Ist der Einheitslook sinnvoll? – Schuluniform statt Schlabberlook?

Seit 2 bis 3 Jahren gibt es an unserer Schule in verschiedenen Farben Sweatshirts, T-Shirts, Kappen und andere Schulutensilien mit dem Montessori-Emblem zu kaufen. Wer will, kann so seine Verbundennheit mit der Schule nach außen hin dokumentieren.

Wir haben uns gedacht, dass sich manche Schüler wünschen, dass das der Startschuss für eine Schuluniform werden kann. Darauf hin haben wir, um die Realiesierbarkeit representativ darstellen, 150 Schüler unserer Schule aus den Jahrgangsstufen 5-10 befragt, ob sie für oder gegen solche Uniformen sind.

Bei der Auswertung der Umfragen haben wir gemerkt, dass viele, besonders modebewusste Mädchen, für Schuluniformen sind, da sie glauben, dass dadurch Mobbing an Schulen zurückgeht und dass sie morgens mehr Zeit haben, da sie die Klammottenfrage nicht mehr klären müssen.

Die meisten Jungen waren, erstaunlicher Weise, dagegen, da sie glauben, dass dadurch ihr eigener Stil verloren geht. Da auch an unsere Schule der Mädchenanteil dominiert, war das Ergebnis klar für die Einführung einer Einheitstracht. Weil sich viele Lehrer über das Aussehen der Schüler beschweren, haben wir auch ein paar Lehrer zu ihrer Meinung befragt. Die Lehrer sorgten für eine Überraschung. Regen sie sich doch oft über unzählige Dekoletees und hängende Hosen auf, sind sie erstaunlicher Weise einstimmig der Meinung, dass eine Uniform nicht hilfreich wäre.

Während wir uns mit dem Thema beschäftigten, ist uns klar geworden, dass Schuluniformen im Thema „Mobbing“ nicht viel weiterhelfen. Um Mobbing an Schulen weitgehend zu reduzieren, müsste man nicht nur die Kleidung, sondern auch Accesoires wie Uhren, Taschen, Schmuck etc. einheitlich gestalten.

Durch die intensive Arbeit an diesem Thema sind wir mehr und mehr zu dem Entschluss gekommen, dass Schuluniformen die Individualität der Schüler einschränkt. „Die Ungleichheit zum Beispiel in der Mode ist grundsätzlich nicht zu ändern. Und das zu akzeptieren gehört zur Reife der Menschen“, war die kluge Meinung eines Lehrers.

Klasse 10 D, Krefeld, Maria Montessori-Gesamtschule

5 Tage Berliner Schnauze und alle sind begeistert – Vom Ku’damm bis nach Kreuzberg

Studienfahrt nach Berlin. Fand ich wenig ansprechend. Was sollen wir denn fünf Tage in einer solchen Stadt? Vor sechs Monaten war ich das letzte Mal dort und nur mäßig beeindruckt.

Und dann hatten wir auch noch ausgesprochen lehrreiche Tagespläne! Das konnte ja heiter werden: Gedächtniskirche, Alexanderplatz, Gerndarmenmarkt, Dom, Pergamon-Museum, Zoo, Reichstag, Sanssouci. Darfs ein bisschen mehr sein?

Und dann war ich plötzlich doch ganz angetan. Die Stadt kam mir viel lebendiger vor. Das Wetter war tausendmal besser als der Schneesturm im letzten März und ich hatte meine Klasse dabei, die mir eh jeden Schultag um einiges verbessert.

Besonders aufregend fand ich den Zoo, das Potsdamer Schloss Sanssouci und unseren Besuch im Reichstag.

Im Reichstag durften wir nach einem kurzen Aufenthalt im Paul-Löbe Haus an einer Debatte teilnehmen. Und ich muss dazu sagen, ich persönlich finde, dass es bei so was ähnlich wie in einer Schulstunde zugeht. Einer redet und jeder schreit Kommentare in den Raum. Im Unterricht ist das alles Spaß, hier meinen die Politiker das Ernst.

Nach der Debatte verließen alle Politiker den Plenarsaal und wir bekamen viele Informationen über den Bundestag. Uns wurde erklärt, wie z.B. die Politiker sitzen oder auch dass Deutschland 17 verschiedene Bundesadler hat! Besonders amüsant fanden wir alle, dass der Bundesadler, der im Reichstag hängt, „Fette Henne“ genannt wird.

Nach den ausführlichen Informationen über den Bundestag und seine Abläufe ging es zu einem Gespräch mit der Politikerin Bärbel Höhn, die Mitglied von Bündnis 90/DieGrünen ist. In einem Konferenzraum durften wir ihr alle möglichen Fragen stellen! Trotz präziser Fragen antwortete sie leider sehr weitschweifig, sodass wir ihr nicht gut folgen konnten. Erst nach erneuter Nachfrage wurden die Antworten verständlich. Dabei war Bärbel Höhn eigentlich sehr nett. Sie versuchte wirklich, unsere Ansichten zu verstehen und uns unsere Fragen richtig und gut zu beantworten, auch wenn das nicht immer so gut gelang.

Nach diesem Gespräch durften wir als absolute Überraschung noch auf das Dach des Bundestages. Da es bereits dunkel war, konnten wir Berlin bei Nacht bewundern. Uns bot sich ein wirklich beeindruckender Ausblick und die Gelegenheit, die Studienfahrt gedanklich noch einmal durchzugehen. Mein Fazit ist: Eine so vielfältige und lebendige Stadt ist wirklich eine Reise wert.

Anke Holthuis, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Sein Pfleger ist gestorben: – Knut – und jetzt?

Am 5. Dezember 2006 erblickte der kleine Eisbär Knut im Berliner Zoo das Licht der Welt. Er wog nur 810 Gramm.

Knut hatte noch einen Zwillingsbruder. Leider hatten die beiden das Pech, dass ihre Mutter sie verstieß.

Aber die beiden kleinen Eisbären hatten Glück im Unglück und bekamen Thomas Dörflein, einen der Bärenpfleger des Zoos, als Ziehvater. Knuts Bruder starb bereits nach vier Tagen.

Thomas Dörflein und Knut haben täglich einige Stunden miteinander verbracht. Er hat Knut mit der Flasche aufgezogen. Thomas Dörflein fütterte ihn alle vier bis sechs Stunden. Knut lag seine ersten 44 Lebenstage in einem Brutkasten. Als Knut größer war, haben die beiden zusammen die große Welt des Bärengeheges erkundet und dort viel zusammen gespielt. Sie hatten sehr viel Spaß, was auf vielen Fotos zu sehen war.

Durch die Geburt von Knut kamen immer mehr Menschen in den Berliner Zoo. Kürzlich konnte ich selbst feststellen, dass an Knuts Gehege immer etwas los ist.

Mittlerweile ist Knut schon fast zwei Jahre alt und riesengroß geworden. Aber trotzdem ist er immer noch so süß wie früher! Knut hat die Attraktivität des Berliner Zoos deutlich vergrößert. Dank Knut kamen alleine im Jahr 2007 drei Millionen Menschen in den Zoo.

Kürzlich wurde bekannt gegeben, dass Thomas Dörflein tot in der Wohnung einer Freundin gefunden wurde.

Er erlag einem Herzinfarkt, das ergab der Obduktionsbericht. Der 44-jährige soll schon länger krank gewesen sein. Er hatte Krebs, was er aber vor der Öffentlichkeit geheim hielt. Die Berliner und der Rest von Deutschland sind sehr geschockt. Viele Leute waren gestern bei Knut und haben an seinem Gehege Rosen, Briefe und Teddys hinterlassen. Am 13.10., seinem 45. Geburtstag, wird Thomas Dörflein beerdigt.

Ob Knut merkt, dass sein Vater tot ist? Der Berliner Zoodirektor meint, dass die beiden anderen Bärenpfleger Knut über den Verlust hinweg helfen können. Hoffentlich hat er Recht!

Carolin Ehren, Moers, 3. Städt. Gesamtschule der Stadt Moers

Alten Menschen helfen – Mein Praktikum im Seniorenheim

Mein Praktikumsbetrieb war das Seniorenheim in Oppum. Ich habe jeden Tag um 9 Uhr dort angefangen. Als erstes habe ich alle Tische aufgeräumt. Als ich damit fertig war, habe ich mich an den Frauen-Tisch gesetzt und alle gefragt, wie es denn so geht.

Um 11:45 Uhr gab es Mittagessen. Ich habe Frau Stamm und Frau Krebs das Essen angereicht und ihnen dabei geholfen. Danach habe ich mit Phillip und Sebastian aufgeräumt. Ich musste die Spülmaschine ausräumen. Sebastian hat mir geholfen, das war sehr nett von ihm. Um 13:00 Uhr hatte ich dann Pause bis 14:30 Uhr. Ich bin nach Hause gegangen und habe etwas gegessen und mich mit meinen Eltern unterhalten.

Dann um 14:30 Uhr war ich wieder im Seniorenheim. Ich musste mit Phillip und Sebastian Obst schneiden, um Obstsalat zu machen. Um 16:30 Uhr habe ich noch mal die Spülmaschine ausgeräumt und wieder mit den gebrauchten Tellern vom Obstsalat eingeräumt. Phillip hat sich unterhalten mit einer älteren Frau. Ich habe die Tische für das Abendessen gedeckt. Danach habe ich mich zu den älteren Leuten hingesetzt und sie unterhalten, weil es so aussah, dass es denen so langweilig ist.

So um 17:00 Uhr hat mir eine Mitarbeiterin gesagt, dass ich gehen dürfte. Ich habe allen good bye gesagt und bin nach Hause gegangen. Meinen Eltern habe ich erzählt, wie mein Tag so war im Seniorenheim bei den alten Leuten.

Nadine

Nadine, Krefeld, Schule Am Uerdinger Rundweg

Bald kommt der Abschied: – Ich werde meine Schule vermissen!

Mein Name ist Nadine. Ich bin 15 Jahre alt. Ich bin auf der Schule Uerdinger Rundweg. Ich fühle mich auf dieser Schule sehr gut. Ich habe viel gelernt. Ich bin schon seit der Klasse 3 / 4 in dieser Schule und bin jetzt in der Klasse 10.

Meine Lehrer haben mir viel geholfen. Ich bin froh, solche Lehrer zu haben. In meiner Klasse fühle ich mich gut, weil ich alle Schüler kenne und weil sie mir auch helfen. Ich helfe auch meinen Mitschülern. Ich verstehe mich mit allen, aber am besten mit meiner Freundin Vanessa. Wenn ich Probleme habe, kann ich mit ihr reden.

Die Schule ist sehr gut. Die Lehrer achten auf alles, z.B. wenn Schüler auf dem Schulhof Streit haben. Die Lehrer haben auch Spaß mit uns und das finden wir alle gut. Bei uns gibt es alle Fächer z.B. Mathe, Deutsch und so weiter. Wir machen Klassenfahrten und Ausflüge. Das macht sehr viel Spaß.

Wir waren auch im Berufsanfängerseminar in diesem Frühjahr. Wir hatten Berufsberatungsgespräche und haben Bewerbungsgespräche eingeübt. Es war gut, dass wir da waren. Sie haben uns da sehr viel beigebracht wegen späterer Arbeit und so.

Mein Praktikum habe ich letztes Jahr im Friseurladen gemacht. Es hat mir gut gefallen und viel Spaß gemacht. Dieses Jahr habe ich im Altersheim mein Praktikum gemacht in der Versorgung von alten Menschen. Ich habe alten Leuten beim Essen geholfen. Es war ein neues Abenteuer für mich. Es war sehr gut, etwas Neues zu machen. Aber am Anfang hatte ich Probleme gehabt und habe meine Lehrer gefragt, ob sie mir helfen können. Sie waren sofort da und haben mir geholfen. Das finde ich sehr gut. Es war nett von ihnen.

Wir sind 18 Schüler in der Klasse. Aber trotzdem sind unsere Lehrer auch für jeden von uns für eigene Probleme da. Und das finden wir 18 Schüler gut. Es freut mich sehr, auf dieser Schule zu sein. Leider aber werde ich bald aus dieser Schule entlassen.

Das macht mich sehr traurig. Ich habe viel gelernt und habe hier viele Freunde kennen gelernt. Es ist schade, dass ich gehen muss. Aber ich werde diese Schule sehr oft wieder besuchen. Ich werde dann auch die nächsten Kinder, die meine Lehrer in eine neue Klasse bekommen, treffen.

Ich werde ihnen sagen, dass sie sehr gut zuhören müssen und viel lernen für ihr späteres Leben. Und meine Lehrer werden noch mal viele Kinder unterrichten. Und es freut mich, dass sie so gut sind und dass es überhaupt Schule gibt.

Nadine

Nadine, Krefeld, Schule Am Uerdinger Rundweg

Schule Uerdinger Rundweg – Warum es für mich die beste Schule ist!

Mein Name ist Vanessa. Ich bin am Uerdinger Rundweg, ich fühle mich sehr wohl da, weil es da ganz anders ist als auf anderen Schulen. Unsere Schule ist schön aufgebaut und nicht so schmutzig.

Wir haben getrennte Pausen: erst kommen die Kleinen und dann die Größeren raus, weil sonst der Schulhof ganz voll ist, und dann haben wir keinen Platz mehr zum Laufen.

In unserer Klasse sind 18 Schüler und es ist auch viel schöner als 30 Kinder zu haben. Bei uns ist es so, dass jeder Lehrer nicht in jeder Stunde zu jedem Kind kommen kann, aber sie versuchen es. Die Lehrer helfen uns auch für später. Sie machen vieles mit uns. Wir waren im Frühjahr im Berufsanfängerseminar BAS. Es war sehr schön da. Man konnte lernen, wie es später so ist, wenn man Bewerbungen macht oder ein Vorstellungsgespräch hat. Es war sehr spannend: Wie man bei Vorstellungsgesprächen und bei Bewerbungen behandelt wird und was man alles beachten muss.

Manche Schulen machen es nicht und die Schüler denken, sie wären was besonderes, aber die sind es nicht. Auf unserer Schule kann man auch einen Hauptschulabschluss machen. Einige Schüler schaffen es und manche schaffen es nicht.

Ich habe schon ein Praktikum gemacht in einem Friseurbetrieb. Es war sehr schön, und ich mache auch bald ein Tagespraktikum dort. Ich finde es gut, dass unsere Schule so was anbietet. Wenn es diese Schule nicht gegeben hätte, dann hätte ich nichts geschafft. Ich bin auch bald aus der Schule raus und das kommt mir sehr komisch vor, weil es die beste Schule ist, auf der ich drauf war.

Vanessa

Vanessa, Krefeld, Schule Am Uerdinger Rundweg

Waschen, färben föhnen! – Durchs Praktikum eine Ausbildung bekommen

Ich habe im Praktikum gelernt, mit Menschen umzugehen und freundlich zu sein. Dazu habe ich gelernt, wie man Haare wäscht, färbt, föhnt und Lockenwickler einwickelt.

Ich habe Frau Kalpakas, Melanie, Galina, Rosi und Frau Chaborski kennen gelernt. Melanie, Galina und Rosi waren Angestellte. Frau Kalpakas und Frau Chaborski waren die Chefinnen. Das Betriebsklima und die Arbeitsmotivation waren in Ordnung.

Das Praktikum hat mir einen Einblick in die Arbeitswelt verschafft. Für meine Berufswahl hat es viel geholfen. Ich bin mir aber noch nicht ganz sicher, weil die drei Wochen kurz waren. Ein tieferer Einblick wäre viel besser gewesen. Ich mache jetzt aber ein Tagespraktikum dort, an jedem Freitag und Samstag.

Was ich durfte, war, die Haare des Übungskopfs schneiden, färben und Strähnchen machen. Dafür habe ich die Zeit ausgenutzt. Was ich gut fand war, dass ich sehr gut mit Kolleginnen ausgekommen bin. Sie waren sehr nett und hilfsbereit mir gegenüber. Bei Situationen, wo ich Fehler gemacht hatte, haben sie mich freundlich darauf hingewiesen, wie es normalerweise sein sollte. Ich habe mich gut in die Arbeitsgruppe integriert. Anstrengend war es nicht, die ganze Zeit zu stehen. Die Pausen fand ich gut.

Was mich genervt hat, war z.B. dass Rosi mir nie beim Putzen geholfen hat. Es wäre besser gewesen, wenn mal die Rosi beim Saubermachen mitgeholfen hätte. Ich wünsche mir, dass ich in diesem Betrieb meine Ausbildung machen darf. Ich habe ein Angebot dazu bekommen. Darüber habe ich mich gefreut.

Jasmin

Jasmin, Krefeld, Schule Am Uerdinger Rundweg

Meine Arbeit beim Garten- und Landschaftsbauer – Praktikum

Ein besonderes Erlebnis waren die Bisamratten, die wir in einem Garten mit Teich erst einfangen mussten, bevor wir an dem Teich arbeiten konnten. Gefreut hatte ich mich, dass ich mit dem Pascal Radlader gefahren bin.

Schwierig war für mich nichts bei der Arbeit. Ich bin auch beim Fahren der Schubkarre gut klar gekommen. Auf der Arbeit war es spannend. Neu für mich war die Art der Arbeit, die ich gemacht habe. Gelernt habe ich sehr viel, was alles im Garten so gemacht werden muss. Am liebsten habe ich die Schubkarre gefahren. Gut gefallen hat mir, dass wir den Teich eingebaut haben.

Sehr nett waren Pascal und Marcus. Darüber war ich sehr froh, dass die beiden nett waren. Sehr wichtig war mir die Freundschaft mit den Kollegen. Am besten verstanden habe ich mich mit Pascal und geholfen hat mir auch der Pascal.

Ich hätte gerne da weiter gearbeitet. Toll war die Arbeit und ich finde es schade, dass ich wieder in die Schule musste. Gerne würde ich wieder da arbeiten. Ich will dort mein Tagespraktikum machen. Jeden Freitag werde ich dort arbeiten und nicht in die Schule gehen.

Sebastian W., Krefeld, Schule Am Uerdinger Rundweg

Kommentar – So behandelt MTV die „Böhsen Onkelz“

„Lecken sie uns am Arsch“. Das war der letzte, bewusst vulgäre, aber präzise Satz des offenen Briefes der Böhsen Onkelz und der B.O Management AG an die Programmleitung von MTV.

Ich würde nicht behaupten, dass ich der größte Fan der Böhsen Onkelz bin, trotz alledem interessiert mich die Band aufgrund ihrer Geschichte, ihres Werdegangs und vor allem ihrer Texte, welche in jedem Fall ausdrucksstark und ohne Umschweife, meiner Meinung nach wichtige gesellschaftliche Themen provozierend behandeln. Der Grund, der mich dazu bewegt hat, meine Meinung zu offenbaren, war der, dass ich vor längerer Zeit ein MTV-Masters über die Böhsen Onkelz sah. Eine, ich nenne es versuchte Berichterstattung, über den Bandverlauf dieser umstrittenen Musiker.

Wer die 25 Jahre Bandgeschichte der Onkelz kennt, weiß wovon ich spreche. Hier eine Kurzfassung: Die Band wurde Anfang der 80er Jahre im Umfeld der rechten Szene bekannt, nachdem sie sich aus der damaligen immer mehr linksorientierten Punkszene entfernten. Allerdings aus dem Grund, dass die Bandmitglieder jedem Extremismus negativ entgegensahen und sich der Oi! Kultur annahmen, die bis dato unpolitisch zu definieren war, sich aber nach gewisser Zeit zum Teil in die des Rechtsextremismus begab. Natürlich ist nicht umstritten, dass die zu der Zeit noch jungen Onkelz zwei bekannte rassistisch naive Songs schrieben. Ich füge hinzu, dass auch ich nicht dafür sympathisiere, trotzdem muss erwähnt werden, dass diese Songs nie veröffentlicht wurden und dies auch nie in Absicht der Band lag, sondern durch Übergabe weitergereicht wurden.

Dass unpolitische oder gar linke Fans der Onkelz auf Grund ihres Musikgeschmacks naiver Weise immer wieder in die der rechten Schublade gesteckt werden, ist unumstritten, doch interessant ist für viele Kritiker nur, dass ein kleiner Teil der Onkelz-Fans immer noch der rechten Szene angehören. Dies sind Aspekte, die zum Teil zu Recht von den Medien kritisiert wurden, nein, ich muss sagen, immer noch kritisiert werden. Genauso wie es der Musiksender MTV in seiner Berichterstattung tat.

Doch neben all den negativen Punkten, die die Band somit in ein schwarzes Licht tauchen, erwähnte der Sender nicht ein einziges Mal den Reifeprozess, den die Band bis dahin durchlebte. Erwähnten sie, dass die Böhsen Onkelz sich später sozial sehr engagierten? Erwähnten sie die absolvierten Benefizkonzerte gegen rechte Gewalt, die deutlichen Songs, die sich gegen jeglichen Rechts- als auch Linksextremismus wenden?

Nein! Stattdessen trampelte der Sender genüsslich auf die unangenehmen und längst durchgekauten vergangenen Ereignisse der Band herum. Behaupteten, die Band würde sich den Vorwürfen nicht stellen, indem sie ihren Namen nicht änderten. Unterschlugen sämtliches zugesandtes Material der Band, die zum Bericht beitragen sollten. Sie luden dafür Bekanntheiten der Musikszene ein, z.B „Die Ärzte“, von denen die Abneigung hinsichtlich der Band allseits bekannt ist und die diese Band nicht einmal persönlich kennen, aber sich öffentlich ein Urteil bilden konnten, die den negativen Kern der Sendung gänzlich unterstrich.

All das geschah im öffentlichen TV. Bei einem Sender, der täglich von Abertausenden vor allem Jugendlichen geschaut wird. Ein Sender, welcher sehr stark auf die Meinungsbildung und Entwicklung der Jugend einwirkt. Ein Sender, welcher bewusst die Wahrheit verkennt und der Jugend ein falsches Bild vermittelt, genau aus dem Grund, dass dieser Einfluss trägt wie kein anderer. Dass ein so intensiver Träger der öffentlichen Meinungsbildung eine Band so schamlos, falsch vermittelt, ist unverantwortlich. Nicht nur der Band gegenüber. Nein! Der Jugend gegenüber! Der Zielgruppe, die sich von solch einem Medium abhängig fühlt um zu wissen, wie es richtig ist zu denken.

Damit möchte ich gesagt haben, dass meiner Meinung nach die Freiheit auf eine eigene Meinung das wichtigste Gut der Menschen ist und dass jeder für sich selbst seine Meinung und Ansicht finden muss, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist, sich von der Massenansicht nicht manipulieren zu lassen.

Die Antwort der Böhsen Onkelz, „Lecken sie uns am Arsch“ und die damit verbundene, sofortige Beendigung der Kooperation zwischen Band und MTV ist für mich somit völlig gerechtfertigt und ein statuiertes Exempel dafür, dass keiner das Recht hat sich unterordnen zu lassen.

Mandy Kubale, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.

Der Stadtteil ist einer der beliebtesten in Berlin – Kreuzberg – oder „Klein Istanbul“

Der Stadtteil Kreuzberg ist einer der beliebtesten in Berlin. Er beeindruckt durch seine Vielfalt an Kulturen.

Es ist Donnerstag und der Moment ist gekommen, an dem wir nach dem Museumsbesuch selber entscheiden, wie wir unsere Zeit gestalten. Meine Fünfergruppe hat sich entschlossen, Kreuzberg weiter zu erkunden.

„Kreuzberg ist eine wunderbare Stadt, wo ich gut leben kann. Es ist für mich ganz besonders. Ich fühle mich hier wie in meiner Heimat“, so der türkische Händler. Das ist auch unser Eindruck.

Hier in Kreuzberg entdecken wir zahlreiche türkische Läden wie Friseursalons, Restaurants, Blumengeschäfte und vieles mehr. Außerdem sind viele Geschäfte türkisch beschriftet. Sogar das Zentrum von Kreuzberg wird „Kreuzberg Merkezi“ genannt. Wir sind sehr überrascht und zugleich erfreut über die türkischen Benennungen.

Wenn man Kreuzberg mit anderen Stadtteilen wie z.B. Charlottenburg, wo unser Hotel liegt, vergleicht, so stellt man fest, dass die Lebenssituation sich deutlich unterscheidet, obwohl beides zu Berlin gehört. Während man in Kreuzberg viele Graffitis und Plakate an den Wänden findet, ist es in Charlottenburg eher ruhiger und alles wirkt sehr edel. In Charlottenburg findet man viele Markengeschäfte, die sehr hochwertig sind. So ist es eher normal, dass in Charlottenburg ein Paar Schuhe mehr als 200 Euro kostet.

Während unseres Spaziergangs durch Kreuzberg beschließen wir, eine türkische Pizza zu kaufen. Wir stellen dabei fest, dass die Preise in Berlin sehr viel niedriger sind als in NRW. In Berlin kostet z.B. ein Döner nur 1,50 €, während man in Moers stolze 3 € dafür bezahlen muss. In Kreuzberg fühle ich mich wohl, weil ich viele Landsleute treffe, mit denen ich problemlos ins Gespräch komme. Auch sonst gibt es vieles, was mich an die Türkei erinnert wie z.B. die türkische Sauna, der sogenannte „Hamam“.

Kreuzberg, bekannt auch als Ghettostadt, ist überall mit Graffitis gezeichnet, was auf eine ungewöhnliche Kultur hinweist. Ein Dönerverkäufer sagt:“ Kreuzberg ist einfach großartig. Es ist toll hier zu leben. Doch wenn du hier wohnst, dann musst du auf dich aufpassen. Die meisten Menschen sind hier wie Vampire. Morgens schlafen sie bis spät in den Tag und abends bleiben sie bis nach Mitternacht wach.“

So wohnen auch bekannte Rapper in Kreuzberg wie der türkische Rapper Killa Hakan. Killa Hakan überfiel als Jugendlicher einen Juwelier und wurde wegen bewaffneten Raubüberfalls verurteilt. Während einer vierjährigen Haftstrafe begann er Texte zu schreiben und nach seiner Entlassung wurde er zum bekannten Rapper. In seinen Liedtexten beschreibt er, was er alles erlebt hat. Ob im Gefängnis oder nach seiner Entlassung. Er drückt in diesem Moment seine Gefühle und Gedanken in Einem aus.

Wenn Berlin das Thema in einem Gespräch ist, dann verbinden die meisten Menschen mit Kreuzberg die Vorstellung von einem „Ghetto“. Mir gefällt Kreuzberg gerade, weil dort so viele türkische Menschen leben.

Merve Ünal, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.