Mit der Eröffnungsmesse am 24. Januar 2010 hat die Visitation von Weihbischof Melzer offiziell begonnen. „Visitation ist der vom Kirchenrecht der katholischen Kirche vorgesehene regelmäßige Besuch einer Pfarrgemeinde, beziehungsweise eines Dekanates“, so beschreibt der Pfarrvikar vom Pfarrverband Rheindorf- Hitdorf, Doktor Reiner Nieswandt, den Begriff Visitation.
Kurz vor Ende der Visitation wird der Weihbischof auch nach Hitdorf kommen. Den Grund einer Visitation erklärt Pfarrer Nieswandt wie folgt: „Eigentlich ist der Bischof der Leiter der Gemeinden, da er aber nicht persönlich vor Ort sein kann, arbeiten Priester, Diakone und Pastoralreferenten/innen in seinem Auftrag in den Gemeinden. Damit der Bischof weiß, was in den Gemeinden passiert, soll er wenigstens alle fünf Jahre die Gemeinden visitieren, um sich zu informieren und den Zusammenhalt im Bistum zu stärken.“
Der Weihbischof besucht dabei nicht nur Kindergärten und andere katholische Einrichtungen, sondern führt auch persönliche Gespräche mit den Seelsorgern vor Ort. „Der Weihbischof spricht mit den Pfarrern über die Finanzen und die Personalsituation und über die Stimmung und Atmosphäre in der Gemeinde“, so Pfarrer Nieswandt. „Für mich persönlich ist die Visitation wichtig, da sie die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit dem visitierenden Bischof ist“, erklärt Pfarrer Nieswandt.
Er spricht aber auch mit den Gremien, zum Beispiel Pfarrgemeinderäten, Kirchenvorständen usw., so dass die Gemeindevertreter auch auf diese Weise dem Weihbischof ihre Wünsche und Sorgen mitteilen können. Da der Weihbischof nur alle fünf Jahre kommt, versucht man natürlich, den bestmöglichen Eindruck zu vermitteln. Dies bestätigt auch Dr. Reiner Nieswandt.
Die Ergebnisse der Visitation werden nicht veröffentlicht, sondern der Weihbischof erstellt einen Visitationsbericht und legt diesen dem Ortsbischof Joachim Kardinal Meisner vor. Für die beteiligten Seelsorger findet eine Abschlusskonferenz statt, in der ihnen die Eindrücke des Weihbischofs mitgeteilt werden. In den Gemeinden gibt es gleichermaßen Menschen, die sich auf die Visitation freuen, solche, denen sie egal ist, und diejenigen, die froh sind, wenn ab dem 19. März 2010 alles wieder „normal“ ist.
Annika Zäll, Leverkusen, Marienschule