unter den Schülern, wie Caroline H. beweist: „Ich denke, Ganztagsschule ist besser als samstags Schule zu haben. Es betrifft ja vorerst auch nicht jeden Tag, sondern nur ca. 2 Tage die Woche.“

Auch Lehrerin Kathrin P. äußert sich eher positiv zur Ganztagsschule: „Ich finde Ganztagsschule eigentlich ganz gut. Das Ganze hat natürlich seine Vor- und Nachteile. Zum einen hat man weniger Druck in den Stunden, aber zum anderen bringt es nichts, wenn die Schüler nur nach Hause wollen und die ganze Zeit auf die Uhr schauen. Die Kinder wollen ja auch Zeit mit ihren Familien verbringen. Es wäre allerdings auch ein sehr großer Aufwand, wenn die Schüler hier essen müssten.“

Doch genau darüber haben sich auch schon andere Gedanken gemacht. Schon eine ganze Zeit lang wird überlegt, wo man eine Mensa bauen könnte. Wie der Bürgermeister sagte, gab es am Anfang ca. 12 mögliche Ideen, wo eventuell ein Platz für die Mensa wäre. Von diesen 12 Ideen sind nun nur noch 3 übrig geblieben. Von diesen 3 Plätzen muss man nun noch Vor- und Nachteile abwägen. Möglich als Platz für die Mensa wäre sowohl der Tatamplatz (Platz zwischen LMG und FSG) sowie das Bürgerforum oder eine Mensa intern, am Lise Meitner Gymnasium. Wichtig ist, dass die Mensa sowohl für die Schüler vom Friedrich Spee Gymnasium sowie die Schüler des Lise Meitner Gymnasiums nutzbar sein sollte.

Auch gab es die Überlegungen, dass Schüler der Adelheid Grundschule und/oder Mitarbeiter der Stadtverwaltung dort zu Mittag essen könnten. Aber wollen die Schüler denn überhaupt in der Mensa essen? Kira H. z.B. möchte das nicht: „In der Schule ist das Essen bestimmt ekelig und nicht so gesund. Ich möchte lieber weiter zu Hause essen.“ Und auch Daniel G. ist kritisch: „Ich möchte lieber zu Hause essen, da ist das Essen frischer.“ Doch irgendetwas müssen die Schüler ja essen. Das meint auch Brigitte B.:“Ich finde Ganztagsschulen nur gut, wenn es dort mittags warmes Essen gibt.“

Worum sich die Schüler auch Sorgen machen, ist ihre Freizeit. „Für Hobbys hat man dann fast gar keine Zeit mehr“, sagt dazu Leonie C. Auch Daniel G. ist nicht begeistert: „Es ist wirklich doof, dass man die ganzen Hobbys mittags nicht mehr machen kann.“ Hierzu sagt jedoch Lehrerin Kathrin P. nur, die Hausaufgaben würden dann ja in der Schule gemacht und so hätten die Schüler nach dem Unterricht schon noch Zeit für Freizeit. Und auch für Brigitte B. ist klar: Das lässt sich schon regeln. „Ich kenne einige Kinder aus anderen Ländern, welche auch Zeit für ihre Freizeit haben. Das spielen wird dann mehr in den Abend hinein verlegt. Allerdings fängt die Schule dann nicht schon morgens um 8 Uhr an.“

Wie es jedoch genau sein wird und wann es genau so weit ist, das weiß noch keiner, und bis man zu einem Ergebnis gekommen ist, muss wohl weiter spekuliert werden.

Kathi Dreyer, Geldern, Lise-Meitner-Gymnasium

Schüler sahen „Die Welle“ im Kino – „Ich habe mich total erschrocken“

Am 9. und 14. April 2008 besuchten die Schüler der Gesamtschule-Mittelkreis Goch das Tichelpark-Kino in Kleve. Dort sahen sie sich „Die Welle“ an, eine wahre Geschichte von einem Lehrer, der ein riskantes Projekt startete und das außer Kontrolle geriet.

Der Inhalt des Films ist eine Diktatur und ähnelt der des Adolf Hitlers.

Bei der Besatzung ist unter anderem auch Jürgen Vogel (Keinohrhasen) mit dabei.

Lisa (14 Jahre) meint zu dem Film: „Der Anfang des Films war cool, so zu sehen, wie sich nach und nach eine Gruppe Jugendlicher zusammenschloss. Aber am Ende des Films habe ich mich total erschrocken. Ich hätte nicht gedacht, dass dies Ganze so drastische Folgen bringen würde.“ Für einige Schüler war der Film „Die Welle“ sehr lehrreich.

Sarah Verfürth und Sabrina Seifried, Goch, Gesamtschule Mittelkreis

Feuerwehrmann Heinz-Bernd Witzke: – „Einsatz, der mich heute noch verfolgt“

Lena Pruys hat ein Interview mit Feuerwehrmann Heinz-Bernd Witzke geführt.

Können Feuerwehrmänner genauso gut feiern wie sie löschen?

Witzke: Ja natürlich! (schmunzelt) Das gehört dazu.

Wie sind Sie denn zu Ihrem Job gekommen? War es schon ein Kindheitstraum oder haben Sie damit erst später begonnen?

Witzke: Mein Vater war in der Feuerwehr. Als meine Brüder in die Feuerwehr gegangen sind, habe ich gedacht, dass es auch was für mich ist. Somit bin ich durch die Familie an den Job gekommen, den ich jetzt schon seit 26 Jahren mache.

Wie läuft ein Einsatz denn ab? Hat es eine bestimmte Reihenfolge?

Witzke: (lacht) Die Alarmierung kommt über den Funkmeldeempfänger. Dann fährt man zum Feuerwehrhaus hin, meldet sich über Funkgerät und spricht die Leitstelle an. Die Leitstelle koordiniert den Einsatz. Von dort bekommen wir den Einsatzbefehl und somit wartet man, bis alle Kollegen bereit sind für die Abfahrt.

Was war das Schlimmste, was Sie in Ihrem Beruf je erlebt haben?

Witzke: (ernst) Vor 25 Jahren haben Kinder mit einer Panzermine am „Schwanenhof“ gespielt. Diese ist dann explodiert. Vier Kinder waren sofort tot, deren Körper waren total zerrissen. Die drei Kinder, die überlebt haben, wurden von uns aus dem Schrottberg geholt. Überall lagen Fleischbrocken und abgetrennte Gliedmaßen von den Opfern. Ich kann heute noch genau sagen, wo alles gelegen hat.

Also ist dies ein Unfall, den Sie nie richtig verarbeitet haben?

Witzke: Den hab ich heute noch nicht verdaut. Wenn ich dort vorbei fahre, denke ich sofort daran. Es ist nicht so, dass ich davon träume, aber es „verfolgt“ mich noch immer.

Ist das Verhältnis zu den Kollegen so gut, dass Sie nach dem Unfall mit ihnen darüber reden können?

Witzke: Grundsätzlich ist es so, dass wir bei schlimmen Unfällen alle noch einmal beisammen sitzen und über das Erlebte reden. Nach so etwas geht keiner einfach nach Hause. Es ist besser, mit den Leuten, die dabei waren, sich alles von der Seele zu reden.

Also ist das Verhältnis zwischen den Feuerwehrmännern mehr als nur beruflich?

Witzke: Man ist ein Feuerwehrmann und man ist ein Kumpel in der Gruppe. Egal, ob man mit einem weniger oder mehr zu tun hat, wird jeder akzeptiert. Wenn ich mit Atemschutzgerät in ein brennendes Haus laufe, muss ich dem Mann, mit dem ich da rein gehe, vertrauen können. Wir sagen immer: Wir gehen zusammen rein und kommen auch wieder zusammen raus. Niemand wird alleine gelassen. Insgesamt muss in der Feuerwehr ein starker Zusammenhalt sein.

Was ist der Anreiz, auch nach so langer Zeit, freiwillig in der Feuerwehr zu bleiben? Denn schließlich gibt es nicht nur positive Seiten.

Witzke: Für mich ist der Anreiz die Technik. Sie hat mich von Anfang an interessiert. Durch die neuen Techniken werde ich immer bei Laune gehalten. Natürlich auch, um den Menschen helfen zu können. Aber dieses ist immer im Unterbewusstsein. (schmunzelt)

Lena Pruys, Marina Stam, Nicole Reuvers, Lena Pruys, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Interview mit Rahel Haas von „Depraved“ – Training für die Hiphop-Choreografie

Michael Wiederhold hat Rahel Haas interviewt, die in einer Hiphop-Gruppe tanzt.

Was war Dein peinlichstes Tanzerlebnis?

Rahel Haas: Llass mich mal kurz überlegen… Ich hab mich natürlich mal vertanzt, aber wirklich peinlich ist das erst, wenn Profi-Choreografen dabei sind und ich die Choreografie nicht sofort hinbekomme.

Wie oft trainierst Du?

Rahel Haas: Eigentlich montags, mittwochs und sonntags, manchmal aber auch samstags.

Und wer ist Dein Trainer?

Rahel Haas: Eigentlich ist Sabine Böhm unsere Trainerin, aber für diese Show hat John die Choreografie gemacht.

Wie und wo trainierst Du am liebsten?

Rahel Haas: Am liebsten trainiere ich natürlich, wenn Depraved komplett ist! Um mich beim Tanzen richtig wohl zu fühlen, brauche ich einen großen Raum mit vielen Spiegeln und guter, lauter Musik, so wie es uns im Allroundsport ermöglicht wird.

Ihr nehmt an Turnieren teil, habt Ihr schon einmal eine Auszeichnung bekommen?

Rahel Haas: Wir sind Vize-Oostdeutscher-Meister auf einem Turnier in Berlin geworden. Das war unser größter Sieg bisher. Am 22. Juni treten wir in der Stadthalle in Weinheim auf. Unser Motto dafür steht auch schon fest.

Wie bist Du dazu gekommen, zu tanzen?

Rahel Haas: Durch zwei Freundinnen, die mich mit zum Training genommen haben. Ich war vom Videoclipdance begeistert und hab mich sofort angemeldet.

Tanzt Ihr nur Videoclipdance?

Rahel Haas: Videoclipdance ist der Oberbegriff, aber er beinhaltet auch Hiphop. Hiphop ist in verschiedene Trendarten unterteilt, unter anderem gehören „Crumb“, „Newstyle“, „Lyriks“, „Blocking“ und „Step“ dazu.

Was machst Du sonst in deiner Freizeit?

Rahel Haas: Ich arbeite in einer Eisdiele. In meiner Freizeit unternehme ich viel mit meinen Freunden und mit meinem Hund Lui.

Hörst Du nur Hiphop?

Rahel Haas: Gerne. Aber auch House.

Was ist Dein Ziel?

Rahel Haas: Wir wollen uns beim Turnier in Weinheim für die deutsche Meisterschaft qualifizieren.

Michal Wiederhold, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium

Tieren im Alltag helfen – Tierschutz: So kann sich jeder engagieren

Tierschutz ist nicht nur im Moment ein wichtiges Thema in Deutschland. Doch worauf muss man achten, um Tiere zu schützen? Warum kauft nicht jeder Bio? Und schmeckt man denn da überhaupt einen Unterschied zu konventionellen Produkten?

Wir haben Antworten auf solche Fragen gesucht und deshalb einige Leute auf der Straße befragt. Einige Male war man dabei wirklich erstaunt. Warum sagen 100% der Befragten, dass sie Tierschutz wichtig finden, aber nur 25%, dass sie sich aktiv einsetzen, um Tieren zu helfen? Doch auch die Frage, was man denn überhaupt für den Tierschutz tun könne, ist gefallen und es gab viele Ideen dazu. Von Spenden über Nistkästen bauen bis zur freiwilligen Hilfe im Tierheim wurden viele Dinge genannt, die man tun kann – und welche zum Teil nicht einmal viel Zeit und Geld kosten.

Und wie Maria M. richtig feststellte, gibt es wirklich sehr viele Möglichkeiten, etwas zu tun. Doch oft sind es schon kleine Dinge, über die man gar nicht nachdenkt und wofür Tiere leiden müssen. Überlegen wir doch einmal. Morgens, wenn man aufsteht, geht man wohl zuerst einmal ins Badezimmer. Schon bei dem Gang auf die Toilette ist da ein solcher Punkt: das Toilettenpapier. Denn dafür müssen Bäume abgeholzt werden und Tiere verlieren ihre Heimat. Schon die Benutzung von Recyclingpapier würde dieses Problem lösen.

Weiter geht es, und zwar unter die Dusche und danach zum Schminken und Eincremen. Viele Duschprodukte, Cremes und Schminksachen werden, bevor sie auf den Markt kommen, an Tieren getestet. Diese Tiere müssen schreckliche Qualen durchleben. Also sollten Sie vielleicht beim Einkauf an die armen kleinen Kaninchen denken, die doch so ein schönes Leben haben könnten, und Produkte kaufen, die nicht an Tieren getestet wurden.

Nach dem Anziehen geht es in die Küche zum gemütlichen Frühstück mit Eiern, Schinken und Käse. Besonders hierbei kann man Tieren wirklich helfen, indem man eben nicht das Billigste kauft. Denn Tiere, die unter den Bio-Bedingungen gehalten werden, haben wirklich ein viel schöneres Leben. Sie dürfen raus auf die Weide und kriegen auch gesünderes Futter. Genau das schmeckt man doch auch. Oder etwa nicht?

Auch hierzu wurden Leute befragt und ganze 50% behaupteten tatsächlich, dass es da geschmacklich doch gar keinen Unterschied gebe. Und das Erschreckende: Nur 35% kaufen tatsächlich Bio-Produkte. Warum? „Bio-Produkte sind immer so teuer. Wenn ich es mir leisten kann, kaufe ich Bio, aber es kostet einfach sehr viel“, erklärt Martin D.

Doch schaut man einmal genauer hin, merkt man, dass sich dieses Geld tatsächlich lohnt. Hühner in Legebatterien sind nicht nur krank, zerhacken sich gegenseitig und bekommen deswegen die Schnäbel gekürzt, nein was sie zu fressen bekommen, ist noch viel ekeliger: Fischmehl. Auch Antibiotika und Farbstoffe, die die Farbe des Eigelbs verschönern sollen, sind erlaubt. Und genau diese Dinge sind nachher auch in den Eiern. Die Bedingungen, unter denen die Tiere gehalten werden, sind einfach nicht tiergerecht.

Viele Hühner haben nur die Fläche von einem DinA4-Blatt zur Verfügung, und der Tag dauert für die Hühner nur 16 Stunden, damit sie öfter Eier legen. Ekelig auch, wie ihrem Leben nach 15 Monaten Qual ein Ende gesetzt wird.

An den Füßen aufgehängt werden sie über ein unter Strom stehendes Wasserbad gehalten, durch das sie betäubt werden sollen. Haben die Hühner dabei ihren Kopf nicht nach unten hängen und entgehen dadurch der Betäubung, werden sie durch ein Messer lebendig geköpft. Sollten sie auch dem noch entgehen, werden sie sogar bei lebendigem Leibe gerupft.

Das ist bei Bio-Hühnern ganz anders. Diese Tiere haben eine wesentlich größeren Auslauf, welcher nicht nur im Stall, sondern auch draußen sein muss. Die Tiere müssen Möglichkeiten zum Scharren und Sandbaden haben. Das sind glückliche Hühner. Auch muss die Nacht ohne Licht bei Bio-Hühnern mindestens 8 Stunden haben, wodurch diese Tiere einen normalen Tagesablauf beibehalten können.

Das Futter darf nur zu einem kleinen Teil gekauft werden, denn der Rest muss selbst angebautes Futter wie Wiese sein. Also sollte man sich wirklich überlegen, ob man nicht lieber etwas seltener gesunde Eier isst als oft die Ungesunden.

In einem Punkt sind sich fast alle einig: In Sachen Tierschutz sollte mehr getan werden und zwar nicht nur in den hier erläuterten Punkten. Martina B. sagte: „Man kann vor seiner eigenen Haustür anfangen und schauen, wo man helfen kann…

Kathi Dreyer, Geldern, Lise-Meitner-Gymnasium