Städteplanung – ECE-Center – muss das sein?

Bald ist es so weit. Mit Calli Calmund fiebern wir der Eröffnung des ECE-Centers entgegen. Die Abkürzung „ECE“ stand bei der Gründung eigentlich für: „Einkaufs-Center-Entwicklung.“ Die Bezeichnung „ECE“ blieb stehen, obwohl nicht nur Verkaufsflächen, sondern auch Büroräume entstehen.

Durch die Verwirklichung großzügiger Pläne ihrer Stadtväter wurde die Leverkusener Innenstadt auf einer Grundfläche von insgesamt 18.000 Quadratmeter bis auf die Grundmauern dem Erdboden gleichgemacht. In einer Zeit von zwei Jahren wurde ein riesiger Baukomplex errichtet. Nun ist es so weit: Am 24. Februar findet die große Eröffnung statt. Jedes Mal, wenn ich in der Zeitung Berichte über das „ach so tolle ECE-Center“ lese, frage ich mich, ob unsere Stadt so etwas tatsächlich braucht.

Das neue Gebäude, das insgesamt 20 Millionen Euro gekostet hat, soll 950 neue Arbeitsplätze bieten. In der neu geschaffenen Verkaufsfläche von 22.600 Quadratmeter über drei Etagen finden 100 Fachgeschäfte Platz. Ehrlicherweise sollte man von den 950 Arbeitsplätzen die abziehen, die durch den Abriss des Bayer-Kaufhaus-Komplexes verloren gegangen sind, und die Geschäfte, die durch das ECE-Center schließen mussten.

Ein Gutachten zum Thema Einzelhandel geht davon aus, dass Kaufkraft aus dem Umland nach Leverkusen geholt wird und sich die Außenwirkung der Stadt verbessert. 100 Fachgeschäfte? Hört sich eigentlich gut an, doch wie viele Handyläden, Sonnen- und Nagelstudios kann Leverkusen noch verkraften? Was wird mit den ganzen Geschäften passieren, die nicht im ECE-Center liegen? Vor gar nicht langer Zeit wurden die Luminaden errichtet. Ich denke nicht, dass die begeisterten Besucher des ECE-Centers sich noch die Mühe machen, bis dorthin zu laufen.

5000 Quadratmeter Platz wurden im Komplex des ECE-Centers für städtische Einrichtungen geschaffen. Schade ist, dass sehr viel Büroraum in den anderen Stadtteilen leer steht. Unseren Stadtvätern sollte doch ganz Leverkusen am Herzen liegen.

Das Beste kommt zum Schluss: Ein Gutachten zum Thema Geräusche, Klima und Luft hält fest, dass das Projekt keine wesentlichen Auswirkungen auf das Klima der Stadt hat. Dies sollte uns trösten!

Barbara Müller, Leverkusen, Marienschule

Film – Bushidos erster Film

Seit dem 4. Februar läuft der erste Film von Bushido, „Zeiten ändern dich“, in den Kinos. Die Hauptrolle spielt der Rapper selbst. Der Film wurde von dem berühmten Regisseur Bernd Eichinger, der schon dutzende Auszeichnungen erhalten hat, produziert.

Bushido beschreibt darin sein spannendes und interessantes Leben: Anis Mohamed Youssef Ferichi alias Bushido lebte als Kind in Berlin in einer auseinandergerissenen Familie. Nachdem er als kleiner Junge ansehen musste, wie sein Vater seine Mutter schlug, ging es für ihn nur noch abwärts. Schlechte Noten, Prügeleien und Drogendelikte waren für ihn als Jugendlicher Alltag.

Doch Musik liebte er schon immer. Als er früh anfing, eigene Texte zu schreiben, zeichnete sich schnell ab, dass er später mal ganz groß werden könnte. Seinen Künstlernamen „Bushido“ legte er sich selbst zu, was so viel bedeutet wie „Weg des Kriegers“. Mit diesem Namen lässt sich auch gut der ganze Streifen beschreiben. Seinen Weg vom Krieger zum Künstler stellt Bushido in vielen aggressiven und sexuellen Szenen dar, was nicht für jeden Geschmack das Richtige ist. Trotz des rauen Tons sind doch auch einige Szenen zum Lachen. Sehenswert ist z.B. Karel Gott und seine „Biene Maja“ mit Beat.

Im Wesentlichen handelt der Film von Bushidos Liedern, was sicher für echte Fans interessant sein könnte. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie aggressiv Bushidos Leben war, muss man allerdings nicht unbedingt ins Kino gehen, sondern kann auch einfach seine Lieder hören.

Mit vier Euro ist der Film zwar günstig, aber nicht für jeden lohnt es sich, das Geld für den Film auszugeben.

Sebastian Bredel, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Landtag – Hier wird Politik gemacht

Jeder kennt ihn, doch kaum einer hat ihn schon von innen gesehen: der Landtag im Zentrum von Düsseldorf, das Organ der Politik in Nordrhein- Westfalen.

Der Plenarsaal ist die größte und wichtigste Räumlichkeit im Landtag. Dort werden alle wichtigen Entscheidungen für NRW getroffen. Jede Partei hat eine bestimmte Anzahl von Abgeordneten, die zusammensitzen. An jedem der Pulte, an denen die Abgeordneten sitzen, befinden sich Namensschilder und Mikrofone. Im Vorderbereich des Plenarsaals steht der Tisch, an dem die Vorsitzenden des Landtags sitzen. Weiter vorn sitzen die Stenographen, die jedes Wort des Plenums mitschreiben. Außerdem befindet sich in der Mitte des Saales ein Rednerpult. Für Zuschauer und Presse gibt es eine höher gelegene Tribüne.

Im Fernsehen haben schon viele einmal eine Pressekonferenz im Landtag verfolgt. Die Politiker sitzen an einem Rednerpult und beantworten Fragen aus dem Publikum, doch wer sitzt alles unter den Zuschauern und kann Fragen stellen?

Für Informationen an die Öffentlichkeit gibt es den Presseraum. Der Raum, in den etwa fünfzig Personen passen, ist für jede Partei aus dem Landtag zugänglich. Der Raum muss vor jeder Pressekonferenz reserviert werden. Von der jeweiligen Presseabteilung der Partei werden dann Einladungen an die Medien verschickt. Die einzelnen Zeitungen oder Fernsehsender schicken einen Reporter zu der Pressekonferenz. Im ersten Teil der Veranstaltung erklären die Pressesprecher der Partei die Einzelheiten des Themas der Pressekonferenz. Danach können Fragen gestellt werden.

Es gibt noch einen besonderen Raum: Dort tagt der Untersuchungsausschuss bei dem Verdacht auf politische Unrechtmäßigkeiten. Der Untersuchungsausschuss im Landtag erinnert an eine Gerichtsverhandlung. Der vernommene Zeuge wird anfangs zu seinen Personalien befragt. Danach wird er darauf hingewiesen, dass er die reine Wahrheit sagen muss. Ansonsten müsse er mit einer Freiheitsstrafe rechnen. Nun werden Fragen gestellt. Auch Mitglieder der einzelnen Parteien sind anwesend und haben das Recht, Fragen zu stellen. Jeder Ausschuss besteht aus öffentlichen Teilen und nichtöffentlichen Teilen. So kann es vorkommen, dass die Zuhörer während des Ausschusses den Saal verlassen müssen. Im Landtag dauerte die längste Befragung etwa zehn Stunden.

Insgesamt ist der Landtag auf jeden Fall eine Besichtigung wert.

Lara Maile und Marianne Wälwer, Leverkusen, Marienschule

Jugend und Politik – Porträt: Grüne Jugend NRW

„Politik? Nein, danke. Wie heißt noch mal der Bürgermeister?“, so reagieren heutzutage viele Jugendliche auf das Wort Politik. Was tun die Langenfelder Parteien für Jugendliche und wie kann man sich selber in einer Partei engagieren? Wir stellen die Grüne Jugend vor.

Die Grüne Jugend wurde im Februar 1999 von der Partei Bündnis90/Die Grünen gegründet. In Langenfeld wurden Die Grünen von Helmut Konrad, der heute noch Fraktionsvorsitzender ist, ins Leben gerufen. Die Grüne Jugend engagiert sich für den Klimaschutz, außerdem möchten sie das Schulsystem reformieren. Die Schüler sollen nicht schon nach der vierten Klasse in das dreigliedrige Schulsystem einsortiert werden. Schwächere Schüler würden in den meisten Fällen auf eine „niedrigere Schulform” abgeschoben, anstatt sie zu fördern. So steht es im Informationsheft „Mach mit – Portrait der Grünen Jugend NRW“.

„Die Schulen dürfen kein Sortiersystem sein. Was die Kinder wirklich können, entscheidet sich nicht in der vierten Klasse, sondern wesentlich später“, erklärt Viktor Haase, Vorstandsvorsitzender der Grünen in Langenfeld und ein Mitarbeiter des Landtags in Düsseldorf. Außerdem hält die Grüne JUgend die Einführung der Studiengebühren an den nordrhein-westfälischen Hochschulen für überflüssig, da dies Jugendliche abschrecke, deren Eltern das Studium nicht finanzieren können. Laut der OECD gebe es jetzt schon zu wenig Absolventen, Studiengebühren würden diese Situation noch weiter verschlimmern.

Die Grüne Jugend und die Grünen setzen sich außerdem gegen die CO-Pipeline ein. Denn: „Zukunft ist jetzt“, so ist es auf vielen Plakaten der Grünen zu lesen. In Langenfeld möchten die Grünen ein Jugendkulturzentrum gründen, außerdem wird es von ihnen in Betracht gezogen, ein Jugendparlament ins Leben zu rufen. Bei der Grünen Jugend kann man im Alter von 14 bis 28 Jahren mitwirken.

Viktor Haase findet es wichtig, sich gesellschaftlich zu engagieren. Als er als Jugendlicher den Grünen beitrat, war sein erstes Projekt, einen Froschteich zu retten. Martin-Sebastian Abel, ein Beisitzer im Vorstand der Grünen JUgend in Düsseldorf, erzählt, er sei stolz gewesen, als er es schaffte, einen Baum zu retten.

Es sind kleine Dinge, auf die man trotzdem stolz sein kann. Momentan gibt es in Langenfeld keine Grüne Jugend, doch es gibt wieder ein paar Jugendliche, die sich gerne zu einer Jungpartei zusammenschließen möchten.

INFO

Informationen über die Grüne Jugend gibt es auf www.gruene-jugend-nrw.de.

Lara Maile und Marianne Wälwer, Leverkusen, Marienschule

Jugend und Politik – Porträt: Bürgergemeinschaft Langenfeld

„Politik? Nein, danke. Wie heißt noch mal der Bürgermeister?“, so reagieren heutzutage viele Jugendliche auf das Wort Politik. Was tun die Langenfelder Parteien für Jugendliche, und wie kann man sich selber in einer Partei engagieren?

Die Bürgergemeinschaft-Langenfeld, kurz B/G/L, wurde vor 15 Jahren gegründet. Ihr Hauptziel derzeit ist der Kampf gegen die CO-Pipeline von Bayer. „Das zu transportierende Gas ist unsichtbar und geruchlos. Wie soll man da merken, ob die Pipeline leckt?“, sagt Brigitte Zedler, Mitglied der B/G/L, dazu.

Die B/G/L sieht sich als Alternative zu den Parteien und ist eine unabhängige Wählervereinigung im Langenfelder Stadtrat. Neben der CO-Pipeline als eines der wichtigsten Themen steht auch die Rettung der Martinus-Grundschule in Richrath im Vordergrund. Der Schule droht die Schließung auf Grund der wenigen Anmeldungen im nächsten Schuljahr für die erste Klasse. Zwar ist die Mindestzahl von 18 Schülern erreicht, wenn jedoch einer wegfällt, würde dies das Aus der Schule bedeuten.

Die B/G/L besteht aus ungefähr 60 Mitgliedern, von denen aber nur zehn bis zwölf regelmäßig aktiv sind. Die Homepage informiert über aktuelles politisches Geschehen und Aktivitäten der B/G/L.

Was bietet die B/G/L für Jugendliche? Die Bürgervereinigung ist für Vorschläge von Jugendlichen zur Verschönerung der Stadt sehr offen. Außerdem möchte sie eine Art Jugendparlament (wie in Hilden) gründen, in dem Jugendliche sich zu einem Rat zusammenschließen und die Interessen der Jugendlichen in der Gemeinde wahrnehmen. Bei der B/G/L kann man in jedem Alter mitwirken und findet auch immer ein offenes Ohr.

INFO

Mehr Informationen über die B/G/L unter www.bgl-langenfeld.de.

Lara Maile und Marianne Wälwer, Leverkusen, Marienschule

Jugend und Politik – Porträt: Junge Liberale

„Politik? Nein, danke. Wie heißt noch mal der Bürgermeister?“, so reagieren heutzutage viele Jugendliche auf das Wort Politik. Was tun die Langenfelder Parteien für Jugendliche, und wie kann man sich selber in einer Partei engagieren?

Die Jungen Liberalen wurden von der FDP als Jugendorganisation gegründet. Junge Leute haben hier die Möglichkeit „Politik und Zeitgeschehen mitzugestalten“, so steht es auf der Homepage der Jungen Liberalen. In Langenfeld haben sie zehn Mitglieder. Und was ist ihr Konzept?

Die Jungen Liberalen setzen sich in Langenfeld für einen jugendfreundlichen Freizeitpark ein und eine Erneuerung des Freibades, aber es soll kein Spaßbad wie das „Mona Mare“ in Monheim werden, da dies die Stadt zu viel Geld kosten würde.

Bei den Jungen Liberalen lerne man nicht nur politisches Bewusstsein, sondern auch Durchsetzungsvermögen, sagt Moritz Körner, der Vorsitzende des Kreisvorstands Junge Liberale Mettmann. Denn es sei gar nicht so leicht, sich als junger Mensch in den Sitzungen und Veranstaltungen gegenüber älteren Politikern zu behaupten. Außerdem gehe es nicht nur um Politik, sondern auch um Spaß in der Gruppe. Momentan sei beispielsweise eine 24-stündige gemeinsame Wahlkampf-Aktion geplant.

Wer kann dabei sein? Bei den Jungen Liberalen kann man im Alter von 14 bis 35 Jahren mitwirken. Man muss nicht unbedingt der FDP beitreten, um Mitglied bei den Jungen Liberalen zu sein und umgekehrt. Der Altersunterschied sei teilweise groß, doch das störe niemanden, da jeder akzeptiert werde, erklärt Moritz Körner. Neue Mitglieder sind immer willkommen.

Und was sind die politischen Ziele der Mutterpartei? Die FDP setze sich für die Entscheidungsfreiheit der Menschen ein, berichtet Moritz Körner, außerdem unterstütze sie die Steuersenkung. Sie sei gegen die hohen Ausgaben des Staates. Ein Beispiel dafür sei die Entwicklungshilfe an China, da China uns zwischenzeitlich wirtschaftlich überholt habe.

INFO

Informationen über die Jungen Liberalen unter www.julis-mettmann.de.

Lara Maile und Marianne Wälwer, Leverkusen, Marienschule

Verkehr – Kein Alkohol am Steuer

Hier ein Gläschen Sekt oder ein Schluck Wein, und dann wird sich ins Auto gesetzt. Doch wie viel Alkohol ist zu viel?

Auch dieses Jahr an Karneval gab es wieder Alkoholkontrollen. Im Kreis Mettmann wurden 4.300 Fahrer auf Alkohol und Drogen überprüft, und bei 20 Leuten war das Ergebnis positiv. 16 Leute haben sich nach dem Genuss von alkoholischen Getränken noch hinters Steuer gesetzt, vier Personen hatten Drogen konsumiert, so die Polizei.

Wenn der Verkehrssünder mehr als 1,1 Promille im Blut hat, kann er mit einem Führerscheinverlust ab sechs Monaten rechnen. Hat der Fahrer weniger getrunken, gilt dies als Ordnungswidrigkeit und der Führerschein muss für ein bis drei Monate abgegeben werden, je nachdem ob man schon mal negativ wegen Alkohol hinterm Steuer aufgefallen ist.

Beschränkt sich der Führerscheinverlust auf einen Zeitraum unter einem Jahr, ist es kein Problem, ihn wieder zu bekommen. Wenn man seine Fahrlizenz jedoch für eine längere Zeit verliert, muss man sich einem psychologischen Test unterziehen.

Früher hätte man Frauen bei Alkoholkontrollen gar nicht anhalten müssen, erklärt Hubert Ibisch, Leiter der Langenfelder Polizeiwache, dennoch gäbe es heute immer noch mehr männliche Alkoholsünder. Im Jahr 2009 gab es 159 Verkehrsunfälle wegen Trunkenheit am Steuer im Kreis Mettmann, das sind 44 Unfälle weniger als in 2008. Im vergangenen Jahr wurde ein Pkw-Führer mit 4,32 Promille hinterm Steuer erwischt, er beschädigte bei einem Unfall einen Sichtschutzzaun.

Nicht nur Autofahrern ist es untersagt, über 0,5 Promille im Blut zu haben, auch Radfahrer dürfen nur eine bestimmte Menge Alkohol konsumieren.

2009 verletzte sich eine Fahrradfahrerin schwer, als sie aufgrund zu hohen Alkoholkonsums stürzte. Sie hatte 3,51 Promille intus.

Es gibt nicht nur Alkoholkontrollen, auch auf Drogen wird getestet. Dazu benutzt man ein Drogenvortestgerät. Anhand von Speichel oder Schweiß kann das Testgerät feststellen, ob Drogen konsumiert wurden. Die meisten reagieren mit einem unguten Gefühl, sobald man ihnen mitteilt, dass sie zu viel Alkohol getrunken haben, sagt H. Ibisch. Oft würden die Leute versuchen, sich damit rauszureden, dass sie gar nichts getrunken hätten oder es ihnen nicht so viel vorkam, erklärt er weiter.

Alkohol und Autofahren ist definitiv eine schlechte Kombination. Also lieber zu Fuß gehen, wenn man vorhat, am Abend etwas zu trinken.

Lara Maile und Marianne Wälwer, Leverkusen, Marienschule

Kino – Zeiten ändern dich

Der neue Film „Zeiten ändern dich“ von Bushido, der normalerweise als erfolgreicher Rapper in der Musikbranche arbeitet, ist am 4. Februar im Kino gestartet. Er versprach einen erfolgreichen Start, da schon das Buch ein sehr großer Erfolg war. Alle Leute wollen einen Einblick in Bushidos früheres Leben bekommen. Die Frage ist nur: Was soll man von einem Film erwarten, in dem ein Rapper die Hauptrolle spielt?

Natürlich nicht die beste schauspielerische Leistung, und wenn man sich mal Lieder von Bushido angehört hat, kann man schon erahnen, worum es geht. Aber das Bernd Eichinger, einer der bekanntesten Filmproduzenten, das Drehbuch schreiben würde, hat wohl auch niemand erwartet. Sogar Hannelore Elsner spielt eine wichtige Rolle in dem Film. Sie ist die Mutter Bushidos. Moritz Bleibtreu wirkt in dem Film als Bushidos Partner mit und mit Uwe Ochsenknecht, der zwar nur eine Nebenrolle spielt, und Karoline Schuch ist der Film dann schauspielerisch auch gut besetzt.

In dem Film geht es um die Biografie des schon oft wegen seiner nicht selten primitiven Lieder kritisierten Bushido. Außerdem erzählt der Film über die Probleme, die Ausländer in Deutschland haben. Im Film begeht Bushido viele Straftaten, um Geld zu verdienen oder sich zu beweisen. Außerdem geht es um die tragische Geschichte seines Vaters, mit dem er eine sehr schlechte Beziehung hatte, weil der früher seine Mutter schlug. Im Laufe des Films wurde sein Vater ziemlich krank, und Bushido versöhnte sich mit ihm und holte ihn kurz vor dem größten Konzert seines Lebens ab und – da es der Wunsch seines Vaters war – brachte ihn zu seiner Mutter.

Der Film ist nicht für jede Person empfehlenswert. Er spricht eher Jugendliche an, da er sich mit Themen beschäftigt, mit denen gebildete Erwachsene nicht mehr viel zu tun haben. Allerdings ist es auch mal interessant, zu sehen, wie Jugendliche, denen es finanziell nicht so gut geht, leben. Empfehlenswert ist dieser Film für Leute, die Bushido kennen und wissen, was sie erwartet.

Nils Bruch, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule

Kirche – Weihbischof Melzer zu Besuch in Leverkusen

Mit der Eröffnungsmesse am 24. Januar 2010 hat die Visitation von Weihbischof Melzer offiziell begonnen. „Visitation ist der vom Kirchenrecht der katholischen Kirche vorgesehene regelmäßige Besuch einer Pfarrgemeinde, beziehungsweise eines Dekanates“, so beschreibt der Pfarrvikar vom Pfarrverband Rheindorf- Hitdorf, Doktor Reiner Nieswandt, den Begriff Visitation.

Kurz vor Ende der Visitation wird der Weihbischof auch nach Hitdorf kommen. Den Grund einer Visitation erklärt Pfarrer Nieswandt wie folgt: „Eigentlich ist der Bischof der Leiter der Gemeinden, da er aber nicht persönlich vor Ort sein kann, arbeiten Priester, Diakone und Pastoralreferenten/innen in seinem Auftrag in den Gemeinden. Damit der Bischof weiß, was in den Gemeinden passiert, soll er wenigstens alle fünf Jahre die Gemeinden visitieren, um sich zu informieren und den Zusammenhalt im Bistum zu stärken.“

Der Weihbischof besucht dabei nicht nur Kindergärten und andere katholische Einrichtungen, sondern führt auch persönliche Gespräche mit den Seelsorgern vor Ort. „Der Weihbischof spricht mit den Pfarrern über die Finanzen und die Personalsituation und über die Stimmung und Atmosphäre in der Gemeinde“, so Pfarrer Nieswandt. „Für mich persönlich ist die Visitation wichtig, da sie die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit dem visitierenden Bischof ist“, erklärt Pfarrer Nieswandt.

Er spricht aber auch mit den Gremien, zum Beispiel Pfarrgemeinderäten, Kirchenvorständen usw., so dass die Gemeindevertreter auch auf diese Weise dem Weihbischof ihre Wünsche und Sorgen mitteilen können. Da der Weihbischof nur alle fünf Jahre kommt, versucht man natürlich, den bestmöglichen Eindruck zu vermitteln. Dies bestätigt auch Dr. Reiner Nieswandt.

Die Ergebnisse der Visitation werden nicht veröffentlicht, sondern der Weihbischof erstellt einen Visitationsbericht und legt diesen dem Ortsbischof Joachim Kardinal Meisner vor. Für die beteiligten Seelsorger findet eine Abschlusskonferenz statt, in der ihnen die Eindrücke des Weihbischofs mitgeteilt werden. In den Gemeinden gibt es gleichermaßen Menschen, die sich auf die Visitation freuen, solche, denen sie egal ist, und diejenigen, die froh sind, wenn ab dem 19. März 2010 alles wieder „normal“ ist.

Annika Zäll, Leverkusen, Marienschule

Fußball – „Vizekusen“ – Wie Jupp Heynckes Leverkusen verzaubert

„Ihr werdet niemals deutscher Meister“, schallt es durch das Berliner Olympiastadion. Das war am 30. Mai 2009, als Bayer 04 Leverkusen im DFB Pokalfinale gegen Werder Bremen verlor. Mittlerweile ist viel passiert. Jupp Heynckes trainiert die junge Mannschaft seit dem Sommer. In der laufenden Saison 2009/2010 sind sie ungeschlagener Spitzenreiter. Was hat Jupp Heynckes, um Leverkusen zu verzaubern?

Zunächst einmal bringt der 64-jährige Trainer viel Erfahrung mit. Über die Sommerpause machte er aus der offensivstarken Mannschaft ein Team, das jetzt auch defensiv stark ist. Zusammen mit Spielern und Verantwortlichen legte er klare Saisonziele fest, bei denen das Wort „Meisterschaft“ nie fällt. Sogar nach dem 22.Spieltag spricht bei Bayer 04 keiner vom Meistertitel. Obwohl sie jeden Grund dazu hätten.

Seit dem 8. Spieltag ist die Mannschaft von Jupp Heynckes nun an der Tabellenspitze. Leverkusen ist als einziges Team der europäischen Ligen noch ungeschlagen. Der Trainer hatte zu Anfang der Saison direkt eine schwere Aufgabe, da er Stammspieler wie Simon Rolfes, Renato Augusto und Patrick Helmes ersetzen musste. Doch die Ersatzspieler machten sich so gut, dass die wieder Genesenen nun auf der Bank sitzen. In jeder anderen Spitzenmannschaft würde es in einer solchen Situation gewaltig krachen. Bei Leverkusen nicht. Die Spieler schätzen ihren Trainer, der Trainer lobt seine Spieler. Es herrscht eine tolle Atmosphäre. Jupp Heynckes zeigt Interesse am Befinden jedes Einzelnen und unterhält sich oft mit den Fans. Patrick Helmes, der in der letzten Saison 21 Tore geschossen hat, muss allerdings wegen mangelnder Spielpraxis um die WM-Teilnahme bangen. Doch er akzeptiert die Entscheidung des Trainers, der sogar während der laufenden Saison Testspiele vereinbart, um die Rückkehrer spielen zu lassen.

Leverkusen feierte in dieser Saison schon 13 Siege und musste noch keine Niederlage hinnehmen. Die neun Unentschieden schmerzen mit Blick auf den Verfolger Bayern München um so mehr. Aber die Bayern können Bayer den zweiten Herbstmeistertitel in der Vereinsgeschichte nicht nehmen. Die Statistik spricht für den Spitzenreiter, denn fast jeder Herbstmeister holte am Ende den Titel. Dieser Titel ist noch möglich. Im DFB-Pokal ist Leverkusen ausgeschieden. Das war aber auch die einzige Niederlage unter Jupp Heynckes.

Nun mag vielleicht der ein oder andere Kritiker sagen, dass das noch lange nichts heißt. Aber das Team hat eine sehr starke Abwehr mit Sami Hyypiä als Chef und dem Nationaltorwart René Adler am Schluss und einen tollen Sturm mit dem Toptorjäger der Bundesliga, Stefan Kießling. Zudem glänzt der 20-jährige Toni Kroos als torgefährlichster Mittelfeldspieler mit acht Toren und sieben Assists.

Jupp Heynckes und sein Team bieten den Kritikern keine Steilvorlagen. Sie sind Spitzenreiter und ein Titelfavorit. Und vielleicht verstummen am 8. Mai 2010 die Gesänge der Gegner „Ihr werdet niemals Deutscher Meister“.

Caroline Leicht, Leverkusen, Marienschule