Ulrich Janssen im Gespräch – Interview mit dem Bürgermeister von Geldern

Unsere erste Frage hat etwas mit der Kandidatur für die Kommunalwahl 2009 zu tun. Dort gab es ja im Vorfeld ein paar Unstimmigkeiten mit dem Vorsitzenden der Gelderner CDU, Stefan Wolters. Was können Sie uns dazu sagen?

Stefan Wolters hat sich vielleicht ein bisschen darüber geärgert, dass ich in einer Veranstaltung der JU gesagt habe, dass ich im nächsten Jahr nochmal kandidieren möchte ohne ihn vorher darüber zu informieren. Wahrscheinlich dachte er aber, dass ich meinen Beschluss erst auf der Mitgliederversammlung, wo der Kandidat auserwählt wird, preisgebe.

Haben Sie sich denn schon wieder mit Stefan Wolters ausgesprochen?

Ja, das alles war kein großes Problem und wurde von der Zeitung hochgeschaukelt, wie das manchmal so ist.

Oder man ist Promi und wird mit einer fremden Frau im Swimmingpool erwischt. (lacht)

Könnte das dem Image geschadet haben?

Das kann ich nicht sagen, bisher habe ich nichts Negatives gehört.

Da gibt es ja noch das Thema Bahnhofsumfeld. Dort soll ja ein ganz neues Viertel entstehen. Steht das denn schon konkret fest oder gibt es da noch offene Fragen?

Offene Fragen gibt es bei einem solchen Großprojekt natürlich immer, denn so ein Viertel wird ja nicht von heute auf morgen errichtet. Zum einen soll das Gebiet ja gewerblich genutzt werden, dort sollen unter anderem die Polizei, das Finanzamt und Dienstleistungsunternehmen angesiedelt werden. Zum anderen soll der Rest des Gebietes als Bauland genutzt werden. Das Viertel wird sich für die Stadt lohnen.

Genau darauf läuft unsere nächste Frage hinaus: Könnte das Viertel nicht zum Millionengrab werden?

Wir haben dafür, um genau das zu prüfen, zwei unabhängige Gutachten in Auftrag gegeben.

Wer finanziert das Projekt, wird es auch vom Land NRW bezuschusst?

Ja, aber weniger für den Wohnungsbau als für den Bereich, wo die Polizei etc. gebaut werden sollen.

Das Bahnhofsviertel ist ja bis jetzt eine Schmuddelecke, dieses neue Viertel wird die Stadt doch um einiges attraktiver machen.

Ja alle Ratsmitglieder haben sich gesagt, dass dieses Viertel ein Vorzeigeviertel werden soll.

Das ist doch bestimmt auch eine gute Sache für die heimischen Firmen, oder?

Ja, ganz sicher.

Unsere letzte kurze Frage bezieht sich auf den Mensabau an unserer Schule, dem Lise-Meitner Gymnasium, welcher Standort macht bisher das Rennen?

Ja, einmal wäre da der Anbau an das Bürgerforum zwischen den beiden Gymnasien und am Oberstufentrakt des LMG. Diese Orte werden gerade gegeneinander abgewägt und dann dem Schulausschuss vorgestellt, der letzendlich entscheidet, wo die Mensa gebaut wird.

Vielen Dank für das Interview, Herr Janssen.

Johannes Walter und Lilli Janssen, Geldern, Lise-Meitner-Gymnasium