Nach Sturm „Ela“ begeistert diese Spendenaktion – Das „Sturmbrettchenprojekt“ für den guten Zweck

Ein halbes Jahr nach Sturm „Ela“ in Düsseldorf und Umfeld werden aus den zum Opfer gefallenen Bäumen Brettchen hergestellt.

Die vier Düsseldorfer Philip Behrend, Philipp Bilke, Daniel Goll und Tobias Jochinke sind Gründer der sogenannten Organisation „Sturmbrettchen“. Sie setzen sich für das bedeutende und alte Holz der Bäume des Hofgartens ein. Die vier jungen Männer stellen die Brettchen selber her – auf jedes einzelne Holz werden mühsam das Alter und die Koordinaten des Baumes sowie die Baumart eingelasert.
Das Motto der vier Gründer? Die Opferbäume des Sturmes sollen nicht in Vergessenheit geraten und die Verschredderung des Holzes soll sich verringern. Eine eigene Homepage hat die Organisation auch. Auf ihrer Facebookseite berichten sie alles über den Prozess. Auf der Homepage wird erklärt, die Brettchen würden Dezember 2014 auf den Tisch kommen, jedoch sei die Nachfrage sehr hoch gewesen – alle Brettchen seien schon vorgemerkt. Dennoch könne man auf der Homepage seine E-Mail-Adresse eintragen und man bekomme später eine E-Mail, ab wann und wo man diese Brettchen kaufen könne.
Die Brettchen würden durch einen dreischrittigen Ablauf gehen, hieß es. Zuerst würde die Organisation die Bäume ansprühen und markieren: mit Name, Nummer und GPS Koordinaten des Baumes. Darauf würden die Bäume aufgeschnitten und getrocknet werden. Zum Schluss, nach der zweimonatigen Trocknung, würden die Brettchen weiterverarbeitet werden können. Eingraviert seien die genauen Koordinaten, Baumart und Alter des Baumes. Ein „Sturmbrettchen“ kostet 30 Euro, hat die ungefähre Größe 200 x 290, ist rund 18 mm dick und wiegt circa 750 Gramm. Ein Teil des eingenommenen Geldes werde in die Neupflanzung von 35 Bäumen investiert. Eine genaue Anbietung eines Brettchens nach Auswahl könne nicht gewährleistet sein. Jedes Brettchen habe einen anderen Charakter, deshalb seien auch die Brettchen in Färben eingeteilt worden: Grün steht für das normale Frühstücksbrettchen mit ebener Oberfläche, Hellgrün für ein Brettchen mit kleineren Spuren der Geschichte des Baumes, Blau steht für das Brettchen mit großen Einschlüssen und Orange für das besonders verbogene Brettchen. Das „Sturmbrettchenprojekt“ – ein Projekt für den guten Zweck, das auch noch begeistert.

Linda Latsch, 8c, Erzb. St. Ursula-Gymnasium Düsseldorf

1,2 Milliarden Datensätze geklaut – Gigantischer Datenraub – Auswirkungen sind unklar

Die Folgen des jüngsten Datenklaus sind noch nicht abzusehen. Eine US-Sicherheitsfirma aus Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin hatte im Sommer 2014 einen Datenklau bisher ungekannten Ausmaßes aufgedeckt. Dabei sollen 1,2 Milliarden Einwahldaten für Online-Dienste gestohlen worden sein.

Zu sicheren Nutzung von Internetangeboten rief daraufhin der Bundesjustizminster Heiko Maas auf. Nutzer von Online-Diensten sollen ihre Passwörter regelmäßig ändern und persönlich für Sicherheitsvorkehrungen sorgen. Internetanbieter müssen alles für die Sicherheit ihrer Kunden tun. Dennoch werden sie immer wieder von Hackern überlistet.
Dr. Peter Lischke ist Finanzexperte der Verbraucher Zentrale in Berlin. Er empfiehlt den Bankkunden, ihre Kontoauszüge nach Möglichkeit regelmäßig zu kontrollieren. Er rät, dies alle zwei Wochen durchzuführen. Bei entdeckten Unregelmäßigkeiten sei Kontakt mit der jeweiligen Bank aufzunehmen. Er macht deutlich, dass dies bis zu sechs Wochen nach der Buchung möglich ist.
Im März hat sich der Bundesrat für die Bestrafung für den An- und Verkauf von gestohlenen Daten ausgesprochen. Bisher ist der Handel mit den entwendeten Daten nicht strafbar, wohl aber der Diebstahl und die Nutzung der illegalen Daten.
Oft werden Daten von Hackern zur Versendung von Spam-Mails genutzt. Ein Handel der Daten auf dem Schwarzmarkt wird derzeit nicht ausgeschlossen. Die gestohlenen Daten bestehen aus E-Mail-Adresse und Passwort. Die Hacker haben vermutlich Sicherheitslücken bei Online-Diensten ausgenutzt. Die Daten sollen von mehr als 420 000 Webseiten stammen.
Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik rief Anbieter auf, ihre Sicherheitsmechanismen zu verbessern. Ob deutsche Nutzer betroffen sind, wird derzeit geprüft. Hiervon ist auszugehen.

Levi Kärber, 8a, Erzb. Suitbertus-Gymnasium Düsseldorf

Mitgliederversammlung der DFL – Torlinientechnik jetzt auch in der Bundesliga

Auf der Mitgliederversammlung der DFL (Deutsche Fußball Liga) vom 4. Dezember 2014 in Frankfurt wurde mit einer Mehrheit von 15 zu drei Stimmen für die Einführung der Torlinientechnik in der kommenden Saison gestimmt.

Die 36 Vereine der 1. und 2. Bundesliga waren im März dieses Jahres schon einmal zusammengekommen, damals gab es eine deutliche Mehrheit dagegen (12 zu 24). Der FC Bayern München hatte den Antrag gestellt, erneut abzustimmen – diesmal jedoch ohne die Vereine der 2. Liga. Der DFB will sich dem nun anschließen und wird ebenfalls ab kommender Saison das Hawk Eye System im DFB-Pokal einführen. Das Hawk Eye, welches schon aus der englischen Liga und dem Tennis bekannt ist, bekam überraschend den Vorzug vor dem bei der WM getesteten Goal Control System aus dem Rheinland. Die Torlinientechnik wird jede Saison 150000  bis 180000 Euro pro Verein kosten. In einer Umfrage von 30 Leuten gaben 100 Prozent (!) der Mitbürger ab 30 Jahren an, dafür zu sein. Bei den Menschen unter 30 waren 75 Prozent dafür.

Niklas Känig, 8a, Erzb. St. Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Wie der Fall Tugce die Welt bewegt – Wie mutig darf man wirklich sein?

Alle Welt schaute vor wenigen Tagen auf die Beerdigung der 23-jährigen Tugce, die zwei Frauen das Leben rettete und dabei selbst ums Leben kam. Durch Tugces Tod entbrannte erneut die Diskussion, wie man sich in einer solchen Notsituation verhalten sollte.

Tugce geriet in eine Situation, in die eigentlich keiner geraten möchte. Zwei Frauen wurden von mehreren jungen Männern vor einem Fastfood-Restaurant belästigt. Die Studentin Tugce beobachtete dies und wollte dazwischen gehen. Sie wurde niedergeschlagen. Tugce wurde knapp zwei Wochen lang mit künstlichen Mitteln am Leben gehalten bis ihre Familie die Ärzte an Tugces 23. Geburtstag bat, die Geräte abzuschalten.
Tugce habe ihr eigenes Leben riskiert, um das zweier anderer zu retten, so ein junger Mann zu dem Fall. Das war heldenhaft! Aber hat Tugce wirklich das Richtige getan oder hätte es auch einen anderen Weg gegeben, die beiden Frauen aus dieser Situation zu befreien?
Befragt man Schüler einer 8. Klasse, wie sie sich in einer Gefahrensituation verhalten würden, so sind die Meinungen gespalten. Die einen geben ehrlich zu, dass sie aus Angst wegschauen und weiter gehen würden. Andere würden sich von erwachsenen Personen in der Nähe Hilfe holen und ein weiterer Teil würde aus sicherer Entfernung die Polizei rufen. Keiner der Befragten sagte jedoch, dass er – ähnlich wie Tugce – handeln würden. Die Angst sei zu groß, selbst zum Opfer zu werden.
Erwachsenen würden ähnlich handeln. Viele hätten sich Verstärkung geholt, um die Täter zu überwältigen, aber die meisten gaben an, sie würden aus sicherer Entfernung die Polizei rufen. Fast keiner meinte, er würde nichts tun, aber niemand sagte auch, er würde so handeln, wie Tugce es tat.
Es wird darüber gestritten, ob man in einer Gefahrensituation direkt eingreifen oder ob man dies der Polizei überlassen sollte. Die Polizei rät jedoch, nicht selbst einzugreifen, da die Täter oft unberechenbar seien. Zivilcourage bedarf also einer sorgsamen Abwägung.
Tugces Verhalten war mutig. Sie hat gezeigt, dass solche Helden nicht nur in Filmen existieren.

Sophie von Bülow, 8a, Erzb. St. Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Glosse – Elektro-hypnotisierte Kinder

Letztens im Restaurant beobachte ich, wie drei kleine Kinder am Esstisch mit ihren Handys rumspielen, während die Mutter stumm, genüsslich an ihrem Broccoli knabbert.

Die Kinder spielen leise „Clash of Clans“ oder „Angry Birds“ oder „Doodle Jump“ oder „Minecraft“ und seufzen oder jubelen ab und zu. Oder eine Mutter, die mit ihrer Freundin im Café sitzt und quatscht, während die Kinder konzentriert auf ihren Handys rumtippen. Oder im Park ein Vater, der sein Baby im Kinderwagen herumfährt, und das Kind, das ein Handy in den Mund steckt und vollschlabbert, was bestimmt sehr gesund ist. Praktisch, heute braucht keiner mehr einen Babysitter.
Heutzutage laufen alle Kinder mit diesem hypnotisierenden Elektroteil herum, obwohl sie sich kaum selber anziehen können und schon gar nicht auf ein 300 Euro Handy aufpassen können.

Sarah Joy Smith, 9, International School Of Düsseldorf Düsseldorf

Glosse – Was die Welt nicht braucht…

Wer kennt das nicht? Gerade die Nägel frisch lackiert  – und dann muss man schon aufs Klo oder das Telefon fängt plötzlich an zu klingeln. Und dann sind die Nägel versaut.

Was nun? Da hilft doch nur ein Nagel-Puster, damit man keinen Nagellack überall an den Möbeln oder Klamotten kleben hat, oder? Der „Äffchen Nagellack Puster“, den man bei Amazon erwerben kann, sieht zwar etwas lächerlich aus, ist aber super praktisch. Braucht man unbedingt, denn hiermit spart man mindestens fünf Sekunden am Tag, und die Nägel sind danach absolut trocken, trockener als die Sahara. Darauf hat Frau lange gewartet! Jede kann sich das Äffchen leisten, es kommt aus China und ist superbillig. Das Äffchen pustet natürlich aus Plastik und deswegen ist es auch superleicht und passt in jede Handtasche. Möchte Frau sich mal die Nägel im Zug lackieren, dann kann sie eben schnell den witzigen Nagel-Puster aus der Handtasche ziehen und sich die Nägel in Sekundenschnelle trocknen. So kommt man auch schnell ins Gespräch mit dem gutaussehenden Sitznachbarn.

Lea Frentzen, 9.2, International School Of Düsseldorf Düsseldorf

Eine Oase der Stille – Das EKO-Haus in Düsseldorf

Man mag es kaum glauben, aber in Düsseldorf leben über 6500 Japaner und bilden die einzige Japantown Deutschlands.

Für diese japanische Gemeinde bietet das EKO-Haus ein Stück Heimat und die Möglichkeit, ihren buddhistischen Glauben zu praktizieren. Besucher, die bisher noch nie mit Japan bzw. mit dessen Sitten und Gebräuchen in Berührung gekommen sind, können hier in dieser ganz besonderen Atmosphäre sehr viel erfahren. Zum EKO-Haus gehören ein buddhistischer Tempel, der „Eko-ji“, ein japanischer Garten, ein Haus in traditionellem japanischen Baustil mit einem Teeraum, ein Ausstellungs- und Vortragsraum, Seminarräume, ein zusätzliches Gebäude, dem „Kyosei-kann“ („Haus der Begegnung“), ein internationaler Kindergarten mit japanischen und deutschen Kindern und eine öffentliche Bibliothek.
Es werden japanisch-deutsche Veranstaltungen angeboten, zum Beispiel Ausstellungen, Konzerte und Teezeremonien sowie Kurse, zum Beispiel japanischer Tanz, Ikebana, Koto-Musik, Kalligraphie und Sprachkurse und buddhistische Veranstaltungen.
Sehr schön ist auch der Glockenturm mit der röhrenförmigen Bronzeglocke. Diese wird etwa eine Stunde vor den großen Festen zehn Mal mit je einminütigem Abstand angeschlagen. Am letzten Tag des Jahres wird auf ihr das „Joya-no-kane“ ausgeführt. Insgesamt 108 Mal wird sie angeschlagen, um damit die 108 Grundleiden des Menschen fortzuschicken und verwehen zu lassen.

Janine Hilgers, 8b, Bisch. Marienschule Mänchengladbach

Zahlreiche Spendenprojekte sind im vollen Gange – Die Folgen von Sturm Ela

Ela brachte am 9 Juli zwischen 21 und 22 Uhr eine Menge Chaos auch nach Düsseldorf. Es wurden alleine in Düsseldorf etwa 40.000 Bäume zerstört, außerdem gab es an diesem Abend drei Tote, die durch einen umkippenden Baum erschlagen wurde. Der Sachschaden, den Ela hinterlassen hat, ist unermesslich hoch.

Doch nun ist die Regenerierung des Naturbildes in Düsseldorf in vollem Gange. Es werde noch circa fünf bis sechs Jahre dauern, bis die Menge an Bäumen neu gepflanzt wurden, die zerstört wurden, versicherte Helwig von Lieben, vom Umwelt Zentrum in Düsseldorf. Auf die Frage, wie viel diese Regenerierung kosten werde, sagte er nur: „Uii, das kann ich dir nicht beantworten. Das ist so viel, das kann man nicht voraussagen!“ Nach seiner Einschätzung kostet die Neueinpflanzung eines Straßenbaumes mit dem Graben einer Kuhle, der Einpflanzung des neuen Baumes und dem Halten des Baumes durch Holzstäbe um die 2500 Euro.
Um diese Gelder einzunehmen, gibt es zahlreiche Spendenaktionen, an denen man sich beteiligen kann. Es gibt zum Beispiel ein Stadtspendenkonto oder ein Projekt des Gartenamtes. Dann gibt es auch ein Spendenziel, welches sich auf blühende Bäume spezialisiert hat, damit Bienen Nektar finden und nicht aussterben.
Eine Spendenaktion jedoch ist einzigartig. Diese wird mit dem Namen ,,Sturmbrettchen“ umschrieben. Verantwortlich hierfür sind vier junge Männer aus Düsseldorf, deren Namen Daniel Goll, Phillip Bilke, Tobias Jochnike und Philip Behrend sind. Sie produzierten aus 35 umgekippten Bäumen des Hofgartens Brettchen, in die sowohl die Sorte des Baumes, als auch die Koordinate des früheren Standortes des jeweiligen Baumes eingraviert wurde. Diese Brettchen wurden für 30 Euro pro Stück verkauft. „Ein Teil des Geldes wird in die Neupflanzung von 35 Bäumen fließen. So viele Bäume haben wir für die Herstellung der Sturmbrettchen verwendet. Wir stehen im Kontakt mit dem Gartenamt der Stadt Düsseldorf und wollen gemeinsam eine sinnvolle Verwendung des Erlöses erreichen“, wurde auf der Internetseite zu diesem Projekt zur Frage nach der Verwendung des Sammelerlöses veröffentlicht. Sie konnten bereits die Produktionskosten bedecken. Sie wollten in den ersten Wochen nur um die 200 Brettchen machen, doch auf einmal hatten sie „Anfragen für 10.000 Brettchen“. Damit hatten sie nicht gerechnet.

Markus Gerling, 8a, Erzb. St. Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Zum Ärger vieler Schüler wurde 2005 G8 eingeführt. – G8 – ein gutes System?

Seit 2005 ist es in NRW Pflicht, die Gymnasialjahranzahl von neun auf acht Jahre zurückzusetzen. Der Hauptgedanke dabei war, die Schüler ein Jahr früher ihr Abitur abschließen zu lassen, um früher berufstätig zu werden. Dies sollte die deutsche Wirtschaft steigern, doch auf Kosten der Schüler.

Durch dieses fehlende Jahr werden die Schüler stärker unter Druck gesetzt, der Unterricht wird auf den Nachmittag verlegt und es werden mehr Hausaufgaben aufgegeben. Dies hat natürlich Auswirkungen auf die Freizeit. Hobbys und Sportvereine müssen aufgegeben werden, um dem Leistungs- und dem damit verbundenen Notendruck standzuhalten.
Schon seit langem beschweren sich Kommunen, demonstrieren und sammeln Unterschriften. Doch für diese Generation der Gymnasiasten ist es schon zu spät. Sie dürfen, falls wieder zu G9 gewechselt wird, trotzdem nur acht Jahre auf dem Gymnasium bleiben.
Am 3. November 2014 hat man sich erneut mit dem Problem befasst. Nach der Sitzung des „Runden Tisches“ (Lehrer, Rektoren, Eltern, Gewerkschaften, Politiker) kam jedoch heraus, dass G8 doch erhalten bleiben wird. Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hat Pläne, G8 einfacher und somit auch freizeitfreundlicher zu gestalten. Der verpflichtende Nachmittagsunterricht solle eingeschränkt werden, sowohl an Gymnasien mit oder ohne Ganztag. Doch Vertreter mancher Elterninitiativen halten davon nichts. Sie meinen, die Schüler bekämen die Entlastung kaum zu spüren, da manche Schulen überhaupt keinen Nachmittagsunterricht veranstalteten.

Max Willem Risse, 8a, Erzb. St. Ursula-Gymnasium Düsseldorf

1980 flohen sehr viele aus Vietnam – Die Reise der vietnamesichen Flüchtlinge

Wir haben Pham Cong – Minh (48) befragt, der selbst als 17-Jähriger geflohen ist.

Cong – Minh erzählt uns: „Es war Krieg. Die meisten Männer wurden als Soldaten losgeschickt darunter war auch mein Vater. Ein Mann namens Nguyen Van Ri wollte den Menschen helfen und kaufte ein kleines Boot. Mit diesem Boot wollte er so viele Menschen wie möglich in Sicherheit bringen, wenn man aber mitfahren wollte musste man bezahlen können.
Meine Familie war arm und wir lebten nur in einem kleinen Dorf. Trotzdem sparten wir alles zusammen, was wir hatten, und dann wurde ich losgeschickt. Ich sollte mit dem Schiff wegfahren, denn ich war die einzige Hoffnung, die meiner Familie noch blieb.
Meine Mutter sagte zu mir, dass ich vorfahren solle, ein neues Leben aufbauen solle und dann würden sie alle nachkommen. Ich ging also mit vielen anderen, zum Beispiel auch Mütter mit ihren Kinder, auf dieses Boot und wir sollten fünf Tage über das offene Meer fahren. Das einzige, was ich mithatte, war ein Brot, und das wurde mir sogar geklaut. Als wir ein paar Kilometer von der Küste weg waren, kam ein Polizeiboot und alle Flüchtlinge mussten sich unter Deck verstecken, denn hätten sie uns gefunden, wären wir alle ins Gefängnis gekommen. Sie glaubten aber dem Kapitän, dass es nur ein Fischkutter sei und ließen uns weiterfahren.
Nach fünf Tagen wurde unser kleines Boot von einem großen Dampfer, die Cap Anamur 2 des Rupert Neudeck, aufgesammelt. Alle Flüchtlinge wurden an Bord auf Krankheiten untersucht und das Schiff brachte uns auf die Philippinen. Dort blieben wir ungefähr zwei Monate und in dieser Zeit wurde für jeden von uns eine neue Stadt in Deutschland ausgesucht, in der wir uns ein neues Leben aufbauen sollten.
Ich kam nach Königswinter in ein Internat. Meine Familie kam zwei Jahren später nach. Nur mein Vater ist im Krieg aufgrund einer Schusswunde umgekommen.
Wir sind Herrn Nguyen Van Ri und Herrn Neudeck sehr dankbar, denn diese haben uns geholfen zu entkommen. Heute lebe ich mit meiner Familie in Mönchengladbach und wir danken diesen beiden Männern immer noch jedes Jahr während unseres traditionellen Neujahrsfest für ihre Hilfe.“

Lilie Pham, Jessica Ternik, 8c, Gymnasium Odenkirchen Mänchengladbach