Tieren im Alltag helfen – Tierschutz: So kann sich jeder engagieren

Tierschutz ist nicht nur im Moment ein wichtiges Thema in Deutschland. Doch worauf muss man achten, um Tiere zu schützen? Warum kauft nicht jeder Bio? Und schmeckt man denn da überhaupt einen Unterschied zu konventionellen Produkten?

Wir haben Antworten auf solche Fragen gesucht und deshalb einige Leute auf der Straße befragt. Einige Male war man dabei wirklich erstaunt. Warum sagen 100% der Befragten, dass sie Tierschutz wichtig finden, aber nur 25%, dass sie sich aktiv einsetzen, um Tieren zu helfen? Doch auch die Frage, was man denn überhaupt für den Tierschutz tun könne, ist gefallen und es gab viele Ideen dazu. Von Spenden über Nistkästen bauen bis zur freiwilligen Hilfe im Tierheim wurden viele Dinge genannt, die man tun kann – und welche zum Teil nicht einmal viel Zeit und Geld kosten.

Und wie Maria M. richtig feststellte, gibt es wirklich sehr viele Möglichkeiten, etwas zu tun. Doch oft sind es schon kleine Dinge, über die man gar nicht nachdenkt und wofür Tiere leiden müssen. Überlegen wir doch einmal. Morgens, wenn man aufsteht, geht man wohl zuerst einmal ins Badezimmer. Schon bei dem Gang auf die Toilette ist da ein solcher Punkt: das Toilettenpapier. Denn dafür müssen Bäume abgeholzt werden und Tiere verlieren ihre Heimat. Schon die Benutzung von Recyclingpapier würde dieses Problem lösen.

Weiter geht es, und zwar unter die Dusche und danach zum Schminken und Eincremen. Viele Duschprodukte, Cremes und Schminksachen werden, bevor sie auf den Markt kommen, an Tieren getestet. Diese Tiere müssen schreckliche Qualen durchleben. Also sollten Sie vielleicht beim Einkauf an die armen kleinen Kaninchen denken, die doch so ein schönes Leben haben könnten, und Produkte kaufen, die nicht an Tieren getestet wurden.

Nach dem Anziehen geht es in die Küche zum gemütlichen Frühstück mit Eiern, Schinken und Käse. Besonders hierbei kann man Tieren wirklich helfen, indem man eben nicht das Billigste kauft. Denn Tiere, die unter den Bio-Bedingungen gehalten werden, haben wirklich ein viel schöneres Leben. Sie dürfen raus auf die Weide und kriegen auch gesünderes Futter. Genau das schmeckt man doch auch. Oder etwa nicht?

Auch hierzu wurden Leute befragt und ganze 50% behaupteten tatsächlich, dass es da geschmacklich doch gar keinen Unterschied gebe. Und das Erschreckende: Nur 35% kaufen tatsächlich Bio-Produkte. Warum? „Bio-Produkte sind immer so teuer. Wenn ich es mir leisten kann, kaufe ich Bio, aber es kostet einfach sehr viel“, erklärt Martin D.

Doch schaut man einmal genauer hin, merkt man, dass sich dieses Geld tatsächlich lohnt. Hühner in Legebatterien sind nicht nur krank, zerhacken sich gegenseitig und bekommen deswegen die Schnäbel gekürzt, nein was sie zu fressen bekommen, ist noch viel ekeliger: Fischmehl. Auch Antibiotika und Farbstoffe, die die Farbe des Eigelbs verschönern sollen, sind erlaubt. Und genau diese Dinge sind nachher auch in den Eiern. Die Bedingungen, unter denen die Tiere gehalten werden, sind einfach nicht tiergerecht.

Viele Hühner haben nur die Fläche von einem DinA4-Blatt zur Verfügung, und der Tag dauert für die Hühner nur 16 Stunden, damit sie öfter Eier legen. Ekelig auch, wie ihrem Leben nach 15 Monaten Qual ein Ende gesetzt wird.

An den Füßen aufgehängt werden sie über ein unter Strom stehendes Wasserbad gehalten, durch das sie betäubt werden sollen. Haben die Hühner dabei ihren Kopf nicht nach unten hängen und entgehen dadurch der Betäubung, werden sie durch ein Messer lebendig geköpft. Sollten sie auch dem noch entgehen, werden sie sogar bei lebendigem Leibe gerupft.

Das ist bei Bio-Hühnern ganz anders. Diese Tiere haben eine wesentlich größeren Auslauf, welcher nicht nur im Stall, sondern auch draußen sein muss. Die Tiere müssen Möglichkeiten zum Scharren und Sandbaden haben. Das sind glückliche Hühner. Auch muss die Nacht ohne Licht bei Bio-Hühnern mindestens 8 Stunden haben, wodurch diese Tiere einen normalen Tagesablauf beibehalten können.

Das Futter darf nur zu einem kleinen Teil gekauft werden, denn der Rest muss selbst angebautes Futter wie Wiese sein. Also sollte man sich wirklich überlegen, ob man nicht lieber etwas seltener gesunde Eier isst als oft die Ungesunden.

In einem Punkt sind sich fast alle einig: In Sachen Tierschutz sollte mehr getan werden und zwar nicht nur in den hier erläuterten Punkten. Martina B. sagte: „Man kann vor seiner eigenen Haustür anfangen und schauen, wo man helfen kann…

Kathi Dreyer, Geldern, Lise-Meitner-Gymnasium