Jugend und Politik – Porträt: Junge Liberale

„Politik? Nein, danke. Wie heißt noch mal der Bürgermeister?“, so reagieren heutzutage viele Jugendliche auf das Wort Politik. Was tun die Langenfelder Parteien für Jugendliche, und wie kann man sich selber in einer Partei engagieren?

Die Jungen Liberalen wurden von der FDP als Jugendorganisation gegründet. Junge Leute haben hier die Möglichkeit „Politik und Zeitgeschehen mitzugestalten“, so steht es auf der Homepage der Jungen Liberalen. In Langenfeld haben sie zehn Mitglieder. Und was ist ihr Konzept?

Die Jungen Liberalen setzen sich in Langenfeld für einen jugendfreundlichen Freizeitpark ein und eine Erneuerung des Freibades, aber es soll kein Spaßbad wie das „Mona Mare“ in Monheim werden, da dies die Stadt zu viel Geld kosten würde.

Bei den Jungen Liberalen lerne man nicht nur politisches Bewusstsein, sondern auch Durchsetzungsvermögen, sagt Moritz Körner, der Vorsitzende des Kreisvorstands Junge Liberale Mettmann. Denn es sei gar nicht so leicht, sich als junger Mensch in den Sitzungen und Veranstaltungen gegenüber älteren Politikern zu behaupten. Außerdem gehe es nicht nur um Politik, sondern auch um Spaß in der Gruppe. Momentan sei beispielsweise eine 24-stündige gemeinsame Wahlkampf-Aktion geplant.

Wer kann dabei sein? Bei den Jungen Liberalen kann man im Alter von 14 bis 35 Jahren mitwirken. Man muss nicht unbedingt der FDP beitreten, um Mitglied bei den Jungen Liberalen zu sein und umgekehrt. Der Altersunterschied sei teilweise groß, doch das störe niemanden, da jeder akzeptiert werde, erklärt Moritz Körner. Neue Mitglieder sind immer willkommen.

Und was sind die politischen Ziele der Mutterpartei? Die FDP setze sich für die Entscheidungsfreiheit der Menschen ein, berichtet Moritz Körner, außerdem unterstütze sie die Steuersenkung. Sie sei gegen die hohen Ausgaben des Staates. Ein Beispiel dafür sei die Entwicklungshilfe an China, da China uns zwischenzeitlich wirtschaftlich überholt habe.

INFO

Informationen über die Jungen Liberalen unter www.julis-mettmann.de.

Lara Maile und Marianne Wälwer, Leverkusen, Marienschule

Verkehr – Kein Alkohol am Steuer

Hier ein Gläschen Sekt oder ein Schluck Wein, und dann wird sich ins Auto gesetzt. Doch wie viel Alkohol ist zu viel?

Auch dieses Jahr an Karneval gab es wieder Alkoholkontrollen. Im Kreis Mettmann wurden 4.300 Fahrer auf Alkohol und Drogen überprüft, und bei 20 Leuten war das Ergebnis positiv. 16 Leute haben sich nach dem Genuss von alkoholischen Getränken noch hinters Steuer gesetzt, vier Personen hatten Drogen konsumiert, so die Polizei.

Wenn der Verkehrssünder mehr als 1,1 Promille im Blut hat, kann er mit einem Führerscheinverlust ab sechs Monaten rechnen. Hat der Fahrer weniger getrunken, gilt dies als Ordnungswidrigkeit und der Führerschein muss für ein bis drei Monate abgegeben werden, je nachdem ob man schon mal negativ wegen Alkohol hinterm Steuer aufgefallen ist.

Beschränkt sich der Führerscheinverlust auf einen Zeitraum unter einem Jahr, ist es kein Problem, ihn wieder zu bekommen. Wenn man seine Fahrlizenz jedoch für eine längere Zeit verliert, muss man sich einem psychologischen Test unterziehen.

Früher hätte man Frauen bei Alkoholkontrollen gar nicht anhalten müssen, erklärt Hubert Ibisch, Leiter der Langenfelder Polizeiwache, dennoch gäbe es heute immer noch mehr männliche Alkoholsünder. Im Jahr 2009 gab es 159 Verkehrsunfälle wegen Trunkenheit am Steuer im Kreis Mettmann, das sind 44 Unfälle weniger als in 2008. Im vergangenen Jahr wurde ein Pkw-Führer mit 4,32 Promille hinterm Steuer erwischt, er beschädigte bei einem Unfall einen Sichtschutzzaun.

Nicht nur Autofahrern ist es untersagt, über 0,5 Promille im Blut zu haben, auch Radfahrer dürfen nur eine bestimmte Menge Alkohol konsumieren.

2009 verletzte sich eine Fahrradfahrerin schwer, als sie aufgrund zu hohen Alkoholkonsums stürzte. Sie hatte 3,51 Promille intus.

Es gibt nicht nur Alkoholkontrollen, auch auf Drogen wird getestet. Dazu benutzt man ein Drogenvortestgerät. Anhand von Speichel oder Schweiß kann das Testgerät feststellen, ob Drogen konsumiert wurden. Die meisten reagieren mit einem unguten Gefühl, sobald man ihnen mitteilt, dass sie zu viel Alkohol getrunken haben, sagt H. Ibisch. Oft würden die Leute versuchen, sich damit rauszureden, dass sie gar nichts getrunken hätten oder es ihnen nicht so viel vorkam, erklärt er weiter.

Alkohol und Autofahren ist definitiv eine schlechte Kombination. Also lieber zu Fuß gehen, wenn man vorhat, am Abend etwas zu trinken.

Lara Maile und Marianne Wälwer, Leverkusen, Marienschule

Kino – Zeiten ändern dich

Der neue Film „Zeiten ändern dich“ von Bushido, der normalerweise als erfolgreicher Rapper in der Musikbranche arbeitet, ist am 4. Februar im Kino gestartet. Er versprach einen erfolgreichen Start, da schon das Buch ein sehr großer Erfolg war. Alle Leute wollen einen Einblick in Bushidos früheres Leben bekommen. Die Frage ist nur: Was soll man von einem Film erwarten, in dem ein Rapper die Hauptrolle spielt?

Natürlich nicht die beste schauspielerische Leistung, und wenn man sich mal Lieder von Bushido angehört hat, kann man schon erahnen, worum es geht. Aber das Bernd Eichinger, einer der bekanntesten Filmproduzenten, das Drehbuch schreiben würde, hat wohl auch niemand erwartet. Sogar Hannelore Elsner spielt eine wichtige Rolle in dem Film. Sie ist die Mutter Bushidos. Moritz Bleibtreu wirkt in dem Film als Bushidos Partner mit und mit Uwe Ochsenknecht, der zwar nur eine Nebenrolle spielt, und Karoline Schuch ist der Film dann schauspielerisch auch gut besetzt.

In dem Film geht es um die Biografie des schon oft wegen seiner nicht selten primitiven Lieder kritisierten Bushido. Außerdem erzählt der Film über die Probleme, die Ausländer in Deutschland haben. Im Film begeht Bushido viele Straftaten, um Geld zu verdienen oder sich zu beweisen. Außerdem geht es um die tragische Geschichte seines Vaters, mit dem er eine sehr schlechte Beziehung hatte, weil der früher seine Mutter schlug. Im Laufe des Films wurde sein Vater ziemlich krank, und Bushido versöhnte sich mit ihm und holte ihn kurz vor dem größten Konzert seines Lebens ab und – da es der Wunsch seines Vaters war – brachte ihn zu seiner Mutter.

Der Film ist nicht für jede Person empfehlenswert. Er spricht eher Jugendliche an, da er sich mit Themen beschäftigt, mit denen gebildete Erwachsene nicht mehr viel zu tun haben. Allerdings ist es auch mal interessant, zu sehen, wie Jugendliche, denen es finanziell nicht so gut geht, leben. Empfehlenswert ist dieser Film für Leute, die Bushido kennen und wissen, was sie erwartet.

Nils Bruch, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Kirche – Weihbischof Melzer zu Besuch in Leverkusen

Mit der Eröffnungsmesse am 24. Januar 2010 hat die Visitation von Weihbischof Melzer offiziell begonnen. „Visitation ist der vom Kirchenrecht der katholischen Kirche vorgesehene regelmäßige Besuch einer Pfarrgemeinde, beziehungsweise eines Dekanates“, so beschreibt der Pfarrvikar vom Pfarrverband Rheindorf- Hitdorf, Doktor Reiner Nieswandt, den Begriff Visitation.

Kurz vor Ende der Visitation wird der Weihbischof auch nach Hitdorf kommen. Den Grund einer Visitation erklärt Pfarrer Nieswandt wie folgt: „Eigentlich ist der Bischof der Leiter der Gemeinden, da er aber nicht persönlich vor Ort sein kann, arbeiten Priester, Diakone und Pastoralreferenten/innen in seinem Auftrag in den Gemeinden. Damit der Bischof weiß, was in den Gemeinden passiert, soll er wenigstens alle fünf Jahre die Gemeinden visitieren, um sich zu informieren und den Zusammenhalt im Bistum zu stärken.“

Der Weihbischof besucht dabei nicht nur Kindergärten und andere katholische Einrichtungen, sondern führt auch persönliche Gespräche mit den Seelsorgern vor Ort. „Der Weihbischof spricht mit den Pfarrern über die Finanzen und die Personalsituation und über die Stimmung und Atmosphäre in der Gemeinde“, so Pfarrer Nieswandt. „Für mich persönlich ist die Visitation wichtig, da sie die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit dem visitierenden Bischof ist“, erklärt Pfarrer Nieswandt.

Er spricht aber auch mit den Gremien, zum Beispiel Pfarrgemeinderäten, Kirchenvorständen usw., so dass die Gemeindevertreter auch auf diese Weise dem Weihbischof ihre Wünsche und Sorgen mitteilen können. Da der Weihbischof nur alle fünf Jahre kommt, versucht man natürlich, den bestmöglichen Eindruck zu vermitteln. Dies bestätigt auch Dr. Reiner Nieswandt.

Die Ergebnisse der Visitation werden nicht veröffentlicht, sondern der Weihbischof erstellt einen Visitationsbericht und legt diesen dem Ortsbischof Joachim Kardinal Meisner vor. Für die beteiligten Seelsorger findet eine Abschlusskonferenz statt, in der ihnen die Eindrücke des Weihbischofs mitgeteilt werden. In den Gemeinden gibt es gleichermaßen Menschen, die sich auf die Visitation freuen, solche, denen sie egal ist, und diejenigen, die froh sind, wenn ab dem 19. März 2010 alles wieder „normal“ ist.

Annika Zäll, Leverkusen, Marienschule

Fußball – „Vizekusen“ – Wie Jupp Heynckes Leverkusen verzaubert

„Ihr werdet niemals deutscher Meister“, schallt es durch das Berliner Olympiastadion. Das war am 30. Mai 2009, als Bayer 04 Leverkusen im DFB Pokalfinale gegen Werder Bremen verlor. Mittlerweile ist viel passiert. Jupp Heynckes trainiert die junge Mannschaft seit dem Sommer. In der laufenden Saison 2009/2010 sind sie ungeschlagener Spitzenreiter. Was hat Jupp Heynckes, um Leverkusen zu verzaubern?

Zunächst einmal bringt der 64-jährige Trainer viel Erfahrung mit. Über die Sommerpause machte er aus der offensivstarken Mannschaft ein Team, das jetzt auch defensiv stark ist. Zusammen mit Spielern und Verantwortlichen legte er klare Saisonziele fest, bei denen das Wort „Meisterschaft“ nie fällt. Sogar nach dem 22.Spieltag spricht bei Bayer 04 keiner vom Meistertitel. Obwohl sie jeden Grund dazu hätten.

Seit dem 8. Spieltag ist die Mannschaft von Jupp Heynckes nun an der Tabellenspitze. Leverkusen ist als einziges Team der europäischen Ligen noch ungeschlagen. Der Trainer hatte zu Anfang der Saison direkt eine schwere Aufgabe, da er Stammspieler wie Simon Rolfes, Renato Augusto und Patrick Helmes ersetzen musste. Doch die Ersatzspieler machten sich so gut, dass die wieder Genesenen nun auf der Bank sitzen. In jeder anderen Spitzenmannschaft würde es in einer solchen Situation gewaltig krachen. Bei Leverkusen nicht. Die Spieler schätzen ihren Trainer, der Trainer lobt seine Spieler. Es herrscht eine tolle Atmosphäre. Jupp Heynckes zeigt Interesse am Befinden jedes Einzelnen und unterhält sich oft mit den Fans. Patrick Helmes, der in der letzten Saison 21 Tore geschossen hat, muss allerdings wegen mangelnder Spielpraxis um die WM-Teilnahme bangen. Doch er akzeptiert die Entscheidung des Trainers, der sogar während der laufenden Saison Testspiele vereinbart, um die Rückkehrer spielen zu lassen.

Leverkusen feierte in dieser Saison schon 13 Siege und musste noch keine Niederlage hinnehmen. Die neun Unentschieden schmerzen mit Blick auf den Verfolger Bayern München um so mehr. Aber die Bayern können Bayer den zweiten Herbstmeistertitel in der Vereinsgeschichte nicht nehmen. Die Statistik spricht für den Spitzenreiter, denn fast jeder Herbstmeister holte am Ende den Titel. Dieser Titel ist noch möglich. Im DFB-Pokal ist Leverkusen ausgeschieden. Das war aber auch die einzige Niederlage unter Jupp Heynckes.

Nun mag vielleicht der ein oder andere Kritiker sagen, dass das noch lange nichts heißt. Aber das Team hat eine sehr starke Abwehr mit Sami Hyypiä als Chef und dem Nationaltorwart René Adler am Schluss und einen tollen Sturm mit dem Toptorjäger der Bundesliga, Stefan Kießling. Zudem glänzt der 20-jährige Toni Kroos als torgefährlichster Mittelfeldspieler mit acht Toren und sieben Assists.

Jupp Heynckes und sein Team bieten den Kritikern keine Steilvorlagen. Sie sind Spitzenreiter und ein Titelfavorit. Und vielleicht verstummen am 8. Mai 2010 die Gesänge der Gegner „Ihr werdet niemals Deutscher Meister“.

Caroline Leicht, Leverkusen, Marienschule

Fernsehen – Kaum Quoten für Niveau

Seit drei Wochen läuft das, was viele für eine erste echte Herausforderung für Dieter Bohlens „Deutschland sucht den Superstar“ gehalten hatten: Das scheinbar völlige Gegenstück von Stefan Raab mit dem Namen „Unser Star für Oslo“, in dem der Pro7-Mann einen geeigneten Kandidaten für den Eurovision Song Contest im Mai sucht. Aber wer nun damit gerechnet hat, dass Raab den Stil von DSDS kopiert, der hat sich getäuscht. Aber hat das wirklich jemand gedacht?

Die weniger Talentierten werden nicht öffentlich bloßgestellt, Kritik wird seltener und weniger harsch geübt und den Moderatoren kommt nicht bei jedem weiblichen Teilnehmer ein anzüglicher Spruch über die Lippen. Desweiteren wird nicht von jedem Teilnehmer lang und breit die Lebensgeschichte erzählt. Eigentlich klar: Wer braucht die in Oslo, da geht es nur um Musik und nicht um menschliche Dramen.

Aber anscheinend sind solche Dinge gerade das, was in Deutschland gerne gesehen wird. Schließlich betrug die Zuschauerzahl der ersten DSDS-Liveshow 6,13 Millionen und war damit ungefähr so erfolgreich wie die drei ersten Pro-7 Shows zusammen. Aber auch bei RTL sank die Einschaltquote: Bei den Castings sahen noch 7 Millionen zu.

Das liefert einen interessanten Einblick in die Vorlieben des durchschnittlichen deutschen Fernsehzuschauers: Bloß keine Fachbegriffe, die Sachverstand erfordern – die Stefan Raab in den ersten beiden Shows im Minutentakt vernehmen ließ – und am besten wird noch jemand mit diversen Kraftausdrücken hinausgejagt. Deprimierend.

Hier stellt sich die Frage, ob ein erfahrener Entertainer wie Stefan Raab nicht von vorn herein ein ganz anderes Konzept im Kopf hatte. Vielleicht sollte es ja gar keine direkte Herausforderung und Konkurrenz werden (sonst wäre die Show auf Freitag oder Samstag gelegt worden), sondern vielmehr eine Alternative für die Leute, die DSDS in seiner selbstverherrlichenden Art ablehnen und vielmehr an Musik und jungen Talenten interessiert sind.

Es besteht ja auch noch die geringe Chance, dass einfach nur der deutsche Auftritt in Oslo gerettet werden sollte und nicht nur auf Einschaltquoten geachtet wurde. Na gut. Eine sehr geringe.

Luis Färber, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Städteplanung – Umbau des ehemaligen Hertie-Gebäudes

Nach einer Befragung von 120 Personen zum Thema, was mit dem ehemaligen Hertie-Gebäude in Zukunft passieren soll, kommen wir zu folgendem Ergebnis:

26 Prozent der befragten Personen sind der Meinung, dass das Gebäude erneut mit einen Kaufhaus besetzt werden sollte. Hierbei sind alle Altersstufen vertreten. Hingegen vertreten die zweithäufigste Meinung ausschließlich junge Leute: Sie fordern ein McDonalds mit (17 Prozent).

An nächster Stelle ist ein Schuhgeschäft (14 Prozent), darauf folgt der Wunsch nach einem großen Textilhändler wie H&M oder P&C (13 Prozent der Befragten). Hierbei machten die Personen unter 20 Jahren den Großteil aus.

Im Kontrast dazu fordern vor allem Erwachsene und ältere Personen einen Herren- und Damenausstatter (12 Prozent). Die beiden letzten Plätze der Befragung sind ein Sportgeschäft (10 Prozent) und eine Kinder- und Jugenddisco (9 Prozent). Hier waren Kinder und Jugendliche zahlreich vertreten.

Alles in allen kann man sagen, dass die Langenfelder für den Erhalt und die Neuvermietung des ehemaligen Hertie-Gebäudes sind. Nun ist nur noch die Frage, für welche Geschäftsvermietung sich der Langenfelder City-Manager, Jan-Christoph Zimmermann entscheiden wird.

Nils Gäke und Carlo Zimmermann, Langenfeld, Bet.-V.-Armin-Gesamtschule

Theater – Toi, Toi, Toi!

Ich bin 13 Jahre alt und Mitglied der Theatergruppe „Die Blinklichter“ in Langenfeld. Als ich mit sechs Jahren zum ersten Mal eine Inszenierung der Blinklichter sah, war mir sofort klar: „Das will ich auch machen!“

Die Blinklichter bestehen aus etwa 40 Kindern und Jugendlichen im Alter von neun bis 18 Jahren, die in vier Kurse unterteilt sind und von der Theaterpädagogin Elisabeth Schafheutle geleitet werden. Doch auch unsere Eltern spielen bei den Blinklichter eine große Rolle, denn ohne ihre Mithilfe könnte man das alles nicht auf die Beine stellen.

Jedes Jahr arbeiten die Blinklichter auf ein Stück hin, das Anfang Dezember im Schauplatz sechs Mal aufgeführt wird. Allerdings beginnen die Arbeiten an dem neuen Stück schon viel früher. Bereits nach dem letzten Stück fängt Elisabeth Schafheutle an, das neue Theaterstück mit den einzelnen Rollen für uns zu schreiben. In dieser Zeit haben wir in den Kursen ganz normalen Schauspielunterricht. Nach den Sommerferien sind die Vorbereitungen abgeschlossen. Die Gewandmeisterin Susanne Hallbach entwirft unsere Kostüme, die Nähmütter fangen an zu nähen und die Requisiten zu erstellen, und die „Bauboys“ beginnen mit den Bauteilen des Bühnenbilds.

Jetzt beginnt die Zeit, auf die ich mich schon das ganze Jahr gefreut habe: die richtige Probenarbeit an dem neuen Stück. Mit Saskia Hyner, der Gesangslehrerin, machen die Kinder und Jugendlichen Gesangsübungen und üben die Lieder für das neue Stück ein. Anfang November fahren alle Kurse zusammen für ein Wochenende in eine Jugendherberge, um das erste Mal gemeinsam das neue Stück zu proben. Nun werden die letzten Vorbereitungen getroffen: Die Schmink- und Frisierpläne werden erstellt, die Garderoben eingerichtet und die „Bauboys“ bauen das Bühnenbild im Schauplatz auf. Jetzt stehen die Intensivproben an, und darauf folgen die Haupt- und Generalprobe. Langsam steigt die Aufregung, und man merkt auch hinter der Bühne die Anspannung. Da es in dem Ensemble der Blinklichter keine Zweitbesetzungen gibt, war die Aufregung groß, als 2009 – kurz vor der Premiere der „Verwandelten Paula“ – die Schweinegrippe um sich griff.

Dann ist es endlich so weit, es wird ernst. Der Zuschauerraum füllt sich und mit seinen knapp 500 Plätzen ist er annähernd ausverkauft. Hinter der Bühne werden Glücksbringer verteilt, und bei den letzten „Toi, Toi, Tois!“bekomme ich plötzlich richtig Lampenfieber, doch es gibt kein Zurück, und tief in meinem Inneren weiß ich, dass alles gut gehen wird…und dann wird es leise im Zuschauerraum: Die Premiere beginnt!

Kira Wiesner, Langenfeld, Bet.-V.-Armin-Gesamtschule

Märchen – Weg mit dem Prinzen

Und der Prinz rettete die Prinzessin, und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende… Märchen – schon früh sollen sie Kindern Moral lehren, ihnen Werte vermitteln und als Vorbild dienen. Doch in jedem Märchen wird

das Mädchen von seinem Märchenprinzen erlöst. Alle Märchen wurden vor der Zeit der Emanzipation geschrieben.

Märchen sollten ursprünglich Ideale vermitteln, doch sollte den Mädchen im 21. Jahrhundert nicht eher beigebracht werden, ihr eigenes Leben zu

führen? Viele kleine Mädchen träumen von ihrem Märchenprinz, der sie rettet. Dabei wäre es besser, den kleinen Mädchen zu zeigen, dass

ihnen die Welt offen steht, anstatt sie zu einem modernen Schneewittchen zu erziehen.

Märchen regen die Fantasie an und zeigen, dass das Gute gewinnt. Doch in der heutigen Gesellschaft sollte kein Mädchen es als Ideal sehen, von einem Mann gerettet zu werden und als unselbstständige Hausfrau alles sauber zu halten. Jedes Mädchen sollte das Recht haben, sich zu entscheiden, ob es lieber den Haushalt regelt oder als Astronautin den Weltraum erobert. Auch andere Lektüren können als Vorbilder dienen, in denen Kinder nicht zu

nach Liebe schmachtenden Hausfrauen erzogen werden. Außerdem werden die Mädchen in den Märchen oft als etwas dümmlich dargestellt. Wäre an Rotkäppchens Stelle etwa ein Junge gewesen, hätte er den Wolf sicher erkannt, der sich als die Großmutter ausgab.

Das Märchen an sich ist ein guter Weg, einem Kind eine Richtlinie zu zeigen, doch viele Märchen lehren nicht mehr das aktuelle Zeitgeschehen. Sie berichten aus der Zeit, in der Frauen noch hilflos waren und eines Retters bedurften.

Man sollte das Märchenbuch nicht in den Keller verbannen, doch Märchen wie Frau Holle und Hänsel und Gretel eigenen sich besser, um Kindern Gut und Böse, Richtig und Falsch nahe zulegen. Denn in diesen Märchen gibt es keine um Hilfe schreiende Prinzessin, die in die heutige Zeit einfach nicht mehr hineinpasst.

Lara Maile und Marianne Wälwer, Leverkusen, Marienschule

Glosse – Kleine Abwechslung, Frau Schumacher?

Sehr geehrte Frau Corinna Schumacher!

Mit viel Freude habe ich die Nachricht aufgenommen, dass Ihr Gatte wieder im Rennsport tätig ist. Zugleich habe ich mit zwei weinenden Augen an Sie gedacht, denn ich habe mir große Sorgen gemacht, ob Sie sich nicht furchtbar einsam und gelangweilt fühlen werden.

Vielleicht besorgt Ihnen Ihr Mann bis dahin ja noch ein oder zwei Pferdchen zum Kuscheln, so wie man einem Kind einen Teddybären schenkt. Wenn nicht, lasse ich Sie dennoch nicht im Pferdemist stehen.

Deshalb hier mein Angebot, liebe Frau Schumacher. Kommen Sie doch zu meinen Yoga-Stunden, solange Ihr lieber Gatte seine Ründchen bei der Formel 1 dreht. Ich gebe jeden Dienstag und Freitag jeweils zwei Stunden bei mir Zuhause. Sie sollten die Stunden aber unbedingt bei mir nehmen, denn mein hauseigenes Studio verfügt über einen Paparazzi-freien Raum ohne Fenster, der gemütlich mit Umzugskisten meiner Tochter eingerichtet wurde. Die Tapete allerdings hat ihre besten Zeiten schon hinter sich und würde sich tierisch über eine Nachfolgerin freuen.

Und da Sie ja Ihre Langeweile vertreiben wollen, habe ich mir ausschließlich Gedanken um Sie und Ihr Wohl gemacht: Sie könnten mir schon einen Monat vor Kursbeginn beim Renovieren helfen! Und damit Sie noch mehr Beschäftigung haben, können Sie die Tapeten direkt selbst einkaufen. Sollten Sie damit Probleme haben, können Sie zu OBI gehen, denn die wissen wie, wo und was Sie brauchen. Nach erledigtem Einkauf freue ich mich sehr, Sie in meinem Kursus begrüßen zu dürf

Claudia Mainz, Leverkusen, Marienschule